Gesprächbedarf rund um die Turbine? Hier ist der Ort dafür.
Glaubt ihr Turbine bleibt in der Liga
Na ja heuer hat man zumindest bessere Chancen weil nur einer absteigt.Ich hab sie fast nie spielen sehen sei dem Abstieg aber würde sagen sie kämpfen normal mit Jena um den Verbleib.
Die Kader der anderen halt ich doch für stärker.
Danke für die Antwort
Ganz klar: ja.
Aber nur aus zwei Gründen: ich halte Jena für schwächer und es steigt nur einer ab.
Die Diskrepanz zwischen Liga 1 und 2 ist meinem Eindruck nach nicht mehr ganz so riesig wie noch vor wenigen Jahren, aber sie ist immer noch groß. Leider.
Bestimmt komplett uneigennützige Frage und nicht mit dem Hintergrund des Rasenfunk-Tippspiels gefragt.
Ich glaube auch, dass sich die Turbine halten wird. In der zweiten Liga hatten sie eine sehr stabile Defensive, dafür Probleme beim Tore schießen. Das ist eine solide Basis für den Klassenverbleib. Wenn man nur oft genug Unentschieden spielt und hier und da vielleicht mal ein 1:0 rausholt, dann dürfte das schon reichen, um nicht Tabellenletzter zu werden.
Reicht wohl wenn man gegen Jena 2x gewinnt.
Gegen wem will man denn oft genug Unentschieden spielen geschweige 1:0 gewinnen?
Wenn man die Kader anschaut haben alle einen deutlich besseren.
Klar kann man als Team was bewirken doch es braucht auch einige starke Individualisten.
Wer ist das bei Potsdam?
Schwalm? sonst ?
Möchte daran erinnern, dass Bremen in ihrer zweiten Bundesliga-Saison eine ähnliche Strategie gefahren sind (neun Tore, 18 Punkte – wir erinnern uns) und dabei unter anderem Eintracht Frankfurt ein 0:1 abgerungen haben. Muss ja nicht gleich Frankfurt sein, die auch in den letzten Jahren noch etwas besser geworden sind, aber wenn die Null gegen Teams wie Freiburg oder Köln steht, dann kann auch ein gut geschossener Freistoß ausreichen. Dafür gilt es nur, auf der vorhandenen Stärke aufzubauen. Wenn man sich die Neuzugänge anschaut, dann scheint das auch die Idee zu sein, da ist nämlich keine Stürmerin mit dabei.
Als jemand, der alle Heimspiele von Turbine verfolgen konnte, denke ich auch, der Plan muss sein über die Defensive die Punkte zu holen. Offensiv lebt man eigentlich von Standards und Einzelaktionen, hier hat man mit Bianca Schmidt eine sehr wichtige Spielerin verloren. Inwiefern Grosicka (kam von Meppen) in der ersten Liga Torgefahr ausstrahlen kann wird man sehen müssen. Zumindest hat man durch die Abgänge nicht noch mehr Offensivkraft verloren, denn Pauline Deutsch konnte sich ehrlicherweise auch in der zweiten Liga überhaupt nicht durchsetzen vorne.
Würde an einem guten Tag noch Noa Selimhodzic nennen, hängt aber auch von ab, wie ihre Mitspielerinnen mitmachen. Gerade das zentrale Mittelfeld ist schon sehr limitiert nach vorne.
Ja sowas wie Bremen funktioniert aber selten bis gar nicht.9 Tore sind schon irre.
Da hat halt aber natürlich auch die Konkurrenz mitgespielt.
Und wie gesagt man braucht heuer nur eine Mannschaft hinter sich lassen.
Hoffe auch das es Turbine schafft.
Und das mit der Defensive ist klar man sollte nicht versuchen mitspielen zu wollen sonst kann es böse enden.
Jena wird halt genauso spielen.
Nun macht es sich Turbine selbst noch schwerer die Klasse zu halten…Das hat ja schon letztes Mal blendend funktioniert als ein Trainer während der Saison gefeuert wurde. Zumal man jetzt ja nicht mal mehr einen Co-Trainer als Interimslösung hat.
Neuer Trainer wird also der Österreicher Kurt Russ, auf Empfehlung von Gregor Kannenberg, (Vorstand Sport). 59 Jahre alt, keine Trainererfahrung in Deutschland oder im Frauenfußball.
Diese Saison könnte das noch reichen für den Klassenerhalt, aber wie jemand, der diese Mannschaft langfristig entwickeln kann (was bitter nötig wäre), wirkt Kurt Russ jetzt nicht auf mich.
Ohne Hauptsponsor und mit den mittlerweile angehobenen Trainer*innenanforderungen in der Frauen-Bundesliga wird es wahrscheinlich schwierig gewesen sein, überhaupt jemanden zu finden, der den Job macht. Positiv für die Turbine stimmt es mich trotzdem nicht wirklich. Und wenn sie diese Saison nicht die Klasse halten, dann war es das wahrscheinlich endgültig.
Anscheinend hat man sich bei Turbine schon im Sommer mit Kurt Russ beschäftigt. Grund dafür ist die neue Trainerlizenzanforderung (UEFA-Pro-Lizenz) in der Frauen-Bundesliga. Gebhardt und Heinrichs hatten nur die A-Lizenz und bei Turbine war man sich nicht sicher, ob der DFB ein Jahr Schonfrist in der Lizenzfrage gewähren würde.
Ich gebe zu, dass die Trainerlizenzanforderungen (nochmal?) angehoben worden sind, ist irgendwie an mir vorbeigegangen. Vor zwei Jahren hat ja noch die A-Lizenz gereicht. Mit diesem Wissen muss man wohl wirklich zu dem Schluss kommen, dass Kurt Russ der vermutlich einzig kurzfristig verfügbare Kandidat war.
Die Einstands-Interviews von rbb und MAZ lesen sich auch, sagen wir mal, interessant:
Das Interview in der MAZ ist leider hinter Paywall, aber das im RBB macht ehrlich gesagt wenig Mut: Hat sich bisher kaum mit dem deutschen Frauenfußball beschäftigt und geht davon aus, dass man bei Frauen im Fußball nur einen etwas anderen Ton anschlagen müsse als bei den Männern. Eine klare taktische Idee bringt er auch anscheinend nicht mit. Besonders spannend fand ich diese Antwort:
RBB: Welche Kompetenzen und Qualitäten hat Turbine sich vorgestellt? Was hat für Sie gesprochen?
Russ: Da müssen Sie mal den Vorstand fragen. Ich glaube, ihnen hat gefallen, wie ich den Fußball sehe, wie ich Fußball erleben will. Das dürfte den Ausschlag gegeben haben.
Das lädt eigentlich ein wenig zur Selbstbeweihräucherung ein, Russ nimmt es aber überhaupt nicht an. Kann man als Bescheidenheit auslegen, hilft aber auf jeden Fall nicht bei der Frage, wofür er fußballerisch steht.
Ich finde die Art und Weise sehr bedauerlich, wie es mit Turbine Potsdam in der Bundesliga endet, zumal es voraussichtlich nie zum Ligaduell zwischen Turbine und Union kommen wird. Eine letzte Chance besteht, wenn eine zweite Mannschaft in der zweiten Bundesliga auf einen Aufstiegsplatz schafft, weil dann kein Verein aus der Bundesliga absteigt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es keine talentierten Trainer in der Umgebung gibt, die bereits Erfahrung im Frauenfussball mitbringen und das Abenteuer Bundesliga nicht gerne annehmen würden. Schade, dass es so enden muss.
Klar gäbe es Trainer/innen in der Umgebung mit der nötigen Erfahrung im Frauenfußball, Marie-Louise Eta etwa, die als Individualtrainerin bei den Union-Frauen arbeitet und auch die UEFA-Pro-Lizenz hätte. Aber dieses Kaliber hat eben entweder gar kein Interesse am Turbine-Trainerstuhl oder Turbine kann es sich finanziell nicht leisten, diese Trainer/innen einzustellen. Nicht umsonst gibt es ja (seit Jahren) immer noch den unbesetzten Posten Sportdirektor*in. Und das Thema langfristiges Potenzial des Vereins schreckt auch nochmal einige ab, denn was kann man bei Turbine realistisch erreichen? Jede Saison bis zum Ende Abstiegskampf und dann doch noch irgendwie drinbleiben? Mit den aktuell verfügbaren Mitteln schafft man es ja schon nicht einen Kader zusammenzustellen, der irgendwie in der 1. Liga bestehen kann. Und da die Jugendarbeit über Jahre sträflich vernachlässigt wurde, kommt da natürlich auch nichts nach.
Turbine ist, nach dem was ich so mitbekommen habe, auch auf Grund der Funktionäre so unattraktiv. Viele haben ja durchaus romantische Gefühle für Turbine. Wenn man den diversen Berichten Glauben schenkt, wären ja ein paar auch zu Einkommensverzicht bereit, allein die „Führungsebene“ scheint hm schwierig.
Das ist alles richtig und logisch, da Turbine nicht das Geld hat, in der ersten Liga langfristig mitzuhalten. Es wird doch aber irgendeinen Trainer aus der Umgebung geben, der Lust auf eine solche Aufgabe hat, irgendein Coach frisch von der Hochschule oder ein Regionalligatrainer der Damen; irgendein Trainer, der etwas ausprobieren möchte. Für einen ohnehin geplanten Abstieg muss es ja kein großes Kaliber sein. Da Marie-Louise Eta bei Union optimal gefördert wird, geht sie natürlich nicht nach Potsdam. Vielleicht hängt es wirklich an internen Streitigkeiten. Ich hoffe, dass Turbine die Re-Amateurisierung vernünftig hinbekommt, mit einem 60-jährigen Trainer und Newbie im Frauenfussball erscheint mir das nur schwer möglich. Ich möchte ihm jedoch persönlich auf keinen Fall zu Nahe treten, ich kannte ihn vorher nicht.