SCF: Was Schuster anders macht als Streich

Wir haben mit

  • Carsten Schröter-Lorenz (Kicker, hin und wieder auch im Kicker daily zu hören)

über die Lage beim SC gesprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?

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Huch, noch gar kein Beitrag ?!? Ich fand es eine sehr interessante Folge, weil ich eine gewisse Sympathie für den SC Freiburg habe. Danke für Eure vielen interessanten Informationen.

Ich hätte nicht gedacht, dass der Wechsel von Christian Streich zu einem neuen Trainer so reibungslos verläuft.

Die Geschichte mit dem fehlenden Präsidenten zur Zeit amüsiert mich. Irgendwie merkwürdig, dass das geht.

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Ich wusste gar nicht, dass der SC eigentlich nur eine Fußballabteilung hat, deshalb hat es mich komplett gewundert, dass immer nur von Fanbetreuung als Aufgaben des Präsidents geredet wird. Dann ist auch kein Wunder, dass eine Ausgliederung gar nicht nötig ist, weil der Fußball ist der Verein und vielleicht ist es ja sogar vorteilhaft für die Finanzen, dass man ein e.V. und keine Unternehmensform ist, weil man dann irgendwie Steuern spart, auch wenn es für mich komplett wild bleibt, dass man Millionengewinne macht und gleichzeitig behautet, man ist noch gemeinnützig unterwegs.

Ich bin kein Jurist und Vereinsrecht ist wirklich nicht einmal laienhaft mein Interessengebiet, deshalb vermag ich keine Rechtseinschätzung abzugeben. Aber dahingehend kann es doch auch richtig gefährlich sein, wenn man seine Satzung als Grundlage der Rechtsfähigkeit des Vereins derart ignoriert und einfach keinen Präsidenten hat, weil dieser in der Satzung ja ganz klar als relevantes Organ erwähnt wird und eigentlich auch klar ist, dass es immer mindestens einen kommissarischen Präsidenten braucht. Das ist nämlich genau geregelt, dass wenn kein regulär gewählter Präsident vorhanden, dann wird ein kommissarischer benannt, damit das Organ weiterhin existiert. Dazu existieren viele Absätze, die die Rolle des Präsidenten z.B. bei der ordentlichen Mitgliederversammlung erwähnen, wo auch indirekt beschrieben immer ein Präsident anwesend sein muss, und wenn es keinen Präsidenten gibt, dann wird die ganze Satzung teilweise nichtig und damit auch die Rechtsfähigkeit des Vereins anzweifelbar. Also kann es womöglich gar keine ordentliche Mitgliederversammlung mehr geben (inkl. der letzten, die schon ohne Präsident stattfand?), bis es eine außerordentliche gab, wo entweder die Satzung geändert wurde oder ein neuer wenn auch nur kommissarischer Präsident ernannt wurde. Das wäre schon eine etwas brisante Sackgasse, in die sich der SC manövriert hätte, denn an der Rechtsfähigkeit ist auch der Umgang mit Vereinsvermögen gekoppelt.

Ich weiß nicht wie die Satzung von Freiburg direkt aussieht, aber Carsten-Schröter Lorenz hat doch gesagt das ein Präsident nicht umbedingt notwendig ist. Und es gibt ja viele Vereine die nur einen Vorstand mit 1.Vorsitzenden haben und keinen Präsident. Das sind zwar in der Regel kleine Vereine, aber das ist glaube ich hier egal. Und lange gab es ja gar keinen Präsidenten beim Sc Freiburg und es hieß am Anfang auch vor der Mitgliederversammlung ob es überhaupt einen Präsidenten braucht sollte offen diskutiert werden.

Laut BGB braucht man keinen Präsidenten, nur einen Vorstand, das ist richtig, aber die Satzung ist nun einmal die Satzung und die ist die Grundlage eines rechtsfähigen Vereins BGB § 25 und das ist die Grundlage dafür, dass der Verein als juristische Person Vermögen besitzen darf, weshalb ja auch der e.V. seine Satzung und alles im Vereinsregister des Amtsgerichts hinterlegen muss.

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Alles sagt eigentlich(im Rahmen meiner bescheidenen Ahnungslosigkeit): Das Amt des Präsidenten darf nach Satzung nicht unbesetzt bleiben, außer man ändert sie entsprechend.

Wenn das nötig ist, meldet sich im schlimmsten Fall das Amtsgericht und bittet um Mitteilung, wer Präsident oder kommissarischer Präsident ist und setzt für die Mitteilung eine Frist. Also alles locker.

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Und was ist mit der Mitgliederversammlung die entgegen der Satzung abgelaufen ist? Die muss dann ja auch wiederholt werden.

Ist sie doch gar nicht. Die Satzung sieht den Fall, dass der Ehrenrat keinen Präsidenten vorschlägt, schlicht nicht vor. Besprechen wir doch auch in der Folge.

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An diese Passage kann ich mich noch bestens erinnern, weil ich da tatsächlich grinsen musste. Offenbar hat man die Möglichkeit, dass es einmal dazu kommen könnte, dass man keine Person für das Amt des Präsidenten bzw. der Präsidentin würde vorschlagen können - oder wollen -, nie angedacht

Und wie widerspricht das meiner Ausführung, wenn ich fragen darf?

Ich habe ja gesagt, dass die Mitgliederversammlung im Oktober, die faktisch ohne Präsident stattgefunden hat, weil der Präsident im Rahmen der Einladung sein Amt niedergelegt hat, entgegen der Satzung stattgefunden ist, weil der Präsident als Teil der ordentlichen Mitgliederversammlung vorgesehen ist. Da ist es doch meiner Kenntnis nach egal, ob es nicht zu einer Wahl kam, weil der Ehrenrat kein Vorschlag gemacht hat oder nicht, aber das Organ hat gefehlt. Denn die Alternative der Benennung eines kommissarischen Präsidenten durch den Aufsichtsrat ist ja auch explizit erwähnt, sollte der reguläre Wahlweg scheitern, ist ja auch explizit in der Satzung vorgesehen, damit das Amt immer besetzt ist.

Klar kann man sagen, es steht nur explizit drin, dass das der Fall ist, wenn die Mitgliederversammlung dem Vorschlag nicht folgt, aber meiner Meinung nach, ist die Bedeutung dieses Absatzes größer zu sehen, weil er die Dringlichkeit der dauerhaften Besetzung des Präsidentenamts hervorhebt und ein drittes unabhängiges Vereinsorgan einbeziehen, sollten Mitgliederversammlung und Ehrenrat nicht auf einen Nenner kommen, um immerhin eine Übergangslösung zu finden.

Denn für mich ergibt das Satzungskonstrukt als Ganzes als zusammenhängende Verfassung, die die Beziehung zwischen den Organen der Mitgliederversammlung, Präsident, Ehrenrat und Aufsichtsrat regelt nur einen kohärenten Sinn, wenn es gleichzeitig dauerhaft einen Präsidenten braucht und zweitens der Aufsichtsrat immer befugt ist, sollte dieser anderweitig unbesetzt bleiben, diesen kommissarisch zu benennen. Ansonsten würde die Satzung die Möglichkeit offen lässt, dass es keinen Präsidenten gibt, und damit sich eben explizit selbst widersprechen, weshalb ich persönlich finde, dass meine erläuterte Interpretation vermutlich dem Geist der Satzung näher kommt.

Nochmal generell zu der Folge ich fand es sehr schön zuzuhören. Es war nochmal schön zuhören wie Julian Schuster als Spieler war und das geht ja natürlich nur weil Carsten Schröter-Lorenz den Verein so lange begleitet.
Und die Adamu Geschichte zeigt auch viel, dass beide Seiten gesehen werden müssen wieso ein Spieler nicht funktioniert. Beim Trainerwechsel gibt es ja oft Spieler die danach besser werden. Aber das kann ich meistens nicht dem alten Trainer komplett vorwerfen. Das ist ja ähnlich bei Milot in Stuttgart so gewesen.
Insgesamt sehr schöne Folge obwohl ich noch mehr über die Gehaltstruktur und Personalkosten erfahren hätte und wieso andere Vereine so ein Prämiensystem nicht hinbekommen haben.

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Wollte mich auch noch einmal für die schöne Folge bedanken, hat richtig Spaß gemacht und war eine gute Mischung aus sportlichen und vereinspolitischen Themen. Bin wie jedes Mal schlauer heraus- als hereingekommen :-). Ich weiß schon gar nicht, wie die Fußballwelt vor dem Rasenfunk für mich funktioniert hat, haha. :heart_hands:

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