SGE: Verdammt, wo ist die Emotion?

Grüße Max, Grüße Alle,
Zuallererst einmal kurz ganz grundsätzlich: Dein Podcast ist wirklich großartig. Ich höre dir jetzt schon einige Jahre zu und dein Umgang mit journalistischer Arbeit ist einfach toll.
Trotzdem ist mein erster Beitrag im Forum jetzt ein negativer, das gehört sich ja eigentlich wirklich nicht: Dennoch muss ich sagen, dass mir der Cast zur Eintracht einfach überhaupt nicht gefallen hat. Carsten Schellhorn ist sicherlich ein guter Reporter und wirkte auch sehr nett aber ich muss gerade ihn hier wirklich deutlich kritisieren. Ich fand wirklich nicht, dass er für ein Format wie den Rasenfunk gut genug vorbereitet war. Alle Information die er beigetragen hat war rein anekdotischer Natur über Sachen die er mal über Toppmöller etc. Gehört hat, wie z.B. die Einwurf Geschichte. Da konnte ich wirklich nichts mitnehmen. Ich fand auch dass er nicht genug auf deine Einwürfe eingegangen ist. Krösche hat diese Saison sicherlich keine gute Arbeit geleistet. Kein Stürmer und auch kein Kader passend zu Toppmöller. Aber Herr Schellhorn hat einfach nicht reagiert als du das angesprochen hast. Da muss ich auch dir sagen, dass ich finde, dass du da manchmal ein bisschen konsequenter sein könntest. Es ist ein wichtiges Element des Rasenfunks, dass sich nicht ins Wort gefallen wird und man ganz entspannt über Fußball redet. Aber manchmal führt das finde ich zu sehr dazu, dass dir das Gespräch entgleitet wie auch in diesem Fall. Gegenüber Hoeneß hast du das sowohl im Doppelpass als auch im Interview wirklich toll gemacht, aber im Kleinen bei ganz normalen Sendungen fehlt das manchmal einfach. Wie gesagt dein/euer (Grüße Frank) Podcast ist einfach großartig. Vielen Dank für die ganze Arbeit.

Also ich persönlich fände es gar nicht so toll, wenn es nun offensichtlich verbalen Dissenz zwischen Max und einem Gast gäbe, das würde ja den Vibe total killen. Und das erklärt ja auch den Unterschied zwischen einem Format, wo Max der Gastgeber ist und einem Format wo er selbst der Gast ist, wo er auch mehr als Akteur auftreten kann. Wenn die Gäste sich nicht wohlfühlten, dann wäre das ein großes Problem für den Podcast. Am Ende des Tages bin ich eher froh, wenn sich die Hörenden den Input des Gastes wahrnehmen und darauf aufbauend ihre eigene Meinung bilden können, statt dass es wichtig ist, dass Max aus seiner einordnenden Rolle als Moderator herausbricht und aktiv Kritik am Gast übt. Ich würde mal behaupten, dass dein Input ja zeigt, dass es auch ohne Zeigestock von Max gelungen ist, eine gewisse selbstständige Einordnung vorzunehmen. Und insgesamt ist es einfach auch bereichernd auch jedem Typ am Gast einen Rahmen zu geben, weil das ja immer einen Einblick gibt, in wie verschiedene Menschen mit Fußballbezug ticken.

PS: Dass der Eintrachtschwerpunkt das Royalvideo mit den meisten Klicks auf Youtube ist, zeigt doch, dass es ja dennoch einen großen Mehrwert hatte, eben weil es sicher auch Zuschauer gab, die eher auf der emotional durstigen Art und Weise argumentieren würden. Aber deshalb ergänzt sich das Royalsegment zur Eintracht und das Taktiksegment dahingehend so wunderbar.

halb off topic, aber die 8,5 millionen für kohr veranlasst bei mir immernoch schleudertrauma-ähnliches kopfschütteln

Meine Wahrnehmung deckt sich größtenteils mit dem, was Du und auch schon andere geschrieben haben: Schellhorn war für einen Reporter des HR mit dem Schwerpunkt Fußball erschreckend oberflächlich über die Eintracht informiert und hat wenige, populäre Thesen immer wieder in alle 4 Himmelsrichtungen neu ausgerollt. Aber er scheint ein wahnsinnig netter Typ zu sein, mit dem man gerne mal einen Äppler trinken möchte. Wo ich Dir nicht folgen kann, ist das fehlende Nachhaken von Max. Schellhorn hat doch rein ‚diskussionstaktisch‘ jede Kontroverse durch sofortiges zustimmen zu Max’ Einwürfen wirksam unterbunden. Das schien mir auch kein unwesentlicher Bestandteil seiner Nettigkeit gewesen zu sein. Was willst Du da machen, außer Du würdest das Gespräch in ein Kreuzverhör verwandeln. Schellhorn scheint als Diskussionstyp halt kein Kampfschwein zu sein. Und da finde ich, hat @RobChang einen guten Punkt: das ganze soll ein inspiriertes Gespräch sein und den Diskussionspartner nicht desavouieren. Ich würde ihn in Zukunft immer noch einladen, nämlich wenn jemand gebraucht wird, der die Fan-Sicht(en) eloquent darlegen kann. Das hat er ja wirklich gut gemacht. Für eine Saisonanalyse, bei der es in diesem Jahr wirklich auf vielen Ebenen Themen gegeben hätte (mannschaftlicher Umbruch, Systemwechsel, Scoutingstrategie, Finanzen, Managementwechsel, Hellmanns Haltung zum DFL Investor, erste Früchte der neu aufgestellten Nachwuchsarbeit, etc.), war das aber eine flache Sendung. Lag aber am Gast mMn. Ansonsten nur Bewunderung für das Rasenfunk Team, das in so kurzer Zeit solch eine Menge von Sendungen in der gegebenen Qualität raushaut.

2 „Gefällt mir“

Du/Ihr habt völlig recht, dass Diskurs in vielen Medien, wie auch dem Podcast ein Drahtseilakt ist. Auch ist es wichtig, dass der Ton im Rasenfunk so konstruktiv und entspannt bleibt wie er aktuell wunderbarer Weise ist. Wir reden hier in der Moderation von Max also wirklich über Nuancen keine grundlegenden Veränderungen. Ich finde innerhalb dieser Nuancen halt einfach das Max manchmal Harmonie zu sehr über Information stellt. Aus den Differenzen die zwei Experten auf einem Gebiet haben lernt man ja häufig die Dinge die bei dem Thema kontrovers und somit (besonders) interessant sind. Am Beispiel Eintracht z.B. Wie sehr war Toppmöller Schuld an zeitweise träger Spielführung und welche Verantwortung dabei Krösche trifft. Herr Schellhorn hat da fast gänzlich Dino in der Verantwortung gesehen. Max, wie er ja sonst öfter mal betont auch ganz deutlich Krösche. Da wurde dann auf Max Seite verhältnismäßig schnell von der Kontroverse abgelassen. Das liegt sicher auch daran, dass Max Herr Schellhorn nicht wahnsinnig gut kennt (erster Auftritt und so). Mit Basti Red beim Schwerpunkt war das unter ähnlichen Umständen ein ganzes Stück „besser“.
Meine Enttäuschung hat auf jeden Fall auch damit zu tun, dass es nunmal der Saisonabschluss war und ich mich auf den Royal zur Eintracht sehr gefreut habe.