Endlich gehts - auch hier - wieder los 
BVB gg SGE:
Ich fands sehr interessant das beide Teams grds. im hohen Pressing im 4-2-4 agierten und beide Teams offensiv jeweils den RV nach vorne zogen. Hiermit gingen beide Teams defensiv dann jedoch anders um. Bei der SGE orientierte sich Chaibi sehr stark an Ryerson, sodass die SGE häufig in einer Fünferkette verteidigte, beim BVB orientierte sich Malen nicht an Kristensen, sodass Schlotterbeck häufig alleine gegen 2 auf seiner Seite stand. Das führte insb. in der Anfangsphase zu vielen Situationen, die dann „nur“ in Ecken endeten, es schien jedoch so, dass Topmöller hier etwas aus dem Pokalspiel des BVB mitgenommen hat.
Nach der Trinkpause hatte der BVB das ganze dann besser im Griff. Schlotterbeck stand nicht mehr so zentral wenn der Ball auf der linken Seite war, sodass die Diagonalbälle schwerer wurden & der BVB wurde im Pressing auch deutlich präsenter, sodass es seltener die Gelegnheit gab diesen Ball kontrolliert zu spielen.
Da der BVB selber auch ballsicherer wurde, konnte man den Ball sehr gut halten und immer wieder schnell zurückgewinnen, sodass man sehr lange auf die tiefe Frankfurter Fünferkette zulief. Allerdings konnte man hier kaum Chancen kreieren, schlug meist ungefährliche Flanken oder kam zu Distanzschüssen.
Das 1-0 fällt dann in der ersten defensiven Szene für die SGE nach eigenem Wechsel. Hier brachte Topmöller Nkounkou und zog Chaibi von links auf rechts. Im Aufbau sind dann Chaibi & Skhiri halb bei Groß, der aufdreht und auf Gittens spielt. Eigentlich doppelten die Frankfurter die Außen konsequent mit dem Flügel, oder wenn der vorne anlief dem Sechser. Hier war jedoch (evtl. auch durch den Wechsel) noch nicht ganz die Abstimmung zwischen den beiden da, sodass Gittens nur auf Kristensen zulief.
Sankt Pauli & Holstein Kiel
Sankt Pauli hat mit sehr gut gefallen. Man hat sich nicht auf die Defensive beschränkt und sich sehr gut hinten herausgespielt. Immer wieder konnte man aus der IV direkte Bälle in die letzte Linie spielen, von wo aus man den Ball dann klatschen lies auf einen nachrückenden MF oder selber aufdrehen konnte. Leider fehlte hier komplett das Timing für den letzten Pass, weshalb man beste Situationen ungenutzt lies.
Insg. sollte das jedoch Mut machen weiter so aufzutreten, dann wird man früher oder später auch punkten. Auch Kiel hatte immer wieder gut vorbereitete Angriffe drin. Ich war schon beim Testspiel gegen Gladbach überrascht und hab es zT auch ein wenig als Testspiel abgetan und nicht gedacht, dass man das so in die Bundesliga rüberbekommt, aber man konnte den Eindruck bestätigen.
Insg. ist meine Vermutung von zwei ziemlich sicheren Absteigern deutlich verflogen. Ich sehe zwar nach wie vor eine geringere Qualität im Kader im Vergleich zu einigen Konkurrenten, allerdings war das ganze bei beiden Teams halt strukturell besser als viele der direkten Konkurrenten.
FC Bayern
Eigentlich wollte ich was zum Spiel schreiben, aber so inspirierend war Wolfsburg jetzt nicht. Grundsätzlich finde ich Kompany nach wie vor interessant und glaube auch an ihn als Trainer. Ich bin nur sehr gespannt, wie weit er diesen Ansatz mit diesem Bayern Kader durchbringen kann. Die defensive Mannorientierung hat bspw. in der ersten Hälfte gut geklappt. Wolfsburg konnte sich kaum befreien und spielte eigentlich nur lange Bälle aus der eigenen Hälfte. In ein kontrolliertes Spiel kam Wolfsburg kaum. Allerdings hast du hinten halt Minjae und Upamecano, die leider beide immer für Fehler gut sind, was bei dieser Mannorientierung ein Problem ist.
Offensiv fand ich das ganze jedoch schon sehr fluide und ansehnlich, insb. die Harmonie auf der rechten Seite zwischen Olise und Boey hat mir gefallen. Allerdings glaube ich bei Boey noch nicht so richtig daran, dass er die Stammlösung sein kann, auch wenn er vom Profil her optimal wäre.
BMG gg LEV
Bei Gladbach hat mich die Herangehensweise in der ersten Hälfte teilweise irritiert. Leverkusen hat offensiv eigentlich alles so gemacht wie in der vergangenen Saison und das Tiefe 5-4-1 von Gladbach fand ich auch erwartbar, insb. da Leverkusen Probleme damit hatte, wenn Gegner tief den Raum verteidigen. Allerdings ist man im Anlaufen immer wieder in ein 5-2-3 gegangen. So hat man zwar die IV 3-3 angelaufen, hatte dann jedoch für Xhaka & Andrich sowie Wirtz & Hofmann nur je einen Gegenspieler, stand zwischen erster und letzter Linie also quasi zentral in einer 4-2 Unterzahl.
Zur Halbzeit hat dann umgestellt und deutlich mannorientierter den Leverkusener Aufbau gestört, was grds. schon besser funktioniert hat, allerdings waren dadurch nach wie vor Wirtz und Hofmann zwischen den Linien in Überzahl, sodass Leverkusen, wenn möglich, hier öffnen konnte.
Mit Ball fand ich Gladbach überraschend gut. Tief hat man selber in einem breiten 4-2 aufgebaut um das Leverkusener Pressing auseinanderzuziehen, die das ganze dennoch mannorientiert angelaufen sind. Im höheren Ballbesitz ist man dann in ein 3-2-4-1 gewechselt. Da haben mir Plea und Stöger im Halbraum schon sehr gut gefallen und insg. fand ich das auch gut gelöst mit Netz und Honorat in der Breite.
Plea und Stöger waren auch der Schlüssel für Gladbach um sich aus der Mannorientierung zu befreien, denn beide wurden mit dem äußeren IV der Leverkusener gedeckt, sodass diese entweder nach vorne verteidigen mussten und den Raum öffnen mussten, oder den Gegner zwischen den Linien frei lassen mussten.
Generell bin ich sehr gespannt auf die Stöger Kleindienst Kombination, das hat vom Verständnis schon sehr gut gepasst im ersten Spiel