Werder Bremen (m)

Man wird doch immer einen Abnehmer für den Torschützenkönig und den einzigen Neuner der deutschen Nationalmannschaft finden. Dann zwar nicht für die 12 Mio. die Dortmund gezahlt hat, aber halt so, dass man eben dem Punktabzug entgehen kann. Und wenn man etwas verkaufen muss, dann bemüht man sich ja in der Regel um Abnehmer, und macht Werbung für sein Produkt.

Mir gings hierbei aber gar nicht so sehr um die finanzielle Ausgangslage, die natürlich alles schwierig macht, aber sondern eher um die sportliche Entscheidungen diesen Sommer, unter den gegebenen Umständen. Ansonsten ergibt es ja kein Sinn zu diskutieren, denn wenn Bremen natürlich superreich gewesen wäre, wäre vieles ganz anderes gewesen.

Und Bremen hat nach der Rückrunde ja folgende Erkenntnisse:

  • Abwehr ist nicht erstligatauglich
  • Defensives Mittelfeld ist nicht erstligatauglich
  • Es fehlt links ein Schienenspieler
  • Offensivoutput ist zu abhängig von Füllkrug

Unter der Vorgabe, dass man weiß, dass Füllkrug gehen wird und selbst wenn er bleibt, er kein 100%iger Garant für Spielzeit ist, dass man irgendwie ohne ihn planen muss. Dabei gibts zwei Möglichkeiten, die ich nun aus meiner Sicht beschreiben werde:

  1. Man stellt das System komplett um, passt sich an die erste Liga an, und schafft ein stabiles Fundament in der Defensive, damit man nicht jedes Spiel 2 Tore machen muss, um nicht zu verlieren. Wenn man dann einen defensiv stärkeren Schienenspieler holt, dann kann man Weiser auch noch gut verkaufen, und das Geld für den Umbruch mitnutzen. Heißt nen neuen IV kann man holen, nen Sechser, und nen RV, offensiv kann man dann mit Kownacki/Borre auch dann arbeiten, aber hinten steht man sicher und kann so sich Zeit verschaffen, dass die neue Offensive sich einspielt.

  2. Man hält am alten System fest, passt gewisse Dinge an, gibt Geld für nen offensiven linken Flügel aus, verlängert mit Weiser, kann aber weder einen Füllkrug-Nachfolger holen, noch die Defensive verstärken, weil das Geld dann doch nicht für alle Baustellen reicht. Heißt vorne hat man Umbruch und Qualitätsverlust, der sich einspielen muss und kann, aber hinten bleibt man genauso unsicher, und man setzt die Rückrunde einfach fort. Nur dass es unwahrscheinlich ist, dass die Offensive nochmal so stark wird, wie in der letzten Hinrunde, was aber irgendwann nötig wäre, um die Defensive aufzufangen.

Dabei habe ich jetzt sowas wie Keita oder Lynen als Sechser, wo ich auch meine Zweifel habe, nicht angesprochen, aber mir gings eben vor allem um die Anpassung an die Umstände, statt mit weniger Qualität, das alte durchgespielte System weiter durchzunudeln