Aber es passt zum Konzept: Alles auf Erfolg, egal wie die Bindung zu den Fans ist. Das Konzept eben was auch Leipzig und Bayern verfolgen und da ist Nagelsmann ja ideal.
Das ist zu pauschal und wenig aussagend.
Wäre die Bindung zu den Fans bei einem anderen Trainer anders? Wenn z. B. Ein Holländer käme.
Was mir gleich noch an Gedanken kam, ist, wie sich wohl der FC Bayern bis zur EM positioniert. Erst die Installation von Rettig, jetzt kommt Nagelsmann als Trainer. Klar, man hat ihn jetzt von der Payroll, doch spielt seine Vergangenheit in München eine Rolle? Vor allem, wenn er einen Star aus München nicht nominieren sollte.
Würde doch eine Abkehr von alten Lehren bedeuten statt zu denken, wir haben so gute Trainer, lass uns den jungen nehmen, der dennoch alles gleich macht wie bisher, denn der Weg kann ja nicht falsch sein.
Flick hat halt wildes Rumgeschiebene und kopflose Systemwechsel mit taktischer Flexibilität verwechselt. Das konnte man auch vor der WM schon sehen, als Hofmann plötzlich Rechtsverteidiger wurde. Bei Nagelsmann hatte ich zumindest immer den Eindruck, dass er tatsächlich für unterschiedliche Situationen unterschiedliche daraufabgestimmte Ansätze wählt, die versucht anzupassen und einzuüben (auch wenn das nicht immer geklappt hat). Das würde ich als tatsächliche taktische Flexibilität bezeichnen.
Ich weiß nicht, ob Nagelsmann auf die Old Buddies setzen wird. Ich weiß aber, dass mir das zu einfach ist Behrens, Andrich oder Khedira zu fordern, dann würde ja alles gut. Andrich scheint aktuell nicht in Form zu sein, den würde ich gerade auch nicht berufen. Khedira ist noch nicht wieder fit und bei Behrens würde ich abwarten, ob er die gute Form auch noch in 5 Wochen hat.
Wichtiger wäre ja, dass die ihre Chance kriegen, wenn sie wirklich entsprechend in Form sind etc. und zur Taktik passen. Auch dieser zweite Teil scheint ja gerne vergessen zu werden und das läuft doch dann nur wie Leipzig und Silva - nur halt im DFB-Dress.
Es sind ja auch nur Namen die repräsentativ für die Spieler ohne Lobby stehen, aber durchaus eine Bereicherung für den DFB sein könnten. Nagelsmann ist eben nicht unbefangen, stand er noch vor 6 Monaten bei den Bayern und vor zwei Jahren bei Leipzig unter Vertrag. Und dass man nun sehr viele Bayern und Leipzigspieler im Kader hat, ohne dass man weiß warum, das zieht sich schon lange durch.
Nagelsmann ist mindestens eine krasse Abkehr von der bisherigen Vorgehensweise bei der Bundestrainer-Nominierung: Ein junger und (zumindest in 2 von 3 Fällen) erfolgreicher Vereinstrainer, der keine Vorerfahrung beim Verband hat. Keine Ahnung ob das funktioniert, hat es aber so definitiv noch nie gegeben.
Naja er kennt die meisten Leute die beim DFB was zu sagen haben durch eben diese Vereinsarbeit. Nur weil er jung ist, ist er nicht innovativ und spricht Probleme an, sondern er ist für mich jung, aber konservativ in allem anderen. Am Ende war wohl eh das wichtigste, dass es ein Deutscher ist.
Nagelsmann ist aus Sicht der Fans meiner Meinung nach das „WEITER SO“ der (nicht mehr existenten) Task Force.
Ein Clubtrainer, der aus meiner Sicht noch nichts bewiesen hat. Ich hätte mir sehr Stefan Kuntz gewünscht. Er hat Nationalmannschaften, insbesondere auch unsere U-Mannschaften trainiert mit Erfolg, weiß also wie mit Spielern umzugehen ist, die er nicht täglich auf seinem Trainingsplatz hat.
Und das Wichtigste: Er weiß, wie man aus diesen zusammengeholten Spielern eine Mannschaft macht. Das Herz der Fans kann Stefan Kuntz ohnehin perfekt erreichen.
Ich bin mir nicht sicher, ob er wirklich befangen ist oder nicht doch in der Lage ist nach seiner Spielidee und nach Leistung den Kader zusammenzustellen. Muss er halt erst beweisen. Was er allerdings bisher ganz gut konnte, ist, die Mischung aus Spieler schützen und auch mal was von den Spielern zu fordern richtig zu treffen.
Da würde ich zustimmen und widersprechen. Ich glaube Kuntz wäre ein sehr guter Kandidat, um langfristig was aufzubauen und er hätte das Wissen um die Jugendarbeit, das vielen abgeht. Wenn ich ihn allerdings bei der aktuellen Lage installiere, dann laufe ich Gefahr, dass er nach einer nicht erfolgreichen EM schon angezählt ist. Ich würde ihn mir also ab 2024 wünschen und ihm dann entsprechende Leute zur Seite stellen (einen Mertesacker evtl.?). Da Nagelsmann nicht langfristig unterschreibt, wäre das ja sogar eine tatsächliche Option (auch wenn ich bei einer erfolgreichen EM vermute, dass man ihn dann unbedingt halten will).
Aber hat Nagelsmann irgendwie genug Zeit das System einzuüben, und schafft er es mit menschlichen Mängel umzugehen.
Die Zeitfrage kann ich natürlich nicht beantworten, aber andere Nationalmannschaften schaffen es ja durchaus auch ein komplexeres System bei einem Turnier zu spielen.
Zum Umgang mit menschlichen Mängeln würde ich auf seinen Umgang mit Sané verweisen: Er stellt sich vor den Spieler, aber fordert trotzdem Ergebnisse. Wenn Sané sich nicht menschlich und sportlich weiterentwickelt hätte, dann hätte er auch nicht ewig von Nagelsmann eine Chance gekriegt (war jedenfalls damals mein Eindruck). Ob das dann immer der richtige Ansatz ist, kann ich aktuell nicht einschätzen, aber es ist jedenfalls ein besserer Umgang mit Mängeln als der unsystematische Umgang der letzten Jahre.
Hinzu kommt
Hoffenheim hat ihn vom Jugendtrainer zum Cheftrainer gemacht
Er konnte also zumindest damals mit U19 jährigen, also Menschen die vielleicht noch nicht immer charakterlich ein Profiniveau(ganz ekliges wording, aber mir fällt nichts besseres ein) erreicht haben
Sabitzer und Upamecano sind unter ihm Spitzenspieler geworden
Zeitlich…
Puuh
Aber da mal ganz ehrlich, wer könnte das sicher?
Man hat nur Freundschaftsspiele…
Vielleicht könnten es ein paar der größeren Trainer*innen durchaus, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch eher, dass Deutschland in der Vorrunde raus fliegt
Und auch da find ich Nagelsmann eigentlich ne gute Wahl
Er sägt damit nicht unbedingt an seinem eigenen Denkmal
im Gegenteil, wenn er es schlau anstellt, stellt er sich als Mensch da, der in einer beschissenen Situation eingesprungen ist und dafür auf sehr viel verzichtet
Und er kennt wenigstens ein paar der Spieler und hat nicht unerfolgreich mit ihnen zusammen gearbeitet(das Triple hat Tuchel vergeigt und die Meisterschaft verdankt Bayern Dortmund)
Und wenn es gut läuft… er hat bei Hoffenheim und Leipzig gute Arbeit geleistet und passt in das Profil: etwas aufbauen, junge spieler entwickeln, jugendarbeit kennen und Fördern
Und ansonsten kann jemand ohne den Manko einer verkackten HeimEM übernehmen
Bin überrascht, wie gut ich die Wahl des DFB finde
Zusätzlich passen beide für mich wie Arsch auf Eimer(beide, Nagelsmann und DFB, sind mir absolut unsympathisch)
wenn man nagelsmann holt dann imo nicht nur bis zur em. ich finde wenn man so ne lösung will, die die trümmer wieder halbwegs repariert in der kurzen zeit ist nagelsmann der absolut falsche mann, da hätte ich viel lieber jemand mit mehr erfahrung, mehr empathie und ohne vorbelastung.
nagelsmann hat man vielen leuten aus diesem kader schon gearbeitet in der letzten zeit und nicht alle sind ihm gut gewogen, gleichzeitig ist es eine der kernaufgaben des neuen trainers, aus diesen spielern wieder eine mannschaft zu machen. ist ihm bei bayern schon nur teilweise gelungen.
ein anderes großes problem ist die defensive, dass die wieder stabiler wird, ist und war nie ein großes steckenpferd von nagelsmann.
was wir außerdem brauchen ist jemand der gut nach außen zu den fans kommuniziert und nagelsmann is da für sein alter sich nicht grausam, aber auch da gabs vor allem bei bayern schon durchaus probleme. seht ihr ihn diese kluft zwischen fans und mannschaft kitten durch gute auftritte in pressekonferenzen? glaube so ne trainerlegende wie van gaal hätte das viel besser hinbekommen, der mann war jahrzehntelang an der spitze des weltfußballs, wenn der grundsätzlich wird geben die leute da was drauf, glaube nagelsmann wird vor allem für ältere semester da deutlich weniger eindruck machen. und ein großer sympathieträger wird auch nie aus ihm werden.
ich bin da auch irgendwie echt zwiegespalten, weil die leute, die hier schon geschrieben haben, dass sie positiv überrascht sind dass es nicht so ne lösung a la völler oder hrubesch oder kuntz wird natürlich auch recht haben, wenn sie sagen, dass sie dem dfb das gar nicht zutrauen auf so nen jungen und modernen trainer wie nagelsmann zu setzen. das stimmt absolut, das würde ich auch super positiv finden wenn man dem nen dreijahresvertrag geben würde und er dann auch wirklich mittelfristig strukturell dinge verändern könnte.
aber so wie ich das gelesen habe sucht man jemanden der uns bis zur em halbwegs in die spur bringt und nicht unbedingt jemanden für darüber hinaus, also alles was ich vom dfb gehört hab klang so. und dafür finde ich hat nagelsmann einfach nicht das richtige profil, er ist doch wirklich genau das gegenteil von nem feuerlöscher.
ein bisschen spitzfindig könnte man sagen, dass der dfb da zwar erfrischend modern denken kann und man ihm das eigentlich gar nicht zutraut, aber gleichzeitig wirkt er genauso konzept- und führungslos wie eh und je dabei, weil er eine lösung präsentiert, die nicht zum vorher aufgestelten anforderungsprofil passt.
edit: und was ich mich auch frage, was macht man denn jetzt eigentlich, wenn nagelsmann erfolgreich ist? halbfinale oder besser erreicht? is ja nun auch nicht ganz ausgeschlossen wenn der kader seine ps mal wieder auf die straße bekommt. holt man dann trotzdem nen neuen oder soll der bleiben und wie würde man das kommunizieren?
Wenn man sich sein erstes Engagement in Hoffenheim anschaut, hat er da genau das gemacht, was nun von ihm verlangt wird(verunsicherte Mannschaft mit klaren Ideen pragmatisch aber ansehnlich zum Erfolg führen).
Wenn er Erfolg hat und irgendein Topclub ihm dann ein Angebot macht, kann das Konzept doch aufgehen?
Und zu den Fans: ich hatte immer den Eindruck beim Nationalteam waren die immer glücklich, wenn der Erfolg stimmt. Wer fand denn am Anfang Löw sympathisch oder fannah?
Fand den jemals einer sympathisch oder fannah?
Also die wirklichen Fans der Mannschaft pun unintended in meinem Umfeld fanden ihn so ab der WM 2010 super und hingen an seinen Lippen.
Ich hatte 2006 den Eindruck, dass den Fans die Nationalmannschaft nicht Spaß gemacht hat, weil sie ins Halbfinale gekommen sind, sondern weil der Fußball so viel besser aussah als noch 2004 - vor allem weil der EInsatz gestimmt hat. Erst der Erfolg hat daraus dann auch ein (mediales) Märchen gemacht.
Vielleicht ist das aber auch zu lange her und ich erinnere mich nicht richtig.
„Wir hatten den Wunsch, dass die Arbeit gegenseitiges Vertrauen weckt und nicht das Arbeitspapier. Wenn wir im Sommer dasitzen und sagen, die Zusammenarbeit war ein Erfolg, dann ist von meiner Seite nichts ausgeschlossen. Ein Vertrag ist nicht immer das, was drinsteht, diese Erfahrung habe ich ja erst kürzlich gemacht." link zum Kicker
Das hat Nagelsmann auf der PK gesagt. Ich denke unter den Umständen ist das eine gute Lösung für beide Seiten. Natürlich besteht das Risiko für den DFB, dass er nach der EM ein Angebot von einem Verein bekommt/annimmt und dann nicht weitermacht. Aber bis dahin kann sich der DFB ohne Zeitdruck auf diese Situation vorbereiten.
Ja, das fand ich durchaus. Habe ein paar spiele live gesehen und fand das gut.
Mag sein, aber meine These (auf Basis 17 Jahre alter Emotionen) wäre, dass der Hype damals viel mit den beiden ersten Siegen gegen Costa Rica und Polen zu tun hatte.