NT180 – Alles in der Schwebe

Wir haben über die Spiele gegen Dänemark und Island gesprochen sowie über all die offenen Fragen in Bezug auf die DFB-Frauen. Das waren unsere Gäste:

Wie hat euch die Sendung gefallen?

Gut hat mir die Sendung gefallen. Die Frage, die sich mir stellt ist allerdings, wie es innerhalb eines Jahres zu dem Vertrauensverlust von MVT in der Mannschaft gekommen ist (ja es ist auffällig, dass niemand ihre baldige Rückkehr herbeiwünscht, jeder nur eine Entscheidung wünscht) . Bei der Europameisterschaft scheint es ja noch gestimmt zu haben, sonst wäre die Leistung kaum denkbar gewesen.

Dann hätte mich noch interessiert, ob die Wankelmütigkeit von Alexandra Popp, die ja auch mit einem Rücktritt liebäugelt(e) und bei der ja auch schon Aufforderungen laut wurden, sie möge für Klarheit sorgen, etwas mit der Bundestrainerin zu tun haben und wenn ja - in welche Richtung: Wenn sie bleibt - gehe ich, oder ich bleibe nur wenn sie bleibt.

Zum Schluss bleibt noch die Frage, die sich letztlich auch bei den Männern stellte, nämlich inwiefern die vorzeitigen Vertragsverlängerungen (Löw 2018 - MVT nach der Europameisterschaft) und üppigen Gehälter (Flick) den klammen DFB davon abhalten, die Reißleine zu ziehen und die Trainer von sich aus so viel Anstand zu haben, zurückzutreten, wenn sie merken, dass sie ein sinkendes Schiff steuern.

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Danke für die Folge!
Ich bin auf die angekündigten Folgen von „Born for this“ gespannt, da sind ja noch drei ausstehend. Mal sehen, wie viel man dort erfahren wird. Ob sich der DFB in Zukunft wohl noch auf diese Art von Dokus einlässt? :sweat_smile:

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Ich dachte schon, der Vorschlag, das Horst Hrubesch machen zu lassen, komme nicht mehr. :wink:
Ansonsten wieder eine tolle Sendung. Das Nachleseformat zu den Nationalteamfenstern gefällt mir ausgesprochen gut. Gerade bei Frauenteam mit mehr Expertinnen wirkt das noch abgewogener und kompetenter.

Eine sehr schöne Sendung. Danke.

Das hab ich mich auch gefragt, ob es da evtl. einen Zusammenhang gibt. Im Kicker wird sie zitiert (nach dem Island-Spiel): „Ich habe mich klar positioniert: Solange wir diese Sicherheit nicht wieder auf dem Platz haben, und ich das Gefühl habe, noch helfen zu können und die Mannschaft in die richtige Richtung schieben zu können, so lange werde ich diesen Platz erst mal nicht verlassen“ link zum kicker
Das hört sich für mich erstmal nicht danach an, dass es einen Zusammenhang gibt. Aber irgendwie finde ich das doch nicht so klar wie sie es versucht darzustellen.

Also wenn man bei Flick die Reißleine gezogen hat, wird man das bei MVT wohl auch können. Ich glaube bzw. ist mein Eindruck, dass die Verantwortlichen beim DFB nicht so nah an der Mannschaft sind, um die Lage wirklich beurteilen zu können (mit allen Unstimmigkeiten auf und neben dem Platz vor der WM, die in vorangegangenen Sendungen aufgezeigt wurden) und ohne die anstehenden Gespräche/Analyse eine Entscheidung zu treffen. Ich denke die Situation aktuell zeigt sehr deutlich, das eine Umstrukturierung beim DFB dringend notwendig war, um in Krisensituationen handlungsfähig zu sein.

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Ich bin noch nicht durch, aber ich verstehe den Umgang mit der Erkrankung von Voss-Tecklenburg nicht: Wenn jemand krankgeschrieben ist, dann sollte die Person nicht arbeiten und es geht niemanden etwas an, wie die Rekonvaleszenz verläuft - so normal handelt ausnahmsweise mal der DFB. Wenn der Arbeitnehmer aber eine Aufgabe mit Verantwortung für andere ausführt, dann sucht man immer einen temporären Ersatz und versucht das auch klar den anderen (hier halt den Spielerinnen) zu kommunizieren. Gerade wenn wichtige Termine mit involviert sind, dann versucht man das möglichst rechtzeitig zu klären. Warum hat der DFB das nicht gemacht? Man hätte doch schon ab dem Moment der Krankschreibung eine Interimslösung suchen können (wen auch immer) und der Person die Aufgaben bis zur Genesung oder bis Jahresende übertragen können. Dann hätte man nicht diesen komischen Limbozustand seit der WM gehabt. An jeder Schule, in jeder Behörde und in jedem Unternehmen versucht man das im Regelfall - warum soll das bei Fußballtrainern nicht gehen?

Davon unabhängig ist für mich auch die WM-Analyse: Ja, man hat MVT eine Jobgarantie ausgepsrochen, aber einerseits kann man die zurücknehmen und andererseits gibt es da doch viel mehr aufzuarbeiten: Trainerteam + Team hinter der Mannschaft + Mannschaft müssten da eingebunden werden, um zu schauen was alles schiefgelaufen ist (wahrscheinlich ist auch nicht die gesamte Schuld beim Trainerteam). Das man das nicht gemacht hat, weil eine, wenn auch sehr wichtige Person, ausgefallen ist, heißt doch eigentlich nur, dass der DFB über keine (arbeitsfähigen) Strukturen verfügt, die das machen könnten. Warum eigentlich nicht?

Jein, bei der Euro gab es einen „Lauf“. Solche Geschichten schreibt nur…
Aber wie in der Sendung schon angesprochen gab es Hinweise auf Unstimmigkeiten schon nach der WM 2019, und eigentlich hörte das nie auf, nicht einmal kurz vor der EM.

Ich denke der DFB hätte da sehr gerne auf Britta Carlson als Übergangslösung für den Zeitraum der Erkrankung zurückgegriffen, was ja auch eigentlich üblich ist in solchen Situationen. Die sieht sich aber nicht auf der Chef-Trainerinnenposition und steht für diese Rolle mittelfristig nicht zur Verfügung. link zur Frankfurter Rundschau: Britta Carlson: Danke, aber nein danke
Ich denke durch den zeitlichen Druck (die Erkrankung von Voss-Tecklenburg wurde am 08.09.2023 bekannt gegeben und das nächste Länderspiel war am 22.09.2023) ist aus meiner Sicht eine externe Lösung so kurzfristig eher unrealistisch. Natürlich ist das eine unbefriedigende Situation für alle involvierten Partien, aber unter den gegebenen Umständen seh ich da keine bessere Lösung. Vllt. wurde das nach innen besser kommuniziert als nach außen. Find ich schwer zu beurteilen.

Ich hab da nochmal drüber nachgedacht und ich bin mir nicht mehr sicher, ob sich die Entscheidung Voss-Tecklenburg nicht sofort zu entlassen mit anderen Strukturen verändert hätte.

Mitten hinein in die Enttäuschung setzten sofort die Diskussionen um die inhaltlichen und personellen Konsequenzen ein. Bundestrainer Hansi Flick kündigte eine „sehr, sehr schnelle“ Aufarbeitung an und „sehr, sehr zeitnahe“ Entscheidungen. Doch bis dieses ganze Knäuel an unglücklichen Auftritten und Problemen beim DFB wirklich entwirrt ist, könnte es länger dauern. link zum zdf

Nach der WM in Katar gab es bei der Männernationalmannschaft auch erst mal Gespräche/Analysen bevor man eine Entscheidung getroffen hat und da ist die Struktur auf eben diese Mannschaft ausgerichtet (würde ich jetzt mal behaupten). Ich denke bei der Frauennationalmannschaft gibt es jetzt eine sehr vergleichbare Situation. Natürlich könnte eine eigene sportliche Leiterin für die Frauennationalmannschaft die Situation nochmal besser beurteilen, aber es ist auch nicht gesagt, dass sie die aktuelle Situation im Bezug auf die Unstimmigkeiten so beurteilt wie wir hier und das dies dann auch zu einer sofortigen Entlassung führen würde.

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Bei den Männern hat man aus den Ebenen des DFB innerhalb von einem Tag ein neues Interimsteam hingestellt und faktisch hat Carlson das doch jetzt temporär übernommen, nur ohne vom DFB klar die Rolle zugewiesen zu bekommen. Der Unterschied zwischen innen und außen mag also da sein, aber das man nach außen keine Lösung kommuniziert bekommt, deutet doch darauf, dass (mindestens) im Frauenbereich da eine Struktur fehlt, die die Verantwortung übernimmt. 14 Tage ist evtl. zu kurz, um eine externe/neue Lösung auf die Beine zu stellen, aber 14 Tage ist nicht zu kurz, um sich eine klare Interimslösung zu überlegen und die nach außen zu kommunizieren.

Fair Point. Allerdings würde ich bei den Männern wie bei den Frauen eigentlich davon ausgehen, dass es die Aufgabe eines Managements ist, erstmal selbst die sportliche Lage einzuschätzen. Erst im zweiten Schritt folgt für mich dann das Gespräch mit dem Trainerteam, deren Einschätzung der Situation und deren Lösungsvorschläge anhören und dann entscheiden, ob man gemeinsam weitermachen will. Mein Eindruck ist aber, dass man im DFB aktuell immer den Trainer oder die Trainerin dabei haben will, obwohl diese Person auch ein Teil des Problems oder gleich das ganze Problem sein kann. Dass die Einschätzung der Mannschaft auch meistens nur unter Sonstiges vorkommt, spricht für mich auch nicht gerade für den Ansatz des DFB.

Da stimme ich dir zu. Eine Position die Verantwortung hätte übernehmen können wäre die/der DFB Sport-Geschäftsführer/in gewesen. Diese Position wurde aber erst am 15.09.2023 mit Andreas Rettig neu besetzt. Zudem fühlte sich Joti Chatzialexiou als Sportlicher Leiter für beide Nationalmannschaften nicht so richtig zuständig (soweit ich das verstanden habe). Am 09.09.2023 war das Länderspiel der Männer-Nationalmannschaft gegen Japan und am Tag danach wurde Flick entlassen. Es könnte sein, reine Spekulation von mir, dass die „Gremien“ beim DFB da anderweitig beschäftigt waren. Ich denke die Probleme hier sind offensichtlich.

Rettig übernimmt als Geschäftsführer Sport Teile des Aufgabenbereichs von Oliver Bierhoff, der nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 hatte gehen müssen. Strukturell ist der DFB mittlerweile anders aufgestellt: Für die sportlichen Belange sind in der Ebene unter der Geschäftsführung Völler als Sportdirektor für die Männer-Auswahl und Hannes Wolf als Sportdirektor für den Nachwuchs installiert. Ein ähnlicher Posten soll noch für die Frauen-Nationalmannschaft besetzt werden. link zur sportschau

EDIT: Ich würde da deinen Eindruck teilen. Ich finde das von außen aber schwer zu beurteilen, wie der Prozess tatsächlich abläuft.

Das mit der Einschätzung der Mannschaft finde ich schwierig. Ich kann mir vorstellen, dass es da nicht unbedingt eine einheitliche Meinung gibt. Aber irgendwer sollte mMn. schon regelmäßig, nah an der Mannschaft sein, um sich da selbst unabhängig vom Trainerteam eine Meinung zu bilden oder wenn es Unstimmigkeiten gibt, eine Anlaufstelle für die Spielerinnen zu sein. Vielleicht kann das dann der oben genannte Posten der Sportdirektorin erfüllen.

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Den Aussagen im Rasenfunk entnahm ich, dass dem DFB die Einschätzungen der Spielerinnen vorliegen, sie aber noch mit den Einschätzungen des Trainerteams (vulgo: MVT) abgeglichen werden müssen (fair anough). Dass ein(e) Trainer(in) dabei sein sollte, davon kann keine Rede sein.

Hört sich für mich nicht so an, als würde die Meinung der Spielerinnen unter „Sonstiges“ abgeheftet oder dass erst noch eine Anlaufstelle für die Spielerinnen implementiert werden müsste.

Etwas mehr Futter über den Stand der Ding in einem Artikel der Sportschau von Frank Hellmann.

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Eigentlich war klar, dass es der Horst nochmal machen muss.

Weil ihr Laura Freigangs Kopfballspiel kritisiert habt, hat sie heute in der CL ein prima Kopfballtor gemacht

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Haha, das hab ich mir auch gedacht.