LT121: Klopps Abschied von Liverpool

Wir haben über den Abschied von Jürgen Klopp und noch ein paar andere Themen gesprochen mit diesen Gästen:

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Gute Folge. Danke für die Analyse zum LFC, vor allem die Einordnung aus Erwartung und Anspruch an den nächsten Trainer.

Ich fand den Abschnitt über Lautaro Martinez sehr gut. Und natürlich den fun fact über Sassuolo (Berardi :green_heart:)

Kleiner Kritikpunkt:
Der Abschnitt zu Xabi Alonso und Leverkusen vs Liverpool hingegen ist m.E. nach irgendwie etwas arg repetitiv bzw. unnötig ausufernd.
Ja, Leverkusen hat nicht so viele Fans, und ja, Xabi Alonso kann noch keine lange Trainerkarriere auf hohen Niveau vorzeigen, und ja, in Liverpool ist alles viel größer/schneller/weiter als in Leverkusen, etc., aber das dürfte doch 99% der Hörer alles genau so bekannt sein.

Dass man das nicht gänzlich unerwähnt lassen möchte finde ich in Ordnung, aber ich glaub wenige Hörer werden sagen „echt, Liverpool hat mehr Tradition und Fans (und alles negative wie positive was damit einhergeht) als Leverkusen? Das ist mir neu!“

Ich höre die Ligatour aber erst seit wenigen Monaten. Ich weiß nicht, welchen Standard ihr generell bei den Hörern voraussetzen wollt. Logisch, je mehr ihr erklären müsst, desto weniger Zeit bleibt für die Tiefe, sonst dauert jede Episode 3h und Max hat weniger Zeit für Wolfsburg-Spiele :smiling_face_with_tear:

Ich verstehe aber auch, dass es schwierig ist für jedes Publikum oder jeden Adressaten den richtigen Grad zu treffen. Also bitte, es ist Kritik auf hohem Niveau! :revolving_hearts:

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"Ich weiß nicht, welchen Standard ihr generell bei den Hörern voraussetzen wollt. "

Ja, da müssen sich Neuhörerinnen erst mal dran gewöhnen.
Sprich, die Orga ist für Max das Problem, einmal kann PL nicht, einmal die Ligue A oder es wird getrennt aufgenommen.
Das mit Klopp ist sicher Ausnahme, also wann verkündet ein großer (deutscher) Trainer bei Liverpool seinen Rücktritt?!

Aber sonst mit einer der Besten Kategorien hier im Rasenfunk.
Bei Sky habe ich die Hebels gehört und beim Derby d’Italia Christian.
Und dann dachte ich mir, ich habe diese Worte schon zu erst beim Rasenfunk gehört :sunglasses:

Edit: Auf die Gefahr, dass das jetzt wie spammen wirkt, aber ich muss das jetzt irgendwie loswerden, weil mich die Geschichte doch mehr schockiert hat als ich dachte. Mich bewegt dass immer noch emotional.

Ich hab mich die letzten Jahre immer als „realistischen Fußballromantiker“ selbst begriffen. Und als dieser in all meiner Naivität, hab ich ein Engagement Klopps bei RB einfach für ausgeschlossen gehalten. Ein Engagement bei Bayern München auf der anderen Seite tatsächlich nicht.

Rückblickend betrachtet macht es Sinn. Ich poste hier sehr ungern etwas von Axel Springer, aber in diesem Interviewausschnitt hat es sich schon 2022 „angedeutet“

Es fühlt sich für mich persönlich in einer parasozialen Beziehung
(Parasoziale Interaktion – Wikipedia)
so an, dass ein guter Freund, mit dem man sich lange sehr gut verstanden hat, auf einmal negativ „abdriftet“ und man schaut stark irritiert darauf, was jemand aktuell macht.

Auf einmal werden die negativen Seiten von Klopps mehr für mich sichtbahr. Z.B. dass er gegenüber Schiedsrichter ausrastet und wie er einmal einen Pressekonferenzmitarbeiter zusammengefaltet hat. Auch soll er wohl hinter den Kulissen schon mehrfach ausgerastet sein.

Eine gewissen Arroganz, Selbstüberschätzung und Selbstbesoffenheit würde ich vielleicht Klopp andichten, obwohl es natürlich wahrscheinlich schwer ist, die als erfolgreiche Person in diesem Business und in der Öffentlichkeit nicht zu entwickeln.

So vermuten auch die Jungs von 11 Freunde, dass er das negative Bild RBs im deutschsprachigen Raum schlicht unterschätzt.

Das würde wohl zu dem Trugschluss führen, dem auch Eberl unterlegen ist, mit einem RB-Engagement immer noch auf der „guten“ Seite des Fußballs zu stehen.

Dazu wäre natürlich sehr interessant zu erfahren, welche Rolle Klopps Beraterumfeld bei der ganzen Sache gespielt hat. Es ist mitnichten so, dass Berater immer geldgierig jeden Wechsel forcieren wollen, denn beim Götze Wechsel zu Bayern haben ihm wohl die Berater vorher abgeraten, weil damals ein Götzewechsel zu Bayern aus Beratersicht „zu früh“ gekommen wäre/ist.

Trotzdem bin ich über meine eigene rückblickend betrachtete Naivität schockiert und verwundert darüber, dass es auch wenn ich Fußball (mit Unterbrechungen) intensiver seit 2006 verfolge immer noch wehtut.

Puh, alles hart zu verarbeiten gerade.

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Locker bleiben! Es ist nur Fußball.

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Ich habe so langsam das Gefühl, dass sobald der Pulverdampf des heutigen Tages sich verzieht, ich das ganze rationaler und unemotionaler betrachten kann.

Tatsächlich gehört zum Gefühlschaos dazu, dass sollte Klopp 2026 wirklich Bundestrainer beim dfb werden, würde ich das immer noch irgendwie leider geil finden.

Natürlich beschreibst du dein Empfinden, was immer subjetiv ist. Aber sollte die Bewertung von solchen Sachen unabhängig vom Club sein.

Auch wenn ich RaBa nicht leiden kann sehe ich warum JK sich für diese Stelle interessiert. Eine Entwicklung im Fußball bei einem Multi-Club Ownership kann schon ein spannendes Projekt sein. Leider geht’s dem Konstrukt dahinter vorrangig um Marketing als um Sport.

Ein Tag später sehe ich die Sache schon etwas rationaler und etwas weniger emotional. Hat mich schon gestern sehr getriggert.

Klar auf der rationalen Ebene kann ich das glaube ich sehr gut verstehen, warum Klopp es macht und was ihn an der Arbeit in einer Multi-Club Ownership reizt und begeistert.

Aber siehe, abgesehen der Kritik an Red Bull Leipzig und den anderen (muss man nicht fast schon „Franchises“ statt Vereinen sagen?) RB-Vereinen: Der rechtspopulistischen Kurs von Servus TV (Teil von Red Bull), siehe die Extremsportler, die durch Red Bull leider wegen Unfällen in den Tod getrieben wurden, etc. Es ist und bleibt für mich unmoralisch.

Leider muss ich Klopp aber auch meiner Meinung nach den Benefit of the Doubt geben, dass er von Servus TV und toten Redbullextremsportlern vielleicht schlicht nicht oder zu wenig weis.

Edit: Sehr gute Gedanken von Zeigler & Köster dazu. Zwischendurch ging es in der Podcastfolge auch immer wieder humorvoll zu, so dass ich auch sehr gelacht habe. Meine Selbsterkenntnis aus dem Podcast ist, dass ich mich mal wieder zu leicht emotionalisieren hab :sweat_smile:.

2ter Edit: Überraschnd differenziertes und vielschichtiges Video von Calcio Berlin zum Thema. Ich hatte jetzt den totalen Ragetalk erwartet, ehrlichgesagt :sweat_smile:. Vielleicht haben die bewusst einen Tag gewartet, damit das nicht passiert. Vielleicht haben wir aber auch nicht mehr die 2010er Onefootball-Zeiten :sweat_smile:

Interessanter Gedanke bei Zeigler und Köster (hab versucht die genaue Zeitposition, wo es anfängt zu teilen).

Und zwar sinngemäß verkürzt, dass wir als Fans die Projektionsfläche brauchen um den Fußball zu lieben. Es muss einfach erlaubt sein sich in Spieler und andere Protagonisten des Profifußballs sich zu verlieben.

Das kann ich natürlich nicht so wortgewandt wie die beiden wiedergeben, am besten in der Folfe selber nachhören, auch wegen Kontext.

Das würde ich ja überhaupt nicht absprechen wollen, aber das birgt ja leider immer die Gefahr mit dass das Pendel der Liebe umschlägt zu hass und Missgunst. Das ist aber kein eklusives Fussballding…

@mike-711 Du hast Recht, aber falls möglich höre Dir bitte die Folge an (ich hab ja verlinkt wo es ungefähr losgeht, dauert auch nur so 5-7Minuten), die liefern da bisschen mehr Kontext und Erklärung wie sie es meinen. Ob Du dann immer noch so denkst würde mich interessieren.

Ich hab kein gutes Gedächtnis und da ich auch nicht so wortgewandt wie die bin, kann ich es nur verkürzt wiedergeben.

Ich zitiere Mal:

„Vorwurf an uns Fans nicht geäußert werden darf […] Aufhören Erwartungen und Wünsche und Hoffnungen mit Menschen oder auch mit Idolen zu verbinden, dann müssen wir gar nicht mehr Fussball gucken …“

Du hast den danach weiterführenden Gedanken schon gut mit deinen Worten zusammengefasst, aber dass ist ja kein Fussball spezifisches Problem, aber @GNetzer hat es aber in der letzten Spieltaganalyse so gut gesagt, dass Thema Klopp lenkt von dem wahren Problemen ab, welchen dem modernen Fußball klagen, auch wenn ich dafür nicht das kapitalisitische System dahinter als Verursacher Verurteile.

Natürlich darf man in alles was reinprojezieren, das Verurteile ich ja auch nicht, ich bin aber vom Typ eher keiner der Menschen zu stark mit vermeintlich positiven Sachen wie Wünsche und Hoffnungen oder Erwartungen in Verbindung setze. Ich bin Fan des Vereins an sich und nicht von irgendwelchen handelnden Personen. Und Jürgen Klopp habe ich ehrlich gesagt nie damit verbunden, dass er ein Symbolbild für den guten alten Fussball ist.

Verstehe ich nicht ganz. Ist nicht Klopps Wechsel zu RB ein ziemlich offensichtliches Symptom dafür, was u.a. im Profifußball schiefläuft?

Das finde ich nicht treffend, was du als Problem beschrieben haben möchtest ist die Existenz von RB als Player im Fußball, nicht Klopps Engagement dort. Wie kann die Beschäftigung einer Person ein Symptom für eine Schieflage eines Geschäfts sein?

@wechselgeruecht Na gut hast wohl Recht.

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