Schlusskonferenz 401 – #24

Wir haben den 24. Spieltag besprochen mit diesen Gästen:

Wie hat euch die Sendung gefallen?

Ich muss sagen, eigentlich hatte ich mir sehr auf die Folge gefreut weil Constantin immer einer meiner Lieblingsgäste ist, aber die VAR-Diskussionen auch im Rasenfunk stören mich inzwischen doch manchmal, auch in dieser Folge wieder. Natürlich kann man über einzelne Situationen immer diskutieren, aber das ist gerade jetzt in dieser Folge doch ein wenig ausgeartet. Jahrzehnte lang haben sich ständig viele Leute beschwert, dass Schiris xyz nicht gesehen haben aber sich die Sachen anders als in anderen Sportarten nicht nochmal angucken können, jetzt haben wir seit Jahren den VAR und jetzt wird nur drauf rumgehackt. Der VAR hat den Sport faktisch fairer gemacht, indem er Fehlentscheidungen reduziert hat. Aber es wird sich so oft, inzwischen auch immer wieder im Rasenfunk, an den wenigen Situationen aufgehängt, in denen es streitbar ist.
(Max sagt zwar wir müssen nicht in die Grundsatzdiskussion gehen, aber ich habe schon das Gefühl dass es immer wieder in die Richtung geht und aktuell ist gefühlt in jeder Schlusskonferenz, mal mehr mal weniger, eine Diskussion in die Richtung)

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Ihr habt über die Problematik der Gästefans gesprochen. Ich fahre gerne Auswärts, doch es werden einem immer mehr Steine allein bei der Kartenbestellung in den Weg gelegt. Vorneweg muss ich sagen, dass Karten im Gästeblock (bei einer Kapazität von 3.000) in der Regel durch OFC, Dauerkarten und „gute Beziehungen“ vor dem Mitgliederverkauf fast vergriffen sind. Also versucht man Online beim austragenden Verein zu bestellen. Das war in Freiburg nur als Mitglied möglich, in Karlsruhe gab es keinen freien Verkauf (nur Abholung in der Geschäftsstelle), bei anderen Vereinen gibt es eine PLZ-Sperre oder muss man bereits registrierter Kunde sein. Dann bleiben noch Hoffenheim, Wolfsburg, Mainz, die Hertha und eventuell Leverkusen übrig…So kann man das auch regeln, wenn man auswärtige Fans mit 0 Gewaltpotential nicht im neutralen Bereich eines Stadions sehen will, nur weil diese Anhänger des Gastvereins sind.

Ich vermute mal, das hängt stark vom Verein ab.
Bayern z.B. ist natürlich extrem. Aber hier hat man zumindest ab und an die Chance, über Zuteilung Tickets zu bekommen.
Je nach Gegner geht auswärts auch meist was über den Heimverein.
Wobei ich es vollkommen okay finde, wenn Mitglieder ein Vorkaufsrecht für den Heimbereich haben.

Was mich jetzt etwas irritiert ist der Passus „wenn man auswärtige Fans mit 0 Gewaltpotential nicht im neutralen Bereich eines Stadions sehen will“. Erfahrungsgemäß sind auch die Fans mit Auswärtsdauerkarten, aus offiziellen Fanclubs etc. in der Regel ohne Gewaltpotential. Von Ausnahmen, die es dann in die Presse schaffen mal abgesehen.
Wenn man so aber über Volksfeste, Karneval oder auch Konzerte berichten würde, wie es teils beim Fußball passiert, dann hätten wir wahrscheinlich Verbotsforderungen nach all dem…
Womit wir jetzt bei Neapel wären, die offensichtlich nur die Agenda einger Politiker umsetzen wollen. Oder als Staat überfordert sind. Das wäre dann aber ein ganz anderes Problem…

Natürlich hängt es vom Verein ab. Bei den aufgeführten Vereinen ist der Gästeblock in der Regel nur mäßig gefüllt, bei den „Traditionsvereinen“ ist der dagegen restlos ausverkauft.
Mit dem „0 Gewaltpotential“ unterstelle ich doch nicht, dass der Gästefanblock gewaltbereit ist. Das ist doch die Einschätzung der Polizei/ des Ausrichters oder der Politik.
Es ging mir doch darum aufzuzeigen, wie man reisewilligen Fans noch zusätzlich zum Verbot (Neapel) seitens der Ausrichter Steinen (Onlinebestellung, Regulierung über Mitgliederverkauf, PLZ oder bestehendes Kundenkonto) in den Weg legt. Warum macht man das? Man hat Angst vor auswärtigen Fans oder der Reaktion der eigenen Fans auf diese. In Mainz gibt es dieses Problem nicht, die gehen sehr gut mit ihren Gästen um!

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ah. Gut. Dann denken wir ähnlich. Da war ich bei deinem ersten Beitrag nicht ganz sicher :wink:
Was Neapel abzieht ist fraglos ein Skandal. Aber: warum man das macht ist oft leider klar: man hat genug Geld und will kein Auswärtsspiel daheim haben. Frag mal Barca letzte Saison^^

Ich habe jetzt noch nicht in die SK reingehört, aber bei Neapel gibt es doch eine tolle Symbiose aus Verein und Politik:
Tatsächliche gewaltsame Auseinandersetzungen sind hervorragendes politisches Kapital, um alles Mögliche durchzudrücken, was man sonst so nicht durchkriegt (Stichwort „Zeitenwende“). Insofern kann man natürlich vorher auch ein bisschen die Stimmung anheizen, damit sich die Chance auf ‚Fan-Terror‘ erhöht. Wenn nichts passiert, kann man sich wenigstens rühmen, dass die eigene Strategie aufgegangen ist. Auch super. Gleichzeitig verschafft die Politik dem SSC Neapel hier freundlicherweise einen Wettbewerbsvorteil. Frankfurter Fans bei Auswärtsspielen waren regelmäßig ein Boost für die Eintracht, den man jetzt so loswerden kann… ist doch schön für Neapel. Eindeutige Win-Win-Situation.
Meine These: Wenn der Gegner RBL heißen würde, würde man sich in Neapel die Mühe nicht machen.

Kleines Update: man muss wohl lobend erwähnen, dass die UEFA die Regeln ändern will und vor allem, dass man die Klage der Eintracht unterstützte.

Klar: die Herren sind keine Heiligen, aber gefühlt sind sie näher am Vereinsfußball als noch vor einigen Jahren.

Eher lächerlich dass es nicht schon vorher feststand… London das Finale wegen Coronaregeln wegnehmen wollen ging vor zwei Jahren ja auch schon

Richtig. Weil RBL Anhänger nicht derart notorisch negativ aufgefallen sind wie Teile der Frankfurter „Fans“.

Ja wo denn überhaupt? Notorisch aufgefallen? Jetzt wird einfach dass 30.000 Fans in Barcelona friedlich waren so gedreht, dass die Frankfurter immer Städte in Brand stecken?

Hab ich was von Barcelona geschrieben? Was ist aber mit Rom, Antwerpen, Marseille und nun Neapel in dieser Saison? Auch ich finde es sehr schade, wenn die vernünftige und friedliche Mehrheit wegen der Taten einer gewalttätigen Minderheit leiden muss, aber von ungefähr hat Neapel sein Verbot nicht ausgesprochen.

Doch so ziemlich. Nur weils jetzt die Reaktion gab, heißt es nicht dass das Verbot vollkommen aus der Luft gegriffen war und eher aus Gründen der Machtdemonstration eines rechten Innenministers, der mal checken wollte, was er mal alles machen kann, dann halt nicht gegen ausländische Fußballfans, sondern vllt italienische Bürger. Und sorry aber Marseille da wurden vorallem Frankfurter mit Raketen abgeworfen, Rasierklingen, mit Steinen Busscheiben eingeworfen und Fans ausgeraubt.

In jeder Großstadt passieren Prügeleien jedes Wochenende, nur wenns im Rahmen eines Fußballspiels passiert, dann heißt es auf einmal, dass es wichtig wäre, von welchem Klub der Idiot Fan ist.

Die Vorkommnisse in Neapel zeigen halt, dass ein unrechtmäßiges, undurchdachtes Verbot kein Sicherheitskonzept ersetzt, zumal halt eben Tausende schon alles gebucht hatten und auf ihren Kosten sitzen geblieben wären…

Jeder Verein hat eben seinen Anteil an Problemfans. Wenn man nun sagt, dass die Eintracht nun verdient hat, so behandelt zu werden, dann hat es jeder andere Verein auch.
Was nun der Verein machen soll, außer dafür zu sorgen, dass die Fanszene im Gros stabil bleibt und zuhause im und ums Stadion eben alles gut organisiert ist und friedlich bleibt und den Tätern individuell Hausverbot zu geben, sehe ich halt auch nicht. Der Verein ist halt dann auch nicht deren Erziehungsberechtigter, der dann auch Schadensersatz leisten soll.

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Matteo Piantedosi war als Kabinettschef von Matteo Salvini u.a. federführend an dessen Abschottungs- und Asylpolitik beteiligt, die er nun nahtlos fortführt.

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