NT189 – In die Leichtigkeit reingebissen

Wir haben die Spiele Österreich – Deutschland und Deutschland – Island mit diesen Gästen besprochen:

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Sehr schöne Sendung wieder und tolle Informationen.

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Als es um Bibiane Schulze geht sagt Max sinngemäß es sei nicht möglich zu verfolgen was bei Athletic Club passiert und dann später als es um Felicitas Rauch geht sagt eine der Gästinnen, ich weiß nicht mehr wer, sie hätte nicht mitverfolgt wie es bei Felicitas Rauch läuft.

Mir ist klar dass das bei euch aus zeitlichen Gründen nicht geht, ich finde es aber wichtig zu betonen dass man die Spiele kostenlos streamen kann wenn man will.

In der Nacht hat Felicitas Rauch beim 2:0 Sieg von North Carolina Courage gegen Portland Thorns durchgespielt. Konnte man sich bei NWSL+ live und jetzt im re-live ansehen.

Heute um zwölf spielt Athletic Club gegen Atlético Madrid, da geht es um den Platz in der UWCL-Quali, und auch dieses Spiel wird von DAZN kostenlos gestreamt.

Vor ein paar Jahren war es tatsächlich nicht möglich diese Spiele zu sehen, jetzt geht es aber wenn man Zeit und Lust dazu hat. Mich freut das sehr.

Bei der Frauennationalmannschaft scheint von fast allen die Erwartungshaltung sehr schwer einschätzbar zu sein, bei mir genau so.
Man hört immer öfter zu sämtlichen Spielerinnen „ich glaube das Hrubesch der Spielerin gut tut“, exemplarisch nenne ich mal Jule Brand. In dieser Hinsicht scheint Hrubesch sehr viel richtig zu machen.
Die Varianz in den Spielen(besonders den Auswärtsspielen) ist zu hoch, nur ist sie neues. Seit der EM 2022 gibt es nur fast nur ein einziges Spiel das so absolut 100 % überzeugend war (das 2-1 im Freundschaftsspiel gegen Frankreich in Dresden), wenn man den Zeitraum von nach der EM bis zum Antritt von Hrubesch betrachtet. Und das soll der gute Mann innerhalb von einem halben Jahr wegzaubern? Finde ich ein bisschen utopisch.
Jedes Spiel hat seine Phasen, mal drückt die eine Mannschaft, mal die andere. Inzwischen sieht man mindestens eine gute Halbzeit.
Gegen Österreich waren die ersten 30 Minuten zum Vergessen.
Gegen Island hatte man einen 10 Minuten Hänger drin, das find ich allerdings jetzt nicht so tragisch.
Die Pressingresistenz hat sich leicht verbessert, aber noch lange das man von einem großen Sprung reden kann. Beim Pressing auch mal den langen Ball zu spielen, finde ich nicht verwerflich und wenn man eine Alexandra Popp hat, wäre es sogar dämlich das nicht zu tun. Wenn Poppi allerdings nicht da ist, müsste der Ball, aber noch vertikaler gespielt werden, mit Jule, Klara und Lea hat man 3 Speedies.
Der Spielaufbau(vor allem ohne Marina) ist ein Sorgenkind und muss besser ausbalanciert werden, wenn die beiden Aussenverteidigerin immer so hoch rausschieben, sind die Anspieloptionen ziemlich rar. Gegen Island sah man gelegentlich Obi die sich auf der rechten Seite tief hat fallen lassen. Das IV-Pärchen mit der höchsten Ballsicherheit wäre wohl Marina und Bibi Solano.
Im Offensivsspiel ist es sehr positiv, das insgesamt viel mehr Bewegung drin ist und man mit wenig Kontakten spielen will. Bevor man erwartet dass das so flüssig aussieht wie den Spanierinnen, muss man das Ganze implementieren/etablieren und auch mal nachsichtig sein, wenn das schief geht(momentan noch zu oft).
Es gibt eine leichte Problematik, wenn man mit Klara und Jule zwei Flügelstürmerinnen hat, die gerne nach innen ziehen, dann sieht Nüsken in diesem Kontext sehr unglücklich, obwohl nicht wirklich was falsch macht(so erging es auch Gündogan mit Musiala und Wirtz). Wenn Klara/Jule nach innen ziehen gibt es natürlich Platz für die AV zu hinterlaufen. Also ist das jetzt nicht so einfach zu lösen. Dann ist eigentlich der Zeitpunkt für Nüsken und ihre tiefen Läufe, mit den sie einerseits Platz in der macht und andererseits mindestens eine IV bindet, exemplarisch dafür, das Tor von Lea.
Was sich bei den Flanken merkbar verbessert hat, ist das fast mindestens immer 3 Spielerinnen in der Box sind und nicht Poppi alleine gegen alle. Gegen Island habe 26 Flanken gezählt(ohne Eckbälle), daraus resultierten 9 Torabschlüße(u.a. 2 Tore, einmal Pfosten) und 4 mal fehlte nur ganz ein kleiner Tick. Diese Menge an Flanken und daraus resultieren Möglichkeiten sind absolut in Ordnung. Was aber noch auffälliger war, ist das die Isländerinnen nicht wirklich klären konnten und der Ball sofort wieder bei deutschen Mannschaft landete. Diese Bissigkeit und Ballgewinne bei den zweiten Bällen, war sehr typisch für das Spiel gegen Island.
Klara und Obi haben sich gegen Island wohl 2 Torschüße zu viel genommen, nur sind die Torschüße eine ernsthafte Gefahr, auf die der Gegner reagieren muss, deswegen hatten sie dann doch ihre Berechtigung.
Was gegen Österreich und Island zu sehen war, ist das man sich schwer getan hat die hohen Bälle zu verteidigen. Das lässt sich einerseits mit Körpergröße begründen(AKB 1,80 m, Jule 1,77m, Merle 1,75, der Rest kleiner) und andererseits macht es sehr viel aus, wenn eine Alex Popp bei den Standards im eigenen 16er ist, sie klärt einfach wirklich sehr viele Bälle).
Interessant finde ich auch immer die Einwechselungen, zur zweiten Halbzeit, die haben fast immer gefruchtet. Gegen Österreich war er lt. ÖRF nur 5 Minuten in der Kabine und hat in restlichen 10 Minute Solano und Freigang auf ihre Rollen in der zweiten Halbzeit eingewiesen/eingeschworen. Jetzt kann man wieder sagen, „Warum nicht gleich so…“, aber das ist mir zu billig, es erinnert ansatzweise an eine freundliche Version von Grumpy Cat Bill Belichick, der für die Patriots in der Defense sehr viele Spiele gewonnen hat.
Gegen Polen, muss man einerseits gewinnen, andererseits werde wohl einzelne Spielerinnen ihre Chance kriegen, was eher erwarten lässt das die Spiele durchaus chaotisch werden können, da man zusätzlich mit Ewa Pajor auch eine Stürmerin verteidigen muss, mit der die Verteidigung eine ordentliche Herausforderung vor der Brust hat. Sehr undankbare Aufgabe.
Zur Eingespieltheit der Verteidigung: Bei 8 Spielen unter Hrubesch wurden, 4 Veränderungen vorgenommen. 3mal musste Marina ersetzt werden und einmal spielte Pauli Krumbiegel für Giuli gegen Wales.
Bei der Verteidigung hat er sich, denke ich festgelegt nur bei Sarai oder Feli sich ich ein echtes Duell.
Die richtige Besetzung vom 3er Mittelfeld wird wohl die schwierigste Aufgabe. Poppi und Schüller wird er kaum draußen lassen, also geht Poppi auf die 10, Obi ist auch unstrittig(war omnipräsent und hatte viele Offensivaktionen). An dem Duo Obi und der „kleenen“ Nüsken scheint Hrubesch seinen Gefallen gefunden zu haben, was Obi dann wieder deutlich auf die 6er Position „drückt“ und sie nicht so einen Offensivradius hat, wie gegen Österreich und Island. Alternativ hätte man Senß als Absicherung für Obi.
Klara ist in den Spielen unter Hrubesch zum X-Faktor im deutschen Spiel geworden, die sich jetzt viel mehr zutraut öfter den Abschluß sucht. Man früher vor vor dem Bildschirm und hätte am liebsten gerufen „Klara, trau dich.“

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