Diese Diskussionen zielen aber auch eher dahin, dass man fokussierte Diskussionen derart:" Wie soll ein sportlich fairer Wettbewerb im deutschen Profifußball aussehen?" auf einmal auf etwas viel Größeres wird, an dessen Überwindung man viel eher verzweifelt und scheitert, als für 36 wohldefinierte Akteure ein einheitliches Regelwerk zu schaffen. Der Putzplan der WG wird auch nicht dadurch umgesetzt, indem man die ökologische Revolution vorher geschafft hat. Eine kleine Lösung ist eben eine kleine Lösung, weil sie ohne die große Lösung als Voraussetzung herbeigeführt werden kann.
Und nichts steht einer Regel wie 50+1 im Wege konsequent eingeführt und umgesetzt zu werden und somit zu verhindern, dass auf einmal Saudi-Arabien Schalke kaufen kann. Das ist ja für den Fortbestand des deutschen Vereinsfußballs trotz internationalen Wettbewerbs eben wichtig.
Und ich sehe nicht, welchen Zweck die Ausnahmen zur Wahrung des deutschen Spitzenfußballs leisten, das auch nicht ähnliche Vereine machen können. Denn entweder haben die Vereine doch erhebliche Wettbewerbsvorteile, und stehen deshalb dort wo sie stehen, oder das könnten auch andere Vereine schaffen, also sind die Ausnahmen gar nicht notwendig.
Die einzige Ausnahme, mit der ich ob der Historie als Betriebssportgruppe leben kann, ist eben, dass Bayer Leverkusen weiter so heißen darf. Aber warum die Historie der Gründung auf ewig garantieren soll, dass es eine direkte Vernetzung mit einem Megakonzern und direkte unlimitierte Ausgleichszahlungen geben soll, verstehe ich einfach nicht.
Es ist eben auch Financial Fair Play, dass diejenigen Vereine oben, auch darin limitiert werden, aus ihrem Vorsprung einen weiteren Vorsprung erarbeiten können, z.B. durch Attraktivität für Investoren und Sponsoren sehr viel Geld machen können und dieses Geld auch dann wieder direkt im Wettbewerb einsetzen zu dürfen. Da hast du Recht, da sind die vier üblichen Player nicht das einzige Problem, sondern eben auch die Bayern.
Es zeigt sich halt, dass das Regelwerk der DFL sehr unrund ist und sich sehr vorteilhaft für jene einsetzt, die eben mit vielen Scheinen in den Ring treten können, obwohl es ja um Fußball gehen sollte. Das ist dann eine Verallgemeinerung, mit der ich leben kann, aber auf die komplette Überwindung des Kapitalismus will ich nicht warten.
Und damit ende ich dann auch meinen doch länger gewordenen Beitrag und freue mich auf das Tribünengespräch, das angekündigt wurde.