NT211: Frankreich – Belgien und Portugal – Slowenien

Wir haben über Frankreich – Belgien und Portugal – Slowenien mit Nele Hüpper (freie Sportjournalistin, u.a. für den NDR, Twitter, Bluesky, Mastodon, Instagram) gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Immer wieder super. Jeden Morgen nach dem Aufstehen. Und heute mit besonderem Vergnügen, da erstmals selbst live und in Farbe bei einem Länderspiel vor Ort dabei und dann gleich mit Portugal gegen Slowenien bei einer Achtelfinalpartie. Unter dem Eindruck einer gigantischen Stimmung, insbesondere von meinem Platz am unteren Spielfeldrand nahe Eckfahne nähe Haupttribüne mit bester Sicht in die „Eintracht-Kurve“, die an diesem stimmungsvollen Abend ganz fest und immens lautstark in slowenischer Hand war, bin ich eher bei Nele Hüpper und singe ein Loblied auf den wackeren Außenseiter. Der natürlich einen defensiven Spielansatz gewählt hatte, aber je länger das Spiel dauerte, sich eben nicht mehr ausschließlich hinten rein drücken ließ, sondern es in der zweiten Halbzeit allmählich schaffte, das Spiel mehr und mehr auch mal in die Hälfte der Portugiesen zu verlagern. Deswegen stieg der Spannungspegel bei mir auch stetig an. Auch der „Lucky Punch“ für die Slowenen lag je länger das Spiel dauerte in der Luft, das Pendel konnte in die ein oder andere Richtung schwingen und beinahe wäre es ja sogar passiert, als Sesko völlig frei vor Diogo Costa auftauchte. Ein „Schlummermärchen“ war es spätestens zu diesem Zeitpunkt für mich überhaupt nicht mehr.
Mit dem vergebenen Strafstoß von Christiano Ronaldo schien dann auch für mich Jan Oblak endgültig zum Helden des Tages zu werden. Ich hatte in der zweiten Halbzeit von meinem Platz aus wunderbar Gelegenheit ihn zu beobachten. Was für eine Ruhe und Ausstrahlung, ganz ruhig, ganz cool, ohne irgendwelche Mätzchen. Und dann einmal ich meine aus der Hand ein blitzschneller Mega-Abschlag links raus weit in die portugiesische Hälfte, der Ball kaum auch an und ich dachte spontan: Bitte Kevin, einmal auch das Spiel so schnell machen und nicht immer gefühlt fünf Minuten überlegen, wohin mit dem Ball. Aber das nur am Rande.
Die Stimmung fand ich insgesamt gigantisch, man hat ja als Eintracht-Anhänger immer das Vorurteil, ohne Ultras ist Stimmung im Stadion undenkbar, aber hallo: Mein „unsung hero“ war der slowenische Vorsänger auf seiner Rampe. Was der in den 120 Minuten mit durchtrainiertem freiem Oberkörper abgespult hat und den ohnehin frenetischen slowenischen Anhang in der prall besetzten Nordwestkurve weiter und immer weiter bis zum bitteren Ende einpeitschte, war aller auch sportlicher Ehren wert.
Und ja, der Personenkult um Christiano Ronaldo ist schon arg grotesk, zumal dann eben in der Tat fast alle seine mit großer Pose angekündigten Aktionen und Freistöße allem Hype zum Trotz regelmäßig verpuffen und Oblak eben einen auf seinen Körper kommenden harten Schuss auch locker festhält. Aber Personenkult scheint auch einfach Teil einer solchen eben auch Event-Veranstaltung zu sein. So geriet um mich herum gefühlt schon alles in zumindest leichte Extase, nur weil vor uns Schweini mit Esther Sedlaczek auf dem Weg zur TV-Arbeit vorbeigeschlendert kommt. Zurufe, Handys werden gezückt und die Stars winken kurz huldvoll ins Publikum, um dann sofort wieder ins vertraute Gespräch miteinander zu versinken. The show must go on. Und in der, ja, sehe ich dann die natürlich spielerisch und individuell besseren Portugiesen dann doch im Ergebnis lieber in einem Viertelfinale gegen Frankreich als dann im Zweifel endgültig mit ihrem zwingend defensiven Ansatz überforderte Slowenen.
Denen als kleine Fußballnation aber gerade auch nach diesem Abend mein ganzer Respekt gehört.

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Also von mir auch ein großes Lob für das ganze Arbeitspensum.
Mir persönlich haben Max „Hintergrundgeräusche“ eigentlich ganz gut gefallen. Ich fand man hat Max trotzdem gut verstanden und es hat mir ein bisschen Atmosphäre während des Anhörens vermittelt :person_shrugging: .

Von der Sendung her, fand ich persönlich dass beide Spiele noch zu positiv bewertet wurden. Defensivfußball anzuschauen macht, mir zumindest, Spaß wenn er mit vernünftigen Versuchen bespielt wird. Das war gestern in keinem Spiel der Fall. Klar Belgien stand defensiv gut, aber Frankreich hatte auch keine Idee wie man durchkommen hätte können. Portugal hatte, in der ersten Hälfte, einen Plan, der hat aber nicht häufig funktioniert und wurde, wie ja schön aufgezeigt vom eigenen Spieler torpediert…
Ich fand beide Spiele wirklich einfach furchtbar zum anschauen und finde das hätte man so auch sagen können :sweat_smile:.

Ansonsten stach für mich noch die Bewertung von Ronaldo herraus. Da das im TV, zumindest soweit ich mitbekommen habe, nicht besprochen wurde, hab ich schon an mir selbst gezweifelt. Aber für mich ist es nicht verständlich wieso über Kane gesprochen wird, der dem Spiel zugegebenermaßen wenig bringt, aber über Ronaldo überhaupt nicht. Obwohl er den Portugiesen aktiv schadet mit seinen Aktionen…

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Danke für die großartigen EM-Folgen bisher. Das Max über die Spiele direkt aus dem Stadion berichten kann, ist nochmal eine qualitative Steigerung dieses bereits sehr guten Formats. Als Feedback zu den Folgen für die Spiele die Max im Stadion verfolgen kann, wäre es möglich, wenn jemand anders diese Folgen moderiert?

Für mich als Fernsehzuschauer dieser EM, ist die Stadionperspektive vor Ort sehr interessant, aber ich habe manchmal den Eindruck das davon etwas verloren geht, wenn Max auch noch die Moderation macht bzw ein zweites Spiel mitvorbereitet. In dieser Folge ist es mir besonders aufgefallen, weil Nele ja auch sehr gut moderieren kann.

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Also Frankreich gegen Belgien war gefühlt der reinste Heldenfußball. Weite Abstände zwischen den Spielern. Defensiv ganz gut organisiert aber nach vorne ging eigentlich nur was, wenn mal ein Einzelspieler im 1 gegen 1 durchgebrochen ist. Doku und deBryune auf der einen Seite, Rabiot oder Mbappe auf der anderen. Dazwischen viel Standfußball wo sich die Spieler ohne Gegendruck den Ball zugepasst haben und überhaupt keine Dynamik im Spiel war.

Von Frankreich hab ich es mir schon fast gedacht, aber Belgien hat das auch voll angenommen.

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