Der Gradient im TV-Geldschlüssel erlaubt auch, dass einerseits der Niedergang aber auch der Aufstieg leichter ist. Für beides gibt es ja Argumente, wie dieser gestaltet ist:
Entweder man sagt, dass das TV-Geld nach dem Verursacherprinzip gestaltet werden soll. Die Leute, die für einen Verein Geld bezahlen, die wissen auch, dass das Geld vor allem bei diesem Verein landet. Damit bekommen aber die großen Vereine eine gewisse Rigidität gegenüber Misserfolg, der kleinen Vereinen dann natürlich auch verwehrt irgendwie hochzustoßen, sei es in den Top16 oder den Top6 oder Top4.
Entsprechend ergibt es Sinn, dass es eine Anteil der Zugewinne der Ligavereine gibt, der eben eine gute Saison belohnt und eine schlechte Saison bestraft, sodass es eben auch sportlichen Wettbewerb geben kann.
Aber der Gradient in dieser Form, der von 30M bis 90M leistungsabhängig geht, der gestaltet viel der aktuellen Ligasituation mit. Denn Vereine, die es geschafft haben, den Kipppunkt in der Mechanik zu erreichen, also gesichert immer wieder oben landen, was anscheinend nach ein paar Jahren (ca. 5) Top-Anteilen der TV-Gelder und Champions League passiert, die ziehen davon. Auf der anderen Seite sind die anderen Vereine, die nicht diese Position erreicht haben, in der Lage, dass sie relativ schnell nach unten durchgereicht werden und in direkter Konkurrenz mit der zweiten Liga stehen, also um den Abstieg, Aufstieg bangen, was wiederum bedeutet, dass sie einen Kipppunkt nach unten, nämlich 5 Jahre zweite Liga erreichen und dann ihre Vorteile aus vielen Jahren als Topverein der ersten Liga vergessen sind. Einem Verein wie Freiburg, der über 5 Jahre schafft kontinuierlich erfolgreich zu arbeiten, dem gönnt man dann ja auch, dass man sich von Aufsteiger bis Europa hochgearbeitet hat. Aber bei RaBa hat man sich eben mit externen Geld und großen Strukturen die Wettbewerbsvorteile schaffen direkt hinter den oberen Kipppunkt der Mechanik teleportieren lassen und sitzt nun da und schaut den Traditionsvereinen beim Kampf ums Überleben zu.
Es ist ein zentraler Konflikt für die Gestaltung der Gesamtliga, weil es direkt den Vorhandensein von Wettbewerb definiert, was die idealste Verteilung der Gelder ist, sodass es zwar Leistungsdruck gibt, es aber auch kein Rattenrennen um die sportliche Irrelevanz gibt, insbesondere wenn es Mitwettbewerber gibt, die einfach einem die Plätze an der Sonne komplett wegnehmen können, mit Mitteln, den anderen Wettbewerbern nicht zustehen.
Aber man kann ja auch eine Mischform finden. Verursacherpauschale+leistungsabhängige Boni. Zudem könnte man theoretisch auch die Verteilung nach oben hin abflachen lassen, damit das Erreichen des Geldes der Top4 aus der Liga und der CL-Einnahmen nicht doppelt so krass zuschlagen verglichen mit nur einem Platz darunter.