Schlusskonferenz 351 – #25

Mit Sebastian Rose (@buzze, @vertikalpass) und Tobias Escher (@TobiasEscher, @Taktikfuchs123) haben wir über den 25. Spieltag der Männer-Bundesliga gesprochen. Wie hat euch die Folge gefallen?

Super Sendung, wie immer!
Ich höre sie mir gleich an :wink:

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Hey Leute, erst einmal vielen Dank für eure tolle Arbeit.

Ich würde euch gern ein Stück weit widersprechen bei der Bewertung der Leistungen von Union Berlin in den letzten Spielen und speziell in dem Spiel gegen Wolfsburg. Tobi hatte ja gesagt, Union hätte sich unter dem Strich wenig klare Torchancen erarbeitet. Das würde ich so nicht unterschreiben. Da waren durchaus gute Gelegenheiten dabei, die in anderen Phasen der Saison auch schon verwertet wurden. Ich denke da an zwei etwas unglückliche Abschlüsse von Voglsammer, wo er den Ball aus guter Position nicht optimal trifft bzw. mit etwas mehr Ruhe den Ball auch noch annehmen kann statt direkt den Abschluss zu suchen, den Abschluss von Heintz nach Ecke freistehend aus 5 Metern zentral vor Casteels, den Kopfball von Ujah der aus wenigen Metern knapp am Tor vorbei, den Kopfball von Awoniyi aus guter Positionen. Aus solchen Situationen hat Union in der Vergangenheit oft Tore erzielt. Das zeigt auch der xGoal Wert, der laut DFL Statistik bei 0,71 zu 2,45 pro Union lag (und da ist das aberkannte Tor ja noch nicht mit eingeschlossen). Aktuell fehlt da einfach etwas die Abgezocktheit oder Ruhe vor dem Tor, was sicherlich auch zum Teil am Weggang von Kruse liegt, der im Abschluss auch ziemlich effizient war. Als jemand, der jedes Union Spiel über 90 Minuten gesehen hat, sehe ich aber mitnichten eine negative Tendenz, was das Herausspielen von Chancen angeht. Union hatte bis auf wenige Ausnahmen in den letzten Jahren eigentlich meistens maximal 2-3 richtig klare Chancen pro Spiel, aus denen dann oft eine bis zwei verwertet wurden. Bzw. wurden des Öfteren auch Tore aus vergleichsweise ungefährlichen Situationen erzielt (die meistens auf Max Kruses Konto gingen). Ich denke da an das 1:0 in Bochum (Dropkick aus 16 Metern) oder das 2:1 in Mönchengladbach (aus relativ spitzem Winkel). Des Weiteren hat Union in der Vergangenheit in der Defensive sehr wenig angeboten, weshalb oft ein oder zwei selbst erzielte Tore ausreichten.
Vielleicht hätte man hier bei der Besprechung des Spiels auch mal kurz auf den meiner Meinung nach zu Unrecht aberkannten Ausgleichstreffer durch Becker eingehen können. Nicht nur in diesem Spiel kam dann auch noch etwas Pech mit Schiedsrichterentscheidungen dazu. Auch schon im Spiel gegen Borussia Dortmund wurde ein erzielter Treffer aberkannt, über den man zumindest diskutieren kann. Das relativiert meiner Ansicht nach schon ein bisschen das Narrativ „Union schon wieder ohne erzielten Treffer“.
Auch beim Pokalspiel gegen St.Pauli würde ich eurer Bewertung ein Stück weit widersprechen. Natürlich war das Zustandekommen der beiden Treffer glücklich. Nichtsdestotrotz war der Sieg hochverdient. Man hat in 90 Minuten im Prinzip lediglich zwei nennenswerte Torabschlüsse von St.Pauli zugelassen. Das war der direkt verwandelte Freistoß zum 0:1, an dem Rönnow zumindest nicht ganz unschuldig ist (Stichwort individuelle Fehler Defensive) und das war ein Schuss von Makienok in nach einer Ecke in der Nachspielzeit. Während man auf der anderen Seite ein mal den Innenpfosten trifft und einen ziemlich klaren Strafstoß nicht bekommt. Die Leistung war glanzlos, aber ziemlich seriös und reif- das was Union seit Jahren ausmacht.

Ich denke unter dem Strich ist das Problem bei Union aktuell weniger das Herausspielen von Torchancen, sondern eher die Effizienz (Ausgenommen das Mainz-Spiel und das Pokalspiel, die ja auch gewonnen wurden) und vor allem aber die sich häufenden individuellen Fehler in der Defensive (Abstimmungsproblem beim Eigentor in Wolfsburg, grober Schnitzer von Luthe im Aufbauspiel in Augsburg, Stellungsfehler beim 0:1 in Bielefeld etc.) die es so vorher deutlich weniger gab. Wie gesagt bestand die Stärke Unions ja hauptsächlich darin, Spiele 1:0 oder 2:1 zu gewinnen als in jedem Spiel 3 oder 4 Tore zu erzielen. Das sollte man denke ich nicht vergessen bei der Bewertung. Also kurz gesagt: Ich glaube der Abgang von Friedrich und die Neu-Organisation der Abwehrreihe wiegt schwerer als der Abgang von Kruse und eine negative Tendenz in Unions Spiel würde ich eher hinten als vorne ausmachen. Die Stärken lagen immer in einer geringen Fehlerquote in der Defensive und einer hohen Effizienz in der Offensive, nie im Herausspielen einer Fülle an hochkarätigen Torchancen

Tut mir leid, ich muss kurz Wut ablassen.

Ratlosigkeit, Rumhhacken auf der Mannschaft, Festhalten an den eigenen Fehlern (Trainer), Koketterie „Ich könnte es mir gefühlt manchmal auch einfacher machen, aber das will ich nicht“ und dann zum Schluss

Aber erstmal sind jetzt alle gefordert und haben die Möglichkeit, den Bock umzustoßen - und zwar miteinander.

Jau. Danke Fredi. Nichts anderes hab ich von dir erwartet.

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Schöne Schlusskonferenz!
Danke für die Arbeit. Was Hitzelsberger angeht bin ich allerdings nur halb schlauer geworden. Er geht also, weil er den Machtkampf verloren hat, könnte theoretisch aber sogar bleiben, aber eigentlich ausgeschlossen, weil er da eh keine Lust drauf hat.
Aber ich finde eigentlich wirklich amBemerkenswertesten an der Geschichte, dass er sich so stark aus den Medien gezogen hat und wie Max auch sagte im Vergleich zu vor einem Jahr es in Stuttgart recht ruhig geworden ist. Vielleicht auch ein Grund, warum ich das Gefühl habe, dass Stuttgart drin bleiben wird.
Was bei der Herta passiert finde ich ziemlich crass. Aber ein klein bisschen freuen würde ich mich über einen Abstieg schon. Denn für mich wäre das ein Stück weit der Beweis, dass Geld allein im Fußball gar nix bringt, wenn man damit nur teure Spieler kauft, aber keine vernünftigen Strukturen schafft und dann irgendwann anfängt Angestellte zu beleidigen (Dardai und jetzt sie Spieler.
Liebe Grüße!