Saisonvorschau: Helft mir!

[irgendwie schäme ich mich, bei dem Niveau hier mit so einer Einzelfrage zu kommen]

Sag mal, Cordoba hatte ich bisher immer in die Kategorie “Arschloch, aber unser Arschloch” eingeordnet. Siehst Du das ähnlich? Und wenn ja, was bedeutet es für das Auftreten des Effzeh in der nächsten Saison? Gerade auch in Verbindung mit Deiner Sorge, der Effzeh könnte mangels Modeste-Toren vielleicht in der Liga ein Stück unter Platz 5 rutschen?

Bisher haben Schmadke und Stöger es ja in ärgerlich souveräner Manier geschafft, das Spielniveau von Saison zu Saison um ein entscheidendes Stückchen anzuheben. Könnte es sein, dass damit jetzt ein Rückschritt hin zum früheren, zynischeren Spiel nach dem letzten Aufstieg verbunden ist?

Ich meine, das wäre grundsätzlich ja (leider) erst Mal nichts schlimmes. Drei Schritte vor, ein halber Schritt zurück, dann wieder Schritte nach vorn - im seifigen Geläuf Bundesliga durfte exakt das die richtige Schrittfolge sein. Solange man sie unaufgeregt genug ausführt. Jetzt mal gesetzt den Fall, es würde so kommen: Siehst Du das - bei aller Folklore nicht ganz zu Unrecht - berüchtigte Kölner Umfeld wirklich schon so weit, auch einen solchen Rückschritt mitzugehen, so durchdacht er auch sein mag? In den letzten Jahren hat man sich in Köln nach meiner Beobachtung zwar quasi vollumfänglich selber an der eigenen Bescheidenheit und völlig ungewohnten Freude an der eigenen Vernunft besoffen - aber wird diese unschön konstruktive Grundstimmung auch einen solchen Rückschritt überstehen? Solange es jedes Jahr einen klaren Fortschritt zu bestaunen gab, ist schließlich leicht vernünftig zu sein.

Ich frage natürlich für meine vom Effzeh in den letzten Jahren tief enttäuschte Lust zur Häme (allen Göttern sei gedankt, dass sie mir mit 1860 mehr als ausreichend Ersatz für dieses Hobby geschaffen haben).

Bayer 04 Leverkusen

Wichtige Zugänge/Abgänge plus Zwischenstand Transferbilanz

Zugänge:

  • Sven Bender, 12,5 Mio € (BVB)
  • Marlon Frey, Leihrückehr (K´lautern)
  • André Ramalho, Leihrückehr (Mainz)
  • Dominik Kohr, 2 Mio € (Augsburg)
  • Marc Brasnic, Leihrückkehr (Fortuna Köln)

Abgänge:

  • Ömer Toprak, 12 Mio € (BVB)
  • Roberto Hilbert (vereinslos)
  • Danny da Costa, 1 Mio € (Frankfurt)
  • Kyriakos Papadopoulos, 6,5 Mio € (HSV)
  • Hakan Calhanoglu, 22 Mio € (Milan)
  • Seung-Woo Ryu, Ablöse unbekannt (Jeju Utd.)
  • Javier “Chicharito” Hernández Balcázar, 17,8 Mio € (West Ham)
  • Robin Tim Becker, Ablöse unbekannt (Braunschweig)

Einschätzung: Mindestens ein Verteidiger muss noch her, am besten ein variabel einsetzbarer, junger Spieler. Mit Piräus’ Panagiotsis Retsos scheinen die Verhandlungen weit zu sein. Ob der “malade” Stefan Kießling, Kevin Volland und Joel Pohjanpalo für den Sturm reichen, ist fraglich: Möglicherweise kommt noch ein Ersatz für den abgewanderten Chicharito.

Bilanz: +44,8 Mio. €

Auftaktprogramm

Karlsruhe Pokal (A), Bayern (A), Hoffenheim (H), Mainz (A)
Im Pokal gegen Drittligist Karlsruhe, danach Bayern, Hoffenheim und Mainz: Einfach ist anders. Vor allem, weil nach dem Ende mit Schrecken unter Roger Schmidt die Geduld aufgebraucht ist. Spätestens gegen Mainz sollte ein klarer Sieg her, auch Karlsruhe muss ohne Probleme “ausgeschaltet” werden.

So lief die Vorbereitung

Eine Niederlage gegen Lazio Rom kann man hinnehmen, das Remis gegen Antalyaspor gerade eben noch, die Niederlagen gegen Sandhausen und Würzburg nicht. Bayer spielte eine schlechte Vorbereitung, jedenfalls was Testspiele angeht. Trainer Heiko Herrlich vermittelt indes trotzdem das Gefühl: Es kann was werden, es ändert sich etwas. Auch, weil er nach Niederlagen bisher keine Schönfärberei betrieb.

Das sind die entscheidenden Fragen

  1. Kann Kevin Volland die ihm zugedachte zentrale Sturmrolle ausfüllen? Zuletzt zeigte seine Formkurve nach oben.
  2. Wie entwickelt sich die Stimmung in der Mannschaft? Mit Kampl, der offen vom Abschied sprach, Bellarabi und Henrichs gibt es einige Spieler, die die Entlassung Schmidts offen kritisierten. Ob sie nun mit Herrlich zurecht kommen, ist spannend.
  3. Was machen die Talente? Mit Tah, Henrichs, Havertz und Brandt machten zuletzt einige junge Spieler auf sich aufmerksam. Bleibt das so, oder erleben sie ihren ersten Einbruch?
  4. Wie gelingt der Saisonstart? Nach einer insgesamt ernüchternden Saison sehnt sich das Umfeld nach schnellen, spürbaren Fortschritten.
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Also ohne jetzt riesengroßer Experte zu sein, kann ich ja mal ein bisschen meine Fan-Sicht auf Hannover 96 darlegen.

Transfers

Abgänge:

Als einziger Abgang aus dem Kreis der erweiterten Stammspieler ist Artur Sobiech zu nennen, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Ich finde den Abgang sehr schade, da ich ihn für sehr unterschätzt halte (siehe dazu auch: https://kickschuh.wordpress.com/2017/07/20/insider-im-gespraech-ueber-artur-sobiech/)

Düsseldorf hat zudem die Kaufoption für den von 96 geliehenen Andre Hoffmann gezogen, der ausgeliehene Maric geht zurück zu Hoffenheim, Strandberg kehrt ebenso zurück nach Krasnador.

Transferflop Erdinc verlässt Hannover ablösefrei Richtung Türkei, nachdem er zweimal in die französische Liga verliehen wurde und Babacar Gueye, der zur letzten Saison ablösefrei aus Frankreich kam und in der Winterpause nach Belgien verliehen wurde, wurde erneut dorthin verliehen, diesmal nach St. Truiden mit Kaufoption. Sollte er dort ähnlich solide spielen wie bei seiner ersten Leihstation wird diese wohl gezogen werden.

Zugänge:

Die Zugänge sind schon deutlich interessanter. Neben den internen Jugendspielern Senniger, Ritzka und Kaan Demir (wovon ersterer gleich nach Meppen verliehen wurde) stoßen Tom Baller aus der U19 von Gladbach und Yousef Emghames aus der U19 von Bayern zu den Roten. Eingeplant sind wohl alle erstmal als Perspektivspieler und werden vorwiegend für die U21 auflaufen aber vielleicht ist ja einer von ihnen der nächste Anton, man wird sehen.

Zusätzlich hat Hannover vier bundesligaerfahrene Profis geholt, namentlich Julian Korb für 3 Mio aus Gladbach und Michael Esser für 2 Mio aus Darmstadt sowie Pirmin Schwegler aus Hoffenheim und Ostrzolek aus Hamburg; beide ablösefrei.

In Fankreisen ist man sich noch nicht so sicher, wer denn nun in der nächsten Saison im Tor der Roten steht. Phillip Tschauner war in der Zweitligasaison ein solider Rückhalt und hätte eigentlich auch eine Chance in der ersten Liga verdient aber Esser wird auch nicht zum Spaß für 2 Mio verpflichtet worden sein und hat in den Testspielen, wo sich die Torhüter abgewechselt haben, gute Leistungen gezeigt. Besonders hervorzuheben ist da eine Glanzparade gegen Twente Enschede. Vielleicht spielt ja einer in der Liga und einer spielt dafür den europäischen Wettbewerb :wink:

Als potentielle Neuzugänge sind einige Namen im Raum. Angeblich kommen sollen noch ein Stürmer und ein schneller Außenspieler. Anthony Ujah ist wohl Hannovers Favorit und der mag auch gerne wieder Richtung Bremen zu seiner Familie aber sein chinesischer Club versucht wohl bis zum bitteren Ende zu verhandeln.

Als Favorit für die Außenbahn wird David Acccam vom Schweinsteiger-Club Chicago Fire gehandelt.

Alternativen zu Ujah sind Belfodil von Lüttich und der bundesligabekannte Luuk de Jong von PSV.

Ob diese Spieler Verbesserungen zur aktuellen Mannschaft sind, weiß ich nicht, weil ich die Spieler nur halb kenne und nicht wirklich Spiele von denen gesehen habe.

Auftaktprogramm

Das erste Spiel ist ein Auswärtsspiel gegen Mainz, danach empfangen die traditionell heimstarken (Pessimisten sagen “auswärtsschwachen”) Hannoveraner den FC Schalke 04. Dann gehts nach Wolfsburg, zuhause gegen Hamburg und schließlich auswärts gegen Freiburg.

Mainz hat letzte Saison ja nicht wirklich mit einer glänzenden Form brilliert, deswegen würde ich schon sagen, dass das machbar ist. Gegen Schalke würde ich auch ein 1:1 nehmen, bevor Wolfburg dann im eigenen Stadion weggehauen wird. Gegen Hamburg wird es wahrscheinlich ein sehr schweres Spiel und bei Freiburg finde ich es schade, dass sie nicht doch in die EL gerutscht sind; ein bisschen Dreifachbelastung wünscht man seinen Gegnern doch gerne.

Wie gesagt ist Hannover recht heimstark (oder auswärtsschwach). 44 Heimpunkte und 23 Auswärtspunkte konnte man in der zweiten Liga gewinnen. Zum Vergleich: Bei Stuttgart ist das Verhältnis 41 zu 28.
Eine weitere Beobachtung aus der zweiten Liga ist, dass Hannover gut gegen Gegner spielt, die das Spiel machen wollen. Gegen die “großen” Vereine Braunschweig, Stuttgart & Co. sah man eigentlich recht gut aus, wohingegen man sich gegen mauernde Bielefelder zum Teil sehr schwer getan hat, spielerische Mittel zu finden. Hannover ist von der Identität her seit den glorreichen Europa League-Zeiten unter Slomka immer noch eine Kontermannschaft.
Wenn eine Mannschaft sich mit 9 Spielern im Strafraum versammelt, kann man eigentlich auch gleich das Stadion verlassen, weil man dann weiß, dass heute kein Fußballspiel zu erwarten ist. Kommt Hannover nicht weiter, werden dann oft nur hohe Bälle ausgepackt.

Daran konnte auch der Trainerwechsel von Stendel zu Breitenreiter nichts ändern. Die größte Umstellung war, dass Hannover in der Defensive besser stand. Stendel hat Vollgasfußball gespielt, der in den letzen Erstligaspielen wieder die Euphorie entfacht hat aber in der Zweitligasaison dann dazu führte, dass immer wieder plötzlich ein Gegenspieler frei aufs 96-Tor zulaufen konnte.
Breitenreiter hat das etwas dosiert, sodass Hannover sich in der Rückrunde immerhin 6 Tore weniger gefangen hat.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich denke, Hannover kann mit etwas Glück einen guten Saisonstart hinlegen. Wenn man gegen Mainz einen Auftaktsieg holt und gegen Schalke nicht untergeht, kann man vielleicht etwas Momentum in die nächsten Spiele nehmen.
Andererseits, wenn man gegen Mainz verliert und gegen Schalke 0:3 verliert, ist man auch mal ganz schnell auf einem letzten Platz, von dem man nicht mehr wegkommt.

So lief die Vorbereitung

Wenn man Spiele wie das 10:0 gegen Oberligisten HSC Hannover und Co. weglässt, bleiben als Testspiele:
0:0 vs Enschede
0:0 vs Wolfb erg
4:2 vs Al-Duhail
2:4 vs Kayserispor (dazu sei gesagt, dass Hannover bis kurz vor Schluss 2:1 geführt hat und dass das zweite Testspiel am selben Tag war)
1:1 vs Udinese

Morgen steht dann noch der letzte Test gegen Burnley an.

In den Testspielen wurde immer in wechselnder Besetzung gespielt und teilweise sogar in Dreierkette. Vielleicht wird das auch eine Option für die Zukunft, wobei ich daran noch nicht glauben will. Die Kombo Hannover-Breitenreiter klingt für mich einfach nicht nach modernem Fußball mit bereits 5 Systemumstellungen in der ersten Viertelstunde eines Spiels a la Nagelsmann oder Streich. Aber ich lasse mich gerne überraschen.

Ich habe leider nicht alle Spiele in voller Länge gesehen, sodass ich keine Details hervorheben kann, da ich aktuell Klausurenphase habe.

Ansonsten ist zu der Vorbereitung zu sagen, dass die Stimmung in der Mannschaft sehr gut zu sein scheint, was für Hannover auch nciht selbstverständlich ist.
Aus der Vorbereitung hat man außerdem noch eine Verletzung von Noah Joel Sarenren-Bazee mitgenommen, der wohl die ersten Wochen fehlen wird.

Auch wenn dieser viel Tempo ins Spiel bringt und für die eine oder andere Vorlage gut war, ist das glaube ich spielerisch kein sehr großer Verlust, da seine Defensivarbeit teilweise einfach nicht existent ist; Oli Sorg kann ein Lied davon singen.

Das sind die entscheidenden Fragen

Ich glaube, dass in den unteren Rängen der Liga die Chancen recht gleich verteilt sind. Deswegen ist es für mich umso wichtiger, dass Hannover einen guten Start erwischt.
Vorteile sehe ich darin, dass Hannover keine Stammspieler verloren hat, sich nur in der Breite verstärkt hat, mit demselben Trainer in die Saison geht, mit dem sie aufgestiegen sind und dass sie vielleicht ein bisschen Aufstiegseuphorie mitnehmen können.

Eine entscheidende Frage wird deshalb sein, wie stark die Mentalität der Mannschaft ist. Ob man sich von drei knappen Niederlagen in Folge in eine Serie zwingen oder sich nicht beirren lässt.

Und ich frage mich, wie sehr die Fans hinter der Mannschaft stehen werden. Wie die Erwartungshaltung der Nordkurve und die Ergebnisse zusammenpassen werden.
Ob dieselbe Nordkurve, die bei Siegen gegen Würzburg “Europapokal” anstimmt auch mit einem 0:1 gegen Freiburg leben kann oder die Mannschaft gnadenlos ausgepfiffen wird.
Und ich frage mich, ob die Mannschaft hinter dem Trainer steht.
Als die Mannschaft inklusive Breitenreiter auf dem Rathausbalkon stand und den Aufstieg gefeiert hat, haben die Fans “Daniel Stendel, Daniel Stendel, du bist der beste Mann” angestimmt.
Breitenreiter hat sich dann bei der Mannschaft und den Fans bedankt und als er sich auch bei Stendel bedankt hat, ist die Menge in Jubelstürme ausgebrochen.
Ich denke, viele Fans trauern der Identifikationsfigur Stendel hinterher und stehen nur solange hinter Breitenreiter, wie er auch Ergebnisse liefert.

Erwischt Hannover einen schlechten Start, ist er vielleicht die diesjährige erste Entlassung.

[EDIT]

Wie wahrscheinlich einige schon mitbekommen haben, ist im Verein gerade etwas Unruhe, da der liebe Martin Kind die Komplettübernahme des Vereins vorbereitet. Gerhard Schröder, Kanzler a.D. und Tennispartner von Kind ist letzt Saison auch Aufsichtsratschef geworden und hat die Ehre, seinen guten Freund bei seinen Amtsgeschäften zu kontrollieren. Zusätzlich wurden einige Mitgliedsanträge von Fans, die Kind-kritisch eingestellt sind, ohne wirkliche Begründung abgelehnt, wohl um die Abstimmungen auf der Mitgliederversammlung nicht zu gefährden.
Näheres in diesem Artikel:
https://www.taz.de/!5429947/

Hat jetzt erstmal mit dem Sportlichen nicht so viel zu schaffen aber ist dennoch relevant

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Hannover 96

Da Werder Bremen schon gut bearbeitet wurde und somit mein Verein raus ist, liefere ich dieses Jahr mal die Grundlagen für den geografisch nächstliegenden Verein nach Bremen. Insiderwissen nicht vorhanden, also gerne Ergänzungen von Fanseite.

Wichtige Abgänge:

  • Arthur Sobiech (27), Mittelstürmer, ablösefrei, Darmstadt 98

Wichtige Zugäng:

  • Julian Korb (25), Rechter Verteidiger, 3 Mio. €,Borussia Mönchengladbach
  • Michael Esser (29), Torwart, 2 Mio. €, Darmstadt 98
  • Pirmin Schwegler (30), Defensives Mittelfeld, ablösefrei, TSG Hoffenheim
  • Matthias Ostrzolek (27), Linker Verteidiger, ablösefrei, Hamburger SV

Transferbilanz (04.08):
Einnahmen: 250k €, Ausgaben 5 Mio €

Die Suche nach einen Stürmer läuft auf Hochtouren, neben vielen anderen ist Anthony Ujah (26) vom Liaoning FC der heißeste Kandidat. Hannover hat den Kader der Aufstiegssaison gehalten und mit einigen Bundesligaveteranen verstärkt. Evtl. muß nun im Angriff neben einen Mittelstürmer auch noch ein Rechtsaußen gesucht werden, da sich Noah Bazee (20) (Sehnenriss) und Uffe Bech (24) (Kreuzbandriss) verletzt haben.

Auftaktprogramm:

  • Bonner SC (Pokal)
  • Mainz (A)
  • Schalke 04 (H)
  • Wolfsburg (A)
  • Hamburger SV (H)
  • Freiburg (A)
  • Köln (H)

Damit trifft 96 in den ersten vier Spielen nur auf Gegner, die die letzte Saison in der unteren Tabellenhälfte zu finden waren, weshalb da schon 6+ Punkte eingefahren werden sollten. Auch gegen die durch die Euroleague in der sonst üblichen guten Vorbereitung gestörten Freiburger und die doppelbelasteten Kölner sollten Punkte erspielt werden, ansonsten sehe auch ich (Hannover ist bei meinem Tipp kein Absteiger) für Hannover schwarz. Ich glaube Hannover gilt bei den meisten als Absteiger Nummer 1.

So lief die Vorbereitung

Die Ergebnisse der Vorbereitung waren durchwachsen, gegen unterklassige Gegner spielte man selten ohne Gegentor und gegen die namhaften Unentschieden (2x 0:0, 1x 1:1). Morgen gibt es mit dem FC Burnley einen weiteren Härtetest.

Das sind die entscheidenden Fragen

  • Betrachtet man die Aufstellungen der Vorbereitung, scheint die Torwartfrage nicht geklärt zu sein, Wer setzt sich durch?
  • Held und Breitenreiter erneut gemeinsam in der Bundesliga, sie scheinen also gut miteinander zu können. Kriegt Hannover so endlich Ruhe in die Führungsriege?
  • Kind nun durch die 20 Jahre über 50, wie geht dadurch die Entwicklung weiter und wie reagieren die Fans?
  • Es ist auffällig, dass viele Bundesligisten noch nicht sehr aktiv auf dem Transfermarkt waren, als ob sie darauf warten, dass die Engländer ihre Millionen verpulvert haben, um dann zu “normalen” Preisen einzukaufen. Wird Hannover auch noch aktiv?

Ich hoffe mein kleiner Betrag hilft Max weiter und keiner der 96er ist verärgert, ansonsten gerne ergänzen :slight_smile:

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Mainz 05

Wichtige Zugänge/Abgänge plus Zwischenstand Transferbilanz

Zugänge

  • Alexandru Maxim (VfB Stuttgart), neuer Spielmacher/Malli-Ersatz
  • Viktor Fischer (Middlesborough), Offensivallrounder (Hauptpostion links außen)
  • Rene Adler (HSV), stabiler Stammtorhüter
  • Kenan Kodro (Osasuna), bosnischer Stürmer, der Druck auf Muto machen soll
  • Abdou Diallo (Monaco), IV, Kapitän der französischen U21
  • José Rodriguez (Malaga) und Robin Zentner (Kiel) kommen nach Leihen zurück

Abgänge

  • Cordoba (Köln)
  • Niederlechner (Freiburg) und Bengtsson (Kopenhagen) nach Leihen verkauft
  • Lössl (Huddersfield)
  • Nedelv, Halimi, Parker
  • Bojan und Ramalho nach Leihen zurück

Rouven Schröder hat seine Hausaufgaben gemacht. Sofern es keine gravierenden Formeinbrüche, Verletzungen oder Abgänge aufgrund von unmoralisch hohen Angeboten gibt (bei denen ein Verein wie Mainz 05 immer zumindest kurz überlegt muss, indem man sportliche und wirtschaftliche Argumente abwägt), wird wohl niemand mehr kommen. Abgegeben werden könnte bestimmt noch der ein oder andere Spieler. Wahrscheinlichste Kandidaten dafür sind Rodriguez, für den es wohl Angebote geben soll und Jairo, dessen Vertrag im nächsten Sommer ausläuft und der jetzt noch eine Ablöse einbringen könnte, zumal er sich in der Vorbereitung nicht gerade aufgedrängt hat. Zudem könnte der lange verletzt Berggren noch kurzfristig verliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln.

Auftaktprogramm

Hannover (H), Stuttgart (A), Leverkusen (H), Bayern (A), Hoffenheim (H)

Die ersten beiden Spiele gegen die Aufsteiger werden direkt sehr wichtig werden, da danach anspruchsvolle Gegner warten. Man kann nur hoffen, dass hier direkt sechs Punkte geholt werden, sodass man nicht mit Rückstand starten muss.

So lief die Vorbereitung

Nach zum Teil etwas holprigen ersten Tests gegen Aachen und Koblenz, die jedoch beide gewonnen wurden, zeigte sich im Spiel gegen Wiesbaden ein kleiner Tiefpunkt. Nach schwacher Leistung verlor man dort 2-0. Im Trainingslager konnte gegen Tokyo überzeugt werden (5-2), während man sich gegen Fürth torlos trennte. Zuletzt konnte Newcastle in der Opel-Arena beim offiziellen Abschied von Martin Schmidt mit 2-1 besiegt werden.
Es war sicherlich von Vorteil, dass die Neuzugänge fast allesamt recht früh dabei waren, sodass Schwarz mit den Neuen direkt trainieren konnte. Einige potenzielle Stammspieler wie Gbamin oder Bussmann sind allerdings immer noch nicht wirklich im Mannschaftstraining, sodass es auch zu Experimenten kommt (Holtmann wurde bspw. in der Vorbereitung zum Linksverteidiger umgeschult). Insgesamt hat sich ein sehr offener Konkurrenzkampf auf nahezu allen Positionen entwickelt. Die Besetzung der Außenverteidigerpositionen, des zweiten Innenverteidigers und des kompletten Offensivbereichs sind sehr offen mit zahlreichen Optionen. Die neuen Spieler machen direkt alle Druck auf die bisherigen Stammkräfte. Vor allem auf den Außenbahnen im Mittelfeld hat man mit Öztunali, Fischer, de Blasis, Jairo, Onisiwo und Quaison sehr viele Möglichkeiten. Wirklich gesetzt scheint lediglich die Achse Adler-Bell-Latza zu sein.

Das sind die entscheidenden Fragen

  • Kann Sandro Schwarz die Mannschaft spielerisch weiterentwickeln?
    Der klassische Mainzer Fußball vom schnellen Umschaltspiel soll unter dem neuen Coach weiterentwickelt werden. Schwarz hat angekündigt, dass er die Mannschaft weiterentwickeln will und man auch Lösungen präsentieren will, wenn man selbst im Ballbesitz ist, anstatt lediglich auf Konter oder Standardsituationen zu setzen.

  • Wie wird der Abgang von Cordoba kompensiert?
    Zuletzt war das Mainzer Spiel komplett darauf ausgerichtet, lange Bälle auf Cordoba zu spielen, der diese aufgrund seiner Physis auch oft behaupten konnte. Allerdings war man mit dieser Taktik auch sehr ausrechenbar. Jetzt gibt es mit Muto, Kodro, dazu noch Seydel, Fischer und de Blasis mehrere ganz unterschiedliche Spielertypen für die Position(en) vorne im Sturm. Man wird wohl grundsätzlich im 4-2-3-1 beginnen – das bedeutet, dass sich am Anfang wohl Muto und Kodro um die Position streiten werden.

  • Kann die Defensive stabilisiert werden?
    Die Verpflichtung von Adler scheint extrem wichtig zu sein, um die im Abstiegskampf zum Teil sehr verunsicherte Defensive zu stabilisieren. Vom ersten Training an hatte man den Eindruck, dass der neue Torwart Verantwortung übernehmen will und vorangeht. Nach den wackeligen Torhüterleistungen der Vorsaison sicherlich eine kluge Verpflichtung. Ansonsten wurde für den Defensivbereich lediglich der junge Abdou Diallo aus Monaco verpflichtet. Es wird sich zeigen, inwiefern er das Potenzial hat, möglicherweise mit Bell eine stabile Innenverteidigung zu bilden.

  • Kann Maxim das Vakuum im zentralen offensiven Mittelfeld schließen, dass seit dem Abgang von Malli herrscht?
    Seitdem Topscorer und zentraler Spieler Yunus Malli die Mainzer im Winter verlassen hat, klafft eine Lücke im Mainzer Spiel. Zwar verpflichtete man Bojan, der jedoch erst gegen Ende der Rückrunde seine Klasse zeigen konnte (dafür aber umso wichtiger war in den Spielen in München und gegen Frankfurt daheim). Maxim, um den es schon früher Gerüchte gegeben hatte, soll diese Lücke nun schließen. In den Testspielen zeigte er bereits sein technisches Können, dazu schießt er auch gute Standards – wobei das nicht wirklich ein Problem war in der letzten Saison mit vielen Toren nach ruhenden Bällen.

  • Wie wirkt sich die Neuaufstellung in der Führungsebene aus?
    Ein bisschen untergegangen ist für Außenstehende vielleicht die Wahl eines neuen Präsidenten im Sommer. Johannes Kaluza löst den „ewigen“ Harald Strutz ab. Für was Kaluza stehen wird, wird man sehen. Interessant ist sicherlich, dass die Stimmen der Ultras wesentlich für seinen Wahlsieg waren. Parallel dazu ist Rouven Schröder durch den Aufstieg in den Vorstand jetzt wohl der stärkste Mann im Verein.

mögliche Startelf:
Adler – Donati, Bell, Diallo (Balogun), Brosinski – Latza, Gbamin (Frei) – Öztunali, Maxim, Fischer (de Blasis) – Muto (Kodro)

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1. FSV MAINZ 05

Transfers und Kadereinschätzung

Alles in allem gab es bisher eine sehr unaufgeregte Transferphase, wobei die Zu- und Abgänge vergleichsweise früh feststanden. Wie man das im Verein ja schon kennt, wurde durch den Verkauf eines Spielers die Verpflichtung von mehreren dringend benötigten Verstärkungen ermöglicht. Es stellt sich nur dieses Jahr die Frage, ob der Abgang von Jhon Córdoba im Gegensatz zu vergleichbaren Verkäufen aus den Vorjahren wie Yunus Malli, Julian Baumgartlinger, Loris Karius, Shinji Okazaki, Johannes Geis etc. nicht Glück im Unglück ist, weil er das Team wieder zu mehr spielerischen Lösungen zwingt. Derzeit steht ein Transferplus von etwa 7,5 Mio. €.

Abgänge

  • Jhon Córdoba (Stürmer, 1. FC Köln)
    Der Prellbock ist weg. Seine Bedeutung war ja in der letzten Saison nicht durch seine Torausbeute darzustellen, sein Verlust ist schon happig, aber wie schon beschrieben kein Weltuntergang. Kann sich in Köln weiterhin auf europäischer Bühne präsentieren und die Minimalchance wahren, nächstes Jahr noch zur WM zu fahren.

  • Florian Niederlechner (Stürmer, SC Freiburg, war bereits ausgeliehen)
    Eigentlich ein ärgerlicher Abgang, da er der prädestinierte Mainz-Spieler ist. War nur ein halbes Jahr hier und hat sich in seinen Auftritten oft sehr perplex gezeigt und nicht gezündet. In Freiburg nun elementarer Bestandteil der Mannschaft und er hat zeigen können, dass er es auch in der Bundesliga kann.

  • Pierre Bengtsson (Linker Verteidiger, FC Kopenhagen, war an SC Bastia ausgeliehen)
    Wäre in der letzten Saison nur in der zweiten Reihe gewesen und ließ sich verleihen. Der Wechsel nun erscheint nur folgerichtig.

  • Todor Nedelev (Linksaußen, Botev Plovdiv, war bereits ausgeliehen)
    Eines der Heidel-Experimente, welches sich aufgrund von Verletzungs- und Sprachproblemen nie ausgezahlt hat. Bei seinem Heimatverein ein ganz anderer Spieler als in Mainz. Man behält wohl dennoch die Transferrechte.

  • Jonas Lössl (Torwart, Huddersfield Town, Leihe)
    Das Publikum war verwöhnt von Loris Karius’ Auftritten und gewährte Lössl daher von Beginn kaum Kredit, welchen er durch Fehler und eine generell unsichere Ausstrahlung dann schnell aufbrauchte. Diente lange Zeit als der Sündenbock für die Fans, verlor auch deshalb am Ende sogar seinen Stammplatz.

  • Besar Halimi (Zentraler Mittelfeldspieler, Bröndby IF, Leihe)
    Ich halte ihn weiterhin für ein großes Talent, es wäre aber einfach kein Platz für ihn gewesen im zahlreich besetzten zentralen Mittelfeld. Vielleicht kann Alex Zorniger ihn auf das nächste Level hieven, sein Vertrauen scheint er zu haben.

  • Devante Parker (Rechtsaußen, SKN St. Pölten, Leihe)
    Galt als größeres Talent als sein Bruder Shawn, der Fortschritt der beiden versandete nahezu gleichzeitig. Kam auch in der U23 meist nur noch von der Bank.

Außerdem verlassen die Leihspieler Bojan Krkic und André Ramalho den Verein. Bei Bojan war ein Kauf schlicht nicht finanzierbar, bei Ramalho wurde die Kaufoption nach seiner durchwachsenen Saison nicht gezogen.

Zugänge

  • Abdou Diallo (Innenverteidiger, AS Monaco)
    U21-Nationalspieler aus Frankreich, kommt mit vielen Vorschusslorbeeren nach Mainz. Die generelle Hoffnung ist, dass er die Konstante neben Bell wird und auch die Spieleröffnung von hinten raus positiv beeinflusst. Im ersten Spiel gegen Newcastle sah das schon gut aus.

  • Alexandru Maxim (Offensiver Mittelfeldspieler, VfB Stuttgart)
    Hat nun das uneingeschränkte Vertrauen von Schwarz auf der 10 und zahlt es bisher mit guten Leistungen zurück. Seine Kreativität, Pass- und Dribbelstärke haucht der Offensive definitiv neues Leben ein.

  • Viktor Fischer (Linksaußen, Middlesbrough FC)
    Passt zum alten Beuteschema Heidels aus den ersten Bundesligajahren. Als großes Talent gefeiert, hat seine Entwicklung etwas gestockt und nimmt in Mainz einen neuen Anlauf. Präsentiert sich bisher als mögliche Waffe auf der linken Außenbahn, wobei er erstmal von der Bank kommen wird.

  • Kenan Kodro (Stürmer, CA Osasuna)
    Erweist sich bisher als mitspielender Stürmer, dem wohl die Position als hängende Spitze am ehesten liegen würde. Die sieben Tore in der Rückrunde in La Liga sind vielversprechend, auch wenn er sich wohl hinter Muto anstellen muss.

  • René Adler (Torwart, Hamburger SV)
    Nachdem Lössl die Erwartungen nicht erfüllen konnte, wollte man auf dieser Position wohl kein Risiko eingehen. Fügte sich direkt als Führungsspieler ein und wirkt in seinen Interviews erleichtert, nicht mehr auf der ganz großen medialen Bühne zu stehen. Nimmt auch die Rolle als Mentor für die jungen Torhüter schon an, gerade sein Einfluss auf U20-Nationalkeeper und Eigengewächs Florian Müller wird interessant zu beobachten sein. Von diesem erhofft man sich mittelfristig den Stammposten bei den Profis.

Philipp Klement (OM) und Aaron Seydel (MS) sind seit der Sommervorbereitung nun fester Bestandteil des Profikaders, Emil Berggreen (MS) ist nach seinen zwei Kreuzbandrissen auch quasi ein Neuzugang. Zudem ist José Rodriguez nach seiner Leihe aus Malaga zurückgekehrt.

Fazit

Rouven Schröder hat für diese Saison einen sehr homogenen Kader präsentiert, dem die ganz großen Namen fehlen. Jeder Spieler hat die Chance, sich in den Vordergrund zu spielen, nur wenige Positionen sollten fest vergeben sein (Adler, Bell, evtl. Maxim). Aus dem Kader lässt sich schrittweise eine neue taktische Variabilität entwickeln, die man so in Mainz seit Tuchel nicht gesehen hat.

Auftaktprogramm

Lüneburger SK Hansa (A, DFB-Pokal), Hannover 96 (H), VfB Stuttgart (A)

Weiter möchte ich ob der Bedeutsamkeit dieser Spiele noch nicht hinausblicken. Außerdem ist ja nach diesen drei Partien ohnehin schon wieder Länderspielpause.
Bei unserer traditionellen Pokalphobie (in den letzten vier Jahren immer gegen unterklassige Gegner gescheitert) wird das erste Pflichtspiel gegen Lüneburg kein einfaches Unterfangen, aber ein guter Charaktertest gegen einen Gegner, der mit zwei deutlichen Siegen in die Regionalligasaison gestartet ist.
Der Bundesligaauftakt gegen die beiden Aufsteiger setzt das Team bereits gehörig unter Druck. Da gilt es vor allem, durch positive Ergebnisse stimmungstechnisch eine erfreuliche Richtung einzuschlagen und das Gerede um einen erneuten Abstiegskampf nach hinten zu schieben. Hannover betrachte ich als gefestigte Mannschaft, die punktuell und vernünftig verstärkt wurde. Das wird ein guter Gradmesser für die ersten Spiele. Stuttgart dagegen stehe ich noch skeptisch gegenüber, dort wurde sehr viel junges Spielermaterial verpflichtet, das sich erst finden muss. Darüber hinaus gehen mit der Trennung von Schindelmeiser auch die Querelen hinter den Kulissen wieder los.

So lief die Vorbereitung

Bisherige Testspielgegner: Alemannia Aachen (2:1), TuS Koblenz (4:0), SV Wehen Wiesbaden (0:2), FC Tokyo (5:2), SpVgg Greuther Fürth (0:0), Newcastle United (2:1)

Der Fokus in der Vorbereitung lag zu Beginn im Wesentlichen auf der Arbeit gegen den Ball, sprich Pressing und Gegenpressing. In den finalen Wochen der Vorbereitung sollen nun die offensiven Lösungsstrategien erarbeitet werden. Daher wurden in den Testspielen diesbezüglich gerade Maxim und Klement viele Freiheiten gewährt, die sich zwischen den Linien bewegen, aber letztlich stets den Pass in die Tiefe anstreben. Das Positionsspiel allgemein unterscheidet sich schon deutlich von dem, was man letzte Saison sehen konnte.
Man hat das Gefühl, dass man wie in Leverkusen den “Schmidt-Fußball” nach und nach loswerden will. In Mainz bedeutet dies das Austreiben der übertriebenen Hektik im Spiel nach vorne, welche sich in der letzten Saison auch fernab der Umschaltsituationen eingestellt hat. Auffällig ist zudem, dass der Ball nicht so schnell auf die Außenbahnen gerät, sondern vermehrt durch die Mitte agiert, wobei Maxim der offensichtliche Anziehungspunkt ist.
Die bisherigen Ergebnisse sind akzeptabel, nur in Wiesbaden gab es eine verdiente, wenn auch erschöpfungsbedingte Niederlage. Das Spiel gegen Newcastle konnte ich vor Ort verfolgen. Dort durfte die wahrscheinliche Startelf 60 Minuten ran und hat die Engländer weitestgehend kontrollieren können, es gab viel Bewegung in der Offensive. Einzig die Einbindung von Muto bzw. später Kodro war noch mangelhaft.
Ansonsten kann man noch die Experimentierfreudigkeit Schwarz’ im Bezug auf mögliche Umschulungen der Spieler erwähnen. In den ersten Testspielen war das positionell teilweise sehr wild, als dauerhafte Projekte haben sich die Verlagerungen von Onisiwo und Holtmann auf die defensive Außenbahnposition herauskristallisiert. Onisiwo konnte sich dort tatsächlich ins Rampenlicht spielen, wo er doch schon als möglicher Verkaufskandidat galt.
Gelobt wird seitens der Spieler die Kommunikation und Ehrlichkeit von Sandro Schwarz im Umgang mit den Spielern. Einige Akteure schienen sich mit Martin Schmidt in dieser Causa nicht mehr wohlzufühlen, besonders Jairo hat gegen seinen ehemaligen Trainer verbal nachgetreten.

Das sind die entscheidenden Fragen

  • Welche dauerhafte Identität kann Sandro Schwarz der Mannschaft einimpfen?
    Das sehr auf die Umschaltmomente bedachte Spiel unter Martin Schmidt soll unter seiner Regie weiterentwickelt werden. Mal sehen, ob er dies umsetzen kann und wie er sich sonst im Bundesligageschäft auch abseits des Platzes präsentiert. Die Mannschaft scheint mit seiner akribischen Arbeit bisher sehr zufrieden. Hier mal ein kurzes Video von Schwarz im Training (https://www.youtube.com/watch?v=2UrP07_Fksw).

  • Wie entwickelt sich das Narrativ in dieser Saison?
    So langsam trudeln ja die Tabellentipps der Fachpublikationen und der Fans ein, im Schnitt landet Mainz dort auf Rang 16. Allgemein wird der Verein wieder wesentlich kritischer beobachtet als zu diesem Zeitpunkt vor einem Jahr. Nun stellt sich die Frage, ob man aus der Position des Underdogs wieder eine größere Euphorie um den Verein schaffen kann.

  • Wie entwickeln sich die Strukturen hinter den Kulissen?
    Die Umstrukturierung der Führungsriege hat mit Installation des neuen Vorstandsvorsitzenden Johannes Kaluza und dem Aufsichtsrat sowie der Beförderung von Rouven Schröder schon Gestalt angenommen. Zudem soll die neu geschaffene Fanabteilung das Verhältnis dieser untereinander wieder verbessern. Es wird interessant zu sehen, welche Impulse der dem modernen Fußballgeschäft kritisch gegenüberstehenden Kaluza geben kann und wie stabil sich das Gebilde bei möglichen Misserfolgen präsentiert.

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Sehr schöne Zusammenfassung, mit der ich sehr konform gehe!

Was man eventuell noch ergänzend sagen könnte:

  • Preis-/Leistungsverhältnis bei den diesjährigen Transfers ist wirklich sehr gut. Adler (ablösefrei), Maxim (2,5 Mio.), Fischer (3 Mio.), Kodro (1,75 Mio.). Einzig Diallo (5Mio.) würde ich als relativ normal von der Preiswertigkeit her sehen. Da ja häufig die Rede vom “überhitzten Transfermarkt” ist, der immer größere Summen fordert, muss man das schon als sehr stark hervorheben. Vor allem wenn man bedenkt, welche Spieler man hier dafür bekommen hat. Das sind Spieler mit zum Teil sehr großer Qualität, die einfach eine Formdelle hatten, die aber immer sehr verschiedene Gründe hat. Im Mainzer Umfeld blühen solche Spieler meist wieder auf. Vor allem bei Adler, Fischer und Maxim merkt man das nicht nur durch gute Leistungen in den Testspielen, sondern auch die Ausstrahlung aller Drei ist sehr positiv, sie wirken alles sehr glücklich bis jetzt. Interessant zu erwähnen sei noch, dass Schroder/Schwarz viel mit “Vitamin B” in dieser Transferphase gearbeitet haben. Rene Adler hat man innerhaln von paar Tagen weich geklopft, in dem man ihn z.b. auch einen Blumenstrauß zwecks seiner Hochzeit mit seiner jetzigen Frau hat zukommen lassen. Diese kleine, aber feine Geste hat Adler auch immer wieder betont, obwohl sie natürlich letztlich nur ein kleines Mosaiksteinchen war. Bei Diallo war es so, dass Schwarz der einzige Trainer war, der extra nach Monaco flog, um Diallo zu überzeugen und mit ihm persönlich zu reden. Der entschied sich dann gegen die Fiorentina z.b. und wählte Mainz als nächstes Ziel aus. Insgesamt betonten aber alle Neuzugänge fast schon mantraartig, dass vor allem die Art und Weise von Schröder und Schwarz sie überzeugen konnten. Alle wissen ja, dass es in Mainz eher “normal” zu verdienen gibt, aber dafür meist die Entwicklungschance sehr groß ist. Damit hat man die Nischentransfers a la Mainz 05 mal wieder in guter, alter Heidelscher Manier auf die Spitze getrieben. Was noch nennenswert wäre: Im Gegensatz zu Schmidt, scheint Schwarz bei der Auswahl der Spieler eher auf technisch starke Spieler setzen zu wollen. Das sieht man recht gut bei der Wahl der 4 Feldspielerneuzugänge. Diallo ist vor allem stark im Aufbauspiel, Fischer ist technisch sehr stark, gute Schusstechnik und Abschluss und ein guter 1gg.1 Spieler. Kodro sehr mitspielender Stürmer, der sehr kombinativ unterwegs ist und Maxim ist ja noch ein recht klassischer Zehner, der die Dinge gerne auf dem Bierdeckel vollführt und gerne den letzten und entscheidenden Pass spielt.

  • Zur Spielweise und Taktik noch etwas:
    Schwarz hat erstmal betont, dass ihm die Grundordnung überberwertet wird. Er lässt auch erstmal eher im 4-2-3-1, wahlweise noch 4-4-2 spielen. Aber im Aufbauspiel lässt sich mittlerweile auch wieder einer der 6er zwischen die Innenverteidiger fallen, um das Aufbauspiel anzukurbeln. Der andere 6er steht dann meist diagonal nach vorne gesehen und bietet sich im Zentrum als Anspielstation an. Ebenso lässt sich Maxim dabei nach hinten in die Halbräume fallen oder steht genau zwischen den Linien des Gegners. Auch die Außenverteidiger stehen wieder recht hoch im Aufbau, was unter Schmidt fast nie der Fall war. Daher kommt es nicht ganz von ungefärt, dass er sich mit Holtmann und Onisiwo hier Alternativen schaffen will. Die Außenspieler pendeln wieder stärker zwischen Außenlinie und Halbräumen, agieren sehr variabel, zum Teil auch mit Positionstausch. Insgesamt versucht man eine Art “Positionsspiel zu forcieren”. Grundsätzlich will Schwarz eben, wie er sagt, “alle Spielsituationen und damit verbundende Lösungsansätze”, sinngemäß, abdecken. Somit dürfen wir wohl von einer Mischform aus Umschaltspiel, aber auch Lösungen im Ballbesitz ausgehen. Zudem schiebt er das Pressing auch wieder deutlich weiter nach vorne und will auch wieder mehr Gegenpressingaktionen sehen, um Bälle näher am Tor zu erobern. Bislang erkennt man diese Handschrift von Schwarz schon recht gut in den Testspielen, wenn auch noch einiges natürlich recht unausgegoren ist. Aber für die 4 Wochen Training bisher, ist das eine recht gute Ausbeute. Etwas ähnliches ließ er ja auch meist in der U23 spielen. Da sogar zuletzt im 4-3-1-2, da der Kader genau diese Formation recht gut hergab. Man muss halt letztlich sagen, dass momentan vielleicht noch maximal ein 3-5-2, Sinn machen würde, eventuell ein 4-3-3. Aber Schwarz will wohl erstmal einen sanften Übergang vom “Schmidtschen Umschaltfußball” auf seinen doch eher variableren Ansatz von Fußball. Zudem hat er auch angedeutet, dass es außer einem Grundgerüst keine Stammelf geben soll. Könnte also sein, dass es wieder etwas mehr in Richtung Tuchel geht, indem man sich stärker von Spiel zu Spiel an den Gegner anpasst. Das wird wohl kaum so ausarten wie bei Tuchel, der ja dauernd Systeme und halbe Mannschaft ausgetauscht hat. Aber könnte mir durchaus vorstellen, dass er aufgrund der Anpassung an bestimmte Gegner auch gerne mal 3-4 Positionen austauscht, einfach aufgrund takischer und spielerischer Marschroute.

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Edit Schalke 04 05.08.:

Schalke bleibt auch im letzten Testspiel (1:1 bei Crystal Palace) ungeschlagen, das Gegentor kam dabei nur durch einen klaren Torwartfehler zustande, die Abwehr bleibt also weiterhin schwer zu überwinden. Das Durchwechseln unterbrach hier, wie auch in den meisten anderen Tests, leider den Flow, als es einmal gut lief. Die Offensivleistungen ware auch deshalb durch die Vorbereitung hindurch verbesserungsfähig, auch wenn man bei mindestens einem Tor pro Spiel schwerlich meckern kann.

In Sachen Stammelf lässt sich Tedesco weiterhin wenig in die Karten schauen. In allen Tests wurde gewaltig durchrotiert, der Trainer wurde nie faul zu betonen, dass eine Aufstellung in der Anfangsformation nichts weiter bedeuten zu hat (und bei den unterschiedlichsten Varianten mag man ihn bedenkenlos glauben) und so bleiben die Plätze neben der klaren Stammspielern Fährmann, Höwedes, Nastasic (als einziger Linksfuß in der Dreierkette), Oczipka (noch in Ermangelung an starker Konkurenz), Bentaleb, Goretzka und Burgstaller ein Ratespiel.

Stambouli scheint immer mehr (wie schon Neustädter vor ihm, nur diesmal nicht aus der Not heraus) zum Innenverteidiger umgeschult, bzw. zurückgeschult zu werden, denn bei Montpellier spielte er meist dort.
Inzwischen wurde außerdem ein dritter Torhüter - der 32-jährige Österreicher Langer - ablösefrei verpflichtet. Er bringt (Bundesliga-) Erfahrung mit und war bis diesen Sommer Stammtorhüter in Schwedens erster Liga. Er steht somit voll im Saft und könnte jederzeit problemlos ins kalte Wasser geworfen werden.
Die kolportierten 10 Mio € für weitere Spieler bleiben indes weiter ungenutzt, aber es ist ja noch über drei Wochen Zeit…

PS: Oczipkas Flanken waren heute super. Was die vom Eintracht-Podcast nur haben…

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RasenBrause Leipzig

Transfers

Von Rangnick wurde als Ziel herausgegeben, keinen Stammspieler abzugeben. Besonders bei Forsberg und Keita wäre das einem finanziell schwächeren Spieler Team wohl nicht gelungen. Da bei beiden keine Ausstiegsklausel für diesen Sommer vorhanden war, konnte Rangnick so schlicht “Nein” auf alle Anfragen antworten. Die Zugänge sind typisch RaBa: jung, talentiert und doch erstaunlich teuer dafür, dass sie außer Potential nicht viel mitbringen.

Zugänge:

  • Jean-Kevin Augustin (20): Junger Franzose von PSG für 13M geholt. Soll auf der Mittelstürmerposition Selke ersetzen und hoffentlich mehr Druck auf Werner/Poulsen ausüben als Selke das bisher getan hat.

  • Bruma (22, 12,5M): Forsberg-Konkurrent von Galatasaray. Hat dort eine sehr eindrucksvolle Saison gespielt und bringt viel Tempo und Dribblings mit. Bleibt die Frage ob er die Leistungen aus der eher zweitklassigen türkischen Liga in die Bundesliga übertragen kann und - was für Rangnick sehr ungewöhnlich ist: Bruma wird nachgesagt, dass er nicht der fleißigste im Training ist und sich gern mal etwas aufmüpfig benimmt. Damit würde er in der Leipziger Streber-Truppe doch deutlich raus fallen.

  • Konrad Laimer (20, 7M): Der einzige Spieler, der diesen Sommer aus Salzburg kam. Ob dort langsam alle Talente abgeschöpft sind, oder die Finanzregeln für Zurückhaltung gesorgt haben, ist so eine Sache. Soll auf der 6 spielen. Damit hat Leipzig übrigens ziemlich viele 6er, wobei viele auch auf anderen Positionen eingesetzt werden können.

  • Yvon Mvogo (23, 5M): Torwarttalent von den Berner Young Boys. War dort Stammtorhüter, scheint sich aber vorerst an zweiter Stelle hinter Gulacsi (27) einzureihen. Ersetzt Marius Müller, der zurück nach Kaiserslautern geschickt wurde, wo er erst mal von den Fans angefeindet wurde. Hatte einige Patzer in den Halbzeiten, die er in der Vorbereitung gespielt hat. Leipzig hat als dritten Torwart immer noch den Torwart aus Zweitligazeiten: Coltorti (36). Der ist zwar bei den Fans sehr beliebt, scheint sich aber eher in Richtung spielender Torwarttrainer zu entwickeln.

  • Ibrahim Konate (18): Noch ein französisches Talent, dieser als Innenverteidiger. Ist noch für die U19 spielberechtigt, mal schauen, ob er viele Spielzeiten bekommt. In Summe jetzt ein ziemlich großer Teil der Spieler mit Französisch als Muttersprache. Gut, dass man mit Compper einen spielenden Übersetzer schon im Kader hat.

  • Lukas Klostermann (21): Eines der größten deutschen Außenverteidigertalente. Kommt aus einer einjährigen Kreuzbandriss-Verletzung und deshalb liste ich ihn hier mal mit.

Abgänge:

  • Davie Selke (22): Das Selke gehen wollte, war schon lange klar. Er war dem Ruf des aufstrebenden, jungen Klubs in die zweite Liga gefolgt und saß dann doch nur auf der Bank. Trotz großer Erwartungen konnte er seinen Spielstil schlicht nicht dem Leipziger anpassen, man sieht an Poulsen und Werner, wie gut passende Spieler im System funktionieren können. Mit einer Ablöse von 8M musste Rangnick dieses mal immerhin keine Verluste machen.

  • Rani Khedira (23): Der kleine Bruder hatte unter Zorniger immer noch viele Spielstunden, war unter Hasenhüttl aber immer nur Einwechsler um einen Rückstand zu halten, was z.B. gegen die Bayern ziemlich in die Hose ging. Er wechselt nun ablösefrei nach Augsburg. Ist ein intelligenter Spieler, dem ich durchaus zutraue in der ersten Liga Stamm zu spielen. Mal schauen.

Auch wenn ich hier einige Spieler der Übersichtlichkeit halber unter den Tisch habe fallen lassen, merkt man klar, dass Leipzig den Kader aufgestockt hat, und zwar nach dem Prinzip: für jede Position einer. Hasenhüttl hat angekündigt, die neue Doppelbelastung durch starkes Rotieren abzufangen. Ob der Kader dafür wirklich groß genug, muss man sehen. Es gibt aber noch einige von mir nicht erwähnte Jugendspieler im Kader, die aufrücken könnten.
Rangnick hat die Transfers alle recht früh und geräuschlos erledigt, Aufregung gab es eigentlich nur, weil Klubs aus der Premier League dann doch sehr laut an die Tür geklopft haben. Mindestens Keita und der Berater von Forsberg waren den Angeboten nicht gerade abgeneigt. Da aber wirklich kein Ersatz in Sicht war, und finanziell der Schuh schlicht nicht drückt, wurde nein gesagt. Das scheint mindestens für Liverpool-Fans dann doch eine sehr ungewohnte Situation zu sein. Trauriges Nebenspiel: Rangnick ließ sich zu einer rassistischen Plattitüde hinreißen, als er meinte, dass bei Keita “ein ganzes Dorf” mitsprechen wolle. Naja.
Transfermarkt.de gibt übrigens -29,30M als Transferbilanz aus. Davon ging der Großteil auf Augustin und Bruma, also zwei Offensiv-Spieler. Einnahmen gab es außer Selke praktisch nicht.

Auftaktprogramm
Im DFB-Pokal wurde mit den Sportfreunden Dorfmerkingen ein sehr leichter Gegner gezogen. Daher ist davon auszugehen, dass dieses Spiel noch ein wenig als letztes Testspiel vor der Saison betrachtet wird. Zu scheitern wäre aber gar nicht mal so untypisch für Leipzig. Wirklich fordernd sollte es dann auf Schalke werden. Danach kommen Freiburg, Hamburg und Gladbach. Also erst mal kein Top-Gegner wie letzte Saison als Leipzig mit dem 1:0 gegen Dortmund schon früh merkte, dass es vielleicht doch zu mehr als Mittelfeld reichen könnte.

Vorbereitung
Diesmal ohne schwere Verletzung ausgekommen, von daher ganz gut. Interessante Testspiele beim Emirates-Cup in London (der ein sehr skurriles Punkte-System hat). Dabei gewann die nominelle B-Elf mit einem teils schon sehr ansehnlichen Fußball gegen Lissabon. Tags zuvor hatte die Elf mit Werner und Forsberg durch einen unberechtigten Elfmeter 0-1 gegen Sevilla verloren. Gerade im ersten Spiel lief noch sehr wenig zusammen. Heute nachmittag dann das letzte Testspiel vor dem Pokal gegen Stoke City. Einige gute Szenen, aber in Summe kam das Team nicht an die Leistungen in der letzten Saison heran. Das Spiel wurde durch ein schönes Kopfballtor von Compper verloren, dieses Eigentor wird Mvogo wohl klar hinter Gulacsi setzen. An allen Stellen einiges an Verbesserungspotential, wobei heute der Einsatz und Wille für Leipziger Verhältnisse auch einfach schlecht waren.
Alle Spiele wurden übrigens mit 4-2-2-2 gespielt, die Experimente mit Fünferkette aus der Rückrunde konnte ich nicht wieder erkennen. So lange die Grundformation aber nicht läuft, ist es vielleicht auch ganz gut die taktische Fexibilität erst mal hinten anzustellen.

Die entscheidenden Fragen

  • Wird Leipzig wirklich ohne feste Startelf spielen? Bisher kam vieles aus guter Abstimmung im Team und der Ausfall von wichtigen Spielern wie Poulsen oder Keita wirkte sich direkt auf das Spiel aus. Mit Champions League und DFB-Pokal können diese aber nicht durchspielen.

  • Welches Talent funktioniert, welches wird ein Reinfall? Von außen betrachtet hat man oft das Gefühl, Rangnick würde immer Recht haben mit dem, was er ein jungen Spielern sieht. Tatsächlich hat er in Leipzig aber schon einiges an Geld verbrannt: Selke, Nukan, Burno, Burke(?), Müller, Damari um nur die zu nenen, die mir auf Anhieb einfallen. Alle für Millionenablösen und großem Rangnick-Lob gekommen und nichts draus geworden. Wobei ein Verkauf von Forsberg und Keita die Transferbilanz natürlich ziemlich sanieren würde. (Und hätte man Kimmich damals nicht so billig weglassen müssen … :sob:)

  • Können die Stützen der letzten Saison ihre Form halten? Die Vorbereitungsspiele zeigen noch nicht sicher, dass Forsber, Keita und Werner weiterhin die Qualität der letzten Saison auf den Platz bringen. Bei Spielern wie Demme habe ich zwar keine Angst, aber ein Abflachen in der Offensive halte ich für möglich. Mal schauen.

  • Was sind die Folgen der Abmeldung der U23? Eher eine langfristige Frage, aber es ist schon reichlich seltsam, dass der Verein mit dem größten Fokus auf junge Spieler keine U23 mehr hat. Diesen Sommer haben die Spieler dieser fast komplett den Verein verlassen - wegen der Abmeldung ablösefrei. Die erste Generation an in Leipzig ausgebildeten Spielern ist jetzt also weg. Und glücklich war keiner der Spieler über die Abmeldung der Mannschaft. Ich schätze ja, dass eigentlich geplant war, die Spiele im großen Stil nach Österreich zu schicken, dass aber nicht möglich war.

  • Bricht nach einem frühen Aus aus dem DFB-Pokal wieder Panik aus und es gibt doch noch weitere Einkäufe? Letzte Saison lief die Vorbereitung ähnlich ok und es hieß der Kader sei komplett, nach dem Aus gegen die Schlachtmeister aus Dresden wurde dann aber doch noch mal eingekauft. Ich wüsste derzeit eigentlich nicht, wo ich konkret zulegen würde, sehe aber bei Verletzungen und Doppelbelastung weiterhin Risiken.

Die Sache mit Salzburg
Insgesamt war mir klar, dass die UEFA Leipzig das Startrecht nicht verwehren wird. Zum einen schaffen die Salzburger eh nie eine Qualifikation, zum anderen traue ich der UEFA ziemlich wenig zu. In Leipzig sitzen jedenfalls sehr fähige Finanzmanager, die in ihrer Professionalität vielen im Fußballgeschäft deutlich voraus sind. Trotzdem ist es schon ziemlich witzig, dass für die DFL Leipzig kein Red Bull Verein ist, für die UEFA aber schon. Dafür ist dann Salzburg kein Red Bull Verein für die UEFA. Naja. Salzburg scheint aber inzwischen wirklich viel wenig Geld zu bekommen als es früher noch war, da muss man wirklich schauen, ob die ihre exzellente Talenteschmiede noch weiter so betreiben können wie früher.
weitere Nebengeräusche
Das Stadion, für die Ostquote zur WM mit öffentlichen Geldern gebaut, soll and Red Bull verkauft werden, damit die mit großem Umbau die Kapazitäten erhöhen können. Von dem was man so mitbekommt, ist man auf seiten des Vereins inzwischen ziemlich enttäuscht über die langsamen Arbeitsfortschritte auf Seiten der Stadt. Ob der Umbau in der nächsten Sommerpause möglich sein wird, ist daher noch nicht klar. Sollte die Stadt so langsam arbeiten, dass sie einen Umbau um ein Jahr nach hinten verzögert, wäre das natürlich sehr peinlich für die ach so hippe Stadt, die ihr Innenstadtstadion liebt.

Ich hoffe mal, dass ich ein paar Einblicke geben konnte. Muss aber gerechterweise den hier bekannten Rotebrauseblogger als Primärquelle nennen, der ermöglicht mit seinem Blog immer sehr gut, auf dem laufenden zu bleiben, ohne dass man die LVZ lesen muss.

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Danke für eure Hilfe!

http://rasenfunk.de/schlusskonferenz/saisonvorschau-201718

Eine Kritik muss ich leider anbringen Max: Emghames kam bei Hannover nicht aus der eigenen Jugend sondern aus der U19 des FC Bayern :wink:

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Das sind alles sehr gute Fragen. Cordoba ist in der Tat die Sorte Spieler, die einen Abwehrspieler auch einfach mal mürbe machen kann, weil er den immer wieder anläuft, nervt, rempelt, auch mal am Rande der Fairness. Mit so einem Spieler kann man vermutlich leichter auf den, wie du es nennst, “zynischen” Stil umschalten - das ist ein Stilmittel, was die Mannschaft immer noch beherrschen sollte - und da Stöger eher pragmatischer Realist ist als versonnener Idealist, wird er dieses Mittel auch ziehen, wenn Not am Mann ist. Man muss dann vielleicht eher auf Spieler wie Maroh, Rausch und eben Cordoba setzen, aber grundsätzlich ist das ein völlig legitimes Mittel.

Der Boulevard ist ja, seit Schmaddi da ist, auch eher handzahm und eine schwache Hinrunde des Füße-Stillhaltens hat man sich inzwischen wohl doch erarbeitet, aber es gibt im Moment mehr kleinere Lunten, die von der allgemeinen Europapokal-Euphorie etwas versteckt werden. Sollte da aber ein Funke kommen (z.B. eine unterdurchschnittlich schlechte Hinrunde), könnte die Gemengelage auch gefährlich werden: Je nachdem, wie sich Dinge wie die Initiative 100% FC, die China-Investoren und der geplante Stadionbau entwickeln, könnte es zur Spaltung zwischen (Teilen der) Fans und Präsidium führen - da muss sich dann auch der Boulevard positionieren. Aber bislang hat Stöger noch jede Krise im Keim erstickt - in Pete we trust.

Hallo @GNetzer,

danke für die tolle Saisonvorbereitungssendung. Super informativ, wie immer…
Zwei Fragen sind bei mir trotzdem geblieben:

  1. Was meinen Tobi und du, wenn ihr sagt: “…die Taktik der Teams ist Hektik beim Gegner zu verbreiten…” Soll damit das Gegenpressing gemeint sein?
  2. Es wurde mehrere Male angerissen, dass eigentlich nur 3 Mannschaften Ballbesitzfußball spielen können (Bayern, BvB und Hoffenheim). Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass 15 Mannschaften über eine Art von Konterfußball (sei es Gegenpressing oder Vertikalspiel bei defensiver Spielweise) oder “Lang und weit und auf die zweiten Bälle gehen” sich definieren. Das sehe ich zwar ebenfalls so, aber würde das auf lange Sicht zu vielen null null spielen führen, nachdem Motto, ich stelle Kompakt hinten und wenn der Gegner ebenfalls kompakt steht, dann gibt es eine Standardsituation oder nur lange Bälle.

Bin auf deine Antwort gespannt.

Hey Maik. Das mit der Hektik hast du richtig erfasst: Man versucht den Spielaufbau des Gegners zu unterbinden oder zu stören, dadurch geschehen Fehler und es fehlt die Ruhe im Aufbau.

Rein statistisch gesehen - und auch von der Spielanlage - gibt es durchaus noch ein paar mehr ballbesitzmannschaften. Wolfsburg und Gladbach z.B. haben in der Regel einen Ballbesitz größer 50% über die gesamte Saison gesehen, Hoffenheim hatte das phasenweise auch drin, aber eher bei bestimmten Gegnern. Also sind es ein paar mehr Mannschaften.

Im Grund deckst du mit deiner These aber haargenau auf, warum solche Gedankenspiele rund um Ballbesitz und Spielanlage halt auch immer Gedankenexperimente in einem luftleeren Raum und nicht die Realität sind: Denn es gibt ja eben nicht diese vielen 0:0-Spiele, sondern die Kollegen Zufall, Tagesform, Wetter, Konzentration, Ausdauer, usw. spielen auch eine große Rolle im Fußball. Die Situationen im Fußball, in der sich die Mannschaften gegenseitig quasi aufheben und man bei einem ph-neutralen 0:0 rauskommt, sind ja fast an einer Hand abzuzählen über eine Saison. Trotzdem würde ich an der These festhalten, dass das verbreiteste Konzept in der Liga für die Offensive ein schnelles Umschalten ist. So werden die meisten tore erzielt.

Hallo Max,
danke für deine Antwort. Das interessante an der These, dass der Zufall, die Tagesform usw verantwortlich sind für den Erfolg und den Misserfolg ist doch, dass im Prinzip ein nicht beeinflussbarer Faktor den Spielverlauf entscheidet. J. Cruyff prägte jedoch den Satz: “Zufall ist logisch”. Er meinte damit einen Zufall im Spiel zu erzwingen kann. Wird dadurch nicht immer wichtiger (du hast dieses jedoch schon in der Vorschau erwähnt und damit teilweise beantwortet) das Team und Trainer “in Game coaching” können? Also die Fähigkeit nicht nur den Spielstil, sondern auch das taktische System im Spiel anzupassen, um damit den logischen Zufall zu erzwingen.
Nochmals danke für deine Antwort.

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Ja, das ist ein wichtiger Punkt und auch eine der Rechtfertigungen, sich auf Taktik zu konzentrieren. Taktik optimiert Wahrscheinlichkeit.

Hallo Max,

ich habe noch eine Nachfrage zur Saisonvorbereitungssendung. Ihr habt im Leverkusen- Teil kurz erwähnt (alle drei), dass die Spiele zwischen 1860 München und dem Jahn eigentlich belanglos waren, weil eigentlich schon feststand, dass diese Spiele überflüssig waren und wahrscheinlich auch Spieler von der Pleite 1860’s wussten. Kannst du mich aufklären, was ihr drei hier gemeint habt?

Danke
Maik

Ivica Olic hat nach dem Abstieg gesagt, dass schon sechs Wochen vor Saisonende den Spielern gesagt wurde, ob mit ihnen weitergeplant wird (in der zweiten Liga) oder nicht. Dementsprechend mau war die Motivation bei einigen. Und es soll wohl auch innerhalb der Mannschaft viele Gerüchte um die Finanzkraft Sechzigs gegeben haben. Selbst bei einem Klassenerhalt hätte Ismaik ja wieder mit einer Millionensumme bürgen müssen.