Schlusskonferenz 187 – #02

Wir haben mit Gianni Costa (@_giannicosta) und Tobias Rieger (@runnertobi) über den 2. Spieltag gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?

Bei Schalke sieht man wie wichtig ein guter Start in die Saison ist. Nächstes Spiel ist in Gladbach und dann gegen Bayern. Also die Wahrscheinlichket ist hoch, dass man 0 Punkte nach 4 Spiele hat. Es gilt einfach Ruhe zu bewahren und nicht in Hektik zu verfallen. Finde es immer interessant wie schnell Hektik und Trainerdiskussionen entstehen(Leverkusen), obwohl Spiele nur knapp verloren werden. Wenn Schalke den Elfmeter reinmacht, dann hätte Schalke gemauert und gewonnen :smiley .

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Was mich in den letzten Wochen/Monaten immer mehr stört ist das wirklich negative Gerede über den SC Freiburg. Ja, sie haben jedes Jahr Probleme und sie sind vielleicht auch Langweiliger als die Diva vom Main, der Karnevals Verein aus Köln oder der Skandal Klub aus Hamburg. Aber mir kommt es mittlerweile so vor, dass oftmals eher das Negative als das Positive gesehen und sich immer mehr Gäste fast lustig über den Verein machen. Ein Verein, der für den Erhalt von 50+1 kämpft! Mich nervt diese Doppelmoral (und damit meine ich nicht Max, sondern die allgemeine Stimmungslage). Man beschwert sich über die Kommerzialisierung des Fußballs, aber dieser kleine Verein, der sich als einer der wenigen dagegen stämmt, der wird nicht ernst genommen und mit dem kann man nichts anfangen. Der Eindruck: wann sind sie endlich weg diese Langweiler!?! Ich wünsche mir einfach wieder mehr Respekt, wenn über den SC gesprochen wird…allen ist sowieso klar, dass es Jahr für Jahr schwieriger wird.
Beleuchtet doch mal wie dort gearbeitet wird, dann wird das Ganze vielleicht auch wieder mehr geschätzt.

Aber hast du diese Doppelmoral und ein sich lustig machen auch in dieser Folge gehört? Ich fand das, was z.B. Gianni zum SC gesagt hat, außerordentlich empathisch und bedacht. Dass Tobi aus der Sicht eines Konkurrenten um den Abstieg auf den SC blickt, hat er ja offen gelegt und wie ich finde dennoch gute Worte dazu gefunden. Kann die Kritik nicht ganz nachvollziehen, ehrlich gesagt.

Es war eher ein genereller Eindruck, der sich in den letzten Sendungen bei mir verfestigt hat…
Immer wieder hört man (auch in anderen Podcasts) „ja Freiburg ist sympathisch, aber…“. Kritik ist immer erlaubt, aber wie im Beitrag vorher schon geschrieben wird’s mir mittlerweile alles zu kritisch gesehen (vielleicht sehe das ja nur ich so).

Einen ähnlichen Eindruck hatte ich tatsächlich auch schon.

Die Saisonvorschau habe ich beispielsweise zwischendurch abgebrochen weil mir das Freiburg-Segment zu melancholisch war. Es wurde quasi nur davon gesprochen, dass der Verein in der heutigen Zeit eigentlich keine Zukunft hat.
Auch folgender Satz von Tobi, aus der aktuellen Schlusskonferenz: “…dass da so eine Geschichte für diese Dekade zu Ende erzählt ist”, ist mir einfach zu sehr schwarzgemalt und dramatisch.
Denn auch ein Abstieg bedeutet nicht das Ende des Sport-Clubs. Danach hört sich das oft an.

Vielleicht triggern mich solche Aussagen als Freiburg-Fan einfach zu sehr. Aber im Rasenfunk hatte ich das nie so vermehrt wahrgenommen wie aktuell.

Ok, das stimmt. Aber das ist ja keine Doppelmoral oder gar Häme.

Die Doppelmoral bezog sich auf die allgemeine Bewertung des SC Freiburg in den letzten Monaten.
Der Fußball ist K…, der Trainer ist ein Choleriker, über den Schiedsrichter meckern sie die ganze Zeit (die sollen sich mal nicht so), langweilig ist es auch, weil einfach nix aufregendes passiert: keine Skandale, keine Schulden, Petersen beschwert sich nicht mal, wenn er auf der Bank sitzt.
Damit können ganz viele Fans nix anfangen…es ging schon so weit, dass ich wo hörte, der SC sei mit diesem schwachen Fußball nur deshalb nicht abgestiegen, da die anderen beiden einfach unterirdisch schlecht waren. Das hat in meinen Augen nichts mit Respekt zu tun. Es ist für mich ein Unterschied, ob ein Verein von sich aus sagt, wir können nur überleben, wenn andere viele Fehler machen. Oder ob man als Außenstehender darüber urteilt, wie es dieser Verein trotz aller Umstände doch immer wieder schafft, die Klasse zu halten.
Doppelmoral deshalb, weil man einerseits aufgrund der finanziellen Situation als Verein vielleicht einfach an Grenzen stößt und man sich keine bessere Mannschaft mehr leisten kann und es dann auch fußballerisch hakt und man evtl. nicht mehr mithalten kann…Und das nur deshalb, weil man sich nicht verschuldet oder auch windige Geschäftsbeziehungen eingeht. Dennoch wird dann verstärkt vieles beim SC kritisiert.
Ja, man ist gegen Kommerzialisierung des Fußballs, für den Erhalt von 50+1, aber der geneigte Fan findet Freiburg dennoch langweilig bzw. kritisiert sie aufgrund ihres Fußballs usw. Wie ich auch schon geschrieben hatte, ist Kritik immer ok, aber mir ist es halt in den letzten Wochen/Monaten zu übertrieben.

Will nur eine Kleinigkeit zum FC Bayern los werden. Ich war vor der Saison recht skeptisch was die Verpflichtung von Nico Kovac angeht, weil klar Bayern ist nicht Frankfurt. Mal abgesehen davon dass ich dir Meinung bin dass wir doch einen recht dünnen Kader haben um bis in den Mai auf allen drei Hochzeiten zu tanzen, finde ich dass man deutliche Fortschritte in unserem Spiel sehen kann. Unser Pressing war in der zweiten HZ nahezu Perfekt auch unser Kurzpassspiel sehe ich deutlich verbessert. Generell ist unser Postitionsspiel deutlich besser ( offensiv wie defensiv ). Was mir auch persönlich auch gut gefällt die Überlegung mit einer ,falschen 9" zu spielen. Gnabry vorne rein hat in der Vorbereitung gegen ManU schon sehr gut ausgesehen und kann mir vorstellen dass diese Variante unsere Spiel etwas unberechenbarer macht. Bin absolut mehr als positiv überrascht was man so früh schon erkennen kann. Vielleicht sieht man diese Verbesserung aber auch nur wenn man sich sehr intensiv mit dem FCB auseinander setzt.

Was ja vielleicht auch ein Stück weit stimmt. Letzte Saison sah man einen spielerisch sehr guten Auftakt und je länger die Saison ging (gerade auch mit den Ausfällen von Ravet und Niederlechner), desto mehr setzte sich das lange Holz durch und der SC spielte Dinge, die man so nicht unbedingt kannte oder mit dem SC in Verbindung bringt.

Ich finde eher, dass Freiburgs Image überaus gut ist. Auch in der Saisonvorschau fiel der Begriff “gallisches Dorf”, den ich durch und durch positiv besetzt finde. (Fast) jeder weiß, dass der SC nahezu jede Saison zweigleisig plant und es sie wesentlich weniger hart trifft, sollte man für eine Saison mal runter gehen.

Auf der anderen Seite finde ich es auch legitim, wenn Journalisten, Podcaster, wer auch immer, mal kritisch fragt: “Hey, wie lange wollen sie das noch so durchziehen.” Es ist eine vollkommen offensichtliche Frage, die sich fast JEDE/R stellt der sich mit der Bundesliga auseinandersetzt. Wie zur Hölle haben sie es geschafft, immer noch da zu sein? Ich glaube nicht, dass das mangelnder Respekt ist. Im Gegenteil. Kaum ein Verein und insbesondere auch Trainer genießt so viel Respekt wie Freiburg und Streich - zumindest nach meinem Empfinden.

Das Ding ist: So geil Freiburg und ihre Strategie im modernen Fußball auch ist, sie treten in der ersten Liga an und müssen sich dann (leider) mit den anderen Vereinen, die aggressivere Pläne verfolgen, messen lassen. Wenn Kritiker und Journalisten zu dem Fazit kommen, Freiburg spielt Kack-Fußball und die Transferpolitik ist zweifelhaft, dann ist das so. Dann geht es nicht immer, dass man dagegen argumentiert “Ja aber, nur die und die Möglichkeiten sind da und guck doch, was für junge Talente wir ausbilden und nach Deutschland holen.” Im Prinzip muss sich Freiburg 1:1 mit Raba und Bayern messen lassen. Umso beachtlicher, wie sich der SC konstant und erfolgreich in der 1. und 2. Liga hält. Mal spielt man EL, mal steigt man ab - und der Club ist durch und durch gesund und genießt ein immenses Renommé. Welcher Verein kann das schon von sich behauptet.

Wäre ich SCF-Fan, würde ich in jede Saison mit stolz geschwellter Brust und einer richtig dicker Haut gehen.

PS: Ist eigentlich klar, wann Streich zurück auf die Bank kommt? Wie geht’s seinem Rücken? Das sind Fragen, die wirklich von Bedeutung sind^^

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Vielen Dank für deine Rückmeldung und ich stimme dir da auch zu…Kritik muss erlaubt sein, mir gefällt das Spielerische auch nicht so sehr! Mir ist das in letzter Zeit nur verstärkt aufgefallen, sonst hätte ich mich hier gar nicht dazu geäußert. Auf mich wirkt die Kritik aktuell mehrheitlich überzogen und zu negativ.

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Guter Beitrag. Ist mir in letzter Zeit auch aufgefallen. Betrifft aber definitiv nicht nur den Rasenfunk, hier versucht man das noch differenziert zu betrachten. Die letzte Saison war auf Grund der vielen Verletzten einfach , für Freiburg Verhältnisse, schlecht. Und auch der Start in diese Saison war nicht optimal wobei ich glaube dass man mit Streich an der Seite mindestens zwei Punkte mehr hätte. Personell sehe ich Freiburg dieses Jahr so stark wie lange nicht mehr. Hoffen wir das sie gesund bleiben

Thema Freiburg, wie es, und der Verein, bei mir rüberkommt:

Erstmal gänzlich ohne Häme, sondern mit großem Respekt vor dem, was in den letzten Jahren dort geleistet worden ist.
Aber man hat irgendwie den Eindruck, die Luft wird für Freiburg enger. Ich vermute jetzt mal, das hängt auch ein wenig mit dem Stadionbau zusammen, der ja erstmal Geld verschlingt. Und finanziell ist Freiburg ja eh immer am unteren Ende der Skala zu finden.
Freiburg hat sehr viel Geld damit gemacht, Spieler günstig einzukaufen, zu entwickeln und dann teuer zu verkaufen. Siehe Philipp oder jetzt Söyüncü. Das Geld hat man aber nicht reinvestiert, somit also Qualität verloren. (Wahrscheinlich auch hier der Grund der Stadionbau).
Und dann kommt, daß der Trainer meiner Ansicht nach immer dünnhäutiger wird. Auch das ist kein gutes Zeichen. Die letzte Platzierung war Platz 15 und das auch nur, weil in LKöln, Hamburg und Wolfsburg unsagbar schlecht gearbeitet wurde. Darauf sollte man sich nicht immer verlassen.

Freiburg ist seit Jahren Overperformer. Performen sie längere Zeit nur auf ihren Level, wird es sehr eng.

Das ist das, wie ich Freiburg sehe und wie ich auch die Aussagen von anderen wahrnehme

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Stichwort Mainz: Ich weiß, Mainz ist nicht der allerinteressantes Klub der Liga, aber ich finde es schon sehr bemerkenswert, wenn Max nach Mainz ohne Gbamin (der mit Abstand beste Spieler bei Mainz) fragt, aber als Antwort halt kommt, dass Nürnberg eigentlich so gut war :roll_eyes:

Kunde Malong hat jetzt die dankenswerte Aufgabe in Gbamins Fußstapfen zu treten, was halt nicht so einfach ist, wenn man nur eine Halbzeit an Bundesligaerfahrung hat. Gegen Stuttgart kam man auch ohne Gbamin ganz gut aus und die erste Hälfte gegen Nürnberg auch. Es braucht da einfach Zeit bis da so ein junger neuer Spieler da an Selbstbewusstsein und Sicherheit im Spiel gewinnt.

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