Schlusskonferenz 327 – #01

Wir haben mit Eva-Lotta Bohle (@Eva_bohle) und Michael Fischer (@MichFisc) über den Spieltag gesprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?

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ich hatte es vorhin schon auf Twitter angemerkt, weil ich den Thread hier nicht gefunden habe: Die 7m-Summe für Awoniyi hat Union entschieden dementiert. Die stammte aus einem englischen Medienbericht, Oliver Ruhnert hat gesagt, dass sei absolut nicht realistisch und für Union nicht umsetzbar. Nun weiß man natürlich nicht, wie weit weg es vielleicht von der Realität ist, und ob unter gewissen Voraussetzungen (individuelle Leistugen, Teamerfolg) im höchsten Fall die Summe doch in die Richtung geht. Aber insgesamt sind bei Union die finanziellen Mittel schon noch deutlich geringer als bei allen, die länger in der Bundesliga sind als Union.

Die Höhe der Summe wundert mich selbst, andererseits war einer der vielen Journalisten, die das berichtet haben, James Pearce. Und der ist Nummer 1 was Liverpool angeht. (Noch dazu ist Michael Edwards für überragende Verkäufe bekannt)

Von daher halte ich es für möglich, dass die 7m tatsächlich stimmen, andererseits könnte Pearce dem LFC da auch einen kommunikativen Gefallen tun.

(Totally unrelated: Zum Glück heißt der Fürther Trainer nicht mit Nachnamen Baum, sonst wäre er die Wortspiele schon bald Leitl – tätäää)

Als ihr über die finanziellen Möglichkeiten von Fürth gesprochen habt, blieben für mich dann doch noch einige Fragen offen.

Max sagte zum Beispiel sowas wie: Hier zeigt sich das Problem für Clubs, die lange in der zweiten Liga sind und dann gar nicht mehr aufholen könnnen. Aber gab’s das nicht schon öfters? Augsburg vor vielen Jahren und jetzt vor kurzem zum Beispiel Union? Die waren vorher noch nie erstklassig und spielen nach zwei Jahren europäisch. Zugegeben, da war viel Saisonglück dabei, aber mit den Leistungen der letzten Saison wäre man definitiv verdient im sicheren Mittelfeld der Liga gelandet. Und irgendwie klang die Situation bei Fürth insgesamt noch deutlich düsterer als bei anderen Aufsteigern der Vergangenheit, obwohl (mir) gar nicht so richtig klar wurde, weshalb. Der sich aufdrängende Vergleich ist wahrscheinlich Bochum, die jetzt auch lange in der 2. BL gespielt haben, aber bei denen bislang noch keine Weltuntergangsstimmung zu herrschen scheint.

Das ist jetzt natürlich nicht der Fokus der Schlusskonferenz, aber irgendwie hat sich da ein Thema aufgetan, das sich für mich am Ende nicht ganz so rund dargestellt hat und das mich definitiv nochmal tiefergehender interessieren würde. :slight_smile:

Ansonsten: schöne Saison, auch ganz schön zu hören, dass alle wieder Bock auf die Liga zu haben scheinen. Ich hoffe, der Enthusiasmus trägt dann noch über weite Teile der Saison, Max! :slight_smile:

Ich würde das auch so sehen dass die gläserne Decke zwischen den Ligen aktuell etwas dünner ist und die These von max für mich gefühlt eher von den ersten Jahren Rasenfunk (und davor) geprägt sind. Weil da hattest du ja wirklich in der Regel 2 Aufsteiger die in der Regel sofort wieder runter gegangen sind oder Absteiger die nach dem Berühmten „in der 2 Liga gibts auch schöne Stadien“ Jahr sofort wieder hochgekommen sind. Wen gab es da alles. Brauschweig, Fürth das letzte mal, Paderborn (Partyborn) das letzte mal, etc etc. Oder Hertha die mal runter sind und sofort wieder hoch. Beides gibts in der aktuellsten Vergangenheit nicht so wirklich. Aufsteiger schaffen doch meist zumindest die 2. Saison in der Bundesliga aktuell. und HSV und Hannover zeigen ja auch (das soll kein Angriff sein) dass es auch als „die Großen“ schwer sein kann wieder hochzugehen. Was blöd ist für diese Vereine aber aus meiner Sicht brauchts eben leider auch diesen Effekt um die gläserne Decke etwas dünner zu machen. Es muss ja erstmal ein Platz da sein für einen Aufsteiger sich auch etablieren zu können. (Außer man heißt Raba) Sonst hast du doch weiter den Effekt die Absteiger kommen sofort wieder hoch und dann gehen die Aufsteiger auch gleich wieder runter weil kein Platz da ist. Oder verdrehe/ übersehe ich da jetzt was?

@Eric ich stimme dir hier vollkommen zu. Und endlich kann ich meine Gedanken hier auslassen :grinning_face_with_smiling_eyes:
Zum einen wird fast immer der Fehler begangen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Zweitliga/Drittliga/Regionalligavereine fast immer aus der Sicht der höheren Liga bewertet wird. Auch Max und Tobi bewerten die Aufsteiger sehr häufig aus dieser Sicht. An sich ergibt es Sinn, da die höhere Liga eben der Platz des Wettbewerbs ist. Allerdings überschlägt man dadurch auch die Entwicklung des Vereins und des Fußballs der unteren Ligen, da man ihnen aufgrund der finanziellen Struktur eine allzu große Qualität anspricht. Es werden nicht alle Prämissen betrachtet, was dann allerdings nur wieder dadurch bewertet wird, dass eben die Zweitligavereine beispielsweise absteigen. Dieser Irrtum in der Annahme funktioniert häufig so: Aus der falschen These erfolgt das richtige Ergebnis. Heißt: Die Erde ist der Mittelpunkt des Universums. Folglich muss die Erde rund sein (sphärisch gesprochen). Wer hats gesagt: Aristoteles.
Nun zu meiner Bewertung des ganzen. Selbstverständlich ist das Geld einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg eines Vereins. Eine Mannschaft mit einem Wert von 80 Mio wird mehr individuell leisten können als eine mit einem Wert von 10 Mio, jene mehr als eine vom Wert von 1 Mio etc. Aber das Geld allein nicht zum Erfolg führt lässt sich in den unteren Ligen gut beobachten: der Absturz der Traditionsklubs kommt häufig von fehlerhafter Strukturierung im Verein, was sich automatisch auf die Finanzen auswirken kann (s. Kaiserslautern). Eine zusammengekaufte, teure Mannschaft leistet nicht dasselbe wie eine günstigere, gut zusammenspielende (s. Hamburger SV, hingegen als Gegenteil der FC Köln in seinem Aufstiegsjahr).
Der gesamte Fußball entwickelt sich weiter. Mittlerweile mag die Regional- oder sogar Oberliga auf einem Bundesliganiveau spielen von 1970. Der Wettbewerb zeigt dies auch: In der 2.Liga ist momentan Regensburg überaus erfolgreich. Das erste mal seit Jahren sind sie in einem stabilen Mannschaftsgefüge zusammen und haben im Unterschied zur letzten Saison Spielspass. Gleichzeitig müssen sie keine Hypotheken tragen und eingehen wie der HSV, Werder und Schalke. Selbiges gilt für die von dir Eric genannte Zweitligavereine. Ein Bremen ist nicht umsonst schon jetzt Tabellenführer, und ein HSV kommt nicht umsonst nur zum dritten Mal in Folge auf einen Platz 4 (hier beachte man das investierte Geld und die Teamzusammenwürfelung). Gleichzeitig perfomen Dresden und Hansa so als ob sie nie aus der 2.Liga weg waren mit minimalem geldlichen Aufwand.

In Deutschland ist das wichtigste für doe Näherung der Vereine in jedem Fall das 50+1. Ansonsten würde die 1. Liga weitaus mehr stagnieren in meinen Augen.

Ich habe aus relativ vertraulichen Quellen gehört, dass bei den Fürthern der Spitzenverdiener mit allem drum und dran ca 1 Million verdienen kann. Da wird es einige Vereine geben, da bekommen alle Bankspieler ähnlich oder mehr. Die Gehälter von Lewandowski und Neuer zusammen müssten sich wohl um die geschätzt 40 Mio belaufen. Und das wären definitiv mehr als der ganze Kader in Fürth.