Ich bin Sonntag morgen aufgewacht, hab an den Auswärtssieg in Frankfurt gedacht und gelächelt.
Ich verstehe fast alle Argumente gegen die Fortsetzung der Liga und stimme vielen davon auch zu und denke dass die Entscheidung zum weitermachen eher falsch ist. Aber irgendwie merk ich erst jetzt wie sehr mir Gladbach gefehlt hat. Nicht mal so sehr das Anschauen der Spiele, sondern noch mehr das Gefühl, dass es ein nächstes Spiel gibt, dass es ein letztes Spiel gab, was die Ergebnisse für die Zukunft bedeuten, ob Leverkusen möglicherweile (HOFFENTLICH) schlechter durch die Pause gekommen ist als wir, ob wir Zakaria halbwegs ersetzt bekommen (Props to Strobl btw.), ob es für den CL-Platz reicht (wobei ich nicht mal weiß ob es nächstes Jahr CL gibt, aber das blende ich halt jetzt erstmal aus), welches Trikot Thuram über die Eckfahne stülpt, etc. etc.
Die Masken im Stadion zu sehen ist schon gruselig, und die Abstände zwischen allen die nicht auf dem Platz sind. Das sind die - visuell - traurigen Sachen für mich. Und die Sorge was das ganze für Gesundheit der Spieler und ggf. für die Haltung im Rest der Gesellschaft bedeutet - (wenn die kicken dürfen, warum dann ich nicht… ) macht mir natürlich auch zu schaffen.
Ob der sportliche Wert jetzt gegeben ist oder nicht ist mir dagegen seit gestern Latte. Komplett. Für Gejammer aus Bremen gibt es den Mute-Button. Punktevergabe durch Austragung von Fußballspielen ist auf jeden Fall besser als Hochrechnung durch Quotientenbildung. Das keine Zuschauer im Stadion sind stört mich auch schon nicht mehr besonders (Bin in den 80ern mit der Bundesliga sozialisiert worden, da gab es auch massenhaft leere Tribünen, die damals auch im Fernsehen immer gut zu sehen waren ).
Offensichtlich hat sich meine jahrzehntelang trainierte Fähigkeit, mich mit den Begleitumständen des Profifußballs zu arrangieren, auf die jetzige Krise übertragen. Bin nicht stolz drauf und hatte das auch nicht so erwartet, aber so sieht es jetzt aus. Bin gespannt ob das so anhält…
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