Tribünengespräch 112 – Was kostet uns die EM?

Wir haben über die Kosten der EM 2024 für die ausrichtenden Städte und uns alle gesprochen mit

Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Hallo Max,
das Tribünengespräch ist zwar auf der Rasenfunk-Seite, aber mit der Angabe 0 Stunden 0 Minuten. Klickt mans an, läuft zwar links das Symbol, aber man hört nichts. Es scheint nichts hinterlegt zu sein (und in Youtube ists noch nicht).

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Danke für den Hinweis!

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Insgesamt solide Sendung, für mich aber auch wenig Überraschendes dabei.

Was mich etwas irritiert hat: Wie oft Matthias ansprach, dass islamistischer Terror ja jetzt wieder ein riesiges Thema sei. Natürlich muss Umgang mit Anschlägen mitgedacht werden, aber das gilt ja für alle Großveranstaltungen und ein einzelner Durchgeknallter in Mannheim sollte daran jetzt wenig ändern. Das ist ja gerade deshalb eine große Nachricht, weil’s so selten ist. Denn wenn’s um Aktualität von Ereignissen ginge, sollte man sich wahrscheinlich eher um Verkehrssicherheit bemühen.

Ist jetzt kein großes Thema, aber für mich war’s schon auffällig, dass das mehrfach (ich glaub dreimal) und ohne entsprechende Einordnung geäußert wurde.

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Ich finde bei den sportlichen Großveranstaltung immer interessant, dass bei den Austragungsorte ein Dilemma besteht.
Einerseits will keiner dass solche Veranstaltungen in nennen wir es schwierige Politische Länder stattfindet. Andererseits ist dann bei den Demokratischen Länder immer eine Kostenfragen und ob es sich überhaupt lohnt.

m.M.n lohnt es sich schon den Sporwashing Länder keine Bühne zu geben.

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Herzlich Willkommen, Eckbert.

Deine Überlegung teile ich. Wir wollen die Großveranstaltungen nicht in Russland, Quatar und ähnlichen Staaten. Dann sollten wir sie bei uns zu einem Erfolg machen.

Zur Sendung selbst kann ich noch nichts sagen. Leider hatte ich jetzt noch nicht die Zeit, die Sendung zu hören. Das hole ich nach.

Einerseits will keiner dass solche Veranstaltungen in nennen wir es schwierige Politische Länder stattfindet. Andererseits ist dann bei den Demokratischen Länder immer eine Kostenfragen und ob es sich überhaupt lohnt.

Die Einschätzung teile ich zwar, dennoch stellt sich natürlich die Frage, ob man deshalb alle Kröten unwidersprochen schlucken muss. Wenn Adidas bei uns ein großes Festival aufziehen würde, durch das sie Milliarden(!) verdienen, würden wir schon auch erwarten, dass ein Teil davon bei uns als Steuereinnahmen bleiben, die über die touristischen Mehreinnahmen durch die Festival-Besucher hinausgehen. Oh, und nebenbei verpflichtet man sich dann auch noch, umsonst Werbung für Adidas zu machen, die auf das Festival hinweist, obwohl die die Werbung ja auch schlicht selbst bezahlen könnten?

Man kann also schon kritisch hinterfragen, ob man die Profite derart privatisieren und die Verluste derart vergesellschaften muss. Das geht auch, ohne das Großereignis an sich in Frage zu stellen.

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Danke für die Sendung, man bekommt im Rasenfunk einfach die komplette Bandbreite des Turniers aufbereitet - echt stark.

Wie die Welt sich so entwickelt, kann man mMn. anhand der Sponsoren von FIFA und UEFA Turnieren auch ganz gut sehen (gilt auch für die Formel1).
Wer zahlt schafft an, waren das in meiner Kindheit Coca Cola, Mc Donalds, Mastercard, Volkswagen. Hauptsächlich Uncle Sam.
Sind wir jetzt bei Alipay, Aliexpress und Byd angekommen.
Wenn China also den ganzen Bumms bereits in Deutschland finanziert brauchen wir uns über kommende „merkwürdige“ Austragungsorte irgendwie nicht wundern.

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Interessant. Ich erinnere mich außerdem noch an Werbung für Alkohol.

Ich habe den Einstieg chinesischer Firmen ins Sponsoring bei internationalen Fußballveranstaltungen bislang vor allem als Zeichen dafür gewertet, wie groß das Interesse an diesen Veranstaltungen in China ist, was z.B. auch damit zu tun hat, dass mein Eindruck war, dass man sich in Katar nicht immer die Mühe gemacht hat, die jeweiligen Werbebotschaften aus dem Chinesischen in eine andere Sprache zu übertragen.

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Die wollen/müssen hier auf den Markt, nicht umsonst hat man quasi für Alibaba und Temu/Wish alleine die neue Seidenstraße durch den halben Balkan finanziert und gebaut. Die Züge rollen täglich bis Duisburg.
Ja bei der Katar WM ist mir das auch aufgefallen, da haben aber eben auch asiatische Länder mitgespielt, mal schauen wie das jetzt visuell diesmal läuft.

Ich weiß nicht, ob das hier das richtige Forum für diese Art der Diskussion ist. Grundsätzlich würde ich dir gerne auf diesen Gedanken erwidern, dass die bessere Anbindung chinesischer Firmen wie Ali Baba an außereuropäische Märkte sicherlich nicht der Grund war, der die chinesische Führung dazu bewogen hat, die Belt and Road Initiative aufzuziehen.

Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe. Das klingt für mich so, als würdest du sagen, dass man die Werbung in chinesischer Sprache nicht immer in eine andere Sprache übertragen musste oder wollte, weil auch Leute aus anderen asiatischen Ländern zugeschaut haben.

Falls ich mit dieser Interpretation richtig liegen sollte, dann wird mir nicht klar, warum du diesen Zusammenhang herstellst. Nur weil ich aus Europa komme, verstehe ich ja auch nicht automatisch jede andere europäische Sprache.

Ne gehört sicher nicht alles hier in den Thread (sorry), zwischen Schriftzeichen und Lateinischer Schrift ist schon ein Unterschied bzgl. Zielgruppen, darauf wollte ich hinaus. Ich glaube die EM interessiert in China nicht so viele Menschen, die Sponsoren sind da weil sie hier werben wollen.

Ursprünglich ging es nur darum zu zeigen, dass die Debatte wo das Turnier stattfindet, etwas aufweicht wenn man dann bei den Sponsoren nicht näher hinschaut.

Das verstehe ich ebenfalls nicht. Die von den Firmen aus der Volksrepublik China verwendeten Schriftzeichen gibt es in dieser Form nur dort, in der Volksrepublik China. Auch nicht in Hongkong oder Macau. Letztlich ist für die Zielgruppe auch nicht das Schriftsystem entscheidend, sondern die Sprache, und in Asien ist Chinesisch nur eine unter vielen.

Worauf basiert diese Einschätzung? Verfügst du über China-Erfahrung, bist du Sino-Deutscher, hast du in eine chinesische Familie eingeheiratet, lebst du in China, wurdest du von einer (womöglich in Deutschland lebenden) Familie mit chinesischen Wurzeln adoptiert? Mit anderen Worten: Wie gut „kennst“ du China, um dich zu solch einer Aussage hinreißen zu lassen? Ich finde das nicht unwichtig, um einordnen zu können, was ich von deiner These halten kann. Danke schön!

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Ich wollte Matthias da nicht unterbrechen, aber der Anschlag auf die zwei schwedischen Fans in der Qualifikation hat auch eine große Rolle gespielt.

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Du meinst Länder wie Deutschland, das bald wegen Beihilfe zum Völkermord vor einem internationalen Gerichtshof stehen könnte? Oder doch die USA, denen die ‚regelbasierte Ordnung‘ so wichtig ist, dass sie gerade (erneut) beschlossen haben, dass sie internationale Gerichtsbeschlüsse nicht anerkennen und sogar dagegen vorgehen werden? Vielleicht Frankreich, dass immer noch die Währung diverser afrikanischer Länder zu seinem Vorteil kontrolliert? Ganz abgesehen natürlich von den jeweiligen innenpolitischen Problemen, von denen alle Länder gerne ablenken (wollen). Da lassen sich für alle drei Länder innen- und außenpolitisch noch einige Dinge finden, die man gerne verblassen lassen möchte.
Es ist nicht das Privileg ‚undemokratischer Länder‘ Sportwashing zu betreiben und mir ist nicht so klar, warum deutsches Sportwashing besser ist als qatarisches oder russisches.

Weil die Dimensionen andere sind?

Vielleicht sollte ich es so formulieren: Ich bin mir nicht sicher, worauf du mit diesem Einwurf hinauswillst.

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Menschenrechte sind das Thema.

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Sind sie das denn? Wäre es kein Sportwashing mehr, wenn die Dimension anders wäre (was ich bezweifeln würde)?

Menschenrechte bzw. deren Verletzung sind ebenfalls kein Thema, das nur die anderen beträfe.

Das ist vermutlich eine Frage der „Weltanschauung“. In einer Welt mit einem eher manichäischen Blick darauf wäre das sicherlich immer noch „Sportswashing“ (so gerade im Duden gefunden).

In meiner Welt gibt es allerdings auch Grautöne, weshalb ich persönlich mit Werbung von Coca-Cola weniger Probleme habe als mit - meinetwegen - „Visit Qatar“.

Ich habe mir eben zum ersten Mal die Liste der offiziellen weltweiten Sponsoren der UEFA EURO 2024 angeschaut. Insgesamt kommen fünf (von dreizehn) aus der Volksrepublik China.

Neben den bereits genannten Alipay, AliExpress und BYD sind das noch Hisense (verbinde ich vor allem mit Fernsehgeräten) und Vivo (assoziiere ich in erster Linie mit Mobiltelefonen).

Fünf bzw. sechs dieser Sponsoren haben offenbar ihre Unternehmenswurzeln in Europa (bei Betano bzw. Kaizen Gaming kann ich das nicht recht einordnen), einer in Nordamerika und einer - neben den bereits genannten chinesischen - in Asien.

Mit anderen Worten: Die Volksrepublik China stellt mit fünf Sponsoren die meisten, gefolgt von Deutschland mit dreien. Die verbleibenden fünf Sponsoren kommen alle jeweils aus einem Land (USA, Zypern, Frankreich, Niederlande und Katar).