Kurzpass 256 – 2. Männer-Bundesliga (SCP, KSC, H96)

Wir haben mit diesen Gästen über die Vereine Paderborn, Karlsruhe und Hannover gesprochen:

Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Ich schätze der Outtake am Anfang ist absichtlich drin geblieben?

Da er sogar in den Kapitelmarken auftaucht, würde ich davon ausgehen :stuck_out_tongue_winking_eye: musste aber sehr lachen, danke fürs drin lassen

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Ich möchte mich auch noch dem Lob für das neue Format mit den drei Schwerpunkten pro Sendung anschließen. Obwohl ich den letzten Jahren durch Holstein&HSV mehr zweite Liga als Bundesliga verfolge, konnte ich in den bisherigen Sendungen einiges lernen, da die meisten Zweitligisten natürlich nicht die selbe bundesweite mediale Präsenz wie Bundesligisten haben und man dementsprechend über den eigenen Verein hinaus ein deutliches geringeres Basiswissen hat, als eine Liga weiter oben.

Was auf Dauer etwas ermüdend werden könnte, ist der große Fokus auf die vereinspolitische Komponente. Ohne jetzt die Zeit zu stoppen, hatte ich den Eindruck, dass es in den letzten Sendungen bei den meisten Vereinen höchstens zur Hälfte um sportliche Themen ging. Natürlich haben auch die Hintergründe ihre Berechtigung, aber vielleicht eher in der Gewichtung 30/70 gegenüber den sportlichen Themen statt 50/50.

Als Außenstehender interessiert mich nicht so wirklich, wie der Interimsfinanzvorstand von Sandhausen heißt, sondern was die Philosophie des Vereins und die Spielidee des Trainers ist, ob er dafür die passenden Spieler hat oder improvisieren muss, welche Spieler gerade die beste Entwicklung hinlegen und welche Hoffnungsträger eher enttäuschen, welche sportlichen High/Lowlights es in den letzten Wochen gegeben hat und was die Erwartungshaltung für die kommenden Wochen ist.

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Hallo zusammen,

zum KSC-Thema möchte ich noch ein paar Punkte ergänzen. Ich glaube Max wird sich drüber freuen, Stichwort „House of Karlsruhe“ :wink:

  • Nach Aussagen des Präsidenten hatte man Kreuzer mehrfach aufgefordert sein Konzept zur Umsetzung der neuen (oder zumindest öffentlich bisher so nicht bekannten) Strategie vorzulegen. Dieses Konzept war dann aber wohl nicht ausreichend bzw. überzeugend. Im Subtext der Erklärungen kommt es mir zumindest so vor als ob Kreuzer mit dieser Strategie auch gar nicht einverstanden war. Das wäre dann der für mich ausschlaggebende Punkt für die Kündigung.
    Quelle hierzu: Siegmund-Schultze: "Das hat mehrheitlich die Beiratsmitglieder nicht überzeugt." - YouTube

  • Die Transferbilanz von Kreuzer kann man getrost als gemischt ansehen. Es ist ihm natürlich gelungen Spieler zu verpflichten, die zumindest eine Zeit lang sehr gut Leistung abgeliefert haben und teilweise auch zu Identifikationsfiguren wurden. Jörn hatte einige genannt, ich würde zumindest zur ersten Gruppe auf jeden Fall noch Philipp Hofmann, Benjamin Upphoff und Marvin Pourie zählen. Aber da beginnen auch schon die Probleme. Hofmann hat besser getroffen als Pourie, der konnte sich mit der Ersatzbank nicht anfreunden, hat Unruhe gestiftet und musste teuer abgefunden werden. Upphoff zog es nach Freiburg, wo er heute keine Rolle mehr spielt. Hofmann hätte man für viel Geld transferieren können, hat aber auf Prinzipien und auf Vertragseinhaltung gepocht (das war wahrscheinlich auch die richtige Entscheidung). Die angesprochenen Mehlem-Brüder, die auch sehr gut zu Identifikationsfiguren hätten werden können, hat Kreuzer höchstpersönlich vergrault. Öffentlich auf 18 oder 19 jährigen Nachwuchsspielern herumzuhacken um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen kam bei denen nicht so gut an. (Marvin war am Abend nach einem verlorenen Spiel im Abstiegskampf und vor dem freien Tag in einer Disco gesichtet worden, was Kreuzer zum Anlass nahm über die heutige Jugend herzuziehen und ihn auch namentlich zu nennen…).
    Hinzu kommen noch viele Spieler, die mit einigermaßen großen Erwartungen verpflichtet wurden und leider überhaupt nichts brachten. Beispiele sind Oskar Zawada, Stefan Mugosa, Dominik Stroh-Engel, Andreas Hofmann, Marco Djuricin, Änis Ben-Hatira, Markus Kuster, Fabio Kaufmann und einige mehr, deren Namen man gar nicht mehr kennt. Klar gibt es immer wieder mal „Transfer-Flops“ aber ich finde bei Kreuzer waren es schon recht viele. Meist haben die keine Ablöse gekostet (der KSC ist ja schon länger nicht gut bei Kasse und stand ja vor 3 Jahren auch kurz vor der Insolvenz) aber oftmals war dann später eine Abfindung fällig wenn man sich getrennt hat. Insgesamt fand ich die Quote der guten Verpflichtungen eher nicht so gut.

  • Noch etwas zur nicht ganz unwichtigen „House of Karlsruhe“-Vorgeschichte: Der Beirat ist sozusagen das höchste Gremium der ausgegliederten Profi-Fussball-Gesellschaft (KgaA). Er setzt sich zusammen aus den 3 Präsidiumsmitgliedern und zwei weiteren Mitgliedern, die vom Hauptverein entsandt werden. Dieser Beirat hatte letzten Sommer noch eine andere Besetzung. Statt Christian Fischer war damals Michael Steidl Beiratsmitglied. Der war in früheren Zeiten länger Vizepräsident des KSC gewesen und war grundsätzlich sehr lange im Verein in verschiedenen Gremien tätig. Bei der MGV im Oktober sollten erstmals die zwei zusätzlichen Beiratsmitglieder direkt von den Mitgliedern und nicht mehr vom Vereinsrat bestimmt werden. Michael Steidl wollte hierzu nicht mehr kandidieren. Er stand bei beiden Vize-Präsidenten (Müller und Pilarski) persönlich finanziell in der Kreide, ich bin aber nicht mehr ganz sicher ob das der ausschlaggebende Punkt für seinen Rückzug war oder eher seine angeschlagene Gesundheit. Jedenfalls war bekannt, dass im Oktober der Beirat eine neue Zusammensetzung bekommen würde. Ende August beschloss der Beirat dann mit den Stimmen von Müller, Pilarski und Steidl gegen die Stimmen der beiden anderen eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Kreuzer bis 2026. Sein Vertrag wäre ansonsten Ende dieser Saison ausgelaufen. Die Kritik war damals schon, dass man die neue Zusammensetzung des Beirats hätte abwarten sollen bevor man eine solch weitreichende Entscheidung fällt. Hätte man das getan, wäre die jetzige Entscheidung auch nicht nötig gewesen. ( Karlsruher SC verlängert Vertrag mit Oliver Kreuzer )
    Die beiden „Unterlegenen“ im Beirat akzeptierten jedenfalls öffentlich die Abstimmungsniederlage. Ob man damals schon darauf gebaut hatte, diese Entscheidung in einem neuen Gremium zu revidieren ist wohl Spekulation. Es ist aber nicht auszuschließen. Jedenfalls haben sie sich meiner Meinung nach deutlich geschickter Verhalten als die beiden Vizepräsidenten jetzt.

  • Interessant zu wissen ist wohl auch dass der eine Vize-Präsident (Pilarski, ein Milliardär, der mit Metall-Handel reich geworden ist) schon seit über einem Jahrzehnt den KSC immer wieder mit Krediten und Forderungsverzichten finanziell über Wasser hält. Der andere Vize-Präsident (Müller) ist ein Freund des Chefs und Gründers des Hauptsponsors CG-Immobilien. Er ist auch Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft des besagten Hauptsponsors (GEM), die auch schonmal namentlich auf dem KSC-Trikot erscheint. Müller hat vor 3 Jahren wesentlich zur Verhinderung der Insolvenz beigetragen.

  • Dass die Presse zu früh von der Sache Wind bekam und deshalb der Präsident im Zugzwang war was die Kommunikation mit Kreuzer betrifft geht übrigens auf hoffentlich nur unbedarfte Äusserungen eines Vizepräsidenten nach dem Spiel im VIP-Raum zurück. Eigentlich wollte man ja noch die Entscheidung des Aufsichtsrats zu der Sache abwarten. Warum man in dieser Situation aber Kreuzer nicht vorwarnt und ihn stattdessen zum Scouting in die NIederlande fahren lässt weiss ich allerdings auch nicht. Das war meiner Meinung nach schon ziemlich ungeschickt.

So, das ist jetzt etwas länger geworden. Aber das ist ja für den Rasenfunk nichts ungewöhnliches :wink:

Ich wünsche jedenfalls allen ein frohes Osterfest!

Grüße
Lars

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Möchte ein Feedback bzgl des neuen Formats da lassen: Im Grunde gefällt es mir sehr und auch den Blick abseits des Platzes finde ich schön - ob 50/50 oder 30/70 Verhältnis kann man ja vom Verein abhängig machen. Was ich diese Folge aber ein bischen vermisst hatte war eine Einbeziehung des Restes der Liga. Gar nicht lange, aber die Struktur dieser Folge war „Platz 1 bis vier sind langweilig, darüber haben wir schon geredet“ (granted) und dann wurde nur noch über die drei Vereine gesprochen. Hätte noch so 3-5 Minuten gern gehabt, in der Entwicklungen oder größere Tabellenbewegungen der zweiten Liga allgemein kurz angesprochen werden und wie sich die Schwerpunktvereine da eingliedern.
Aber das ist jetzt beklagen in Bezug auf die B oder C Note, der Rest war Top und interessant.

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Volle Zustimmung und danke für die Ergänzungen. Alle Bulletpoints in der Sendung abgearbeitet, dann hätten wir einen KSC-Brennpunkt daraus machen können/müssen. :slight_smile:
Bei den Transfers ist mir auch noch was eingefallen, irgendwas ist ja immer. Es waren nicht nur Spieler mit hohen Erwartungen zuletzt, sondern auch Spieler bei denen ich weder das Motiv (z.b. Kilian Jacob) noch die Vertragslaufzeit (Budu…) so richtig verstehe…jedenfalls finde ich es persönlich durchaus nachvollziehbar, dass man vom Konzept „Achse plus Erfahrung plus Leihspieler“ mal weg will und was Neues ausprobiert. Wie das aussieht, sehen wir ja dann noch. Blau-Weiße Grüße, Jörn