Danke für das raus suchen von Quellen und Fakten. Zu der Zahl 31 möchte ich noch anmerken, dass wir von 1. bis 3. Liga sprechen, also >900 Spiele. Außerdem sind „verletzungen“ bei Pyro häufig Tränende Augen und keine schweren Brandwunden wie man zunächst vermuten würde [Citation Needed]. Ansonsten gäbe es ja auch keine 60 Verletzten bei polizeilichen Reizmitteln.
Du musst hier zweierlei bedenken, wenn auch nicht zwingend für rational befinden:
- Es ist eine Jugendkultur, dadurch ist das rebellieren quasi Teil der Identität (nicht nur beim Fußball ist das so). Wenn der DFB nun von einem Tag auf den anderen den Dialog über sicheres Pyro in den Stadion abbricht und plötzlich jegliches Pyro verbietet, wird das natürlich plötzlich zum Symbol. Es ist ein Symbol für deren „Fankultur“ und gegen den DFB, mit all seinen alten weißen Männern in Anzügen und deren Wunsch nach einem braven Hochglanzprodukt.
- Für die Menschen ist „den Saal verlassen“ keine Option. Die Definition von „Ultras“ ist ja quasi, dass der Fußball, der Verein und die Kurve deren Leben ist. Die denken und atmen ihr Fan-Sein in jeder Minute ihres Lebens. Wenn sie ihre Vorstellung der Fankurve in Gefahr sehen, ist das nicht nur eine Unannehmlichkeit über die man sich ärgert und einfach nicht mehr hingeht. Ausbuhen können sie aber ganz gut, guck mal die Halbzeitshow vom DFB-Pokalfinale 2017
Wie gesagt, du musst die beiden Punkte nicht logisch oder gut finden. Aber wenn man die Sache in dem Licht beleuchtet, versteht man eventuell deren Blickwinkel.
Deshalb ist das Argument ja Pyro kontrolliert zu legalisieren und dadurch auch zu regulieren, dann ist die Gefahr der Körperverletzung deutlich geringer. Und ohne die Gefahren durch Pyro runterspielen zu wollen, aber Bier bei Volksfesten sorgt sicherlich zu deutlich mehr und schlimmeren Verletzungen.
off-topic Gedanken
Oder jedes mal wenn ich Auto fahre, bin ich fasziniert wie das eigentlich legal sein kann mit 100km/h durch die Gegend zu rasen, während mir zwei Meter weiter links andere Autos entgegenkommen – und nur ein kleines Zucken am Lenkrad trennt uns vom sicheren Tod.
Stellt euch mal vor das Auto würde in der jetzigen Form heutzutage erfunden werden. Ach du Feuer, wäre das Geschrei groß – und vermutlich zu Recht. Das Konzept Gegenverkehr gäbe es gar nicht, weil wir wie Züge auf einzelnen Abschnitten fahren müssten mit Leitplanken links und rechts und 500m Sicherheitsabstand vorne und hinten.