Kurzpass 254 – Ligatour

Wir haben über die Nationalteams und Ligen in Frankreich, England, Italien und Spanien gesprochen. Mit diesen Gästen:

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Also, ich habe das Wortspiel mit der Ligat(o)ur gleich verstanden. Aber „Ligaturist“ ist auch eine schöne Wortschöpfung.

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Was man wieder alles lernt:

  • Juve und Tottenham mit Scheiße am Fuß (die einen aktiv, die anderen passiv)
  • Twitchstreams und FM-Trainer - der Fußball von Morgen?
  • Eine jede Menge Ligatour- Wortspiele
  • Dass der Fußball so kaputt ist, dass selbst gefühlt 10mal die EL zu gewinnen, für Sevilla nicht reicht, unabsteigbar zu werden.
  • Und ne Menge Updates zu den Nationalmannschaften als Leckerli.

Wieder mal ganz starke Folge!
Die Interaktion der Gäste wird mit jeder Folge immer besser, einfach großartig.
Es hilft natürlich ungemein, wenn einer Deiner Gäste neben Dir sitzt und alle bis zum Ende dabei bleiben. Ist natürlich nicht leicht zu organisieren.
Auf die jeweiligen N11’s einzugehen, war eine sehr nette Abwechslung, gerne wieder, wenn es zeitlich passt.

Das Du Max die Bundesliga vermisst, mhm, da sehe ich Teufelchen und Engelchen zu gleich auf der Schulter sitzen. :wink:

auch vielleicht wegen dieser Statistik:
(3) Niklas Levinsohn auf Twitter: „Wie oft pro Partie spielen Teams der Top 5-Ligen 10 oder mehr erfolgreiche Pässe am Stück?
:fr: Ligue 1: 9,8 Mal im Schnitt
:england: Prem: 9,7 :es: La Liga: 8,7 :it:
Serie A: 7,9 :de:
Buli: 7,5 (6,9 ohne Bayern) Sagt viel über das spielerische Niveau der Bundesliga. Zahlen von @OptaAnalyst.“ / Twitter

Könnt ihr ja mal bei der nächsten Folge drauf eingehen.

Vergangen Samstag war ich während
meines Urlaubs in Nizza beim Spiel OGC Nizza gegen Paris. Ich würde hier einfach mal meine Eindrücke aus Stadionperspektive schildern.
Da ich von beiden Mannschaften sehr wenig gesehen habe, sind es sehr subjektive Eindrücke, die auf nur einem einzigen Spiel basieren.
Aber vielleicht könnt ihr damit für die nächste Ligatour ja was anfangen.

Das ganze Ereignis an sich war ein echtes Erlebnis. Rund um das Stadion war bereits 3h vor Anpfiff richtig was los. Torwandschießen, Beer-Pong, Konsolen zum FIFA spielen, Livemusik, Tanzaufführung und Autogrammstunden im Fanshop. Das kenne ich aus Deutschland maximal vom Pokalfinale in Berlin.
Das Stadion an sich ist toll aber austauschbar. Eine dieser modernen Fußballarenen eben.

Die Stimmung vor und während es Spiels ist sehr unterschiedlich zu der in Deutschland. Direkt vor dem Spiel tritt ein Mann aufs Feld, der komplett ohne Mikro das ganze Stadion einheizt. Es war faszinierend, mit welcher Power das gemacht wurde. Ansonsten haben die Ultras der OGC gut Alarm gemacht, allerdings schreckt man als deutscher Fan dann doch immer auf, wenn Böller im Block gezündet werden. Das passierte ungefähr alle 5 Minuten.
Ingesamt war das eine super spannende Mischung aus Pyro, Böllern, kurzem Tribünenbrand auf der einen Seite und Familienfreundlichkeit auf der anderen Seite .
Zu erwähnen ist noch, dass keinerlei Gästefans zugelassen waren und auch keinerlei Kleidung des gegnerischen Vereins zugelassen war. Das führte sogar so weit, dass einem jungen Mädchen neben mir beim Einlass ein Matchschal abgenommen wurde, auf dem beide Logos abgebildet waren. Hier würde mich interessieren, ob das in Frankreich inzwischen grundsätzlich so ist?

Nun zum Spiel. Klar am Ende gewinnt PSG mit 0:2, aber außer mit individueller Klasse kann ich das nicht wirklich begründen. Ich habe da einen sehr enttäuschenden Auftritt der Pariser gesehen. Außer langen Bällen auf Mbappe und der Freiheit für Messi sind da fast gar keine Abläufe zu erkennen. In der ersten Hälfte gab es eine bezeichnende Situation, die man im Stadion gut beobachten konnte:
Galtier wies Fabian Ruiz im Aufbau ballfern an, etwas höher zu schieben, um Raum für Mbappe zu öffnen, der dann mal entgegen kommen kann (wahrscheinlich um die engen Ketten von Nizza mit gegenläufigen Bewegungen mal auseinander zu ziehen). Mbappe hatte jedoch gar nicht im Sinn diesen Weg frühzeitig zu gehen und plötzlich standen er und Fabian quasi an derselben Stelle. Galtier zeigt Fabian dann an, er solle sich wieder auf seine Position zurückziehen. Als der Ball dann aber auf die linke Seite kam, war Mbappe bereit entgegenzukommen, was dafür sorgte, dass nun Fabian und Mbappe wieder im selben Raum standen und den Ball forderten.
Galtier und Fabian war an ihren Gesten mit den Armen abzulesen, dass sie genervt waren. Zu diesen Kleinigkeiten kam es immer und immer wieder.
Bei diesem Spiel kommt man nicht herum einen Spieler von PSG herauszuheben: Donnarumma. Bei all seinen Schwächen, die er oft hat, wenn er die Linie verlassen muss, hat er in diesem Spiel seine ganze Klasse gezeigt und Nizza zur Verzweiflung gebracht (am Ende hatte er insgesamt 7 Parade).

Über Nizza wusste ich zuvor nicht so viel. Aber einen kleinen Fan haben sie durch das Spiel gewonnen. Mit Ball waren sehr ansprechende und ballsichere Phasen dabei, die wirklich Spaß gemacht haben. Immer wieder Steil-Klatsch-Kombination, die dann über die Außenbahn gefährlich vors Tor getragen wurden. Dabei muss ich Khépheren Thuram herausheben. Zwischendurch habe ich mich gefragt, was der nicht kann. Er schlägt tolle Flanken, ist sehr schnell, körperlich robust, stark im Passspiel und einfach unglaublich agil.
Ich würde mir echt wünschen, er geht denselben Weg wie sein Bruder und kommt in die Bundesliga.
Zuletzt will ich noch einen Spieler loben, von dem nie gedacht hätte, ihn nochmal live zu sehen. Ich war extrem überrascht wie stabil Dante gegen Paris stand. Er hat seine Schnelligkeitsdefizit durch gutes Stellungsspiel und sehr gute Abstimmung mit Todibo überragend ausgeglichen. Zudem war er torgefährlich und hat das Spiel immer wieder gut eröffnet. Auch Ndayishimye hat mir auf der 6 vor der Viererkette gut gefallen, da er super viele Löcher zugelaufen hat.

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