NT242: England bricht italienische Herzen

Wir haben mit Constantin Eckner (Journalist und Kommentator für SPORT1, DAZN, u.v.m, Schöner neuer Fußball, The Loser goes home, Twitter, Bluesky, Instagram, Tiktok, YouTube) über das Halbfinale zwischen England und Italien gesprochen. Wie haben euch Spiel und Sendung gefallen?

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Was ein Tor von Bonansea!

Tut mir wirklich Leid um Italien, aber England hatte den längeren Atem und vorallem das in der Breite bessere Team. Als Girelli und Bonansea raus waren ging bei Italien deutlich weniger nach vorne, dagegen hat England mit Hemp und dann nochmal mit Kelly deutlich aufgedreht.

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Wieso ist das eine harte Elfmeter Entscheidung?
Mead will zum Tor rennen, Severini drängt sie weg Richtung Ecke, Ohne Ball, arme gehen um Mead, die mitten im Antritt ist um beim möglichen Flipperpingpong wenn der Ball zurück geköpft wird, richtig zu stehen
Severini weiß noch nicht, dass aus der Chance nichts wird und will eine mögliche Chance verhindern

Und ihr seht mir Italien zu positiv
Bis zum Tor, tolles Spiel, aber ab dem eins zu null bis auf die eine chance bei der Ecke nur zeitspiel und das in dreckig
Wegschlagen des Balls
Jede Entscheidung in frage stellen
Eklige fouls
Ich war eigentlich für Italien und immer wenn sie gespielt haben, waren sie England wenigstens ebenbürtig, selbst in den kurzen phasen der Nachspielzeit, wo sie mal den Ball hatten

Noch was positives hinten raus
Hab mich schockverliebt in Agyemang
Also nicht nur dieser Lattentreffer eine kleine Ode
Was eine Präsenz auf dem Platz
Um den Metalvergleich zu bemühen
Das war als wenn Alissa white Gulz oder lemmy die Bühne betritt, nachdem der rest der band schon steht
Egal wie gut die anderen sind
Du spürst ihre Anwesenheit, selbst wenn die Kamera nicht da ist und ab ihrer Einwechslung war Gefahr im Strafraum(natürlich auch weil sie mit frischen Kräften kam)

Wie kann man nach dem Spiel von dreckigen Fouls von Italien reden, wenn England von Hälfte eins an gelb würdig gefoult hat und damit davon gekommen ist.
Bronze muss nach 30 min gelb rot sehen.
Und nach der 60sten erneut.
Also wirklich.
Man kann ja das Zeitspiel kritisieren, aber die Schiri hat eine so lange Leine gelassen nur um gegenseitiges ziehen beider Spielerinnen mit nem 11er zu ahnden.
Das war wirklich eine nicht zur Linie passende Entscheidung.

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Ich denke, es sind sich alle einig, dass die Elfmeterentscheidung nicht so falsch ist, dass der VAR eingreifen hätten müssen.

Das Problem ist halt der Elfmeter, da sich somit die Frage stellt, ob diese Szene ein EM-Halbfinale entscheiden soll und selbst bei einer 80/20-Entscheidung würde ich dann eher für die 20 sein.
Ich habe mich halt gefragt, ob der VAR eingreift, wenn die Schiedsrichterin den Elfmeter nicht gibt und ich würde eher zu nein tendieren und dann sollte so eine Szene ein EM-Halbfinale nicht entscheiden.

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Ich sehe das auch so. Nur als Anekdote: Wir hatten den Zweikampf ja schon einmal an einer wichtigen Stelle - im Mittelfeld hält Emma Severini Beth Mead leicht mit beiden Armen vor den Augen der Schiedsrichterin. Mead fällt, die Schiedsrichterin pfeift. Aus dem Freistoß resultiert die 38. Flanke Englands - und der Ausgleich.
Somit hätte Severini zumindest gewarnt sein können, dass Meads Fallen von der Schiedsrichterin heute im Zweifel eher belohnt wird. Aber das ist von außen vor dem TV natürlich leicht zu schreiben.

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Zu der Rassismus-Debatte: Ich hätte gerne den Optimus von Constantin. Ich bezweifle stark, dass Tah oder Rüdiger keine rassistische Kommentare abbekommen.

Bei der Männernationalmannschaft ist ja schon ein pinkes Trikot und eine Regenbogenbinde eine mittlere bis große Staatskrise.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie in einer vergleichbaren Situation mit Tah im Mittelpunkt Völler&Co sagen, dass Sie sich nun aufs sportliche konzentrieren wollen, Politik nichts im Sport zu suchen hat und man zusammen mit Tah als Mannschaft den Titel gewinnen will.

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Die zutiefst hässlichen Reaktionen auf Odonkor im Nationaltrikot, Affengeschrei und N-Wörter aus den verschiedensten Kurven, NoAfD Politiker*innen die eine weiße Nationalmannschaft fordern. Rassismus hat im Männerfußball leider im und außerhalb vom Station eine lange Tradition.

Dazu gehört aber auch, was Holger Gertz in der Süddeutschen schön rausgearbeitet hat: Rassismus und Misogynie ist laut. Aber er ist vorallem auch viel gelogen. Fußball der Frauen ist kein Ladenhüter, die EM bricht überall Quotenrekorde. Das rosa DFB Trikot ist keine Staatskrise, sondern ein Verkaufsschlager.

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Ich schaue zwar keinen Männerfußball, aber als Assoziation kamen mir nicht Tah und Rüdiger in den Sinn, sondern Rashford, Sancho und Saka 2021.

Die taz titelte zum Niederknien und der Reaktion der Spielerinnen ganz simpel: Verbrauchte Geste

Ist es nicht eine wunderbare Pointe, dass mit Michelle Agyemang ausgerechnet eine Spielerin, die in das Schema der rassistischen Anfeindungen passt, England in letzter Minute den Arsch rettet?
Aber Rassisten haben bekanntlich keinen Humor, sonst wären sie ja keine.

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Es ist keine 80/20 Entscheidung
Mead geht 2 schritte zur anderen Eckfahne linker Arm von Severini geht raus und blockt, weshalb Mead nach vorne stürmt, anderer Arm geht raus, bein geht raus es wird geklammert und fast umarmt
Es war nicht mal ein Ball in der Nähe, sprich nicht mal kampf um den Ball, Ziel war also Mead davon abzuhalten sich in eine gute Position zu bringen mit den Armen
Dadurch das Severini keinen guten Stand hat, fällt sie dann auch noch auf Mead

Und was noch dazu kommt
Die schiedsrichterin steht 2 m entfernt genau in Sichtachse
Wenn sie es sieht, muss sie es bewerten
Wenn sie es bewertet: Arme haben nichts am Gegner verloren selbst wenn mead nicht fällt, wird sie regelwiedrig gehindert sich in eine gute Position zu bringen

Das ist nicht mal 50/50

Um mal Maradona zu zitieren
„Hände haben im Fussball nichts verloren!“

Edit:
Das das übrigens so gepfiffen wird, wissen wir auch schon seit Lewandowski sich die meisten Tore in einer Saison geholt hat

Zum Thema Rassismus
Ich bin auf die Reaktionen der Offiziellen und Repräsentanten Englands nach der EM gespannt
Auch wenn ich mir jetzt schon ein größeres Engagement wünschen würd, kann es ja sein, das man gerne die Debatte von der Mannschaft bis zum Finale fern halten möchte

Aber danach würde ich schon dieses mal den Vergleich mit den Männern ziehen und mir zumindest eine ähnliche Reaktion wie nach dem Finale 21 wünschen, wo sich immerhin das Königshaus gemeldet hat, einige Abgeordnete(war der/die Premierminister*in auch dabei?), viele ehemalige Spieler usw. Und es zu Ermittlungen und Verurteilungen kam

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Aber das war doch gar nicht @HakunaMatata Punkt? Es ging doch darum, selbst wenn es eine wäre, würde er für die 20 plädieren, oder?

Genau, ich kann schon sehen, warum man auch für ein Elfmeter entscheiden kann. Ob es nun eine 80/20, 90/10 oder 70/30 Entscheidung ist, kann ich wahrlich nicht beurteilen, weil ich dafür eine Linie zu schlecht beurteilen kann - wobei ich auch sonst die Linie der Schiedsrichterin nicht besonders gut fand - noch habe ich genug Ahnung von den Regeln, um es wirklich einschätzen zu können.
Mein Punkt ist halt eher, dass mir eine 80/20-Entscheidung nicht reichen würde, um ein EM-Halbfinale zu entscheiden. (ähnliche Argumentation wie damals beim Spiel Deutschland vs. Spanien, wobei ich die Handregel überhaupt nicht mehr verstehe und ich gefühlt eher zu klaren Handspiel tendiert hätte.)

Sorry mein Fehler

Aber müssen Schiedsrichter*innen nicht dauernd solche Entscheidungen treffen?
Wann hast du so freie Sicht auf eine Aktion gerade im Strafraum, wie bei diesem Foul?

Meistens ist ja irgend ein Bein im Sichtfeld und du hast eh keine 100% Sicherheit(gerade in dem kurzen Augenblick, den du Zeit hast zu reflektieren) und wenn man jetzt noch eine Grenze einzieht egal ob bei 20 oder 70 Prozent muss die Schiedsrichterin ja das trotzdem innerhalb von Sekunden bewerten und du machst es für die Referees noch schwerer, weil du noch eine Imaginäre nicht definierbare Grenze einziehst
Eine Schiedsrichter
in muss den Mut haben innerhalb von Millisekunden Entscheidungen zu treffen und auch die Freiheit
Und man schränkt sie dann ein
Desweiteren wo fängst du an mit der Prozent Entscheidung
Klar Halbfinale in der EM ist wichtig
Aber letztes Gruppenspiel in der Championsleague, es geht ums weiterkommen und damit um ne Menge Knete ist doch eigentlich viel wichtiger und entscheidet am ende über die Finanzen eines Teams
30. Spieltag, du kannst den Klassenerhalt fest machen und dich schon um den Kader kümmern für nächste Saison, jetzt hast du da nen 80% Elfer
Willst du über das finanzielle dieses Vereins bestimmen
Denke du weißt wo ich hin will
Schiedsrichter*innen dürfen eben keine Angst vor Entscheidungen haben

P.s. ich weiß das ich mit meiner Sicht, dass das Foul eindeutig ist mit der Schiedsrichterin vermutlich der einzige bin
Aber mir wird bei der Aktion zu viel über die Schiedsrichterin und Mead geredet, statt über die Aktion(eine Umarmung im Strafraum, erlaubt ist nur leichtes pushen)
Was hat die Bewertung von Severinis Aktion mit dem Fallen von Mead zu tun
Das ist nicht was die Schiedsrichterin bewerten muss

Ich kann den Punkt verstehen und bin damit auch nicht gänzlich glücklich, weswegen ich ja am liebsten den Elfmeter komplett streichen würde. :sweat_smile:

Und ja bei meiner Herangehensweise gäbe es tendenziell weniger Elfmeter. Gerade entscheidende Elfmeter würde ich seltener geben, wobei ich mir bei einem ligensystem immer einrede, dass sich das alles irgendwann wieder ausgleicht (, auch wenn dafür die Sample size im Fußball wahrscheinlich zu klein ist). In der Nachspielzeit in einem KO-Spiel gleicht sich ja nichts mehr aus, sondern da entscheidet der Pfiff wirklich das Spiel.

Bin aber wahrscheinlich eh nicht so entscheidungsfreudig wie die meisten SchiedsrichterInnen.

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Mal ganz ehrlich: ist das nicht eher Deine Sehnsucht, in einem spannenden und engen Spiel, das keinen Verlierer verdient, niemanden verlieren zu sehen? Ich schließe dabei von mir auf andere. Aber es muss halt sein und Elfmeter haben einen großen Wert für das Spiel.

Nope,da liegst du falsch. Finde am US-Sport sogar eine ziemliche Bereicherung, dass es kein Unentschieden gibt. Ich mochte sogar diesen Moment des Golden Goals eigentlich ziemlich gern. Ich empfinde den Elfmeter nur nicht als eine besondere Bereicherung, da es einfach so viele Szenen gibt, wo der Elfmeter für mich nicht im Verhältnis zum eigentlichen Foul steht.

Ich glaube das ist genau der entscheidende Faktor, warum man das als Kann-Elfer oder gar als Geschenk betrachtet: Wir sind da noch ganz weit weg von einer Torchance. Das ist für die Regeln egal. Aber für das „Gerechtigkeitsempfinden“ nicht.

Ich hatte vor allem den Eindruck, dass die Schiedsrichterin schon während des Zweikampfs so streng auf die beiden geschaut hat, dass es ein „Elfer mit Ansage“ war.

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Ist für mich persönlich etwas, was es noch schlimmer macht
Es ist eben nicht mal eine Torchance oder der Kampf um den Ball
Sondern einfach nur so ein kleines ekliges Foul um den Gegner sich nicht in eine gute Position bringen zu lassen
Man sollte mal Severinis Aktion und die Absicht dahinter ins Blickfeld nehmen, wenn man die Gerechtigkeit bewertet