Schlusskonferenz 295 – #14

Gemeinsam mit Alexandra Odenthal (@odoratio) und David Theis (@david_theis) haben wir den 14. Spieltag besprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Schöne Schlusskonferenz!
Insbesondere den Schwerpunkt zu Dortmund fand ich sehr stark. Erst die gute taktische Analyse des Spiels, dann die Analyse des Kaders und wie das mit den Trainern zusammenpasst oder auch nicht und dann das größere Bild: Rolle der Verantwortlichen bei der Planung des Projekts Dortmund, Finanzen (Huch!) und die Bindung an die Fans.
Mir hat die Einordnung des Begriffs Mentalität von David eher als etwas wie Spielfreude und Lust aufs Spiel gut gefallen.
Und auch, was Max gesagt hat zu der mangelnden Bindung, die die Fans an die Spieler entwickeln können, dadurch, dass man immer weiß, dass die Hauptkarriere eh woanders stattfinden wird und man sich an den Spieler nicht als einen Dortmunder erinnern wird. Das ist schon ein großer Unterschied zu Bayern und ist neben fehlender Fussballromantik für den Aufbau einer erfolgreiche Marke meiner Meinung nach schon ausschlaggebend. Ist insgesamt ja seltener geworden, dass Spieler lange bei Vereinen bleiben…
Danke für die Arbeit und Frohes neues Jahr!

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Eine wirklich richtig gute und interessante Schlusskonferenz, gekrönt von einem hervorragenden Schwerpunkt, der mich wunderbar frustriert zurückgelassen hat :see_no_evil: Vieles hat man als Fan schon gewusst/geahnt, aber es so kompakt nochmal Stück für Stück herausgearbeitet zu hören ist hart.

Der von Max benannte Mangel an Identitätsspielern wird vor allem nächstes Jahr schlimm, wenn die Verträge von Piszczeck und Schmelzer auslaufen und nur noch Reus als „echter Borusse“ übrig bleibt. Wenn der Verein dann weiter auf Vermarktung setzt und – wie David meinte – auf die Modelle von Leverkusen, RaBa und Wolfsburg (ausgerechnet DIESE drei „Vereine“!!!) schaut, dann ist bald wirklich nicht mehr viel über vom Verein.

Vermutlich bin ich auch gerade nur zu gefrustet, aber das heißt ja auch, dass der Schwerpunkt voll ins Schwarze getroffen hat. In diesem Sinne: Auch ein großes Lob an Alexandra und David, freue mich sie hoffentlich bald wieder zu hören.

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Starke SK. Die Gäste haben mir gut gefallen und vor allem der Schwerpunkt war überzeugend.

Eventuell habe ich beim Bayernsegment nicht aufmerksam genau zugehört, aber ich hätte mir noch mehr Fokus auf die Umstellung von Kimmich auf RV gewünscht. Man hat während seiner Verletzung deutlich gemerkt, wie sehr er im Mittelfeld fehlt. Nun ist er wieder da und Flick stellt ihn in der Halbzeit auf RV, weil er sich davon mehr erhofft, als ihn auf seiner Stammposition zu belassen. Ihr erwähntet ja, dass das auch eine Reaktion auf die Raute der Mainzer war und entsprechend aufging.
Es zeigt aber auch, wie unzufrieden Flick derzeit mit seinen Optionen auf den AV vor allem der RV-Position ist. Süle, Pavard, Sarr sind für ihn allesamt nicht überzeugend. Ähnliches auf LV, wo nur Davies das bringen kann, was er sich offensiv wünscht.
Da wurde er im Interview nach dem Spiel auch sehr deutlich. Gleiches galt für die Äußerungen über die Spieler, die als (Last-Minute-)Transfers kamen. Von allen erwartet er sich noch mehr, bzw. sagt, dass sie noch Zeit brauchen.

Sehr interessante und gute Schlusskonferenz, und endlich einmal, da bin ich bei Alex, nach einem Sieg der Eintracht. Und um eine Aussage von dir, Max, bei der Besprechung dieses Spiels, das ja durchaus einiges an Lob für die Eintracht enthielt, geht es mir. Ich möchte dir empfehlen, die Entstehung des 0:1 nochmals anzusehen, denn in diesem Zusammenhang hast du das Agieren von Makoto Hasebe kritisiert. Dem möchte ich widersprechen, oder die Kritik zumindest relativieren.

Dem 0:1 geht ja ein Ballgewinn der Eintracht nach Zuspiel von Tah auf Bailey voraus: Ndicka stört dessen Annahme, der Ball springt weg, Younes sperrt Bailey und Hasebe kann den freien Ball übernehmen. Er möchte den Ball nach vorne zu Silva spielen, der offenbar auch entgegen kommt, und passt daher nicht in die Mitte auf Sow. Dann gibt es das Missverständnis zwischen Hasebe und Silva: Hasebe möchte Silva kurz auf Höhe der Mittellinie anspielen, das passt auch von seiner inzwischen eher horizontalen Bewegungsrichtung als auch der Positionierung von Baumgartlinger und Tah besser. Außerdem ist Hasebe Rechtsfuß. Silva ändert genau in dem Moment, in dem Hasebe seinen Blick dem Ball zuwendet, seine Bewegungsrichtung, will also in die Tiefe geschickt werden. Das wäre in Ordnung, wenn Hasebe das noch mit bekommen hätte und einen starken linken Fuß hätte. Die „Schuld“ für den Fehlpass sehe ich daher mehr bei Silva und dessen Entscheidungsfindung als bei Hasebe. Aber das ist ein harmloses Missverständnis, wie es ja immer wieder vorkommt, zumal noch früh in der Partie, also zwar eine verpasste Chance, aber kein großes Problem.

Dann kritisierst du, dass Hasebe nach seinem Fehlpass nicht sofort den Rückwärtsgang einlegt. Tatsächlich ärgert er sich erst einmal und bleibt stehen. Gefährlich ist die Situation (bei 08:48) aber auch nicht. Das Problem entsteht dann erst dadurch, dass Younes, der zuvor hinter Hasebe steht und eigentlich dessen Position besetzt, sich übereilt wieder nach vorne orientiert und den Raum zwischen den Linien öffnet. Da zu diesem Zeitpunkt auf den ballführenden Leverkusener, Tapsoba, überhaupt kein Druck ausgeübt wird, hätte Younes defensiver bleiben müssen, und Hasebe hätte stellen müssen. In der Folge stimmen Hasebe und Younes sich aber auch nicht ab und bleiben auf einer Höhe stehen, so dass Sow die Lücke schließen muss (08:50). Besser wäre es da dann gewesen, dass Hasebe sich fallen lässt, er sieht aber, dass Sow da ist, und bleibt deshalb weiter vorne. Dann kommt der Ball zu Amiri, den Sow verlassen musste, das beschreibst du ja in der Schlusskonferenz, und dieser kann Tempo aufnehmen und auf die Kette zulaufen – inzwischen ist der Abstand von Hasebe auf Wirtz dann so groß, dass er nicht mehr eingreifen kann, wenn der Angriff schnell zu Ende gespielt wird. Er legt den Rückwärtsgang ein und läuft dann aber auch für meinen Geschmack zu langsam zurück, aber die Abwehrkette steht da eigentlich auch noch ganz gut da. Der Ball bleibt dann ja auch bei Wirtz erst einmal stationär. Da lässt dann Hinteregger Wirtz zu viel Raum, so dass dieser den Lupfer auf Amiri spielen kann. Und der hat dann noch Glück, dass Durm den Ball in eine günstigere Richtung abfälscht als er mit seiner Annahme eigentlich wollte, nämlich quer vor das Tor anstatt weg vom Tor in Richtung Toraus.

Dem Gegentor der Eintracht geht also eine Reihe von Fehlern voraus. Hasebe ist dabei sicherlich beteiligt, aber beileibe nicht alleine. Ich sehe als eigentliche Ursache die noch unzureichende Abstimmung der Doppelsechs und der Achter/Zehner, hier also Younes. Wäre Younes tief geblieben, dann hätte Sow nicht Amiri verlassen müssen. Und Younes stand hinter Hasebe, der gegnerische Angriff kam gerade über ihre beider Seite und es gab keinen Druck auf den Gegner, daher war das nicht der geeignete Moment, um Positionen zu tauschen, sondern es wäre geboten gewesen, schnell wieder in die Ordnung zu kommen. Das wäre dann mit Younes auf der Sechs und Hasebe auf der Acht/Zehn gewesen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich Hasebe auf der Sechs ausgesprochen positiv überrascht hat. Gegen eine mit so vielen schnellen Spielern ausgestattete Mannschaft wie Leverkusen hatte ich ziemliche Sorgen… Sow verdient sicher ein Sonderlob, aber ich glaube auch, dass es ihm sehr gut tat, den erfahrenen Hasebe neben sich zu haben, der mit seiner Routine auf den unter Druck zu Hektik neigenden Sow beruhigen kann, und, im Gegensatz zu den Alternativen Ilsanker und Kohr, auch ebenbürtig am Spielaufbau teilnehmen kann, so dass Sow auch mal in der defensiveren Rolle wieder zu Atem kommen und die Konzentration dadurch länger aufrecht erhalten kann. Es war aber trotzdem immer wieder erstaunlich, wie wenig Zugriff Leverkusen immer wieder im Mittelfeld hatte – das habt Ihr in der Schlusskonferenz ja aber auch besprochen.

Als Fazit plädiere ich also dafür, den Stab noch nicht über Makoto Hasebe zu brechen. In dieser Partie fand ich ihn wieder sehr stark. Sow war sicher mindestens genauso stark, aber ich finde vor allem, dass die Kombination dieser beiden Spieler gut funktioniert hat, bei der man sich die Aufgabenteilung ja schon so denken konnte, dass Sow für die Fleißarbeit und die Sprints zuständig ist, während Hasebe einen geringeren Aktionsradius hat und mehr mit Erfahrung, Stellungsspiel und Antizipation arbeitet. Das hat erstaunlich gut geklappt, aber halt auch gegen einen Gegner, der sein Potenzial in diesem Spiel beileibe nicht ausgeschöpft hat.

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Sehr Spannende Konferenz. Wegen privatem zu tun haben konnte ich leider viel weniger Bundesliga-Fussball sehen als „normal“ und hab mich vor allem über die Analysen der 15:30 Spiele gefreut.

Besonders Interessant fand ich den Schwerpunkt mit dem ausholen auf den finanziellen Aspekt rund um den BVB. Die fragilität die hier (scheinbar) doch herscht war mir so in der Form überhaupt nicht Bewusst. Gefühlt war der BVB, für mich als Außenstehenden, der solideste Verein hinter Bayern München weshalb ich nie Gedanken daran verschwendet hätte intensiver in diese Richtung zu denken. Sicherlich habe ich auch die Zahlen rund um die Corona Verluste der AG gelesen aber mir da weit weniger, um ehrlich zu sein gar keine, Gedanken darum gemacht.

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Ich möchte meinem Feedback voranschicken, dass die Schluss Konferenz 295 tatsächlich die erste war, die ich gehört habe. Bislang habe ich lediglich die Tribünengespräche mit größtem Vergnügen gehört, in der Regel auf langen Nachfahren im Auto.

Ich hatte mit Blick auf den BVB-Schwerpunkt auch ein wenig Input eingestellt. Unter den besprochenen Aspekten fand den einen oder anderen Gedanken, den ich auch hatte, wieder. Dieser Widerhall in der Sendung bestärkt mich, dass ich möglicherweise mit meiner Sichtweise nicht ganz allein stehe, - ist ja auch mal schön.

Aus meiner Sicht habt ihr auch viele richtige und interessante Dinge, Vorgänge und Prozesse rund um den BVB thematisiert und einleuchtend vorgetragen, die ich weitgehend teile.

Mir fehlte es an mancherlei Stelle nur, Alternativen, Lösungen und Strategien für die benannten Probleme aufzuzeigen, statt lediglich die bequeme Haltung des Mahners, Kritiker oder Bedenkenträgers einzunehmen, das wirkt auf mich bisweilen etwas wohlfeil.

Beispiel Sport/Ziel Meisterschaft
Das Streben nach maximal möglichem Erfolg des BVB wird - warum eigentlich? - während des gesamten Gesprachs immer wieder als Angriff und messen mit den Bayern interpretiert. Natürlich wissen wir alle, dass die Meisterschaft nur über München entscheiden wird. Aber Waztke hat doch auch vor den Saison die Meisterschaft offiziell und öffentlich nicht als Saison Ziel ausgegeben, von daher finde ich es nicht gerechtfertigt, zu konstatieren man schaue nicht auf Leipzig oder Leverkusen, sondern hinke immer nur den Bayern hinterher (das machen übrigens sehr viele Vereine auch auf internationaler Ebene).
Gerade bei der Formulierung der Saison- Ziele kann man möglicherweise auch zu dem Schluss kommen: wie man es macht, macht man es verkehrt.

Beispiel Finanzen/Internationalisiserung
Natürlich ist dieser dämliche Fantoken ein absolutes No-go und ein ebenso zu gutes wie einfaches Ziel für Kritik. Aber vor dem Hintergrund der erdrückenden finanziellen Übermacht der Konkurrenz aus Leipzig und Bayern verbleibt ihr in dem Gespräch beim Anzeigen von Problemen, ohne kreativ Lösungen aufzuzeigen.
„Aufhänger“
Insgesamt fand ich den Ansatz „lass die mal gegen Leipzig und Leverkusen verlieren“ und nicht CL spielen, dann geht’s ganz schön ans Eingemachte sicherlich vom Gedankengang her richtig und nachvollziehbar, insgesamt aber schon auch etwas boulevardesk und spekulativ. Sicherlich ist in Dortmund viel auf eine dauerhafte Teilnahme an der CL ausgelegt, aber die konstruierte Nähe eines solchen Szenarios zur Ära Niebaum/Meier, als man ja schon am Tag des CL-Sieges 97 so gut wie insolvent war, sehe ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht auch zu blauäugig und insgesamt zu dünnhäutig.

Ansonsten habe ich einen Riesenrespekt vor der Arbeit die du, Max, mit deinem Kleinstteam leistet. Es ist offenbar gut möglich, etwas mit Herzblut und kühlem Kopf zugleich zu machen. Zwinkersmiley Richtung BVB

Ich will gar nicht viel Inhaltliches sagen (das haben andere hier schon kompetenter getan).
Ich finde ja alle SKs hochinteressant und informativ. Den BVB-Schwerpunkt fand ich auf dem hohen Rasenfunkniveau aber nochmals hoch interessant. Dafür so gute Arbeit bin ich gern Supporter…

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