Schlusskonferenz 399 – #22

Wir haben den 22. Spieltag besprochen mit Fokus auf Schalke. Gäste waren:

Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Erste Korrektur: 404 Minuten ohne Tor und 424 Minuten ohne Gegentor waren die Serien bei Schalke lang.

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Also ich als Phsyiker habe den Hysteresevergleich verstanden und fand ihn auch ziemlich gut. :smiley:

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Zu Gladbach: Ich konnte das Spiel sehen, aber dieses Mal nicht vorher hier kommentieren.

Im Input ist ja schon ein bisschen was zusammengetragen worden und ihr habt euch ein bisschen mehr auf Mainz konzentriert.
Das gehört aus Gladbacher Perspektive auch dazu: Mainz hat das sehr gut gemacht und dann noch ein bisschen Spielglück gehabt (gefühlt war jede Chance ein Tor).
Meine These ist aber: Gladbach hat das Spiel gar nicht so sehr hinten verloren, sondern vorne. Aja und durch Farke.
Bis zur 25. Minuten bzw. 50. Minute war das okay aus Gladbacher Perspektive (mehr auch nicht). Ich fand nämlich Gladbach war grundsätzlich nicht so sehr vom Mainzer Pressing überrascht, sondern hat versucht trotzdem von hinten sein Ballbesitzspiel aufzubauen. Man ist auch nicht bei jedem Anlaufen in Panik geraten (eine Verbesserung unter Farke). Man hat halt nur dummerweise das gezeigt, was man immer wieder zeigt: Schlechtes Spiel nach vorne.
Farke meinte mal, dass Ballbesitzspiel eben manchmal wie Rasenschach aussieht und man dann zunehmend den Gegner auseinanderkombiniert. Da hat er grundsätzlich (auch mit der Mannschaft) Recht. Nur heißt das ja nicht, dass man überhaupt nicht gefährlich werden soll oder nicht wenigstens mal das Tempo verschärfen/variieren kann. In den guten Spielen hat Gladbach (auch) durch solche Aktionen gewonnen. In den schlechten Spielen (von denen es zu viele gibt) gelingt es Gladbach nicht, das irgendwo mal umzusetzen oder irgendwie nach vorne zu kommen. Meist, weil man im Mittelfeld unkonzentriert und unsauber spielt.
Daraus folgt dann, wenn der Gegner nicht dumme Fehler macht, dass der Gegner über 90 Minuten stärker wird und man eben Gefahr läuft mehrere Tore zu kassieren. Spätestens wenn es dann 3:0 steht, dann kommt von Gladbach auch nichts mehr. Wobei man vorher durchaus das Wollen bei Gladbach sehen kann, auch eine Farke-Verbesserung, es krankt halt „nur“ an der Qualität aufm Platz.
Das Problem ist: Farke agiert aktuell schlicht und ergreifend falsch.
@Kazzle hat ja einige Probleme aufgezeigt, aber ich würde an ein paar Punkten widersprechen. Wolf mangelt es (wahrscheinlich) in Teilen an Qualität, aber 100% sicher bin ich mir nicht. Denn er kriegt regelmäßig nur undankbare Einsätze. Am Freitag hat Wolf verglichen mit Hofmann das bessere Spiel gemacht. Nicht, dass er nach vorne die große Gefahr ausgestrahlt hätte oder ein gutes Spiel gemacht hat, aber Hofmann hat mehrmals (mindestens in der 1HZ, da ist es mir aufgefallen) eigene Angriffe unterbunden, indem er unsaubere, unkonzentrierte Pässe versucht hat. Ausgewechselt wird aber Wolf und nicht Hofmann. Warum?
Lainer gerät beim 2:0 (glaube ich) unter Druck, woraus das Tor entsteht, aber ansonsten waren seine Aktionen nach vorne durchaus akzeptabel - was Pass- und Stellungsspiel anging. Defensiv auch okay (verglichen zu anderen Einsätzen diese Saison). Gleichzeitig reagieren alle beim 2:0 nicht schnell genug, weil anscheinend niemand mit einem Ballverlust gerechnet hat - Lainer (zusammen mit Sippel, dessen Abwurf der Auslöser ist) trifft so in meinen Augen nur eine Teilschuld. Im Gegensatz dazu war Bensebaini auf links nicht nur unauffällig, er hat auch unsaubere Bälle und Aktionen, bei denen sein Stellungsspiel nicht stimmt. Wieder wird Lainer ausgewechselt, aber nicht Bensebaini, obwohl ich dieses Mal Lainer draufgelassen hätte.
Dann kommt noch Elvedi hinzu: Seit Wochen ist er in schlechter Form, wirkt überspielt und hat am Freitag auch mehrfach Aktionen, bei denen er eine richtig miese Figur macht. Spielt aber die ganze Zeit durch. Das ist doch für die Statik der Hintermannschaft nicht gut, wenn die ganze Defensive (mindestens unterbewusst) weiß, dass da ein Unsicherheitsfaktor bei ist. Wo ist Friedrich? Das ist noch jemand, bei dem man vielleicht die Qualität anzweifeln könnte, aber andererseits kriegt er regelmäßig einfach gar keine Einsätze. Wie soll er denn eingespielt sein (und nur dann kann man die vorhandene Qualität, wie groß sie auch sei, überhaupt abrufen)?
Dazu noch Kramer, der offensiv auch null stattgefunden hat (ist auch nicht ganz seine Rolle, aber überhaupt nicht stattfinden ist nun auch nicht seine Rolle).
Farke wechselt 16 Minuten nach dem 2:0 Thuram ein, nach dem 3:0 in der 80. noch Ngoumou und Neuhaus. Alles zu spät. Ja, die Breite ist nicht ganz da, aber wie soll Ngoumou sich weiterentwickeln, wenn er immer nur ein paar Minuten bekommt? Wie soll Friedrich eine Alternative sein, wenn er gar keine Chance kriegt? Warum kommt Neuhaus erst in der 80., wenn er wohl wieder Luft für mehr hat? Wenn er das Spiel drehen will - mit Impulsen von außen - dann muss er nach dem 2:0 die Impulse setzen. Warum wechselt Farke nur viermal (inklusive Omlin)?
Ich habe vor Kurzem geschrieben, dass es an positiver Konkurrenz mangelt in Gladbach. Das konnte man bei diesem Spiel sehr gut sehen. @Kazzle hat Recht, dass Farke auch nur mit Wasser kocht, aber wenn ich den Herd natürlich nur auf der untersten Stufe anmache, dann dauert das Kochen natürlich ewig.
55. Thuram für Hofmann und Friedrich für Elvedi, 65. Neuhaus für Kramer oder Stindl, 70. Netz für Bensebaini oder Ngoumou für Wolf/Stindl.
Ich sage nicht, dass das der Weisheit letzter Schluss wäre, aber selbst mit diesem Kader wären Konkurrenz und Varianz möglich. Farke schafft beide gerade nicht. Farke scheint ein Zauderer zu sein, der nur ganz langsam Dinge verändern will - und ja die Jungen haben wahrscheinlich nicht die Qualität, aber auch hier: Wenn sie (wie in den letzten Jahren) keine Einsatzzeiten bekommen, können sie sich sowieso nicht weiterentwickeln. Und mit Netz und Scally hat man offensichtliches Potential und mit Ngoumou und Borges Sanches (u.U. auch mit Fraulo) zwei Spieler, die zumindest angedeutet haben, dass sie evlt. Potenzial haben. Ja, Konjunktiv, aber ich kann doch nur einen Indikativ draus machen, wenn ich die auch mal unter Wettbewerbsbedingungen vernünftig einsetze.
Fazit: Wenn Farke nicht schleunigst was an der Konkurrenzsituation/Wechselsituation ändert, dann droht Bremen reloaded schon in dieser Saison.
Dabei habe ich nicht mal was gegen seinen Ansatz: Tatsächlich wirkt die Defensivarbeit insgesamt eigentlich verbessert (vor allem mehr Ruhe als früher) und wenn es ein gutes Spiel ist, dann merkt man, dass der Ballbesitzansatz auch zu den Spielern passt (auch offensiv). Nur so, wie es jetzt läuft, wird es keine Konstanz geben und die Negativspirale droht, aus der man kaum rauskommen wird.

PS: Ich habe übrigens nicht das Gefühl, dass Thuram nicht mehr richtig da ist. Er war seit Januar mehrfach angeschlagen, kam häufiger von der Bank und wenn die Mannschaft insgesamt bescheiden spielt und keine Bälle zu ihm kommen, dann ist auch ein Thuram kein Magier, der aus dem Nichts Tore macht.
PPS: Bensebaini hat übrigens seit Jahren (nicht erst seitdem sehr deutlich wird, dass er geht) regelmäßige Tiefs, in denen er sehr bescheidene Spiele abliefert. Gefühlt ist das immer der Rhythmus 3-4 gute, dann ein schlechtes; er braucht eine Pause, spielt aber noch eins und das ist dann wieder schlecht. Dann fällt er entweder (angeschlagen) aus oder er kriegt die Pause. Heißt für mich: Ich weiß nicht so 100%tig, ob der BVB sich mit einem Bensebaini wirklich verstärken würde.

TL;DR für alle: Farke muss dringend was ändern, das Spiel gegen Mainz war grausam, aber aktuell zwangsläufig. :slight_smile:

Mir hat die Sendung sehr gut gefallen, die Gäste waren super und der Schwerpunkt zu Schalke war auch sehr aufklärend für jemanden wie mich, der wenig Ahnung von der aktuellen Situation dort hat(te).

Ich weiß, ich sage es oft, aber ihr bereichert die Berichterstattung rund um die Bundesliga sehr und seid ein fester Teil meines Fußball-Wochenplans.

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Ich habe die Folge nach einer Herzoperation im Überwachungsraum im Bett eines Krankenhauses gehört, durfte mich 8h fast nicht bewegen und da kam die Folge natürlich sehr recht. Hatte vorher extra gebeten, mir meine kleine Tasche (mit Kopfhörer / Handy) direkt neben mich zu stellen, konnte dann einen Kopfhörer einstecken und hören. Auch wenn ich halb im Delirium war (nach einer Vollnarkose) hat es extrem gut getan, sich in so einer Situation am Ende auch über etwas so Banales (und auch Schönes) wie den Fußball und natürlich die Sendung zu freuen. Vielleicht eine eher untypische Hörsituation, aber wer weiß :slight_smile: danke für die Sendung, hat mit sehr geholfen!

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Gute Besserung !!!

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Bin erst zu einem Drittel durch, soweit aber sehr schöne Folge. Vorallem stimme ich @Phipser zu in Sachen VAR:

Die Hysterese ist ein wunderbarer Vergleich, der bei mir direkt zu Überlegungen über VAR-Temperaturen und Wer-Weiß’sche Bezirke geführt hat. Danke dafür :stuck_out_tongue_winking_eye:

Auch die Forderung nach spezialisierten VARs möchte ich unterstützen. Sitzen derzeit in Köln nicht sowieso zwei Schiris plus zwei Operator pro Spiel rum? Da könnte einer der beiden Schiris doch auch aus der dritten Liga oder so kommen und so für einen gößeren GenPfeif-Pool sorgen. Finde die Forderung, dass nur BuLi Schiris VAR machen dürfen nicht nachvollziehbar und halte es sogar für ein Hindernis.

Ein Gedanke noch zu solchen Fouls, wie zwischen Can und Akpoguma. Die Breite des 16ers und die Regel „jedes Foul im 16er gibt Strafstoß“ führt halt zu solchen bekloppten Situationen. Akpoguma steht Ecke 16er-Kante/Grundlinie mit dem Rücken zum Tor, Dortmund hat den Strafraum mit 5 gegen 3 dicht besetzt und das Spiel steht. Es war also genau null Torgefahr gerade, als Can ihn leicht trifft. Ein Strafstoß wäre hier rechtens gewesen, aber wäre er auch gerecht? Wenn man einen Steckpass kurz vor dem Strafraum mit der Hand blockt, gibt es dagegen nur Freistoß. Hier beißt sich halt das Prinzip „Fußball hat einfache Regeln“ mit der Forderung „Regeln müssen gerecht und fair sein“. Von daher ist es auch nicht schlecht, wenn die Schiris etwas Spielraum haben und ich finde die Entscheidung in diesem Falle (mit leicht gelber Brille) auch gut. Mich nerven diese Stürmer, die vom Tor weglaufen, den kleinsten Kontakt annehmen und dann Strafstoß bekommen. Habe aber leider auch keine bessere Lösung.

Als letzten noch Sympathie an @GNetzer, dessen schlechte – und damit sehr guten – Witze zweimal komplett weg ignoriert wurden. Ich musste schmunzeln.

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Erhol dich gut!

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Das mach ich und vielen Dank!

Gute Besserung.

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Wer-Weiß’sche Bezirke :rofl:
So nischig, so gut.

Und Max’ Hysterieschleife hat bei mir auch voll gesessen, zum Glück sieht man mich da nicht sekundenlang mit offenem Mund dasitzen… :wink:

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Gute Folge, feine Diskussionen, danke dafür.

@GNetzer : Wahrscheinlich habe ich den Witz nicht in seiner Gänze verstanden, zur Sicherheit aber trotzdem die Anmerkung zu ChatGPT: die dahinter stehende KI wurde mit Daten bis 2021 gefüttert. Die aktuelle Schiri-Entscheidung war ChatGPT also nicht bekannt.

Ein paar allgemeine Überlegungen zu einer KI-Lösung des VAR: Eine Schiri-KI würde erst einmal mit den Daten aller Kameras befüttert werden und wäre hier dem Menschen haushoch überlegen, weil aus den verschiedenen Kamerabildern im Idealfall in nahezu Echtzeit ein 4D-Modell (also 3D + Zeit) erstellt werden könnte und somit die Analyse deutlich genauer wäre. Später könnte man eventuell auf radar oder lidar umstellen, um das Feld insgesamt besser erfassen zu können. Die zugrundeliegenden Technologien werden bereits beim autonomen Fahren eingesetzt.

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Die Angst bleibt, dass der VfL nun immer weiter unten reinrutscht und dann der Kader auseinanderfällt, da dieser mit dem Ziel Europa zusammengestellt wurde.

Wer wird Bensebaini, Thuram, Stindl, Kramer etc. ersetzen? Mit welchem Geld?

Mir hat die Folge auch sehr gut gefallen. Eine Sache noch, die beim VFB in den nächsten Wochen spannend wird zu beobachten: Silas war als Mittelstürmer häufig überhaupt nicht dort, wo er anhand seiner Position hätte stehen/einlaufen sollen. Das lag z.T. daran, dass er sich fallen ließ, um den Spielaufbau zu unterstützen und so eben vorne fehlte, aber auch daran, dass er teilweise verdeckt im Rückraum stand, ohne eine Chance den Ball zu kriegen, er die Meter also nicht gemacht hat, um zwischen IV und Torwart zu kommen.

Dadurch sind viele potenziell gefährliche Angriffe des VFB verpufft. Da Guirassy noch einige Zeit ausfallen wird, weiß ich nicht, ob sich der VFB dadurch nicht zu viel Elemente aus dem eigenen Spiel nimmt und glaube eher, dass die zu wenig erzielten Tore weiterhin ein Problem sein werden.

Ist tatsächlich die gleiche Geschichte wie bei Marius Wolf, außer dass ich in Vollnarkose war. Er macht mir aber durch das Teilen seiner Geschichte wirklich Mut.

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Wie unten beschrieben ist das bei mir tatsächlich das gleiche wie bei Marius Wolf - insofern macht er mir mit seiner Geschichte Mut, dass das alles gut laufen wird.

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Alles Gute für das Herz und den Körper.

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