VfB Stuttgart

Ich glaube ja, dass man als Trainer, der gerade als der „neue heiße Scheiß“ gilt, versucht ist, bei einem verlockenden Angebot von einem Verein mit mehr Prestige / Geld / Tradition (wovon man sich „mehr“ verspricht), den Verein, für den man gerade arbeitet, zu verlassen, einfach weil man Angst haben könnte, nie mehr ein ähnliches Angebot zu erhalten, weil man nach ein paar Niederlagen allen Glanz verloren hat und der Fall vom „Trainer-Karussell“ droht.

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Zu Ersterem: Ja. Das Versprechen wurde gebrochen. Sehr konkret zu dieser Aussage von Dietrich, würde ich aber auch sagen, dass allen Beteiligten klar war, dass so ein Versprechen nicht mehr als eine Beschwichtigung ist, wenn es nicht Eingang in die Satzung der AG findet. Überraschend ist mE nur, dass es nicht mal zwei Präsidenten Bestand hatte.

Allerdings ist man da schon zwischen Baum und Borke, selbst wenn man einerseits so ein Versprechen einhalten will, aber der betreffende Kandidat Mängel hat. Ich beziehe das jetzt nicht in erster Linie auf Vogt, sondern bitte um eine breitere und längere Perspektive.

Satzungstreu und im Sinne aller Beteiligten, insbesondere der Organschaft „VfB“ wäre folgender Weg gewesen: Die Mitglieder wählen Vogt satzungstreu ab, damit er gemäß dem Versprechen nicht mehr ARV sein kann. Ist halt nicht so kodifiziert.

Ich sehe in der jetzigen Situation allerdings eine große Chance. Die Mitglieder wollen Einfluss - zurecht! Vielleicht ist aber auch klar, dass dieser Einfluss Verantwortung bedeutet. Es reicht eben nicht, dass ein Präsident Faninteressen teilt. Er muss Sie auch durch die Institutionen durchsetzen können. Und anstatt sich in den Satzungsfragen zu verlieren, würde ich mal anfangen, über Gremienarbeit zu diskutieren. Was ist das und welche Fähigkeiten braucht es dafür?

(Ich schiebe mal ein… Die letzten zwei Wahlen hat mich keiner der Kandidaten überzeugt. Persönliche Meinung, aber das wäre aggregiert ein Riesenproblem, wenn auf den Posten regelmäßig Flaschen vorgeschlagen werden…)

Also ehrlich: Nein. Zum offenen Brief von Hitz, mit dem die Kritik an Vogt ja begann, gab es eine ausführliche Gegendarstellung. Link
Aktuell wurde von den Zeitungen vermeldet, Vogt wolle sich zur Sache nicht äußern. Von nicht dürfen, ist keine Rede.

Da knüpfe ich mal an oben an. Darf man genau in dieser Situation nicht Führung verlangen? Blöd gesagt: „Claus, mach doch endlich das Maul auf! Warum ist das Quark, was die da erzählen?" Ich würde zudem gerne von ihm wissen: "Warum unterschreiben da alle AR-Mitglieder so eine Absichtserklärung, obwohl man genau weiß, dass das Probleme machen wird?“

Meines Erachtens offenbart sich hier geradezu seine Schwäche. Zaudernd, nicht bereit oder stark genug, um Mitgliederinteressen final durchzusetzen.

Kommentar zum Machtkampf beim VfB: Mitglieder? Welche Mitglieder? - kicker

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Puh, VfB mal wieder sehr anstregend. Einer der Gründe, warum ich mich vor einigen Jahren emotional stark vom Verein entfernt hatte waren diese andauernden Intrigen/Machtkämpfe. Habe 0 Lust dass das nun wieder von Neuem beginnt…

An den aktuellen Ereignissen hänge ja mehrere Fragen:

Wieviel Einfluss bekommt ein Investor? >>> eigentlich müsste man sagen, wer 5% der Anteile kauft ist Minderheitsanteilseigner und ist Teil des Aufsichtsrats, fertig (soviel zum immer wieder geäußerten Argument „wer Kohle gibt möchte auch Einfluss nehmen“ > ja, Einfluss entsprechend der Höhe der Anteile, nicht mehr). Vorherige Absprachen über eine Neubesetzung des AR-Vorsitz gehen natürlich gar nicht, überraschen allerdings auch nicht.

Wieso kommt das alles jetzt erst raus? >>> Claus Vogt hätte ja, wenn die Infos stimmen, sich schon seit Sommer '23 darum kümmern können, diese Thematik zu bearbeiten. Hat er die Füße still gehalten, weil er den Deal nicht gefährden wollte? Was ist eigentlich die Position der anderen 6 Aufsichtsratsmitglieder zum Wechsel des Vorsitz und zu dieser ominösen Absichtserklärung? Es müssen ja einige von ihnen CV mit abgewählt haben. Ich würde ja zugern wissen, wer.

Ist das nun ein Verstoß gegen 50+1? >>> Das Versprechen „Präsi = AR-Vorsitz“ ist halt nur ein Versprechen und widerspricht außerdem §107 Aktiengesetz.
Es ist natürlich ein krasser Vorgang, dass der Minderheitseigner der AG dem Mehrheitseigner offensichtlich diktieren kann, wie dieser den Vorsitz des Aufsichtsrats besetzt.
Ich finde es ziemlich schwer zu beurteilen, ob CV als AR-Vorsitz nun einen guten Job gemacht hat oder nicht. Den Meldungen in den einschlägigen Medien kann ich da nur noch sehr bedingt vertrauen. Aus der Historie des VfB zeigt sich, dass jede:r da eine eigene Agenda verfolgt und genau die Infos an die Presse weitergibt, die bei der Erreichung der eigenen Ziele hilfreich sind. Ich finde auch (wie bei Rund um den Brustring) beschrieben, dass es falsch ist, die Diskussion auf die Person Claus Vogts zu reduzieren und damit die Tragweite der Entscheidung am Dienstag kleinzureden.
Grundsätzlich kam es aber rein rechtlich zu keinem Verstoß durch die Wahl von Frau Gönner, sehe ich das richtig? Inwiefern waren die vom Verein entsandten Mitglieder des AR an das Versprechen „Präsi = AR-Vorsitz“ gebunden?
Ja, die Mitglieder verlieren durch die Abwahl von CV Kontrolle über die AG. ABER der AR ist ja nur ein reines Kontrollgremium. Die Satzung schreibt ja immer noch der Verein und der hat ja 75+1%.

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Insgesamt scheint es, dass diese Ereignisse eine komplexe Mischung aus finanziellen Interessen, internen Machtkämpfen und rechtlichen Fragen darstellen. Es wäre wichtig, dass der Verein transparent mit diesen Angelegenheiten umgeht und dass die relevanten Parteien ihre Verantwortung gegenüber den Fans und der Fußballgemeinschaft ernst nehmen. Dass scheint mir beim VfB aktuell wiederholt nicht der Fall.

Investoren haben normalerweise Einfluss entsprechend ihrer Beteiligung, aber dieser Einfluss sollte im Rahmen der Anteilsverhältnisse und gesetzlichen Bestimmungen bleiben. Die Enthüllung dieser Angelegenheit wirft Fragen zur internen Kommunikation und Transparenz im Verein auf. Es ist unklar, warum diese Informationen erst jetzt öffentlich wurden und wie die anderen Mitglieder des Aufsichtsrats dazu stehen.

Der aktuelle Stand ist, dass die Abstimmung mit 7 Gegenstimmen und einer Enthaltung gegen Claus Vogt ausging. Es wird berichtet, dass Rainer Adrion und Beate Beck-Deharde für Vogt gestimmt haben, während der Rest des Aufsichtsrats mehrheitlich gegen ihn gestimmt hat und Christian Riethmüller sich enthalten hat. Es ist jedoch nicht eindeutig belegt, wer wie gestimmt hat. Es ist wichtig, dass die Mitglieder in Entscheidungen einbezogen werden, wie es im Versprechen der Ausgliederung des Vereins festgelegt wurde.

Statement des Präsidenten und des Vereinsbeirats

VfB STR Versucht das ganze mal einzuordnen

Angebliche Chronologie des Machtkampfs beim VfB

Gerade bei #26 Euer Input für die Sendungen zum 26.Spieltag gesehen, dass ein Schwerpunkt kommt. Freue mich.

Habe jetzt sehr viel gelesen zu dem Thema der Abwahl von Claus Vogt.
Was mir nicht ganz klar ist, wie sehr Porsche hier Einfluß genommen hat.
Hat ein neuer Investor (bald 10%) wirklich die Power so einen schnellen Change einzuleiten?
Und wie kommen Porsche und Mercedes ins gleiche Boot? Alle gegen den e.v. Präsi?
War die Äußerung von Vogt zum Investoreneinstieg („Neue Abstimmung“) die Schlüsselaktion?
Oder gibt es noch ganz andere Ursachen?
Und wer ist Frau Gönner? Welchen Hintergrund in Bezug auf Fussball und den VfB hat sie?

Wäre toll wenn Du Max noch den Input von @Lennart (Rund um den Brustring) mitaufnehmen könntest.

Und jetzt erstmal ein tolles Spiel gegen Hoffe!

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Hey Vollspann,

Die Frage springt mE etwas kurz. Porsche hat keine Macht, diese Forderung durchzusetzen. Es steht in der Satzung der AG, wie die Wahl des Vorsitzenden funktioniert. So ist das Prozedere und da kann man gerne einen Antrag stellen, aber dann muss man sich einer Mehrheit beugen. Rumms. Basta.

Das wäre auch der richtige Weg gewesen, als man sondiert hat, als man das Signing vorbereitet hat, usw.
Man hätte…

1.) …Porsche signalisieren müssen, dass der Deal dann halt nicht klappt, wenn der Preis dafür der Wechsel des ARV ist.
2.) …sagen können: „Verschieben wir es bis zur Mitgliederbefragung.“
3.) … es der MV im September vorlegen können. Porsche hat laut Stuttgarter Nachrichten seine Bedingung im Juni zuvor angemeldet.

Der jetzige Ablauf liegt im Wesentlichen bei den Vereinsvertretern. Also ist eigentlich die Frage: „Warum lässt man das zu?“ Die haben die Macht nicht.

Spannender ist die aktuelle Frage, warum der eV und dessen Mehrheit im AR so gehandelt (Unterschriebene Absichtserklärung) und abgestimmt (nur 2:7 pro Vogt) hat. Nach der heutigen Stellungnahme des Präsidiums hat Vogt auch da keinen Rückhalt mehr. Und als Freund des 50+1 würde ich wirklich gerne wissen, wie man als ARV und eV-Präsident das Schiff überhaupt in dieses Fahrwasser (Juni 2023) gleiten lässt. Gerade mit dem Image als „Fanpräsident“. Das hat ziemliche Kratzer bekommen. Ich fand ihn nie besonders gut, konnte aber akzeptieren, dass die Ausgliederung ein Gegengewicht braucht.

Ach je, ich komme wieder ins Lamentieren.
Gut, dass wieder gekickt wird. Man stelle sich mal vor, wir spielten morgen um Platz 16. Auweia!

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Ich schreibe oft zu wenig zu meinen Gedankengängen. Nicht die beste Eigenschaft für Diskussionen in einem Forum :wink:

Meine Deutung ist folgende, dass im Hintergrund Bedingungen gestellt und Allianzen geschmiedet wurden um den Wechsel nach dem Einstieg einzuleiten.

Ansonsten sehe ich das wie Du.

Freue mich auf das Spiel morgen und den Schwerpunkt kommende Woche.

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Danke Max für den Jinx. Hat sich Karazor eigentlich so stark verbessert mittlerweile oder ist es das System?

House of Cannstatt (Episode 1893 - Zank zu Hofe)

Ein paar lose Gedanken zu den aktuellen Turbulenzen bei House of Cannstatt:

  • Tanja Gönner passt (historisch) sehr gut zum VfB, da sie kein Problem sah als Verkehrsministerin 2010 zusätzlich in einer komischen Stiftung eines Immobilienkonzerns zu hocken der von S21 profitiert (siehe den Wikipedia-Eintrag unter „Weitere Funktionen und Mitgliedschaften“)
  • Der aktuelle Erfolg wurde ohne große Investoren-Kohle erreicht und basiert auf einer glücklichen Trainerentscheidung (Hoeneß) und zwei gut arbeitenden Sportdirektoren (Mislintat und Wohlgemuth)
  • Wenn es Probleme beim VfB gab war der Aufsichtsrat immer sehr gut darin sie schlimmer zu machen:
    • bereits vor dem Abstieg 2016 und damit vor der Ausgliederung war der Aufsichtsrat mit Wirtschaftsvertretern besetzt. Der Abstieg vom Champions League Teilnehmer zum Abstiegskandidaten wurde von den Herren Wirtschaftsbossen zwischen 2010-2016 in beeindruckender Weise durch schlechte Personalentscheidungen herbeigefuehrt. Wer erinnert sich noch an Sportdirektor Robin Dutt und Präsident Mäuser?
    • Nach dem Abstieg 2016 zeigte sich die geballte Kompetenz der Wirtschaftsbosse als sie zuerst einen Trainer (Luhukay), dann einen Sportvorstand (Schindelmeiser) und erst dann einen Präsidenten (Wolfgang Dietrich). Resultat: Sportvorstand konnte nicht mit dem Trainer, Hannes Wolf kam; Präsident wollte einen anderen Sportvorstand (Reschke)
    • Die Situation mit den 40 Millionen Investment gab es 2017/2018 schon einmal: Man hat Geld rausgeballert wie blöde und ist am Ende der Saison abgestiegen (in der Relegation gegen Union). Von den damaligen Transfers waren nur Sosa und Gonzalez nachhaltig erfolgreich. Ascasibar, Kabak waren nur kurz da und den Rest des Gelds hat man für Mario Gomez, Andi Beck, Dennis Aogo, Holger Badstuber etc. ausgegeben. Mindestens die Transfers der alten Spieler hätte man hinterfragen sollen

Kommen wir mal zu den aktuellen Problemen und meinen Fragen

  • Warum sind sendet der Verein Wirtschaftsbosse in den Aufsichtsrat?! Die untergraben ja ihre eigene Mehrheit
  • Hat jetzt eigentlich Claus Vogt den Vorstand Alexander Wehrle einberufen? Mir kam diese Personalie schon immer wie ein Wunschkandidat der Wirtschaftsbosse im Aufsichtsrat vor
  • Warum werden eigentlich die Meinungen der Fans von Investoren konsequent ignoriert? Die Frage klingt rhetorisch, ist aber angesichts der Geschichte berechtigt. Soweit ich es bisher beobachte sind die Fans meist ein guter Indikator wenn etwas sportlich schlecht läuft. Insofern verstehe ich es nicht dass Investoren nicht in den Austausch gehen - selbst Investor-kritische Fans würden ja meist Feedback geben
  • Was sagt eigentlich der Aufsichtsrat dazu dass Jess Thorup in Augsburg so gut funktioniert? Jess Thorup war in der letzten Saison einer von Mislintats Kandidaten als Trainer. Soweit ich weiß war er in Stuttgart auch zu Gesprächen. Evtl. hätte man ohne Wehrles katastrophale Kommunikation ihn vielleicht überzeugen können und sich Labbadia+Relegation erspart.
  • Alex Wehrle hat vor ein paar Monaten gesagt er möchte den Sportvorstand abgeben. Hat der Aufsichtsrat denn einen neuen Sportvorstand mittlerweile gefunden? Oder versandet das jetzt weil es gerade gut läuft?

Andere wichtige Themen gerade beim VfB:

  • Mo Dahoud hat sich auf einmal entschieden für Syrien zu spielen. Das ist überraschend da er sich in der Vergangenheit kritisch ggü. Syrien geäußert hat. Da diese Nationalmannschaft vor allem ein Propagandawerkzeug ist und sportlich keinerlei Relevanz hat, stellt sich mir die Frage inwieweit der Mo Dahoud hier unter Druck gesetzt wurde
  • Deal mit Sportvermarkter(Sportfive?): Alexander Wehrle hat irgendeinen Vermarktungsdeal aufgesetzt. Da ich Wehrle null vertraue, könnt ihr da bitte kurz drüber sprechen? Hat der VfB damit mal wieder Einnahmen aus der Zukunft verkauft? Inwiefern passt das zur Historie von Sportvermarktern in der Bundesliga?
  • Finanzen allgemein: Wehrle hat schon einen Verein (Grüße nach Köln) zugrunde gewirtschaftet. Ich bin mir sicher er bekommt das beim VfB auch wieder hin. Insofern wie ist der Status? Gibt es weitere komische Deals wie der mit dem Sportvermarkter? In letzter Zeit gab es ja so einige Vertragsverlängerungen (Hoeneß, Anton, Stenzel, Millot, Führich) - mit teuren Verträgen hat sich ja damals Köln in finanzielle Probleme gebracht
  • Trivia: Wer wird einmal Max’ Recherche vom „11 Leben“ Projekt zu einem VfB-Podcast verarbeiten? House of Cannstatt muss ja schon fast der Titel sein. Die Mauscheleien haben ja in Stuttgart eine sehr lange Tradition
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Hab irgendwo Häusle of Cards gelesen und House of Kärtle. Nur mit uns Schwaben geht das so super :joy:

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Isch hald au an alder Huad:

(Etwas älter, aber mit ähnlicher Besetzung)

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Grad g’hört bei Sky:

Vorgänge beim VfB sind Raketenwissenschaft für Fuss und Matthäus :wink:

Haha, ich musste daran auch oft denken und frage mich, ob sich die Meinung geändert hat, aber ich fand ihn auch schon damals ordentlich.

Mich würde interessieren, ob hier jemand den STR Podcast verfolgt und wie er die Themen behandelt, da er ja nun seit dieser Saison vom Verein übernommen wurde. Ist der kritisch oder versucht er zu vermitteln?

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Ich vermute mal, dass ein „Liebe Fans, Euer eVP-ARV hat sie nicht mehr alle. Wählt bitte einen Neuen im Rahmen Eurer Satzung, sonst tun wir das im Rahmen unserer Satzung.“ wäre rückblickend wohl der richtige Weg gewesen, aber befriedet hätte das auch nicht.

Ich habe Benni Hofmanns Kommentar nochmals gelesen und befürchte, dass die Sendung recht einseitig wird. Tenor: „Der Investor ignoriert Mitgliederrechte.“ Ich wünsche mir einfach, dass man die handelnden eV-Vertreter hierbei nicht außen vor lässt, weil die den größeren Einfluss auf die Situation hatten.

Der Meinung bin ich auch. Ich weiss gar nicht, ob es rechtlich möglich gewesen wäre, in der Satzung festzuschreiben, dass der Aufsichtsratvorsitzende der Präsident des Vereins sein muss. Aber es wäre ja gar nicht legitim, dass ein Versprechen, das nie in einer Sitzung beschlossen wurde, wie ein festgeschriebenes Gesetz behandelt wird. (Auch wenn es bei diesem Versprechen vielleicht wünschenswert wäre.) Sonst hätte Wolfgang Dietrich ja allerhand versprechen können und jetzt müssten sich alle daran halten …

Überrascht war ich trotzdem, als Vogt abgesägt wurde.

Formal hat der Verein ja die Mehrheit im Aufsichtsrat. Es ist halt die Frage, ob die Vertreter des e.V. auch die Mitglieder repräsentieren. Und da stellt sich die Frage, wie man das am besten sicherstellt. Letztendlich findet die Willensbildung institutionalisiert nur in großen Abständen in der Mitgliederversammlung statt. Dazu gibt es noch Fanclubs oder Ultragruppierungen. Allerdings sehe ich nicht, dass die großen Einfluss im Aufsichtsrat hätten.

Dazu kommt auch, dass Vereinsvertreter wohl heterogen abstimmen, während die Leute von Mercedes und Porsche ihre Firmen sicherlich geschlossen vertreten.

Noch kurz zum Sportlichen: Mir tut ja Sven Mislintat etwas Leid, dass er vom sportlichen Erfolg seiner Transferpolitik jetzt nicht mehr profitieren kann. Beim Spiel gegen Hoffenheim waren sieben Spieler aus der Startaufstellung von Mislintat geholt. Klar, Mittelstädt, Nübel, Undav und Stiller sind super Ergänzungen. Man weiß halt nicht, ob Mislintat schlechter eingekauft hätte und der Erfolg nicht auch mit ihm genauso gekommen wäre…

Wobei ja klar ist, dass Sebastian Hoeneß den größten Anteil daran hat, dass die Mannschaft ihr Potential jetzt ausschöpft. Er dürfte ja auch entscheidend bei den Transfers von Stiller und Undav gewesen sein. Stiller kennt er ja aus der Bayernjugend und Hoffenheim. Undav dürfte er kennengelernt haben, als er bei Brighton hospitierte.

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Naja das mit den Wirtschaftsbossen welche Mitglieder ignorieren hat beim VfB Tradition. Ein Präsident Mäuser wurde 2011 eher gegen den Willen der Mitglieder durchgeboxt. Bei Wolle Didi(Dietrich) lief es ähnlich. Ermöglicht wurde das in beiden Fällen von der Satzung. Diese Satzung wurde jetzt angepasst und teilweise sind mehr engagierte Mitglieder in die Gremien gekommen (u.a. Vereinsbeirat), dadurch kann man den e.V. von 2011 nicht mit dem e.V. von 2024 vergleichen. Trotzdem krass wen man überlegt, dass sich der e.V. schon vor der Ausgliederung schon verhalten hat wie ein Investorenverein.

Basti Red von drei90 meint gerne, dass Investoren mit ihrer Rationalität das Produkt Bundesliga verbessern wollen und evtl. gegen diese 50+1 Ausnahmen vorgehen wollen. Der VfB ist evtl. das perfekte Gegenargument. Seit Mayer-Vorfelder bis Bernd Wahler 2016 war jeder Präsident ein ehemaliger Topmanager einer Weltmarke. Dazu kommen noch die Topmanager von Daimler, Kärcher etc. im Aufsichtsrat. Trotzdem gab es viele Momente wo sich diese Topmanager verhalten haben als wären sie auf einmal im Kleingartenverein (a.k.a. DFB)! Nach Bastis Logik müssten sich die Topmanager mit den Fans gegen die 50+1 Ausnahmen verbünden. Vor diesem Hintergrund ist dieses ignorieren von Mitgliederrechten tragisch. Es fehlt ein Brückenbauer zwischen Fans und Aufsichtsrat. An der Stelle sei das hervorragende Tribunengespräch zu Kai Bernstein empfohlen. Vielen Dank dafür!

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@RobChang
Ich verfolge den STR-Podcast und empfinde, dass er immer noch kritisch mit den Themen des VfB umgeht. Die Formulierung

ist nicht korrekt. Obwohl beide nun Arbeitsverträge mit dem VfB haben, gibt es keine redaktionelle oder inhaltliche Einmischung des Vereins. Es ist jedoch anzumerken, dass sich ihre Rolle etwas geändert hat, indem sie sozusagen die Seiten gewechselt haben. Sicherlich dürfen sie nichts Vereinsschädigendes sagen, aber ich finde es äußerst produktiv, da es die Chance gibt, verantwortliche Personen in den Podcast einzuladen. Der Prozess, den die beiden durchlaufen haben, wurde auch relativ nachvollziehbar dargestellt. Ricky hat auf einen Austausch mit Kay Bernstein verwiesen, der es den beiden geraten hat. Dadurch kann man intern etwas mehr beeinflussen und den Diskurs mitgestalten als als reine Kritiker von außen.

VfB-Schwerpunkt
Ich freue mich schon auf den VfB-Schwerpunkt mit Benni Hofmann vom Kicker, der immer sehr kompetent über den VfB spricht. Neben all dem wichtigen Input und den Fragen, die von den Usern vor mir zum Thema Aufsichtsrat eingebracht wurden, interessiert mich auch, falls man das bei der ganzen Themendichte überhaupt noch unterbringt, was Benni über den Versuch denkt, den VfB-Kader für internationalen Fußball auszurichten, ohne wieder eine ungesunde Gehaltsstruktur wie bei der letzten Champions-League-Teilnahme zu etablieren. Spieler wie Yildiray Bastürk, Zdravko Kuzmanovic, Pavel Pogrebnyak oder Mauro Camoranesi wurden damals mit üppigen Verträgen ausgestattet, was den langsamen Untergang beschleunigte. Welche finanziellen Herausforderungen und Chancen sieht Benni in der aktuellen Fußballlandschaft? Auf welchen Positionen muss der VfB aufstocken?

Besteht die Gefahr, dass man sich von der herausragenden VfB-Saison blenden lässt, ähnlich wie bei Schalke 2017/18? Vor dieser Saison wurde auch unterdurchschnittlich gespielt und dann überdurchschnittlich, woraufhin der richtige Absturz folgte. Kann man zwischen den beiden Verläufen Parallelen ziehen und wie sieht die Zukunft des VfB aus?

Ein weiteres Thema ist der Sportvorstand: Wer könnte oder sollte es werden? Intern oder extern? Und wann soll dieses Thema abgeschlossen sein, insbesondere jetzt, wo Claus Vogt als Aufsichtsratsvorsitzender abgewählt wurde?

Das ist dennoch kein unabhängiger Podcast mehr. Nur weil es offiziell keine Einflussnahme gibt, heißt es nicht, dass es dennoch Einflüsse gibt. Wie bei Investoren :smiley:

Man muss sich halt fragen, wieso jetzt auf einmal Offizielle zu Gast sein können aber vorher ging das nicht? Also muss sich ja doch was verändert haben, sodass sie weniger Angst haben, dass sie dort hingehen.