Tribünengespräch 38 – Holger Badstuber

Sorry, Max, @GNetzer, but after your outstanding performance in your fourth Buschmann interview, for me this was one of the weaker Tribünengespräche I’ve listened to in recent times.

Why? For the most part, it was due to Holger Badstuber himself, who to me exuded a permanent air of annoyance and unwillingness, as if he didn’t like the whole interview situation. It seemed to me that being asked questions he was expected to answer in a meaningful way was something he was not used to and which put him in a fairly uncomfortable state throughout.

This certainly didn’t help you, but your way of yet making it an interesting interview was also not ideal. Badstuber gave a lot of rather general and unspecific answers, all of which you let him get away with, leaving me screaming internally: „stay with it! Ask the follow up! Force him to elaborate more!“

For example: Badstuber mentioned several times that Heynckes made his players fit. That, obviously, was something he considered an important quality of Heynckes as a coach. Yet you left it at that even though he gave you multiple opportunities to become more specific: how exactly did he make his players fit? What tools and methods did he use in training? Was fitness for him only about training or did he also have ideas about eating and regeneration? And so on. The same is true for Badstuber’s statements about what he learned tactically from Guardiola. I would have loved for him to provide some insight into Guardiola’s training methods. You missed out on this opportunity too.

And then there are some minor things such as: is it normal for coaches not to talk to their players (as Ancelotti or Weinzierl seemed to have done)? What is the working relationship between a coach and a player typically like in general? How can we picture this as the outsiders looking in we are? Or how do coaching methods and ways of preparing for a game differ between club football and national team football in general? I could go on.

On the whole, I understand that an interview with an active professional player of Badstuber’s caliber is an achievement in and of itself, no doubt, and I congratulate you on that, but after your stellar fourth interview with Rafael Buschmann, this one left me with a sense of regret and wanting more.

Das Interview war ja von vornherein zugeschnitten auf einen, mehr oder weniger, chronologischen Abriss von Badstubers bisheriger Karriere. Für diese generellen Fragen, die du stellst, gibt es bereits die TG mit Ralf Gunesch.

Für mich pendelte Badstuber immer zwischen Floskeln, selbsterklärenden Antworten und dann wieder überraschend harten und klaren Aussagen, siehe seine Meinung zu Weinzierl und der Aussage „Manche der Spieler haben einfach nicht den taktischen Horizont“. Er mag da bestimmt Recht haben, finde es aber dann doch schon recht harsch. Gemessen vor allem daran, dass er mit sich sehr unkritisch war und sein Schalke-Wechsel so ziemlich der einzige Fehler ist, den er zugibt.

Ich führe seine Art zu antworten einfach mal darauf zurück, dass er, 1. noch etwas aufpassen muss, was er sagt (aktiver Spieler), 2. nicht übermäßig rhetorisch begabt und redegewandt ist. Das finde ich auch vollkommen in Ordnung so. Für ihn war es ja auch das erste richtig lange Podcast-Interview. So krass hat er mMn im Interview auch nicht abgebaut.

Dem generellen Tenor stimme ich allerdings zu, dass es vielleicht nicht das stärkste Gespräch war und für mich, obwohl Badstuber meine Generation ist und ich, sozusagen, mit ihm groß geworden bin, nicht viel Futter dabei war. Aber ehrlicherweise habe ich das auch nicht zwingend erwartet.

Badstuber ist 30, hat gerade eine sportlich gute Zeit und hoffentlich noch viele Fußballjahre vor sich. So wirklich Zeit zum Reflektieren blieb bisher vermutlich nicht. Zu bitter waren die vielen Monate/Jahre, in denen er nur zuschauen konnte und die Erfolge seiner Mannschaft von außen miterleben „durfte“.

Eine Aussage blieb mir bis jetzt im Kopf: „Woher soll er es denn wissen“. Ich glaube, das meinte er im Bezug auf Hannes Wolf? Wenn ein Spieler soetwas über den (Ex-)Trainer sagt, dann ist das schon bemerkenswert. Ist es doch gerade der Trainer, der den Plan, die Idee und das Know-How an die Mannschaft rantragen und vermitteln soll. Auch wenn er sicherlich damit auf die fehlende Erfahrung des jungen Trainers abzielt.

Trotz der Kritik am TG hoffe ich sehr, dass Max weiterhin die Möglichkeiten nutzt und wahrnimmt, solch aktuelle „Zeitgenossen“ vor’s Mikro zu bekommen. Ist ja eigentlich auch ein richtiges Bauchmiezeln, wenn sich jemand vier Stunden NUR FÜR DICH und deine Karriere interessiert. Also ich würde mich geehrt fühlen :smiley:

Vorbereitung: 2 Wochen circa. Überschnitt sich mit Football Leaks, deshalb schwer zu trennen.

Gesprächssituation: Wir hatten tatsächlich vorher gar nichts besprochen und nach 10 Minuten direkt mit der Sendung los gelegt. Da hab ich ihn auch ganz schön ins kalte Wasser geschmissen. Danach noch kurzer Plausch, aber die Aufnahme war mit 4 Stunden auch nicht arg viel länger als die Sendung.

War also ein sehr ehrliches Gespräch dahingehend, dass wir uns einfach hingesetzt und losgelegt haben. Hat seine Vor- und Nachteile, ich finde es so aber am „ehrlichsten“.

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„Ihr seid Muschis geworden, Muschis.“

Hallo, wieder einmal ein tolles Tribünengespräch.

Mein persönlicher Eindruck ist von HB, dass er extrem am FCB hing und noch hängt.
Das sowohl S04, aber auch der VFB nicht seinen Ansprüchen genügen hört man doch sehr stark raus.

Interessant ist jedoch seine Aussagen zu den verschiedenen Trainern. Da sind die beiden „Übertrainer“ van Gaal und Pep und dann ist da der Rest, mit Ausnahme von Heynecks, der irgendwie kaum eingeordnet werden kann.

Und hier kann ich HB schon verstehen (menschlich). Du kommst von Trainern die dich ständig fordern und weiterentwickeln, in jedem Detail. Und dann wirst du von einem normalen BL Trainer und einem unerfahrenden Trainer trainiert. Das muss Mental schon eine große Umstellung sein und bestimmt (so würde es mir gehen) fühlt man sich komplett unterfordert und wahrscheinlich auch überlegen. Wenn ein Spieler dann noch dem Trainer „helfen“ will, dieser aber diese Hilfe nicht annimmt, dann ist Frust auf beiden Seiten die Folge.

Man könnte hier auch die Paralle zu dem BvB in der nach Klopp/Tuchel Zeit stellen. Beide Trainer (ohne diese persönlich zu kennen) verlangen extrem viel von jedem einzelnen Spieler. Danach kamen Trainer die dieses Profil nicht hatten und die Mannschaft (die einzelnen Spieler)stehen „ratlos“ beim Training und im Spiel.

Die Frage die ich mir hier stelle ist, wie sich die sportliche Leitung bei solchen Vereinen die Zeit nach solchen „Detail-Trainern“ vorstellt. Beim FCB hat man mit Ancelotti einen „Harmonie-Trainer“ probiert und ist im Prinzip gescheitert. In Dortmund kamen Bosz (andere Gründe), Stöger und nun Farve, mit ähnlichem Ergebnis. Alle sind sehr gute Trainer, aber komplett anders in ihrer Arbeit.

Im Prinzip müsste man die komplette Mannschaft wechseln, um nicht in dieses Loch zu fallen.

Wow, eine großartige Folge! Vielen, vielen Dank Max, Frank und natürlich Holger Badstuber! Es war super spannend und faszinierend seine Geschichte zu hören. Großen Respekt, dass er sich für so ein langes, tiefgehendes Format zur Verfügung gestellt hat. Die Einblicke, die er gewährt sind wirklich erstaunlich und wird man so in der Öffentlichkeit kaum hören.
Seine Einschätzungen der verschiedenen Trainer hat mich am meisten fasziniert. Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass Guardiola ihn so geschätzt hat. Ich wusste nie so genau, wie stark ich ihn einschätzen soll, auch in seiner besten Phase bei Bayern war ich nie ein großer Fan von ihm als Spieler. Ich wünsche ihm alles Gute und hoffe er kann im Herbst seiner Karriere sein maximales Leistungspotential ausschöpfen, wo auch immer das dann in Zukunft sein wird.
Vielen Dank nochmal für dieses offene Gespräch, es hat sehr viel Spaß gemacht euch zu zuhören.

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Etwas verspätetes Feedback: Sehr interessantes Gespräch, wobei ich als VfB-Fan den Teil über den VfB fast als am anstrengend fand, wohingegen Badstubers Karriereanfänge bei den Bayern, die ich nicht mag oder mir wahlweise egal sind, interessanter fand.

Gerade gegen Ende kommt Badstuber schon sehr großkotzig und altklug daher und da beziehe ich noch nicht mal seinen dummen Platzverweis und seine noch dümmere Sperre mit ein. Wie hier schon jemand geschrieben hat: Er fühlt sich für Vereine wie Schalke und Stuttgart zu groß, hat ja selbst vorletzten Sommer noch von Angeboten von CL-Teilnehmern geträumt, nur um dann kleinlaut einen Dreijahresvertrag in Stuttgart zu unterschreiben.

Nur kurz von meiner Seite: Für mich ein absolut besonderes Interview. Ich habe so viel erfahren, so tolle Einblicke zur Arbeit der Trainer bekommen. Badstuber hat eine sehr interessante Karriere hinter sich und hoffentlich noch eine schöne Zeit beim VFB. Vielen Dank für den tollen Inhalt, großartige Arbeit und wie schon häufiger erwähnt: Auch ein dickes Dankeschön an Badstuber.

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Endlich auch geschafft. Daher mal Feedback:
Ja. Es gab schon stärkere Gäste. Aber: dass ein aktiver Fußballer sich 4 Stunden da hinsetzt und teils doch sehr kritisch argumentiert, ist nicht selbstverständlich. Sehr wohltuend im Vergleich zu vielen Print-Interviews oder auch Dokus, bei denen dann kaum bis gar nichts kritisches kommt.

Den Podcast mit Holger Badstuber finde ich super. Authentizität pur. Das ein aktiver Spieler sich so viel Zeit nimmt und auch einen tiefen Einblick in das Gefühlsleben nach persönlichen Rückschlägen gibt, sucht seinesgleichen. Auch die kritischen Anmerkungen zu ehemaligen Mitspielern und Trainern sind einfach nur ehrlich. HB hat schon zu Beginn seiner Karriere beim FCB und in der Nationalmannschaft auf höchstem Niveau und unter Weltklassetrainern gespielt, deshalb traue ich ihm zu, diese Dinge bewerten zu können. Ganz ehrlich: Hätte sich HB nicht so schwer verletzt, wäre er 2014 Weltmeister geworden und im CL-Finale 2013 auf dem Platz gestanden.
Ich wünsche ihm nach seiner durchwachsenen Zeit beim VfB nochmal einen Verein, bei dem er sein Können zeigen kann.
Vielen Dank an Holger Badstuber für die ehrlichen Worte und den tiefen Einblick.