VfL Wolfsburg (m)

Schmadtke hat doch wieder Zeit nach seinem Auslandsjahr in Liverpool :smiley:

Was man hört, soll Jörg Schmadtke als Berater zu RB gehen.

Gibt auch schon Gerüchte aus dem Wolfsburg-Umfeld, dass auch Nils Schmadtke aus Gladbach nach Leipzig gehen könnte, aber das schiebe ich jetzt mal ins Reich der wilden Gerüchte.
Nils Schmadtke würde ich hingegen gerne wieder bei uns sehen.

Der ist scheinbar auch nicht sonderlich zufrieden bei Gladbach, von daher :smiley:

Das Wochenende ist rum und ich melde mich mal nach langer Zeit wieder zu Wort.
Die Saison ist wie für ein Drehbuch bisher geschrieben, wo nichts klappt und alles schlimmer wird. Es fing erst solide an, zwei Spiele, zwei Siege, dann ein paar Niederlagen gegen Topteams, aber auch Siege gegen Union und Frankfurt. Nur dann fing man auch an gegen Teams wie Augsburg sich unnötig das Leben selbst schwer zu machen, sinnbildlich ist da das Eigentor von Bornauw gewesen, danach setzte es eine deftige Klatsche gegen Gladbach, ehe man zum vorletzten Mal in der Saison etwas Zuversicht haben konnte, nachdem man gegen Leipzig gewann. Denn es wurde ab da an fast durchgängig schwacher, gegen Bochum sang und klanglos 3:1 verloren, Darmstadt hat man auch nur knapp mit 0:1 besiegen können, nachdem Lacroix sich seinen 2. Platzverweis in dieser Saison selbst eingebrockt hatte. Zum Abschluss des Jahres ein akzeptabler Auftritt gegen die Bayern auch wenn man verlor. Und danach begann das (bisher) schlimme Jahr 2024. Bis Ende März nicht einmal gewonnen, viel zu lange an Kovac festgehalten, dessen Pressekonferenzen eintöniger waren, als eine komplett graue Wand. Man holte keine Siege gegen Kellerkinder wie Mainz, Köln oder Union. Aber eins konne Kovac sehr gut, überleben, fast besser als manche 7 vs. Wild Teilnehmer rettete er sich durch Unentschieden bis zum nächsten Endspiel, bis selbst Gerach genug hatte und mit dem (unberechtigtem) Platzverweis für Wimmer nachhelfen musste, damit Kovac dann nun entlassen wurde (das ist nicht daran angelehnt, dass ich Gerach irgendeinen Betrug unterstelle, bin selber Schiri und Fehler passieren nun mal).
Der Abstiegskampf war aber irgendwie noch nicht realistisch, man fühlte sich noch sicher, weil Köln und Mainz, von Darmstadt ganz zu Schweigen, da unten ihr eigenes Süppchen kochten, um irgendwie noch überleben zu können. Doch vor wenigen Wochen hat Mainz dann gemerkt, dass der Topf mit eigentlichen Suppe die ganz Zeit leer war und man vielleicht andere dazuholen sollte, damit man doch noch was gekocht werden kann, wie der Klassenerhalt. Da bot sich zufällig der VfL an, der gegen Bremen den letzten Hoffnungsschimmer geworfen hat, aber danach abermals gegen Gladbach nach Führung verlor, wodurch man jetzt nur noch 2 Punkte vor Platz 16 ist. Und das liegt auch daran, dass Mainz und Bochum mit Leib und Seele kämpfen, in Wolfsburg scheint man niedergeschlagen zu sein, man hat sich Platz 6 erträumt und jetzt Abstiegskamf? Für einige Spieler anscheinend nicht vorstellbar, doch es ist so. Und nein, das alles ist nicht genug, denn dann meldet sich Schäfer in dieser Situation beim Aufsichtsrat und verkündet, dass er ab der kommenden Saison gerne bei Raba sein möchte. Ich möchte Schäfer nicht dafür verurteilen, dass er diesen Schritt gehen möchte, aber der Zeitpunkt dafür ist der schlechteste, den er vermutlich hätte wählen können. Nun kommen die Wochen der Wahrheit, man spielt als nächstes gegen Bochum Zuhause, dass muss man gewinnen, ansonsten wird’s sehr sehr eng. Ich persönlich habe mich schon darauf eingestellt, dass man Relegation Spielen wird, Mainz und Bochum haben aktuell mehr Kampfgeist und Glaube, als wir deswegen wird es wahrscheinlich auf den letzten Spieltag gegen Mainz hinauslaufen, wie die Saison endet.

Soweit meine oberflächliche Betrachtung und Meinung der bisherigen Saison, zum Ende der Saison kommt eine detailliertere Analyse. Es läuft einiges gerade ganz verkehrt, aus meiner Sicht viel zu viel…

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Danke für deinen Beitrag. Ich habe eben noch gedacht „mal schauen, was da im Forum los ist“…

Weil: man hat zwar noch Bochum. Freiburg, Mainz und Darmstadt (neben Bayern); aber außer dem Spiel gegen Darmstadt sehe ich den VfL in dieser Form da kaum Punkte sammeln. Ergo: ich sehe zumindest Bochum und Mainz jeweils drei Punkte gegen Wolfsburg holen. Dann noch ein Dreier und man spielt Relegation. Insgesamt sind drei Punkte aus den letzten 6 Spielen auch mehr als enttäuschend.
Klar: gute Gegner und so. Aber davor? Nur der eine Sieg auf 12 Spielen, dazu 5 Unentschieden. Die Bilanz eines Absteigers.

Dort wird wie fast immer der Erstligist gewinnen, aber insgesamt wieder eine enttäuschende Saison in Wolfsburg. Und das halt nicht nur bei den Männern.

Daher stelle ich mir - schonmal im Vorgriff auf den Royal - die Frage: wo geht es hin?
Bis auf gefühlt 20 Leihenden und Jugendspieler kommen mit Dardai als Talent und Grabara bisher zwei Spieler safe.

Aber klar: wie auch gut planen, wenn die Liga noch nicht sicher ist…

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Danke an die letzten beiden interessanten Beiträge, beide eher das Sportliche betreffend. Sie verdienen es eigentlich, auf sie einzugehen. Mir war aber aufgrund der aktuellen Entwicklungen das große Ganze etwas wichtiger, daher hab ich mal meine aktuellen Gedanken zum Nichtsportlichen aufgeschrieben.

Aktuell wird der Konflikt zwischen aktiver Fanszene und Vereinsführung/Aufsichtsrat offener geführt.
Der Kern des Konflikts ist letztlich, dass vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten der Konzern den Verein übernommen hat und seitdem die Vereinsmitglieder und Fans faktisch fast keine Einflussnahme haben.

Ich würde behaupten, dass das den meisten Fans recht egal war und sich nur ein kleinerer Teil daran gestört hat. Von diesem kleineren Teil haben sich dann auch noch über die Zeit manche vom Club abgewandt, weil es nicht mehr „ihr“ Verein war, sodass die Gruppe kleiner wurde. Die Gnade der späten Geburt hat wiederum bei jüngeren Menschen wie mir dazu geführt, dass wir lieber selbst einem Ball hinterhergerannt sind und noch nicht über Besitzverhältnisse unseres Vereins nachgedacht haben. Ich hab das glaube ich das erste Mal als Jugendlicher gelernt, als der aktivste Wolfsburger beim wundervollen PFYC auf seiner facebookseite Beiträge darüber schrieb, wie er sich wegen der Entscheidungen des Konzerns vom Verein abwandte.

Dazu kamen dann auch das kräftige Investieren des Konzerns, was sicherlich manchem Fan gefallen hat, der eintretende Gewöhnungseffekt des neuen Eigentümers, sowie der sporadisch auftretende sportliche Erfolg. Außerdem sind ja bei den meisten Fussballvereinen die Mehrzahl der Fans gar nicht so stark an Fragen der Mitglieder-/Fanvertretung interessiert. Und es war und ist ja keine Übernahme durch Fremde von Außen, sondern eine von innerhalb der Stadtgrenzen, die Verbindung Werk/Konzern, Stadt und Verein waren hier ja schon Thema. Deshalb ist das Thema bei den meisten (Normalo-)Fans Stück für Stück verblasst.

Aktuelle Lage: Anders war das in der aktiven Fanszene. Aber trotz ständiger Kritik der Fanszene in den letzten Jahren gab es wenig bis keine Veränderungen. Weder bei Einzelthemen, wie zB der Wappenveränderung, die seit der Übernahme kritisiert wird oder den wahllosen Trikotfarben (auswärts, drittes), gab es Verbesserungen. Noch war beim Kern des Konflikts, dem fehlenden Einfluss der Fans/Mitglieder, wirklich eine Veränderung feststellbar. Das blieb auch deshalb so, weil die Kritik nur von einem Teil der Fans stattfand und mit Blick auf den Gesamtverein Randthema blieb. Diese Saison ist die Kritik etwas lauter geworden und jetzt hat sich die Situation verkantet. Eine gute Zusammenfassung findest sich in den Artikeln von Faszination Fankurve.

Dieser Artikel erzählt, wie im Rahmen der Investorenproteste durch eine Plakataktion die Situation beim eigenen Verein als negatives Beispiel dargestellt wurde (Zusammenfassung: „Es ist an der Zeit, Ausnahmeregeln von 50+1 wie bei uns kritisch hinterfragen. Wir finden, dass auch bei Vereinen, die einer Ausnahmeregelung von 50+1 unterliegen, ein verbindliches Mitbestimmungsrecht von Fans gegeben sein muss.“)

Dieser Artikel beschreibt, wie es an diesem Wochenende dann wieder eine Plakataktion mit Erneuerung dieser Kritik gab („Fanfremde Geschäftsführung“, „Ungleicher Wettbewerb“, „Identitätsverlust“, „Spielball des Konzerns“, „Scheinmitbestimung“).
Verbunden war diese erneute Kritik mit vielen Pyroaktionen beim Spiel, sowohl zum Anfang des Spiels in Zusammenhang mit den Plakaten, aber auch danach wurde alle paar Minuten was angezündet.

Dieser Artikel gibt ein langes Statement zum Hintergrund der Aktion wieder (Forderungen: „Radikaler Umbruch und Mitbestimmung jetzt“).

Dieser Artikel schließlich beschreibt die Reaktionen des Clubs vor allem auf die (erneute) Pyroaktion (u.a. Verbot von Choreografien, Blockfahnen und Schwenkfahnen).

Einschätzung: Ich bin sehr dankbar, dass das derzeitige Konstrukt endlich laut in Frage gestellt wird. Mehr Mitbestimmung durch Mitglieder wäre mir persönlich sehr wichtig.

Tja, aber wie kann das erreicht werden? Der Rasenfunkforumsthread zu den Genossenschaften ist zwar super, aber wimmelt nicht gerade von Wolfsburgern.
Daher hat sich die Fanszene für Plakate und Pyro entschieden. Zu Pyro hab ich grundsätzlich wenig Meinung. Aber ist es an dieser Stelle kontraproduktiv oder bringt es dem Konflikt Aufmerksamkeit?
Kurzfristig war es möglicherweise kontraproduktiv. Es war einfach für die Vereinsführung, überhaupt nicht inhaltlich auf die Kritik der Plakataktion einzugehen, sondern den Scheinwerfer allein auf Pyro zu richten. Und sie konnte den Aufmüpfigen durch die Verbote richtig weh tun. Also Punktsieg für die Vereinsführung? Aber was sind die weiteren Auswirkungen?

Ich denke gerne darüber nach, wie Gruppen am besten ihre Interessen erreichen. Beide Seiten haben sich jetzt erstmal für Konfrontation entschieden. Vielleicht gab es aber auch seitens der Vereinsführung keine wirkliche Bereitschaft, im freundlichen Dialog Veränderungen anzugehen, sondern es wurde nur Scheinmitbestimmung zugestanden (s. den in der Erklärung angebrachten Fanrat). Vielleicht musste es aus Sicht der Fans also krachen. Und vielleicht löst die Reaktion der Vereinsspitze nicht nur in mir Trotz aus (ich persönlich finde die Reaktion unverhältnismäßig und entlarvend).
Wie reagiert die Fanszene darauf? Auch trotzig? Meine Hoffnung ist, dass die Reaktion des Vereins die Fanszene zusammenbringt und sie Woche für Woche die Kritik erneuert, um einen Prozess anzustoßen, der in Zukunft Verbesserungen bringt.

Die andere Hoffnung wäre, dass das Kartellamt von Außen eingreift und mehr Mitbestimmung verlangt. Nachdem die im letzten Jahr vereinbarten Vorgaben zwar richtig, aber aus meiner Sicht nur Makulatur waren, könnte es da aufgrund der Unruhe rund um Hannover immer noch krachen.

Oder das Gründungsmitglied der zweiten Fussballbundesliga kehrt dorthin zurück und könnte sich durch einen Abstieg etwas vom Konzern lösen. Aber das halte ich für unrealistisch, dafür ist der kritische Prozess zum einen noch nicht weit genug vorangeschritten und zum anderen könnten wir auch in diesem Jahr dem Abstieg ein Schnippchen schlagen. Mal sehen, durch sind wir nach den Leistungen der vergangenen Spiele noch nicht.

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Danke für die Zusammenfassung!

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Hallo ist die Mannschaft nach dem Sieg gegen Bochum wieder zufrieden und verliert gegen Freiburg wieder. Freiburg hat viele Verletzte und die Kraft könnte ausgehen. Ich hoffe für Freiburg das sie noch Platz 6 oder 7 erreichen können. Muss Angst vor Wolfsburg haben? Und schön für die ganzen Sachen zu Wolfsburg das bekommt ja nicht so viel mit.