Ich kann die Folge noch gar nicht auf der Rasenfunk-Seite sehen und damit auch nicht anklicken (oder ists ausnahmsweise nur in youtube ? - Nein, in youtube ists auch nicht).
Sehr interessante Sendung, habe mich gefreut, Annika mal wieder zu hören, natürlich auch Anna Dreher und Jana Lange - alles drei kompetente Frauen.
Das sog. Inkompetenz-Gap, wie Du, lieber Max, es bei Andreas Rettich ausgemacht hast, nenne ich persönlich immer die „männliche Zwecktölpelei“, auf die wir Frauen leider oft reinfallen und den Job dann selbst übernehmen.
Ich finde es interessant, wie ihr darüber sprecht, dass sich wenige neue Spielerinnen aufdrängen. Dann kommt noch der Witz mit Klara Bühl als Trainerin 2034.
Wenn das eine Winter WM am Golf wird, dann wird sie während der WM 34 Jahre alt. Von 25 berufenen Spielerinnen des letzten Lehrgangs (es gab ja zwei Nachnominierungen) sind 15 Spielerinnen 25 Jahre alt oder jünger. Wenn wir auf die 6 Spielerinnen über 30 schauen, dann sehen wir aber ein Problem.
Ann-Katrin Berger ist eine gute Torhüterin, aber mit Stina Johannes steht da schon eine junge Spielerin als Ersatz bereit und Merle Frohms ist gut vier Jahre jünger.
Alexandra Popp fiel für beide Spiele aus und Lea Schüller hat gespielt.
Svenja Huth wird ohne Not gegen Island in der Pause ausgewechselt, weil es gut Alternativen gibt.
Kathrin Hendrich, Marina Hegering und Sara Doorsoun sind die ersten drei Innenverteidigerinnen.
Deshalb finde ich es so ärgerlich, dass Sophia Kleinherne nur nachgereist ist. Sarai Linder, Giulia Gwinn und Paulina Krumbigel sind fast gleich alt. Auf vielen Positionen spielen regelmäßig Spielerinnen, grob in dem Alter. Im erweiterten Kader sind auch hauptsächlich junge Spielerinnen. Die nächste Bundestrainerin muss nicht 20 neue Spielerinnen aus dem Hut zaubern. In der Innenverteidigung wird es aber absehbar einen großen Umbruch geben müssen.
Einfach tolle Besetzung! Sehr gut zu hören.
Ich habe nur das Spiel gegen Island ein bisschen gesehen und war da doch etwas verwundert, weil ich das Spiel des Teams sehr unpräzise fand. Gefühlt sehr wenig Pässe, die ankamen.
Die Sache mit MVT finde ich sehr schade. Ich hatte sie immer als sehr sympathisch und integer wahrgenommen und auch, dass sie nah an ihren Spielerinnen ist. Mich wundert, dass dieser Eindruck so getäuscht haben soll. Und irgendwie wird sie in der Berichterstattung mehr und mehr ‚die Schuldige‘. Wenn man sich dann aber nochmal die strukturellen Probleme des DFB in Erinnerung ruft, möchte ich im Moment eher glauben, dass MVT da nicht gut behandelt wurde und ihr es dann vielleicht ab einem gewissen Punkt egal war, was der DFB denkt, wenn sie Vorträge hält. Leider scheint sie dabei die Außenwirkung vergessen zu haben. Vielleicht wollte sie auch keine Analyse der WM machen, weil sie das Gefühl bekommen hat, dass die wahren (strukturellen) Probleme sowieso nicht angegangen werden. Das, was für mich am Ende am Enttäuschensten ist, ist, dass sie die Spielerinnen so im Stich gelassen hat. Das kann ich mir gar nicht erklären.
Das ist der Kern und deshalb sehe ich ausnahmsweise mal nicht den DFB als zentralen Schuldigen. Ich habe eher den Eindruck, dass die Trainerin die Situation in Australien völlig falsch eingeschätzt hat und sich das nicht eingestehen will oder wollte.
Eine sehr interessante Gesprächsrunde.
Wenn man in diesem einen Coldstart machen muss, mit den nervigen Nebengeräuschen, ist es mit der Zielsetzung Olympia-Quali, fast alternativlos bewährtes und vor allem schon bekanntes Personal mitzunehmen(Kleinherne-nicht Nominierung mal außen vor). Insgesamt spielt es auch ein Rolle "Wer kommt wie gut mit dem Druck -der sich nach den Gesprächen geschätzt verdoppeln wird- aus? Dann steht man vor der nächsten Frage „Inwieweit ist es verantwortbar, junge Spielerinnen ins kalte Wasser zu schmeißen?“ Eine sehr undankbare Aufgabe für einen Trainer, der das unverschuldet moderieren muss.
Das neue Spielprofil, was Hrubesch anstrebt ist sehr anspruchsvoll. Das wird keiner so schnell implementieren können, aber wenn man einige neue Elemente schon einbauen kann ist doch schon mal geschafft. Ich stelle mir die Frage wieviel er trainieren kann und wieviel er mit den Spielern redet um sie mit positiven Vibes ins Spiel schicken zu können. Bei diesem „Must win“ Setup mit dem in jedes Spiel gehen muss, ist es glaube ich auch sehr menschlich, nicht immer Hurra-Fußball spielen zu können. Des weiteren fehlten in Island: Poppi, Marina, Nici, Lina und Syd(die fehlte auch schon gegen Wales), was das Ganze nicht einfacher gemacht hat.
Jetzt kommt ein Heimspiel und bei den Spielen in Bochum und Sinsheim, hatte ich das Gefühl dass das Publikum der Mannschaft sehr geholfen hat und sie richtig „angeschoben“ hat.
MVT hat sich in einigen Punkten nennen wir es mal sehr unglücklich verhalten. Einer Mannschaft die man so sehr lieb gewonnen hat, alles Gute via Insta zu wünschen ist komisch.
Die Mannschaft muss einerseits still halten, sich professionell verhalten ohne Angriffsfläche zu bieten und andererseits auch noch sehr wichtige Spiele gewinnen. Da ist sie nicht zu beneiden.
Ich kann mich nicht erinnern, wann der DFB bei sämtlichen Personalsituation mal ordentlich verhalten hat…
Rettig würde ich ansatzweise mal außen vor lassen, weil nicht lange im Amt und in eine Situation reingerutscht ist, die nicht sein zuständiges Gebiet, da ist es besser gar nix zusagen um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Neuendorf ist Politiker, was kann man da schon erwarten…
Vllt. fühlte sich MVT ja umgekehrt von ihren Spielerinnen im Stich gelassen? Jedenfalls ist für mich ihre Reaktion, ihr Verhalten nur halbwegs erklärlich, wenn dieses auf einer tiefen Enttäuschung und dem Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein basiert.
Ich habe den Podcast Hotel Matze Martina Voss-Tecklenburg – Was macht dich so stark? - YouTube mit ihr angehört und hätte mir nicht vorstellen können, dass wir heute so dastehen mit ihr und der Frauennationalmannschaft.
Sie ist wohl nicht ganz so taff, wie sie vorgibt zu sein und wie man es ihr zutraut, aber so wie es nun gelaufen ist, muss es - meiner Meinung nach - etwas gegeben haben, was ihr nachhaltig den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Darauf weisen auch (aus meiner Sicht) die Statements ihre Ehemanns hin, die aber evtl. eher nicht hilfreich waren.
An zwei Punkten gehe ich mit der Einschätzung nicht konform:
bei den Spielen in Bochum und Sinsheim, hatte ich das Gefühl dass das Publikum der Mannschaft sehr geholfen hat und sie richtig „angeschoben“ hat.
Ich weiß nicht ob es an den Außenmikrophonen lag, aber die Stimmung in Sinsheim hatte noch nicht einmal Friedhofsniveau und empfand ich als super-kontraproduktiv für den Hrubesch-Neustart unter dem Zeichen „Selbstvertrauen gewinnen“.
Das neue Spielprofil, was Hrubesch anstrebt ist sehr anspruchsvoll.
Ich habe eher das Gefühl, dass Hrubesch im Wissen agiert, dass er nur ein Übergangstrainer ist und deswegen nur Stellschrauben justiert. Hrubesch dürfte seine begrenzte Zeit mit den Spielerinnen kennen. Daher, wie es auch im Podcast anklang, keinen Personalumbruch und keine umwälzend neue Taktiken. Das Island-Spiel muss man ggf. aufgrund der Platzverhältnisse mit einem Sternchen versehen, da sich anscheinend das Spiel taktisch anders entwickelte, als es Hrubesch haben wollte. Hrubesch sprach später davon, dass er nicht verstanden hatte, warum Passkombinationen, die für Spielsituationen in engen Räumen einstudiert wurden, nicht gespielt wurden.
Dieser letzte Punkt von Hrubesch macht IMHO auch die Einschätzung von Hrubeschs Wirken schwierig. In seiner Außendarstellung spielt Hrubesch Piano und macht auf Gute-Laune-Onkel, der vor allem über Soft-Skills den Spielerinnen helfen will. Aber Hrubeschs Bemerkungen von den einstudierten Passkombinationen und seine Frust-Gesten am Spielfeldrand nach nur einer halben Stunde, machen deutlich, dass der über mehr als nur Soft-Skills wirken will. Hrubesch scheint sich nach außen anders verkaufen zu wollen, als er nach innen wirken will.
Ah okay, das in Sinsheim waren dann wohl die Außenmikrofone, die mich zu dieser Fehleinschätzung verleitet hat.
Bei der ersten PK, hatte er folgende Punkte, die er gerne ändern würde aufgezählt:
Schnellerer Spielaufbau, Spiel mit weniger Kontakte, jetzt wieder öfter bis auf die Grundlinie ziehen, auch mal lange/tiefe Pässe zu spielen und höheres Tempo. Dazu immer die Anmerkung das die Spielerinnen Verantwortung übernehmen müssen.
Das er mit seinen Aussagen zu den unerfreulichen Themen, keine Angriffsfläche bietet, ist smart. Hrubesch kommt mir nicht so vor wie ein Grüß-August. Das was ihm nicht gefallen hat, hat er nach dem Spiel auch klar benannt, nach dem Spiel war im Anschnitt Hrubesch zu sehen wie er mit Lea und Obi einige Worte wechselt und dabei sah er fast schon erbost aus.
Als Hrubesch 2018 übernommen hat, waren fast immer Poppi und Lea in der Startelf und das mit seiner bevorzugten 4-4-2 Formation. Hrubesch ist in seiner Ansprache eigentlich immer sehr direkt. In Poppis Biografie gibt´s ein Kapitel darüber wie er mit der Mannschaft umgegangen ist.
Das war am Fernseher überhaupt nicht mein Eindruck: Ich hatte durchaus das Gefühl, dass die Stimmung ganz gut war und man die Mannschaft durchaus gepuscht hat.
@lets-go hat da ja schon was zu gesagt. Tatsächlich habe ich aber auch einfach den Eindruck, dass sich da ein gewisses Bild über Hrubesch verfestigt hat, dass er selbst gar nicht so füttert. Medial wird er gerne als der sympathische Antreiber gezeichnet, aber wenn man von und nicht nur über ihn hört, dann klingt das anders. Nach dem Wales-Spiel hat er kritisiert, dass sie zwar gewonnen haben, aber dass die häufigen (Halbfeld-)Flanken gar nicht sein Spielansatz waren/sind. Da hat er nochmal betont: Er möchte viel variabler sein, d.h. Halbfeldflanke kann man machen, aber man soll auch zur Grundlinie, mit Kombinationen durchkommen, tiefe Pässe, Bälle in den Rückraum und die Spielerinnen sollen sich auch mal einen Fernschuss nehmen.
In meiner Erinnerung waren auch seine bisherigen DFB-Stationen nicht nur durch Motivation geprägt, sondern durchaus auch durch spielerische Verbesserungen.
Tatsächlich ist mein Eindruck auch, dass man in beiden Spielen, jeweils nach dem Elfmeter, sehen konnte, dass das Selbstvertrauen aktuell auch angeschlagen ist. In beiden Spielen fand ich das Team nach den beiden Dosenöffnern jeweils verbessert (wobei gegen Island nicht so stark, wie gegen Wales).
Hier im Rasenfunk wurde doch ein paar Mal darauf verwiesen, dass die EM wahrscheinlich der Ausreißer war: Vorher und jetzt in Australien hat man einerseits fußballerisch nicht überzeugen können - garniert mit Personalentscheidungen, die kritisiert wurden - und andererseits gab es Kritik an MVT aus der Mannschaft, die nach außen getragen wurde. Kritik an Personalentscheidungen und Kritik an mangelnder Kritikfähigkeit. Ich weiß nicht, was sie bei der EM anders gemacht hat, aber die ‚Australien-Experience‘ klingt wie die Phase davor. Dass diese Kritik nach außen gedrungen ist, heißt aber meistens auch, dass sie nach innen nicht geäußert werden konnte. Wenn das so ist, dann kann es trotzdem sein, dass MVT auch von den Spielerinnen enttäuscht war/ist, aber gerade deshalb ist es gut, dass sie jetzt weg ist. Das sportliche Abschneiden ist nunmal immer die Verantwortung der sportlich Verantwortlichen und dieser hat sie sich nicht gestellt. Loyalität kann man einfordern so viel man will, sie bleibt beidseitig. Einerseits hat sie die Kommunikation mit der Mannschaft anscheinend schon vor der Krankschreibung eingestellt. Andererseits hat sie die Kritik anscheinend nicht mitbekommen (oder wollte sie nicht mitbekommen). Dann ist sie aber dort nicht an der richtigen Stelle und ihre Außendarstellung, in der sie durchaus sympathisch wirkte, scheint mit der internen MVT nicht übereinzustimmen. Ich finde es ist auch irrelevant, ob ihr Zahnarztauftritt mit dem DFB abgesprochen war und sie im Urlaub war. Es ist genauso irrelevant, dass der DFB da auch dumm agiert hat und das nicht klar kommuniziert hat (weder Neuendorf noch Rettig sind für mich da aus der Verantwortung raus). Relevant ist, dass sie den Spielerinnen nichts gesagt hat - persönliche Enttäuschung über die Spielerinnen ist da auch keine Entschuldigung. Wenn sie tatsächlich die Verantwortung haben möchte und den deutschen Frauenfußball voranbringen will (das hat sie zumindest jahrelang gesagt), dann wäre es ihre Aufgabe - selbst wenn sie zu dem Zeitpunkt nicht mehr Trainerin sein will bzw. sie weiß/ahnt, dass sie nicht mehr zurückkehrt - zumindest die Spielerinnen nicht nur via Medien zu informieren. Das ist eine Frage der Professionalität. Von persönlicher Integrität ganz zu schweigen.
Insofern kam mir MVT in dieser Sendung eigentlich noch zu gut weg (was mit ihrem Mann ist, ist mir auch einfach egal, weil ihr Mann nicht der DFB-Trainer war). Tatsächlich kommt mir aber auch der DFB fast noch zu gut weg, obwohl schon so oft über dessen Unzulänglichkeiten geredet wurde und es mittlerweile nur noch ermüdet. Denn der Limbozustand bei den verantwortlichen Posten als auch die Aktionen zur WM und aktuell (nicht zu verstehen, dass man nicht mehr 5 Klassen vor den Kleinen ist, sondern bestenfalls noch zwei), ist absolutes Totalversagen. Mangelndes frauenfußballerisches Fachwissen ist weder bei Rettig noch bei Neuendorf eine Entschuldigung (und im Zweifelsfall auch nicht bei Hrubesch, wobei ich bei ihm aktuell ein anderes Gefühl habe). Es ist deshalb keine Entschuldigung, weil es ebenfalls ein Zeichen für völlige Unprofessionalität ist. Die Sportdirektorensuche mag sich schwierig gestalten, aber das ist keine Entschuldigung, um sich aktuell keine Berater zu suchen (das gilt auch für Rettig). Der Rasenfunk hat innerhalb der letzten Monate bewiesen, dass es auch in Deutschland Menschen gibt, die sich mit Frauenfußball auch außerhalb der BRD auskennen. Ich erwarte nicht, dass man sich jetzt die Gäste aus dem Rasenfunk holt, aber es ist einfach falsch, dass es in Deutschland gar keinen Sachverstand gäbe. Vor allem, wenn man auch mal zu Bayern oder Wolfsburg guckt, die meinem Eindruck nach sehr wohl registrieren, was sich außerhalb Deutschlands bewegt. Da kann man nicht mal nachfragen, ob man sich mal austauschen kann?
PS: Ein Nachtrag noch: Oberdorf hatte MVT im Rahmen der Zahnarztposse kritisiert, aber viel spannender war dabei ein anderer Satz. Sinngemäß ging der in etwa so (bezogen auf Hrubesch): „Wir haben jetzt einen guten Trainer.“ Vielleicht war es ihr nicht bewusst, vielleicht war es wirklich nur ein Statement über Hrubesch, aber die Einschätzung jetzt einen guten Trainer zu haben, sagt mir zumindest, dass ihre Einschätzung über MVT nicht so positiv ausfällt.
Wenn aber Oberdorf konstatiert, man habe ‚jetzt‘ einen guten Trainer, dieser aber nach dem Island-Spiel kritisierte, dass die Halbfeldflanken gar nicht sein Spielansatz waren, dann kann man als Außenstehender schon den Eindruck gewinnen, diese Mannschaft macht einfach nicht, was die Trainer ihr auftragen. Natürlich haben trotzdem die Trainer die Verantwortung - wie immer.
Dass Deutschland bei der WM in Australien nicht zuletzt wegen der katastrophalen Nichtverteidigung des Eckballs kurz vor Spielende gegen Kolumbien ausgeschieden ist, ist beispielsweise auch so eine Sache, für die dann der Trainer/die Trainerin den Kopf hinhalten darf.
Ich möchte MVT aber nicht über Gebühr verteidigen und habe auch zu wenig Einblick. Ich versuche nur, mir ein Bild zu machen.
Dass sie nicht Trainerin bleiben konnte, ist klar.
Ich würde böse behaupten: Old habits die hard - die eingefahrenen Muster verschwinden nicht, nur weil Hrubesch jetzt mal drei Trainingseinheiten hatte. Mein Eindruck ist: Er muss a) mit ihnen trainieren und b) sie aber auch einfach aufbauen. Ich hatte immer wieder den Eindruck, dass die Spielerinnen verunsichert waren und wenn sie dann unter Druck kamen oder es nicht so gut lief immer auf das gleiche Muster zurückgegriffen haben - nämlich das alte.
Tatsächlich lautet die Frage doch aber: Wenn die Spielerinnen (bzw. Teile von ihnen) nicht das umsetzen, was gefordert wird, warum werden sie dann aufgestellt. Das gilt auch für Hrubesch, aber für MVT erst Recht: Sie hat die Mannschaft immerhin mehr als zwei Spiele betreut.
Deutschland ist nicht wegen der Nichtverteidigung des Eckballs ausgeschieden. Deutschland ist ausgeschieden, weil man vorher kein Mittel und keinen Ansatz hatte, um Kolumbien zu knacken. Wenn nicht verteidigt wurde, obwohl man das vernünftig trainiert hatte, dann kann und sollte man das den beteiligten Spielerinnen anlasten. Wenn man über 90+ Minuten es aber nicht schafft ein erfolgsversprechendes Spiel aufzuziehen, obwohl man die Qualität dafür hat, dann liegt es an der Trainerin. Das Kolumbienspiel war schließlich keine unglückliche Niederlage, bei der Deutschland so unglaublich überlegen war, dass sie eigentlich 4 Tore hätten machen müssen. Genauso wenig ist man nur durch ein Spiel ausgeschieden - auch gegen Korea war die Leistung absolut nicht überzeugend.
Das ist, ohne das ich glaube, dass du so argumentieren möchtest, der gleiche Erklärungsansatz, den Flick die ganze Zeit gefahren hat (mittlerweile durch die Doku auch ganz gut dokumentiert). Ich mache alles richtig, ich habe so tolle Ideen, ich habe die richtigen Leute aufgestellt und ausgesucht - wenn es nicht läuft, dann ist es aber die individuelle Schuld der Spieler. Fand ich bei Flick nicht überzeugend und für die MVT-Amtszeit finde ich das auch nicht überzeugend.
Entweder hat sie über die Zeit gesehen nicht die richtigen Spielerinnen ausgesucht oder sie hat ihren Ansatz nicht ausreichend auf sie angepasst. Warum das bei der EM aber besser lief, bleibt für mich die Frage, die der DFB mal beantworten sollte.
PS: Oder man muss einsehen, dass man einen, auf internationalem Niveau, nur mittelklassigen Kader hat und dann kommt man eben manchmal bis ins Viertelfinale und manchmal fliegt man in der Vorrunde raus. Aktuell ist mein Eindruck aber: Der Kader hat mehr Qualität (auch bei den Männern).
Gegen Kolumbien hatte man sich zu sehr auf deren harte Gangart kapriziert und deshalb das Fußballspielen vergessen . Dann war es halt gegen Südkorea ein Krampf.
Aber genau genommen hat man die Vorrunde nicht überstanden, weil das Kolumbien, das uns solche Probleme bereitete, gegen die Mannschaft verlor, die wir 6:0 geschlagen hatten.
Entschuldige, ich verfolge den Frauenfußball nur am Rande und kann mir deshalb kein Urteil erlauben, wie schlecht die Arbeit von MVT war. Offenbar gab es auch während der EM atmosphärische Störungen. Trotzdem kam man ins Finale und hätte sogar gewinnen können.
Mir persönlich hat nicht gefallen, dass sie auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung gedrängt hatte und dann nicht zurückgetreten ist nach dem Scheitern. Offenbar wollte sie es darauf anlegen, dass der DFB sie entlässt - mit den entsprechenden finanziellen Folgen.
Ihr Verhalten habe ich halt so gedeutet, wie es sich mir erschloss, was aber wie gesagt keine Verteidigung sein sollte.