Also es war mehr drin als Platz 2 und die DFB-Finalteilnahme? Dann fehlt ihnen aber auch einiges im Vergleich zu Bayern? Widerspricht sich das nicht?
Ich stimme dir aber grundlegend zu, wobei ich nicht zum Fazit kommen würde, dass Nagelsmann in LE gescheitert ist. Wie es auch für den BVB und Co gilt: sie brauchen eben eine perfekte Saison, um selbst strauchelnde Bayern vom thron zu schubsen. Und das ist einfach selten bis kaum möglich.
RaBa kann Endspurt halt einfach (noch) nicht. Da fehlen noch ein paar Jahre Erfahrung. Generell war die Saison aber erfolgreich. Das DFB-Pokalfinale schmerzt, der Rest war aber sehr ordentlich.
Dass Sabitzer bester Torschütze ist, ist aber wirklich grausam. Das Fehlen eines Goalgetters muss einfach der springende Punkt sein, warum es nicht für noch mehr gereicht hat. Ein Torschützenkönig in der Türkei macht eben noch keine Meisterschale.
Da ich selbst in LE wohne, allerdings nicht der größte Sympathisant von RaBa bin und deshalb über die Aktivitäten, Abläufe und Kommunikation des Clubs nicht allzu gut Bescheid weiß, würde mich interessieren, was RaBa versucht, um in der Stadt Leipzig noch besser Fuß zu fassen.
Grundsätzlich teilt die Stadt sich in Grün-weiß und Blau-gelb. RaBa-Fähnchen und Schals findet man aber immer mehr in Schrebergärten und Fensterfronten wehen und hängen. Abgesehen von ein paar weiteren Werbeplakaten zur Champions League und 1-2 „Rote Bullen“-Trams, die durch die Stadt scheppern, bekommt man als „Normalo“ recht wenig vom Verein in der Stadt mit (damit meine ich nicht die Leere, die Corona-bedingt gerade vorherrscht).
Will sagen: Dass ich in einer BuLi-Stadt wohne, merke ich kaum. Das Territorium ist sicherlich wesentlich komplizierter als in anderen Städten (wie zB Augsburg oder Mainz), um als künstliches Produkt Fuß zu fassen. Doch verfolgt RaBa irgendeine Strategie, um auch im Stadtbild und somit in der Wahrnehmung sichtbarer zu werden? Klar, Red Bull ist eine globale Marke, doch die lokale Anerkennung hat ja auch etwas mit zuverlässigen Zuschauerströmen zu tun. Zwar gehört es nicht zur RaBa-DNA zu verlieren, doch gesetzt dem Fall, es gäbe ein mal 3-5 miese Jahre, die nicht von Erfolgen gekrönt sind, braucht man umso mehr den lokalen Support.
Vielleicht unternimmt RaBa aber bereits deutlich mehr, um gesellschaftlich akzeptierter in der Stadt zu werden, und ich bekomme es bloß nicht mit.
Also: Was tut RaBa, um gemocht zu werden, außer erfolgreich Fußball spielen? 