Mein Blick auf das Topspiel: Dortmund-Eintracht
Zuerst ein Blick auf meine Analyse vor dem Spiel, einfach damit ich nicht alles doppelt schreiben muss und um euch an meiner Aufarbeitung teilhabenzulassen:
Aufstellungsvorschlag: Trapp-Kristensen/Koch/Theate-Nkounkou/Skhiri/Götze/Dina Ebimbe-Chaibi/Ekitike/Marmoush
Dortmund wird aller Voraussicht 3-4-3 spielen.
Kobel-Süle/Anton/Schlotterbeck-Couto/Can/Groß/Gittens-Brandt/Adeyemi/Sabitzer
Stärken sind hierbei sicherlich die Geschwindigkeit von Gittens und Adeyemi, und der Spielaufbau von Schlotterbeck und Groß. Schwächen dahingegen der Spielaufbau von Can, die Geschwindigkeit von Groß und Süle (gerade im Antritt).
Also brauchen wir eine gute Flügelabwehr auf dem Platz, Pressing im Mittelfeld und Geschwindigkeit in der Offensive. Alles haben wir im Kader vorhanden. Götzes Anlaufverhalten wurde schon erwähnt, und hoffentlich kann er Can zum Verzweifeln bringen. Auf der anderen Seite habe ich ein wenig Sorge um Larssons Körperlichkeit im Mittelfeld. Marmoush würde ich auf Süle’s Seite stellen, und ich würde Kristensen und Theate als Flügelverteidiger aufstellen.
Das heißt eigentlich 8 Positionen neben Trapp sind eh klar: Theate-Koch-Kristensen-Götze-Skhiri-Chaibi-Marmoush-Ekitiké.
Die letzten Positionen werden dann gefüllt, wenn klar ist, ob man Dreier- oder Viererkette spielt. Bei Viererkette fehlt noch ein IV also Tuta und dann vermutlich doch Larsson als Achter. Bei Dreierkette fehlen beide Schienenspieler, also Nkounkou und Dina Ebimbe.
Und irgendwie tendiere ich dazu Dortmund einfach zu spiegeln, also auch 3-4-3 zu spielen. Denn damit rechnen sie nun nicht direkt damit, wenn es immer geheißen hat, wir spielen Viererkette und die Aufstellung könnte auch das bedeuten, nur mit Dina Ebimbe statt Larsson. Und Anfang der Saison schaut man sich das Pokalspiel sehr genau an, und die Eintracht hat ja auch sehr viel Material geliefert, wie man sie packen kann. Aber was ist, wenn das alles nichts mehr wert ist und links wo Couto angreifen soll, dann nicht mehr Nkounkou und Tuta verteidigen. Und wie gesagt, man würde Dortmund spiegeln und Adeyemi ist nun nicht dieser Angststürmer, der eine Doppelabsicherung einer Viererkette braucht, dann lieber in der Breite mit drei IVs verteidigen, dass nicht die Außen durchbrechen. Die Dortmunder Offensive mit vielen Positionsfremden Spielern sollte verteidigbar sein und vorne können wir dann den Raum nutzen, um mit unserer offensiven Qualität, etwas zu reißen. Gerade durch die unfertige Offensive und das Umlenken des Spiels auf 1 gegen 1 Duelle, könnte man mit dem richtigen Einsatz, Dortmund zuhause auf dem falschen Fuß erwischen und das hätte ja schon was.
Auf der anderen Seite wäre die Viererkette halt auch sehr defensiv mit Theate-Tuta-Koch-Kristensen und ich weiß nicht ob das nötig wäre und man sich so zu sehr einigelt, gerade wenn man nicht zuverlässig den Ball aus dem ersten Drittel bekommt, wenn Theate noch nicht im System ist und Trapp eben auch nicht helfen kann. Da sind mir dann auch einfach zwei Flügel, die hoffentlich einen guten Tag haben, lieber. Und es ist wie gesagt, kein Spiel wo wir gewinnen müssen, da kann man auch einfach mal ausprobieren, jetzt wo wir den DFB-Pokal geschafft haben.
1. Die Dortmunder
Mit der Dortmunder Aufstellung mit 3-4-3 lag ich ganz gut, nur spielte statt Gittens überraschenderweise Malen und statt Couto Ryerson. Man hat gemerkt, dass Malen nicht so richtig in die Schienenposition passte, und auch von Ryerson kam nicht wirklich offensive Gefahr. Allerdings war Groß richtig gut im Spiel und konnte Cans Fehler, die es auch heute wieder gab, immer wieder mal ausgleichen. Auch versprühte mit Brandt, Sabitzer und Adeyemi der Sturm mit vielen fremden Positionen nicht wirklich Gefahr, wie es eigentlich zu erwarten war. Aber alles änderte sich dann halt eben, als mit Gittens der erwartete Unterschiedsspieler auf den Schienenposition reinkam und das Offensivspiel belebt hat, das sonst immer nur im Mittelfeld stattfand. Insgesamt hat Sahin mit ihm den Sieg eingewechselt, gerade wenn die Eintracht aufgrund von Dauerangriff der Dortmunder irgendwann einen Fehler machen musste.
2. Die Frankfurter
Toppmöller entschied sich für das zweite System, das ich als Möglichkeit gesehen habe, um Dortmund zu knacken. 4-3-3 mit Viererkette Theate-Tuta-Koch-Kristensen. Anfangs ging es ganz gut, die Dortmunder zu stressen und ihnen immer wieder Bälle abzuluchsen. Gerade defensiv waren die zwei neuen Außenverteidiger wirklich mit die besten Spieler. Trotz guter 35 Minuten, gab es allerdings nie wirklich ein konsequentes zu Ende spielen der Chancen. Es fehlte dann auch ein wenig die Kaltschnäuzigkeit und die Entscheidungsfindung. Siehe Konter von Ekitiké mit freiem Skhiri. Dann nach der Trinkpause kam es leider wie ich vermutet habe, aber das System führte einfach dann zu sehr, passiv zu werden und nur zu verteidigen. Auch war Larsson leider nie so richtig im Spiel, auch deshalb wollte ich ihn eher nicht aufstellen, weil für dieses Gegenspiel im Mittelfeld gegen Can und Groß ich ihn nicht ganz geeignet sah, da er dann doch besser mit Ball ist als gegen den Ball. MIt Skhiri und Götze stelle ich mir da weiterhin eher ein Duo vor, dass zumindest gegen den Ball das Mittelfeld beschäftigen hätte können. Also ja, man könnte sagen, man hätte mutiger aufstellen und spielen lassen können, statt mit vier sehr defensiven Verteidigern die relativ ungefährliche Dortmunder Offensive außerhalb der Flügel abzuwehren. Denn so richtig die Schwächen der Dortmunder herauszufordern gelang nicht wirklich. Auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, erstmal auf Sicherheit zu gehen und dann mit wachsendem Mut die Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Und allzu viel am System herumdoktorn ist vielleicht auch nicht immer das Beste. Außerdem scheint es mit Dina Ebimbe, dem wichtigen Schienenspieler auf rechts, gerade ein bisschen Unruhe zu geben und er könnte noch wechseln, wenn sich ein Abnehmer findet. Auch die Wechsel hatten leider nicht wirklich viel Effekt mehr. Mit Uzun, Matanovic und Hojlund feierten drei junge Talente ihr Bundesliga-Debut im Westfalenstadion und sie wirkten teilweise noch etwas überfordert, jetzt die Niederlage abzuwenden, ohne dass es vorne noch einen Taktgeber gab.
3. Fazit.
Die Eintracht hat das Spiel ob des Ballbesitzes und der Passivität für sehr lange Zeit sicher nicht zu unrecht verloren, aber es war auf jeden Fall auch eine Menge Pech im Spiel. Chaibis Chance hätte sicher Dortmund sehr herausgefordert und zumindest einem gerechten 1-1 entsprochen. Dass er die auch reinmachen kann, zeigte sich beim 1-0 gegen Braunschweig, aber hier vergibt er eine 0.92 XG Chance. Und kurz später trifft Gittens dann mit 0.03 XG knallhart ins Tor und entscheidet das Spiel, da die Eintracht dann nicht mehr wirklich aus ihrer Passivität rauskamen. Auch das 2-0 fiel entsprechend unglücklich. Auf der einen Seite stand Elfmeter im Raum und dann zieht Gittens nochmal durch und tunnelt Trapp zum 2-0. Auf jeden Fall gab es einige interessante Ansätze, die für eine Weiterentwicklung sprachen, aber leider war ein Eckentor in der ersten Phase als es 6-0 Ecken stand, keine davon. Und gerade bei diesem Dortmund, das mit einer unidealen Aufstellung ins Spiel ging, die vielleicht nie wieder in der Saison auf jemanden zukommen wird, hat man sicher eine gute Chance auf erste Punkte liegen lassen haben. Aber so ist Fußball.