Schlusskonferenz 333 – #07

Gemeinsam mit Eva-Lotta Bohle (@eva_bohle) und Jan Lukas Elskamp (@passwinkel) haben wir den 7. Spieltag der Männer-Bundesliga analysiert. Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Ich bin noch nicht mit allem durch, aber was ich bisher gehört habe, war wieder sehr gut.

Drei Gedanken sind mir beim bisherigen Hören gekommen, die ich teilen will:

Hertha
Klingt alles nicht gut und mein Scherz von vor der Saison, dass Schalke auch dachte, es könnte nur besser werden, erscheint mir immmer mehr zur Realität zu werden. Dardai wirkt ratlos, Bobics neue Ausrichtung der ‚Alten Dame‘ ist mir noch unklar und Hertha kann nicht mal mehr auf den Retter Labbadia setzen, den hat man schon verbrannt.
Nach euren Ausführungen hat sich bei mir der Eindruck verstärkt, dass Dardai ein bisschen in der Falle sitzt. Einerseits gibt es einige Verletzungen und der Kader hat sich noch gar nicht richtig gefunden, weil da noch viel durcheinander gewürfelt wurde kurz vor Ende des Transferfensters. Andererseits ist Dardai schon wieder zu Durchhalteparolen gezwungen. Tja und dann hat er einen kapitalen Fehler gemacht: Er hat Hertha letzte Saison gerettet und sich damit in eine unmögliche Ausgangslage gebracht. Weder war er an der alten Kaderplanung beteiligt, noch kann er jetzt auf die Ressourcen zugreifen, die zu Beginn der Tenor-Zeitda existierten. Stattdessen muss er mit einem zusammengewürfelten Haufen irgendwie den Verein vor dem Abstieg bewahren, während gleichzeitig im (medialen) Umfeld ständig eine Erwartungshaltung aufgezogen wird, die von Kaviar redet, wenn noch nicht mal die Frühstücksbrötchen auf dem Tisch sind. D.h. er ist jetzt in einer schlechteren Situation als in seiner ersten Amtszeit. Damals gab es zumindest ein bisschen Ruhe. Wahrscheinlich wirkt er auch deshalb ein bisschen müde und ratlos. Für Hertha ist das Problem nur, dass man ihn nicht so richtig entlassen kann. Einerseits weil er beliebt ist. Andererseits, weil ich nicht weiß, wen man holen soll. Wenn es gut geht, dann übersteht Hertha die Saison auf einem Nicht-Abtiegsplatz - Fürth und Bochum scheinen mir doch ein bisschen zu wenig Qualität zu haben, um in der Liga zu bleiben. Aber was dann? Wenn nächstes Jahr zwei oder drei neue Aufsteiger kommen, die stärker als die aktuellen sind, dann kann es richtig eng werden für Hertha.

Mainz
Ich finde den Vergleich zwischen Mainz und Köln interessant. Mainz erinnert mich gerade ein bisschen an Cottbus als sie in Liga eins waren. Sehr defensiv, sehr unangenehm, sehr viel Einsatz (dafür weniger hart). Das Ergebnis ist aber, dass man damit gerade eine Nische besetzt mit der man 14 Bundesligisten vor Probleme stellt, auch wenn man an schlechten Tagen wie gegen Union verliert. Und gegen die großen drei hat man durch den zusätzlichen Motivationsschub als Zuschauer immer die Chance den David gewinnen zu sehen (siehe der 1. Spieltag gegen Leipzig). Im Endeffekt ist das ein Besinnen auf die eigenen Stärken. Die werden klug ausgebaut und mit Svensson hat man einen Trainer, der erst das Fundament sehr akribisch aufbaut und dann aber tatsächlich auch (in Zukunft) ein schönes Haus hinzaubert.
Im Grunde startet Köln gerade das Gleiche (nachdem man jahrelang nur hin und her geschwankt ist), aber eben mit Offensivfokus. Kurzum habe ich gerade das Gefühl, dass Köln und Mainz sich aktuell die Grundlage legen, um die nächsten Jahre in der Bundesliga zu bleiben, weil sie sich gezielt neu ausrichten. Bei Hertha oder auch Augsburg habe ich da hingegen größere Zweifel.

Gladbach
Ja, es scheint gerade einen kleinen Aufwärtstrend zu geben. Netz und Scally machen gerade jedes Spiel Sprünge, Beyer kriegt endlich seine Chance und nutzt sie. Die Mannschaft findet sich. Es scheint aufwärts zu gehen. Nur ist da noch ein Problem: Man hat jetzt gegen Dortmund und Wolfsburg gespielt, mit aufsteigender Formkurve sogar. Aber gegen Vereine aus der 1. Tabellenhälfte ist Gladbach mittlerweile traditionell relativ erfolgreich bzw. spielt zumindest gut. Das Problem ist immer wie sie dann gegen die „Kleinen“ spielen. Nur wenn sie auch dort konzentriert bleiben, wird die Saison erfolgreich, d.h. europäisch abgeschlossen. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich bin gerade nur vorsichtig optimistisch, dass der Knoten jetzt geplatzt ist. Das lässt sich erst in ein paar Wochen sagen, wenn man noch gegen ein paar „Kleine“ gespielt hat.

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Der Mangel an Gladbach-Tiefe letzte und diese Woche ist mir auch aufgefallen. Allerdings finde ich, dass man das in beiden Fällen gut begründen kann: Wolfsburg hat einen guten Start hingelegt und strauchelt jetzt auffällig. Dortmund ist halt Dortmund; da ist automatisch schon wieder Druck auf dem Kessel. Aja und der Schiri hat letzte Woche auch Aufmerksamkeit gezogen.

Aber ich schließe mich an: Ein bisschen mehr Fohlen-Analyse würde mich auch freuen. :slight_smile:

Etwas off topic, aber weil ihr im Podcast über Skhiri gesprochen habt, der in der Halbzeit auf dem Rad sitzen soll, um sich warum zu halten:

Ich musste sofort daran denken, dass Jordan Henderson beim 4:0 gegen Barcelona ebenfalls die Halbzeit auf dem Rad verbracht hat - weil ihm sonst das Knie zugeschwollen wäre und er hätte ausgewechselt werden müssen.

/off topic

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Ich war nie Kollege von René Maric. Er war auch noch nie im Rasenfunk. Nie getroffen.

Ich glaube, die Antworten wurden schon längst mal geliefert, nur stellen sie dich vielleicht nicht zufrieden. Mal abgesehen von Bayern München hat nahezu jedes Team Probleme bei tiefstehenden Gegnern. Das mag phasenweise oder in einem einzelnen Spiel mal gelingen, aber wer in der BL über den Platz läuft kann zumindest eines, verteidigen und mit Mann und Maus die Bälle rauskloppen.

Es wird eine enorme individuelle Klasse, höchste Konzentration und die Fähigkeit, sich im 1-gegen-2-oder-3 durchsetzen zu können, verlangt. Das kann auf Dauer eben nur Bayern. Als BVB-Fan kenne ich die Problematik nun auch seit zig Saisons. Ein wirklich nachhaltiges und erfolgsversprechendes Rezept gibt es da mMn nicht. Deshalb hab ich schon längst damit aufgehört, den goldenen Schlüssel für diese Spiele zu suchen. Entweder es klappt mal, oder eben nicht.

Und bei aller Wertschätzung für Max, Tobi und Konsorten. wenn es die jeweiligen Vereinstrainer nicht mal hinbekommen, verlässlich gegen mauernde Gegner zu gewinnen, woher sollen es denn die Journalist*innen wissen :smiley:

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Servus in die Runde!

Mir hat die Folge super gefallen, die Gäste waren sehr sympathisch und hatten auch richtig viel Ahnung!

Es hat mich auch sehr gefreut, dass es mein Input in die Folge geschafft hat.

Grüße aus Regensburg.

Max.

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Wie immer gute Folge, nur 2 Anmerkungen.
Als Leipziger verstehe ich so manchen Spaß von Dir / Euch gegenüber Rasenballsport und kann auch darüber über so manche Stichelein Lachen, kein Ding.

Nur wenn sie falsch sind bekomme ich bissl Bauchschmerzen.

Da war letzte Woche schon die Aussage von der Mitgliederversammlung bei RBL und klar kamen da die 17-18-Mitgliedersprüche von Euch.
Nur war dies eben die Versammlung des Fördervereines (ca 800 Mitglieder) wo es hauptsächlich um den Nachwuchs und der Frauenabteilung ging. Klar hat Oliver Mintzlaff auch ein paar allgemeine Dinge über den Verein gesagt, aber wichtiger war eben der Bereich außerhalb der Profis.

Dazu jetzt die Sache mit den Pfiffen zur Pause. Ja, ein paar galten der Leistung vielleicht, aber 80% galt eher dem Kölner Keller bzw dem Schiri, der uns den Elfmeter zurückgenommen hatte. (Alex F. von Collinas Erben haben diesen Fehler ja schon so bestätigt)

Ich wollte genau zu dem Thema zur Vorbereitung der SK was dazu schreiben, aber dann war der Sonntag rum und NFL begann. :wink:

Ok, das mit der Mitgliederversammlung ist peinlich, hätte ich wissen sollen. Aber das mit den Pfiffen hatte ich echt anders verstanden, weil es so zugenommen hat im Lauf der ersten Halbzeit. Aber stimmt, das ist natürlich eine Erklärung dafür.