Rasenfunk Royal 21/22 – Euer Input zu Fürth

Zwischen dem 16. und 24.Mai nehme ich den Rasenfunk Royal mit je einem Gast pro Verein auf.

Wie immer freuen die Gäste und ich uns über Input von euch zu den einzelnen Vereinen. Jeder Gast kann fünf Aspekte mitbringen, über die er oder sie sprechen möchte. Wenn ihr mögt, dann nennt hier doch eure Aspekte oder stellt gerne Fragen, die euch interessieren.
Ich würde diese Form vorschlagen:

Stichwort
Erklärender Absatz dazu. Warum ist das wichtig, wie schätzt ihr das ein.

Stichwort 2
Erklärung dazu. Die Fettung könnt ihr übrigens mit zwei Sternchen vor und nach dem Wort machen oder über das Formatierungsmenü.

Dieses Jahr bekommen alle Gäste wieder eine Frage, die sie beantworten müssen. Das ist manchmal etwas knifflig, auch hier freuen sie sich bestimmt über eure Ideen.

Die Frage lautet:
Welches Kleidungsstück wäre die Saison des von dir besprochenen Vereins?

Wie immer werde ich hier schreiben, wenn die Aufnahme im Kasten ist.

Danke euch schon jetzt für eure Mithilfe!

Auch hier: fangen wir einfach mal an

Chancenlos

Das war Fürth wohl von Anfang an. Einzig am 2. Spieltag stand man mit Platz 15 mal über dem Strich. Es war von Anfang an zu befürchten, dass es nicht reicht, aber es wurde ja durchaus auch so kommuniziert, dass ein Abstieg eingepreist wäre. Allein die Transfers vor der Saison sprachen Bände. Man erwartet eigentlich, dass man anch einem Aufstieg den Kader zumindest punktuell verstärken sollte. Fürth hingegen verlor mit Stach (und das aus meiner Sicht viel zu billig) einen talentierten, starken Spieler. Mit Dudziak, Viergever, Griesbeck und Raschl holte man 5 Spieler, die Geld kosteten. Alle anderen Zu- sowie Abgänge waren ablösefrei. Darunter David Raum. Ein heftiger Schlag.
Den Ansatz fand ich gut, in der Rückrunde war man damit auch tatsächlich (Stand 32. Spieltag) nicht das Team mit den wenigsten Punkten. Aber: man ging halt mit nur 5 Punkten in die Winterpause.

Abwehr in der Vorrunde
49 Gegentore nach 17 Spielen ließen übelstes befürchten. Zwar fing sich das Team immer besser und man ist in der Rückrunde da nicht deutlich schwächer als die Konkurrenz. Aber da war das Thema halt schon durch.

Der Sturm
Spötter dürften sagen: nicht erstligareif. Und wenn man es nur einmal schafft, mehr als 2 Tore zu machen (beim 3:6 gegen Hoffenheim), dann ist da wohl leider was dran.

Unentschieden
Das führt nämlich auch zu folgendem Punkt: 7 Unentschieden nach 15 Rückrunden-Spielen. Darunter diverse 0:0. Das sind natürlich Punkte, die am Ende fehlen.

Konstanz
Fürth verabschiedet sich erwartungsgemäß und kann den erneuten Angriff auf Liga 1 starten. Eigentlich gut war, dass man trotz der Ergebnisse am Trainer festhielt. Dumm nur: der geht nach der Saison. Ebenso Seguin zu Union und Bauer zu Augsburg. Es wird somit wohl schwer werden, den erneuten Angriff auf Liga 1 erfolgreich abzuschließen. Insbesondere, wenn man sieht, was da auch weiterhin an Namen und Qualität in Liga 2 im Aufstiegskampf sein dürfte.

Und das Kleidungsstück?
Das mittelmäßige Designer-Kleid aus der letzten Saison. Damals wurde es gerade so wohlwollend aufgenommen, war aber nicht der Burner. Mit dem Ding in die aktuelle Saison zu gehen, musste leider schief gehen.

Leistung
Ich denke, dass man sich darauf einigen kann, dass die Leistungen von Fürth nicht erstligatauglich waren. Das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, auf die ich im Folgenden eingehen möchte.

Kader
Größtes Problem waren natürlich die Abgänge, aber auch die Zugänge, die erst nach dem 4. oder 5. Spieltag alle an Bord waren. Die ersten 5 Spieltage waren: Stuttgart, Bielefeld, Mainz, WOB und Hertha. Also alles Teams aus der unteren Tabellenhälfte, wie man jetzt weiß. Diese Spiele mit einem unfertigen Kader zu bestreiten, ist natürlich maximal unglücklich und trug sicherlich zur Leistung und zum Abschneiden bei. Von Anfang an mit komplettem Team, den Rekonvaleszenten und einer gemeinsamen Vorbereitung im Rücken wäre punktmäßig sicherlich mehr drin gewesen, ob es für den Klassenerhalt gereicht hätte, steht natürlich dennoch in den Sternen.

Ausblick
Meiner Meinung nach ist es so, dass das Kleeblatt dennoch gut gerüstet für die Zukunft ist, zwar gibt es wieder einige Abgänge, aber die Verantwortlichen haben sicherlich wieder gute, hungrige Leute in der Hinterhand. Vieles wird natürlich auch vom neuen Trainer abhängen, aber auch hier vertraue ich auf die Führungsetage.

Stand der Liga
Es sagt viel über den Status der 1. Herren-Buli aus, dass Fürth spielerisch (nicht immer erfolgreich oder durchgehend konstant abgerufen) eigentlich stets mithalten konnte, nach einer (!!!) defensiven Umstellung nach dem Leverkusen-Spiel der Vorrunde sogar konkurrenzfähig war. Ich habe viele Spiele im Stadion gesehen, so z. B. 1. HZ in München, auch gegen den BVB, Union usw.: Teilweise war man spielerisch sogar überlegen. Natürlich nicht über 90 Minuten, aber das wirft für mich schon die Frage nach der internationalen Konkurrenzfähigkeit auf, (BVB, Raba scheiden gegen schottische Mannschaft aus, Bayern gg. Villareal, alles keine Fußball-Großklubs), die zunehmend abnimmt. Mit kleineren taktischen Umstellungen Erfolg zu haben, wieso schaff(t)en das die großen Vereine nicht (immer) so? Insofern: großes Lob an die sog. Kleinen, die diesbezüglich oft/teilweise ihre individuell schwächeren Kader mit klarer taktischer Ausrichtung, erkennbarem, langfristigem Konzept etc. kompensieren können.

Fans
Durchgehend tolle Unterstützung, vollkommene Akzeptanz der Gegebenheiten, kein Pfeifen, keine Häme, keine „Trikotforderungen“ oder sonstiges „Fan“-Gehabe. Daher:

Kleidungsstück
Die gute, alte Fankutte, nicht immer up to date, etwas aus der Zeit gefallen. Meist aber dennoch ok zu tragen und bei jedem Wetter (metaphorisch) passend.

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Ein kleiner Hinweis noch, den ich jetzt erst sehe: tatsächlich war Fürth der einzige Verein, der von allen vor der Saison gleich (und auch richtig!) getippt wurde.

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Ich kann mich daran erinnern, wie mehrere Nürnberger Fans vor drei Jahren auf Social Media nach ihrer Abstiegssaison geschrieben haben: „Alle, die vor der Saison meinten: Nehmt das Jahr Bundesliga und die TV-Kohle mit und genießt es! hatten Unrecht, es war eine Kacksaison, hat gar keinen Spaß gemacht, in jedem Spiel unterlegen zu sein und auf die Mütze zu kriegen“ und Ähnliches. Jetzt sind bei Fürth ja nicht nur vor der Saison wichtige Stammspieler gewechselt, sondern es werden wohl auch nach der Saison einige Stammspieler aus dieser Spielzeit wechseln und der Trainer auch. Meine Field-Reporter-Frage wäre: War es das jetzt unterm Strich wert, aufzusteigen? Welche Rolle schreibt man sich in der kommenden Zweitligasaison zu, glaubt man, dass man wieder oben angreifen kann, oder besteht die Befürchtung, dass nach so vielen Abgängen vielleicht der Blick erstmal in Richtung Klassenerhalt/Stabilisierung/Übergangssaison gehen muss?

Danke für euren Input! Aufzeichung des Segments findet morgen statt, Vorbereitung ist hiermit abgeschlossen.