Ich bin ja gespannt was Max zu Leipzig sagt, für mich war es genau das was ich von ihnen die erste Saisonhälfte erwarte. Ich finde den Kader katastrophal zusammengestellt und der einzige Grund wieso ich sie am Ende international sehe ist, dass sie keine Dreifachbelastung haben (und die individuelle Klasse natürlich). Aber das war in den ersten 45 Minuten gar nichts, danach zumindest etwas. Aber das aberkannte Tor sagt eigentlich alles über den Leipziger Tag aus….
Von der Bayernseite fand ich es ein gutes Spiel. Ich bin gespannt wie es sich in den nächsten Spielen weiterentwickelt, aber ich bin nach wie vor der Meinung dass dieses extreme Mannpressing nicht auf Dauer (mit dem Kader) durchzuhalten sein wird, da es mir extremst anstrengend vorkommt.
Aber mein “viel zu früher Take der Saison ™” kommt auch daher:
Tah und Upamecano scheinen mir wirklich gut zusammen zu passen. Beide kommen sehr gut mit dem körperlichen Mannpressing klar. Es bleibt natürlich gefährlich, da ein Fehler häufig direkt in eine Großchance übergeht, aber vom Grundsätzlichen her gefällt es mir (nach 2 Spielen) besser als die letzten Jahre.
Ich würde ein Spiel in der Allianz Arena (gerade am ersten Spieltag) nicht überbewerten. Trotzdem sind Sie mit den ganzen Fehlern für den zweiten Spieltag auf meinen Radar gelandet.
Ich bin außerdem wirklich gespannt, ob man mit Raum und Baku als AV in einer 4er-Kette wirklich langfristig agieren kann.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Bayern beim 2:0 eine 97 Sekunden andauernde Ballbesitzphase hatte, in der kein Leipziger jemals ernsthafte Chancen auf einen gewonnenen Zweikampf hatte - Stellungsspiel und Entscheidungsfindung von Leipzig maximal fragwürdig nicht nur in dieser, aber sehr anschaulich in dieser Szene.
Viel Spaß bei der Aufnahme und ein schönes Wochenende euch allen
Ich habe mich häufig gefragt, wie lange man Profis zugestehen darf, sich an die Linie eines Schiedsrichters anzupassen? Da lagen doch recht häufig lamentierende Leipziger auf dem Boden. Das sollte doch eigentlich Teil der Spielvorbereitung sein, das Profil des Schiris zu kennen.
da ist die Saison noch keine 90 Minuten alt und schon haben wir eine der kuriosesten Szenen der jüngeren Vergangenheit:
albern, dass Lukeba den Freistoß wie beim Hockey einfach andribbelt und es kaum jemand bemerkt. Das es im Fußball als akzeptabel bis cool angesehen wird, als hauptberufliche mit diesem Sport sein Geld verdienende Person (Spieler, Trainer, Kommentatoren, Experten, etc) nicht die Spielregeln zu kennen, ist eine ganz komische Eigenart.
unglaublich, dass von den vier Schiris auf dem Platz nicht sofort einer eingreift, sondern die Szene über das gesamte Feld bis zur Torerzielung durchläuft.
fragwürdig, wie die Szene dann aufgelöst wird. Mit Aluhut auf würde ich sagen, dass es da einen inoffiziellen VAR Eingriff gegeben hat, weil man sich nicht sicher war, ob der VAR offiziell eingreifen darf (“falsche Freistoßausführung”), das irreguläre Tor so aber auch auf gar keinen Fall stehen bleiben durfe. Also hat man es so gelöst, dass Badstübner und Assistent sich für alle sichtbar auf dem Platz miteinander unterhalten, um nicht den Verdacht aufkommen zu lassen, dass der Input im legalen Graubereich von Außen kam.
grotesk, dass dabei die falsche Spielfortsetzung herauskommt. Die Doppelberührung beim Freistoß ist ein Vergehen, das einen indirekten Freistoß für den Gegner nach sich zieht. Das ist Anfängerlehrgangwissen. Das Badstübner als Profi-Schiedsrichter stattdessen den Freistoß wiederholen lässt und anzeigt der Ball habe bei der Ausführung noch gerollt, deutet um so mehr darauf hin, dass keiner der Schiris auf dem Platz eine Wahrnehmung der Situation hatte. Der Ball lag vor der Ausführung ganz deutlich ruhend auf dem Boden.
Ich bin noch ein wenig geplättet von Max’ klarer Ansage zur Diskussionskultur hier. Ich stimme mit allem überein; frage mich aber, warum auch hier offenbar eine solche Ansage notwendig ist. (Gibt es einen Thread dazu? Ich habe ihn leider nicht gefunden und schreibe deshalb hier.)
Ich bin ansonsten hauptsächlich im St-Pauli-Forum, in dem es auch große Probleme mit der Diskussionskultur gibt. Insbesondere natürlich im Thread zu Jackson Irvine, wie sich viele hier sicherlich denken können.
Auf der anderen Seite lese ich manchmal in anderen Foren mit (worum, dsc4ever) und finde dann immer noch die Zivilisiertheit, mit der hier (Rasenfunkforum) oder auch meist im StP-Forum miteinander kommuniziert wird, sehr erfreulich.
Ich kann nichts besonders Kluges dazu schreiben, weshalb manche Formen von Kommunikation, die man zumindest unverschämt/uninformiert/beleidigend finden könnte, inzwischen in Foren auch immer mehr “normal” zu werden scheinen. Ich hoffe nur, dass wir alle uns an die von Max noch einmal adressierten Regeln halten. Das habe ich in der Vergangenheit vielleicht auch nicht immer getan und werde mich darum bemühen.
Ich habe das Rasenfunkforum immer als sehr angenehm empfunden; es macht großen Spaß, sich mit Euch auszutauschen. Möge das so bleiben.
Danke für die Ausführungen. Bei den letzten Punkten (fragwürdig / grotesk) erscheinen mir deine Ideen sehr glaubwürdig. Da habe ich dann offenbar den gleichen Aluhut auf.
Ja genau. Ich fand Leipzig gar nicht so schlecht. Der Plan zur Torerzielung war nicht so gut, aber defensiv war das ordentlich. Bayern hat nur aus 1,6xG sechs Tore gemacht. Ich würde mich an Leipzigs Stelle nicht gleich in Frage stellen. Ein 2:0 vielleicht 3:0 Sieg der Bayern spiegelt den Spielverlauf besser wieder.
Ich fand das defensiv schon sehr luftig. Das erste Gegentor wurde selbst vorgelegt. Und alle anderen Tore sind mit viel Platz und sehr frei aus dem Strafraum erzielt worden. Die Bayern konnten doch quasi ungehindert in den Strafraum eindringen. Durch Dribbling oder Passspiel. Mir hat bei Leipzig in allen Mannschaftsteilen jegliche Körperlichkeit gefehlt. Fußball ist nicht körperlos. Und im Angriffsspiel hat mir auch Mut gefehlt.
Stimmt schon, deswegen wäre ein 2:0 oder 3:0 ja verdient gewesen. Aber es war nicht 6:0 luftig. Bayern hat einige low xG Chancen verwertet. Ich finde es nicht schlimm diese zu zu lassen. Im Angriff sind wir uns einig. Da war nicht viel und die Bayernsieg daher völlig ungefährdet, auch mit einer normalen Chancenverwertung
Ich glaube in der Saison Vorschau hatte Tobi Escher im Hinblick auf die Leistung des VfB beim Supercup gegen die Bayern prophezeit, dass wir uns noch wundern werden, wie schlecht andere Bundesliga Gegner im Vergleich zum VfB gegen die Bayern aussehen werden…
Ist doch klar: sie sagen, dass Lukeba den Ball mit dem ersten Kontakt dorthin legen will, von wo er den Freistoß ausführen soll, strafbar ist der zweite Kontakt (der dann kein Doppelkontakt ist), weil der Ball nicht ruht. Entsprechend wäre es auch schwieriger zu erkennen gewesen, vor allem weil alle in Bewegung waren in Erwartung eines langen Balls.
Ich bin wirklich kein xG-Fan und habe daher sicherlich mein bias, aber puh… sehe wirklich nicht, wie in dem Spiel eine Diskrepanz von 1.09 (laut Kicker) nur ansatzweise das Spielgeschehen wiederspiegelt. Meine Theorie ist ja, dass die Statistik einfach nicht so toll ist, wie gerne angenommen wird.
Gibt es Spiele, in denen Kane keine drei Tore macht und Diaz den nicht so macht? Sicherlich(, anderseits erklärt das vielleicht auch die Ablöse.)
Aber sonst? zB das 6:0 war doch eine Einladung von Leipzig. Generell, Lukeba hatte wirklich nicht seinen besten Tag
Für mich waren das halt keine niedrigen xG. Bei vier oder fünf der Gegentore fand der Abschluss statt, ohne dass ein Verteidiger noch im Wege stand. Lediglich beim “Fernschuss" von Kane, der allerdings auch schon im Strafraum stand, und seinem Tor, als noch jemand auf der Linie stand, hatte die Verteidigung zum Zeitpunkt des Schusses überhaupt noch Chancen zu reagieren. Und hinzu kommt dann noch die körperlose Verteidigung im Mittelfeld, dank der Bayern ja quasi ungebremst in die gefährlichen Zonen gekommen sind. Ich gehe ja mit, dass die Chancenverwertung schon sehr gut war, was bei der Qualität der Schützen jetzt aber nicht so überrascht. Gleichzeitig finde ich den xG viel zu niedrig.
Der Ort der Spielfortsetzung hatte aber die Zustimmung des Schiris und war damit gültig. Das signalisiert Badstübner ganz deutlich, indem er sich vom Ball Richtung Mittelfeld wegdreht. Ab dann ist jeder Kontakt eine Ausführung, siehe bspw auch die berechtigte Diskussion um den “Kids Mistake” bei Arsenal-Bayern. Wenn der Spieler den Ort nochmal ändern möchte, weil der Ball bspw in einem kleinen Loch liegt, muss er das mit der Hand machen um zu signalisieren, dass es sich nicht um eine Ausführung handelt. Wenn er sich den Ball gegenüber dem vom Schiri freigegebenen Ort nochmal 5-10 Meter nach vorne legt, müsste man ehrlicherweise sogar über eine Unsportlichkeit, also eine gelbe Karte nachdenken.
Im Nachhinein so zu tun als habe man den Ort der Spielfortsetzung nicht freigegeben, ist einfach billige Trickserei von Badstübner um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man das Vergehen vollkommen verpennt hat.
Ich kann leider an diesem Wochenende kein Spiel über 90 Minuten sehen und werd hier deshalb nichts sportlich-inhaltlich beitragen, möchte aber mal anmerken dass ich persönlich sehr angenehm fände wenn man von der (inoffiziellen?) Regel wegkommt, dass der Meister die Saison eröffnen muss. Die Bundesliga bietet ja jede Menge mögliche Highlightspiele und die Bayern (die ja auch in den nächsten 10 Jahren mindestens 9x Meister werden, wer macht sich da schon was vor) sind da aus meiner Sicht ein riesiges Downgrade für eine attraktive Saisoneröffnung. Die letzten Ergebnisse von der Saisoneröffnung mit Münchner Beteiligung waren aus deren Sicht 6:0, 4:0 und 6:1, alles gegen Gegner denen man was zugetraut hat, wem macht das Spaß? Wieso nicht: einer der Aufsteiger darf die Saison zuhause eröffnen gegen einen Highlightgegner (der halt aber eben nicht Bayern ist)?
Ich bin mir sicher dass es marktwirtschaftlich immer noch Sinn ergibt wenn Bayern auch die nächsten 10 Saisons eröffnet, die DFL wird schon wissen was sie da macht. Aber für mich als Gen Zler, der mit dem Selbstverständnis von absoluter Bayerndominanz großgeworden ist, war die Männer-Bundesligaeröffnung deshalb einfach nie ein Event was mich mehrinteressiert als ein normales Bundesligaspiel, das sieht bei anderen Ligen die ich verfolge ganz anders aus und ich finde das emotional auch irgendwo schade.