Wir haben mit Ulli Kroemer (Freier Sportjournalist und Autor mit Fokus auf Leipzig und ostdeutschen Sport, @HandballKurti) über die Saison gesprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?
Sympathischer Gast, der gut vernetzt bzw. involviert zu sein scheint.
Ich fand insbesondere den Teil über die „gefloppten“ Spieler sehr interessant. Nicht aus Schadenfreude (ja, RB stinkt, blabla), sondern weil man eben wegen des eigenen relativ geringen Interesses nicht unbedingt dazu neigt sich näher mit den Spielern zu beschäftigen, die gerade nicht so zum Zuge kommen und woran das liegen könnte.
Um die Topspieler, wie Openda oder Xavi zu loben, benötigt es ja bis zu einer gewissen Detailtiefe keinen RB Experten.
Auch der Part zum Thema Tradition aufbauen bzw. eine Fußballmannschaft in der Bevölkerung zu verankern fand ich anregend.
Erfolg wirkt nun einmal bis zu einem gewissen Grad definitiv positiv oder anziehend auf die meisten Leute. Natürlich lieben wir alle die Underdogs und die Dramen, die viele weniger erfolgreiche Vereine schreiben, aber es ist eben vor allem bei Kindern der Fall, dass sie eher zu den Gewinnern aufschauen.
Es ist ja kein Zufall, dass so viele Kinder/Teenies mit psg, Man City, Barca oder neuerdings Inter Miami Trikots rumlaufen.
Es schmerzt mir etwas das zu sagen, aber ich fand die Folge viel informativer und tiefgehender als die über meinen eigenen Verein
Also bis auf den letzten Punkt (weil mein Verein noch nicht dran war), kann ich allem nur zustimmen. Informativ, tiefergehend, aber trotzdem auch Außenstehende mitnehmen. Absolute Top-Folge.
Fand auch Max Einwände und Anstoßpunkte zum lenken des Gesprächs super!
Die Ausführungen zur Notwendigkeit von Spielertransfers, um die Vorgaben des Financial Fairplay zu erfüllen, fand ich sehr erhellend (und überhaupt nicht nervig). Habe gerade da sehr aufmerksam zugehört und hätte ganz gewiss nicht abgeschaltet.
Ich meine, man kann der RF-Community schon einiges zumuten. Wenn wir nicht an vertieften Infos interessiert wären, reichte uns ja auch der Doppelpass.
War eine sehr, sehr gute Folge mit einem netten, kompetenten Gast. Er ließ sich auch nicht durch die Anmerkungen (die normalen zu RaBa) aus dem Tritt bringen und es war ein richtig guter Flow.
Bin mal gespannt, wie sehr RB noch in die vollen geht um die Schale zu bekommen. Max hat es ja aufgezeigt, dass es nach ganz oben schwierig wird oder es kommt so eine Perfect-Flutsch-Saison wie bei Leverkusen.
Ich würde vielleicht noch ein „sehr“ vor „sehr, sehr gute Folge“ packen …
Ulli Kroemer schien mir richtig „drin“ in der Materie zu sein, war mein Eindruck.
Was nun die normalen Anmerkungen zu RasenBallsport Leipzig angeht, so fing mein linkes Augenlid an ein, zwei Stellen zu flattern an, weil ich persönlich fand, dass Max-Jacob Osts Ton auf einmal schärfer wurde, als es der Gast verdient gehabt hätte.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, wenn man die Passagen, um die es mir geht, transkribieren würde, würde wahrscheinlich kein Leser jemals vermuten, dass sie vergleichsweise scharf im Vortrag waren, denn rein von der Wortwahl her gab es da nichts auszusetzen.
Bis auf den Ton halt.
Auch hier muss ich erklärend hinterherschicken, dass Max-Jacob Ost jetzt nicht Christian Bale am Filmset gegeben hätte und komplett zum Wüterich geworden wäre. Das nicht.
Aber ich bin doch zusammengezuckt, als es darum ging, dass RasenBallsport Leipzig es zuletzt gut gelungen sei, sich regelmäßig für die UCL zu qualifizieren, woraufhin Max-Jacob Ost meiner Meinung nach recht unwirsch erwiderte, dass das als erwartbar einzustufen sei (oder so in der Art).
Ich war beeindruckt, wie souverän Ulli Kroemer über diesen Moment hinweggegangen ist. Ich weiß nicht, ob ich das so gekonnt hätte. Und davon gab es insgesamt zwei, meine ich mich zu erinnern, in denen es ein Stück weit auf mich so wirkte, als machte Max-Jacob Ost Ulli Kroemer persönlich dafür verantwortlich, dass RasenBallsport Leipzig ist, wie es ist. Natürlich nicht mit Worten - und sicherlich auch nicht in der Sache.
Unabhängig davon hat mich überrascht, wie wichtig es für RasenBallsport Leipzig ist, möglichst viel von all dem Geld aufzusammeln, das im Profi-Fußball am Wegrand liegt, so dass z.B. nicht nur die jährliche Teilnahme an der UCL Pflicht ist, sondern auch die Qualifikation für die Gruppenphase derselben. Und darüber hinaus muss auch noch jedes Jahr ein Spieler für 50, 60, 70 Millionen verkauft werden.
Ich hätte gedacht, dass man mit einem Eigentümer im Rücken in diesem Punkt etwas entspannter sein könnte, aber offenbar versucht man (so mein Eindruck), mit möglichst wenig Eigenkapital und vor allem mit systemimmanenten Geldern die selbstgesteckten Ziele zu erreichen.
Witzig fand ich dann noch, dass man wegen der Über-Präsenz des Eigentümers bei RasenBallsport Leipzig keine anderen Sponsoren finden kann, die bereit sind, richtig Geld in die Hand zu nehmen. Das nennt man dann wohl Karma.
Ich bin gespannt, wie lange Marco Rose noch Trainer in Leipzig sein wird.
Gute Folge.
Kenne ja Uli persönlich und er ist immer ein guter Gast dafür.
Trotzdem lieber Max, lass uns doch am Ende der Saison mit Fans sprechen.
Interaktion bzw Aufrufe wären definitiv mehr