Ich finde das Thema Zukunft des Fußballs interessant. Zumal es auch für mich in der aktuellen Situation Umstände gibt, die ich nicht gut heiße (z.B. Korruption in der Fifa). Grundsätzlich stehe ich aber zum Leistungsprinzip, speziell im Fußball, aber auch in unserer Gesellschaft allgemein. Es muss gesetzliche Rahmenbedingungen geben und soziale Komponenten - auch oder gerade in einer Leistungsgesellschaft.
Fußball ist keine lebensnotwendige Tätigkeit. Er kann den sozialen Zusammenhang innerhalb einer Gesellschaft (positiv) beeinflussen, ist aber durch beliebige andere Tätigkeiten ersetzbar.
Fußball ist Freizeit / Hobby für mindestens 99,9% der Interessierten. Lediglich der Profibereich hat wesentlichen (monetären) Einfluss auf ganz wenige. Und um die - Spieler, Vereine, Verbände, Sponsoren, Investoren - sollte es in der Diskussion über die Zukunft Fußball gehen.
Wenn Alina Schwermer vorschlägt, man sollte auch andere Faktoren als Tore in das Ergebnis einfließen lassen, wie z.B. das soziale Engagement eines Vereins oder der Spielstärkeunterschied der Mannschaften, so ist das für mich kein Fußball mehr. Dann müssen wir einen anderen Namen für diese Art des Spiels finden. „Mein“ Fußball definiert sich nach „wer mehr Tore erzielt gewinnt“ (Leistungsprinzip).
Es kann sein, dass ich die Verbindung von „Klimawandel“ und „Fußball“ überhört habe, aber WAS HAT DAS MITEINANDER ZU TUN". Klar werden für den Fußball Ressourcen „verschwendet“, Fans die ins Stadion gehen oder Spiele streamen (Strom), gut verdienende Spieler, die fette Autos fahren, riesige Stadien werden gebaut, etc. Wenn das ein Argument ist, dann kann die konsequente Antwort nur lauten WEG MIT DEM FUSSBALL. Fußball darf keine Zukunft haben wegen des Klimawandels.
Dann aber auch weg mit jeder Art von Sport. Denn Sport führt zu erhöhten CO2-Ausstoß des Körpers → Klimawandel. Wer mit „Sport und besserer Gesundheit“ argumentiert, dem sei gesagt, für die Eindämmung des Klimawandels wäre es gut, wenn es nicht so viele Menschen gäbe. Der Mensch ist die Ursache des Klimawandels.
Natürlich ist das überspitzt, aber ebenso halte ich es für überspitzt, eine Reform des Fußball unter dem Argument des Klimawandels zu erstellen.
Jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Punkt:
Gleichverteilung / Gleichmacherei / Ausgleich
Warum muss alles gleich sein oder ausgeglichen? Ich behaupte, wer an einen Wettbewerb teilnimmt, will nicht gleich sein - er will besser sein.
Mit einer Gleichverteilung von Einnahmen machen wir uns etwas vor, das nicht möglich ist. Wollen wir die Einnahmen auch mit den Bezirksligisten teilen oder nur die 1. + 2. Buli? Und dann alles gleichverteilen oder eine Unterscheidung zwischen 1. + 2. Liga machen?. Wer weniger erhält, schreit immer nach MEHR und ruft „Ungerechtigkeit“!
Die Gleichverteilung von Geld führt nur oberflächlich zu mehr Gerechtigkeit. Der Mensch mag einfache Sachverhalte: Du einen Euro, ich einen Euro - alles ist gerecht?!
Viel wichtiger ist das Umfeld in das der Euro fällt. Die Menschen, die den Euro ausgeben, sind entscheidend. Der FC Bayern hatte Glück, dass die Olympischen Spiele 1972 in München ausgetragen wurden und sie eine riesiges Stadion „geschenkt“ bekommen haben. Aber es bedurfte eines Uli Hoeneß, der das zu nutzen wusste. Berlin hat auch ein Olympiastadion, doch was hat Hertha daraus gemacht?
Die Bundesliga hatte viele Privat-Investoren, die „ihren“ Verein mit Millionen unterstützt haben. Das Ergebnis: Kurzfristig Erfolge erkauft, dann abgerutscht. Aktuell laufen 2 Projekte, die meiner These widersprechen: TSG Hoffenheim, RB Leipzig.
Dass man auch anders Erfolg haben kann, zeigen gerade in den letzten Jahren die Erfolge von Freiburg, Union Berlin, Mönchengladbach oder auch Mainz. Ein über Jahre, teilweise Jahrzehnte erfolgreiches arbeiten. Kein Harakiri, solides finanzielles Arbeiten, ggf. auch mal absteigen. Und wer jetzt noch denen es schafft, den finanziellen Erfolg unabhängig vom sportlichen Erfolg zu sichern, der ist in den Regionen eines Uli Hoeneß.
Wer bis hier unten gelesen hat, verdient meine Hochachtung. Ich habe mich versucht kurz zu fassen, hoffentlich nicht auf Kosten des Verständnis. Über Feedback freue ich …