Wir haben mit Sebastian Rose (Vertikalpass, @buzze, @vertikalpass, VFB STR) über Stuttgart gesprochen. Wie hat euch die Sendung gefallen?
Wollte eigentlich nur kurz zu ein paar Teilaspekten reinhören, bin dann aber doch für die ganze Folge geblieben. Sehr schöne und kurzweilige Folge, Sebastian auch ein sehr guter Gast.
Es war eine gute Folge, mir hat aber der grundsätzliche Aufbau nicht wirklich gefallen. Durch die „Sieben Punkte“ wurde der Weg den der VfB die letzten Jahre gemacht hat, mMn viel stärker gewichtet als die aktuelle Saison.
Um das am Beispiel Transfers festzumachen: Es wurde mehr über die Transfers von Mislintat geredet (der natürlich einen erheblichen Anteil am aktuellen Kader hat) und weniger über die Transfers des Sommers, bzw. aktuelle Kaderschwäche, oder eine Anpassung an die gestiegenen Erwartungshaltung (sportlich & wirtschaftlich durch CL).
Und auch die kritischeren Themen wurden meiner Ansicht nicht wirklich angesprochen: Dass Karazor Kapitän wurde muss man nicht ansprechen, wenn es keine neuen Erkentnisse gibt (ich habe zumindest keine mitbekommen). Aber auch die Abwahl von Vogt, die Streitigkeiten von Fanszene mit Verantwortlichen, kamen mir zu kurz.
Also mir persönlich hätte glaube ich ein stärkerer Fokus auf die aktuelle Situation und weniger „den Weg“ hierher besser gefallen. Und trotzdem möchte ich nochmal ausdrücklich sagen, dass ich die Sendung trotzdem gut fand, es war ein gut anzuhörendes Gespräch meiner Ansicht nach und auch was gesagt wurde war interessant.
Stimmt der Weg wäre vielleicht auch eher etwas für einen Rückblick auf die Ära Hoeneß in ein, zwei Jahren. Aber für die Sendung an sich, war es eigentlich noch zu früh in der Saison. Dem VfB sind ja schon einige Spieler weggebrochen und neue „Automatismen“ müssen sich erst noch einspielen. Bin gespannt, wie in den 70gern als ich mal Fan des VfB war, mit 7Jahren. Unter Sundermann und dem verhassten MV.
Ich finde es etwas schade, dass bei der Besprechung des Spannungsverhältnisses zwischen e.V. und AG die Besonderheit der relativen Autonomie der AG durch die - im Vergleich zu anderen Rechtsformen - herausragende Stellung des Vorstands nicht benannt wurde. Wenn der Vorstand nämlich beschließt, fortan Winamax als Trikotsponsor zu haben, kann der e.V. dagegen wirklich 0,nix machen, außer ihn im kommenden Jahr und bei der nächsten Aktionärsversammlung nicht zu entlasten. Im Gegensatz zur GmbH und KGaA muss sich der Vorstand nämlich nicht irgendwelchen Weisungen eines e.Vs beugen, sondern kann im operativen Geschäft schalten und walten, wie er will. Wenn das Weltmarkenbündnis also demnächst um Thales und Heckler&Koch erweitert werden sollte, kann sich der e.V. auf den Kopf stellen und wird dennoch keine direkte Einflussmöglichkeit auf die Verantwortlichen in der AG ausüben.
Diese Gesamtkonstuktion ist nicht nur vor dem Hintergrund des VFB und seines Mutter-e.Vs hoch problematisch, sondern auch bezüglich Fragen von 50+1, weil die Anteilseigner der VFB AG (VFB Stuttgart e.V. zu 78,2%) de facto keine Einflussmöglichkeit mehr auf das Tagesgeschäft der ausgegliederten AG hat.