11 Leben S01E17 - Mount Everest

Fertig. Puh.

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Muss sich bestimmt gut anfühlen dieses Werk fertig gemacht zu haben?
Ich habe viele Stunden mit dem anhören verbracht, ich kann mir vorstellen du hast insgesamt mehrere Jahre für diesen Podcast investiert, also nochmal Danke! :see_no_evil:

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Ich glaube, das reicht nicht ganz :sweat_smile:

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Glückwunsch zu einem rundum gelungenem Podcast. Ich fand das Interview insbesondere zum Ende hin interessant, vielleicht auch weil es nicht mehr diesen zeitlichen Abstand gibt oder weil Hoeneß gemerkt hat, dass eben bei deinen Formaten Diskussionen genug Raum gegeben wird und eben kein anekdotisches Erzählen notwendig ist.

Etwas verwundert hat mich dann doch, dass Hoeneß beim Kirchvertrag keine moralischen Bedenken hat. Das dieser Vertrag unfair gegenüber den anderen Bundesligisten ist, nachdem das pay-per-view gescheitert ist sieht er ja offensichtlich nicht so. Das hat mal wieder gezeigt, dass zwar ein sehr analytischer Mensch ist, aber eben oft nicht (richtig) selbst reflektiert oder Richtung Zweck heiligt die Mittel tendiert.

Auch das Thema „Zukunft des Fußballs“ war hervorragend von euch diskutiert. Ich glaube Hoeneß weiß selber nicht, ob er jetzt pro oder contra 50+1 ist. Zu diesem Thema würde ich mir ein Tribünengespräch sehr wünschen. Die Gründe für die Probleme sind hinlänglich bekannt und du hast das Thema schon oft angerissen/bzw. man merkt, dass es dir am Herzen liegt. Dort könnte man diskutieren, was in anderen Ligen nach sportlichem Wettbewerb besser läuft und vielleicht mit je einem Gast, der einen Lösungsansatz fernab von 50+1 kippen vorstellt.

Vielen Dank für die Arbeit, die du in deine Projekte reinsteckst. Ich hoffe auch, dass aus dem Interview eine konstruktive Diskussion entwächst und die Printmedien nicht nur Aussagen herausfiltern.

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Ähm, sorry :see_no_evil:
Natürlich Jahre, ich habe mich verschrieben.

Lieber Max,

vielen Dank für den Podcast. Ich war gelangweilt von der Idee eines Podcasts über Uli Hoeneß. Du hast es aber so interessant erzählt, dass ich die neuen Episoden nicht erwarten konnte.
Enttäuscht war ich vom Interview. Nicht von deiner Interview-Führung. Du musstest ihm Luft lassen, das war klar. Aber ich hatte das Gefühl, dass er doch liebend gerne Anekdoten erzählt und damit das Interview verschmiert.
Mir war es nicht wichtig, etwas sensationell Neues zu lernen. Aber Substanzielles kam da ja nicht wirklich. Auch wenn das manche Medien mittlerweile offenbar anders sehen und sich auf das Verwertbare stürzen.

Achja, noch ein Punkt, der mir aufgefallen ist: er quatscht dir ständig rein, lässt dich nicht mal deine Frage stellen. Er glaubt zu wissen, wie du tickst und was du fragen willst. Mich als Fragender hätte das genervt.

Ein toller Job, lieber Max und alles Gute. Wer hat denn noch so 11 Leben, oder anders interpretiert: wer ist der Nächste der geplanten 11 Leben, über die du erzählen möchtest? :wink:

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Wirklich ein großartiger Abschluss diese Folge und ein sehr schönes Schlusswort. Gerade gegen Ende hin, als es zu den Themen ging die einen gewissen gesellschaftlichen Bezug haben, wurde es richtig spannend.

Besonders schön war beim hören, dass ich mich immer selbst dabei ertappt habe, die über den Verlauf des gesamten Projektes hervorragend herausgearbeiteten Züge des Uli H. zu erkennen meinte: ‚Ah, da kommt die Wohltäter-Keule‘, ‚Oh, hier kommt die Bayern-First Rechtfertigung‘.

Deshalb nochmals vielen vielen Dank Max und an den Rest des Teams für den unglaublichen Aufwand den ihr da betrieben habt. Das Ergebnis ist absolut fantastisch.

Es beginnt leider an einigen Stellen bereits, die Zitate aus dem Kontext zu reißen. Und auch auf Reddit ist das Zitat zu PSG & City bereits oben in /r/soccer angekommen.

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zB. hier:

RTL als Mutter von Audio Alliance hat das aber offenbar auch genau so gewollt, wie man an der Pressemitteilung sehen kann:

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Und am Ende wieder feuchte Augen!
Du wirst Preise für 11 Leben bekommen und das zurecht. Es ist Dein Podcast Gesellenstück aber auch Dein Meisterstück was zufällig über Ulli H. handelt. Es ist ein Max Jacob Ost Orginal. Das nimmt Dir keiner mehr. Harte ehrliche Arbeit kann sich auch heute noch auszahlen.Das hast Du bewiesen. Und hier ist die eine dicke Parallele zu Ulli H.! Und auch der Grund warum es kein andres Ende geben konnte. Das hätte auch nicht zur Person die Ulli H. auch von sich selber zeichnet und zeichnen lassen möchte gepasst.Das Interview ist für mich nicht der krönende fehlende, alles überstrahlend Schlusspunkt. Es ist nur Dein ganz persönlicher Erfolg für die harte Arbeit und daher bitte für Dich ein wichtiger Moment Deines Podcasts schaffens. Ein Werk was Dich in Zukunft immer daran erinnert, das Du jedes Kind geschaukelt bekommst, wenn Du zweifelst weil Dir das Leben wieder mal 11 Stöcker zugleich zwischen die Beine schmeißt. Schön das Du uns von Anfang bis Ende daran teilhaben lassen hast.

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Lieber Max, mir hat das Interview sehr gut gefallen. Vielleicht war nichtbso viel Neues dabei, aber in der Länge und der Ruhe und Mut der hervorragenden Hintergrundrecherche wahrscheinlich doch einmalig. Ich mag auch die Anekdoten darin. Aber ich habe sie auch noch nicht so oft gehört, wie wahrscheinlich viele andere und habe mich auch an Höneß nie so abgearbeitet. Du scheinst ihn mit deinem Wissen schon auch beeindruckt zu haben, sonst hätte er dich wahrscheinlich nicht so lange fragen lassen. Auch die Einordnung danach war gut, lässt mich sehr nachdenklich zurück. Meine richtige Fussball-Leidenschaft ist nämlich noch gar nicht so alt. Klar geguckt habe ich schon immer und an Werder-Meisterschaft erinnere ich mich natürlich auch. Aber das regelmäßige intensive beschäftigen ist im Vergleich sehr jung und würde eher die Abschlussthese belegen.
Mich hat 11Leben ja zwischendurch echt genervt, weil der Rasenfunk darunter etwas gelitten hat und mir die Kurzpässe so gefehlt haben. Jetzt bin aber doch traurig und wehmütig. Aber gleichzeitig sehr froh für dich Max, dass das alles ein Ende hat. Danke natürlich auch an das ganze Team. Es war ein großer Hörspaß!

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Mittlerweile habe ich die Folge auch gehört und kann ein Fazit ziehen.

Ich mochte das Gespräch. Ihr hattet einen angenehmen Gesprächsfluss trotz, oder gerade wegen eurer unterschiedlichen Standpunkte zu dem ein oder anderen Thema - die haben dem Gespräch noch dazu inhaltlich immer wieder Würze gegeben.

Als du erzählt hast, dich als erste Reaktion geärgert zu haben, nicht hart genug nachgefagt zu haben, fand ich das erst einmal ziemlich schade und ich habe mich fast geärgert, dass „ich fahre langsam den Berg herunter und fühle Leere“ nicht der Abschlusssatz war.
Dann fand ich es aber typisch für deinen journalistischen Ehrgeiz. Aber sind wir ehrlich, dafür müsste man auch von Anfang an mit dem Ziel und der Bereitschaft zu streiten in so ein Gespräch gehen. Das bringt am Ende aber wahrscheinlich nur eine kleine Minderheit wirklich hin, denn wenn wir face-to-face gegenübersitzen und miteinander sprechen, sind die meisten Menschen ja doch auf Harmonie und Kooperation aus.
Und auch wenn du nicht den nächsten Bundesligaskandal enthüllst, habt ihr in jedem Fall über einiges gesprochen, das ich noch nicht tausendmal bereits gehört habe.

Ich finde, dass das Interview das Gesamtbild der 16 vorherigen Folgen perfekt ergänzt. Und das bedeutet nicht anderes als dass du in diesen vorherigen Folgen so einige Dinge richtig gemacht hast! Bravo.

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Ich gliedere mal in Punkten, weil mir selbst einiges durch den Kopf geht ( Methode @Erinmund :slight_smile: ).

  1. Vielen Dank für diese Reise. Die zum Tegernsee in der letzten Folge. Die durch mehr als 50 Jahre (deutsche) Fußballgeschichte. Die durch mehr als 50 Jahre deutsche (und internationale) Sportökonomie des Fußballs. Danke auch an das gesamte Team im Hintergrund.
  2. Ich finde es beeindruckend, dass du dir nach einem 2h Gespräch immer noch die Geistesgegenwart und die journalistische Integrität bewahrt hast und dich nicht hast einladen lassen.
  3. Ich bin anscheinend alt. :smiley:
  4. Hätte dieses Interview noch besser laufen können - von deiner Seite aus? Ich denke nicht. Wenn dir die übriggebliebenen kritischen Fragen während des Interviews eingefallen wären und du sie gestellt hättest, wäre dann ein anderes Bild entstanden? Eines mit noch mehr Schattierungen? Wieder ein nein von mir. Ich denke unser liebster (ehemaliger) Wurstwarenproduzent wäre ausgewichen, wo er ausweichen wollte, oder hätte noch ein paar Details hinzugefügt, die das Bild nicht verändert hätten.
  5. Hoeneß unterlaufen an ein paar Stellen Modusfehler bei der Auswahl seiner Verben (er verwendet den Indikativ, korrigiert sich und wechselt in den Konjunktiv). Immer in Momenten, wo du nach unklarem und möglicherweise fragwürdigem Verhalten von Hoeneß/dem FCB fragst.
  6. Hoeneß offenbart erstaunliche Erinnerungslücken - ebenfalls bei sehr kritischen Fragen. Dafür erinnert er sich an die Mitgliederzahlen des SSV ULm von vor drölf Jahren. Beides zusammen (5+6) spricht, zumindest für mich, für deine sehr gute Interviewführung. Inhaltlich bleibt dadurch bei mir das gleiche Fragezeichen bei den jeweiligen Aspekten stehen, das ich zuvor auch hatte. Das liegt allerdings nur an Hoeneß Antworten.

Im Folgenden kommen ein paar Punkte, die auf den Inhalt eingehen:
7. Hat Qatar wirklich kein Profitinteresse an PSG (oder Saudi-Arabien und Abu Dhabi in England)? Das sind doch große Werbeflächen für die jeweiligen Länder und damit de facto eine Unterabteilung der jeweiligen nationalen Marketingabteilung. Die Marketingabteilung generiert in großen Unternehmen doch normalerweise auch selbst keinen Profit, sondern soll den der anderen Abteilungen vergrößern. Gleichzeitig bedeutet die von dir angesprochene Bindung von Fans an Spieler, dass die Vereine dieser Spieler auf eine aussichtsreiche Zukunft im Merchandising blicken können. Vielleicht ist das ja doch ein Indiz dafür, dass ‚die Scheichs‘ auch direkt mit ihren Fußballunternehmen ein finanzielles Interesse verfolgen. Dann ist der Unterschied zwischen Bayern, US-Hedgefonds, italienischen Großkapitalisten und außereuropäischen Staatsfonds aber keiner der Intention, sondern bloß einer der Liquidität des ‚Festgeldkontos‘.
8. Ich denke es ist auch kein Unterschied der Lauterkeit der Akteure festzustellen. Sind die westlichen Großkonzerne und Milliardäre wirklich ‚besser‘ als die Petrolmonarchien? Kennen wir wirklich deren sämtliche Unternehmensbeteiligungen? Ist niemand von denen an der Produktion von Waffen oder Überwachungstechnologie beteiligt, die ‚dort‘ für Verbrechen eingesetzt werden (und wie sieht es ‚hier‘ aus - Stichwort USA)? Haben die alle keine Geschäftsbeziehungen mit Folterern und Mördern? In meinen Augen ist es hochfragwürdig, wenn man pauschal trennt in ‚gute‘ und ‚böse‘ Eigentümer - nur angesichts der regionalen Herkunft.
9. Ist Ulli Hoeneß ein moralischer Manager gewesen? Nach 17 Folgen kann ich für mich sagen: Jedenfalls nicht nach meinen Moralvorstellungen. Die sind allerdings auch nicht wichtig für die Einschätzung des bekanntesten Sohns der Stadt Ulm. Moral ist und bleibt für mich keine relevante Kategorie für im Kern (sport-?)politische Fragen und Entscheidungen (deshalb habe ich oben ‚gut‘ und ‚böse‘ oben auch in Anführungszeichen gesetzt). ‚Der Ulli‘ war ein genialer Manager, einer, der Entwicklungen des Geschäfts vorausgesehen hat und es immer geschafft hat sein Risiko zu minimieren und seine Gewinne (und die des Vereins) zu maximieren. Er ist aber auch ein Kind seiner Zeit. Früher war das Fußballgeschäft aber ein anderes. Einzelne Bayern-Spieler sind noch nicht so viel wert wie ganze Kader von Liga-‚Konkurrenten‘, Zuschauereinnahmen relativ wichtiger, der Markt nationaler. Ulli Hoeneß hat all das geändert, weil er der erfolgreichste Manager war und weil Bayern in einer guten Ausgangsstellung war. Das Geschäftsgebahren der Spieler heute hält er für gefährlich, die ausländische Konkurrenz des Geldes wegen auch. Aber die finanzielle Stellung des FCB ist gerecht. Die erstgenannten gefährden die Stellung ‚seines‘ Rekordmeisters, letzteres dient ihm. Meine These: Wenn eine Super-League in seinen Augen dem FCB mehr nützen würde als sie schadet, dann wäre auch die gerecht.
10. Trotzdem denke ich am Ende der Reise hat er immer noch ein bisschen die (nostalgische) Brille des leidenschaftlichen Fußballspielers auf, wenn es wirklich um das Spiel auf dem Platz geht. Liebt er also den Fußball oder seinen beruflichen und privaten Erfolg, den ihm zufälligerweise das Fußballgeschäft beschert hat? Vielleicht ja ein bisschen von beidem. Nur den Erfolg liebt er mehr.

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Ein schöner Schlussakkord unter einem beeindruckenden Porträt.

Die Selbstzweifel „Andere hätten bestimmt viel mehr aus dem Interview herausgeholt“ würde ich zerschlagen. Die „Anderen“ hatten Jahre / Jahrzehnte Zeit, das zu tun. Vielleicht muss man einfach konstatieren, dass auch der Erkenntnisgewinn aus der Person Ulli Hoeneß und den deutschen Fußball betreffend endlich ist. Da haben sich Erzählstrukturen und Ansichten innerhalb dieser Kreise etabliert, die geschlossen sind. Als Journalist kann man diese dinge hinterfragen, so wie du es getan hast, aber zu hoffen, dass eine Konfrontation neue Erkenntnisse und Antworten liefert, ist vielleicht vermessen.

Für mich war das Interview ein faires Finale, Hoeneß selbst zu Wort zu lassen. ich hatte schon das Gefühl, dass er Freude daran hatte, zu erzählen. Gleichzeitig schien er etwas „überfordert“ oder perplex zu sein, wenn Max ihn mit einer faktischen Detailtiefe konfrontierte.

Nochmals Danke für die vielen Stunden! Meine Meinung zu Ulli Hoeneß hat dadurch keine Kehrtwende gemacht. So sehr ich den Hut vor seiner Verbissenheit, seinem Erfolgswillen und Engagement ziehe, im Endeffekt bleibt er für mich blind, zu erkennen, dass seine Art erfolgreich zu sein, mit dafür verantwortlich ist, dass der Fußball heute dort ist, wo er ist. Und dass es selbstgerecht und bequem ist, keine Antworten auf die Lösung dieses Problems zu haben. Er zitierte mehrfach „nach mir die Sintflut“, um andere Konstrukte anzugreifen, so ganz anders ist er meiner Meinung nach nicht.

Mein Lieblingssatz des Interviews: „Wir wären zu Fuß bis nach Toronto gefahren“

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Wow.
Herzlichen Glückwunsch zum Tribünengespräch Uli Hoeneß, lieber Max. Das war echt eine Leistung und ein tolles Gespräch, sehr interessant.
Ich habe es noch am Mittwoch bis zum Ende der Folge 16 nicht für möglich gehalten, dass das Interview noch passiert. Und erst recht nicht in dieser Form. Das war ein ganz anderer Uli Hoeneß, als ich ihn z.B. jemals im Doppelpass wahrgenommen habe.

Beim Hören ist mir an Stellen wo kritische Fragen und Themen kamen immer wieder aufgefallen, dass Uli wirklich auf einem komplett anderen Level denkt als Max und deshalb bei vielen Fragen dann so reagiert wie er es tut. Ich finde es kommt sehr gut heraus dass sein Blick vollständig auf Europa geht und die Frage was der FC Bayern tut, um sich nicht von der Spitze in Europa abhängen zu lassen. Daher konnte er glaube ich auch jede kritische Frage so entspannt wegstecken. Weil sie mit einem Bewertungsmaßstab der Bundesliga kritischer zu betrachtenwären als im europäischen Geschäft, wo andere Ding Gang und Gebe sind und die Spitzenvereine sehr viel härtere Dinger drehen.

Planst du noch einen Kurzpass mit Frank für das danach ein, Max? Denn ich würde dafür dann gerne zwei Fragen stellen.

Konntest du in dem Interview für dich etwas neues mitnehmen?
Und: Hast du nach dem Interview Punkte, die du jetzt an früheren Folgen ändern würdest?

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Ich denke, da steht tatsächlich der Nutzen als soft power im Vordergrund. Wer würde sich um Qatar bei den dortigen geopolitischen Konflikten interessieren, wenn sie kulturell nicht so präsent wären?

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Vielen Dank und glückwunsch für diesen tollen Podcast und das finale Interview!

Wie schon von vielen Anderen geschrieben, man hat nicht soviel neues erfahren, was aber nicht am Interview liegt, sondern eben an den 16 vorherigen Folgen liegt und eben das sich Hoeneß zu einigen Themen dann doch sehr bedeckt hält.

Ein Sache, die beim hören mir auffiel: relativ häufiges Nutzung von aber. Ich glaube, dass dies manchmal den Perspektivwechsel verhindert. Das hätte in manchen Situation vielleicht zu einer etwas reflektierteren Antwort geführt (aber das ist natürlich nur Mutmassung und kein garantierter Erfolg).

Was ich mich frage:
Wie siehst du die mediale Schlagzeilen Reaktion auf die Aussagen von Hoeneß? Sind sie gut für dich/den Podcast zwecks Reichweit? Oder vielleicht auch ein Hindernis für zukünftige Interviews, da trotz eines 2 Stunden Interviews nur wenige Worte rausgezogen werden?`
Und wie denkst sind wohl Hoeneß Gedanken zum Interview und den daraus resultierenden Schlagzeilen.

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Ich fand diese Folge glaube ich am besten von allen. Deine Erzählungen vor und nach dem Interview hatten eine fast schon filmische Qualität, die ich so in den anderen Folgen nicht verspürt habe. Du hast deine Gefühlslagen sprachlich so wunderbar formuliert, dass ich das Gefühl hatte, deine Gedanken und Sinneswahrnehmungen 1:1 mitzuerleben; während ich in der Küche stand, dachte ich, dass ich auf der Autobahn nach München bin. Insbesondere die inhaltichen Gedanken nach dem Interview fand ich sehr anregend. Jeder Gedanke von dir hat einen neuen in meinem Kopf angeregt, auf den du dann direkt danach eingegangen bist. Es hat einen riesigen Spaß gemacht, die Folge zu hören. Dazu gehörte glaube ich auch, dass sie jetzt direkt nach der vorherigen veröffentlicht wurde, sonst hätte es glaube ich auch einiges an Wirkung verloren.

Das Interview selbst verlief meiner Erwartung entsprechend. Es war ein durchaus nettes und interessantes Gespräch, aber Hoeneß ist auch einfach ein Mann vom Fach. Er führt seit Jahrzehnten solche Gespräche und weiß zugleich natürlich nicht, wie gut bekannt dir all diese Themen und seine Person sind. In Kombination mit der knappen Zeit kann es nur oberflächlich bleiben. Da sich meine sonstige Bewertung mit der gleicht, die du zum Ende der Folge anführst, möchte ich gar nicht mehr schreiben. Die 16 Folgen haben einen so guten Über- und Detailblick über Uli Hoeneß geliefert, dass ein Interview eigentlich kaum fundamentele neue Infos zu Lichte bringen kann. Ich denke, dass die meisten Hörer eine Art Frieden mit im Schließen konnten.

Obwohl es ja kein Geheimnis ist, dass Hoeneß Vollblutkapitalist ist (falls es jemanden gibt, der diese Ideologie besser verkörpert als er, lasst es mich gerne wissen!), fand ich es trotzdem sehr lustig, wie er darauf reagiert hat, dass es ja Armut in Deutschland gibt. Als hätte er da wirklich noch nie von mitbekommen und könnte es sich auch mit viel Anstrengung nicht vorstellen.

Der wichtigste Satz von Hoeneß im Interview war glaube ich, als er sagte, dass er auch nur ein Angestellter vom FC Bayern sei. Hoeneß wird immer als eine der Größen des deutschen Fußballs dargstellt, als stünde er über allem. Auch viel Kritik, die an ihm geübt wird, bezieht sich auf seine Aussagen, die er als Chef des Vereins tätigt. Es ist eine eigentlich so banale Sache, aber diese klare Formulierung, dass er eben auch nur eine wichtige Rolle in einem Unternehmen bekleidet, wird meine weitere Wahrnehmung über ihn sehr prägen.

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@GNetzer

Wie war das eigentlich mit der Freigabe? Wollte Uli nochmal drüberhören? Hätte er ein Vetorecht (für bestimmte Parts) gehabt?

Und was denkst du darüber, auf welche Weise und mit welchen Zitaten das Interview jetzt durch die Presse geht?

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Einfach nur Gratulation für dieses Werk und auch dafür, dass du damit (wie mit einem Meister-Werk halt) wohl oder übel eine Liga höher spielst in Bezug auf deine persönliche journalistische Entwicklung → Mega zu sehen, dass du auch z.B. im M´Keller trotzdem nichts von deiner nahbaren Art verlierst.

Zukunft-des-Fußballs-TribüG:
ein Gesprächspartner à la Athletic Interest wäre vielleicht auch cool?
= zum Thema gehört ja, dass einzelne Spieler zukünftig mehr und mehr die Bedeutung von Vereinen überbieten (Anzahl der Followerinnen Messi > Anzahl der Followerinnen Barcelona)
→ die Zukunft des Fußballs zu Gunsten der Vereine (und da will ein Uli H. ja wohl hin und daher seine „Bauchschmerzen“ Stand jetzt) kann man vll. wenn überhaupt dadurch justieren, dass man die Kader von Vereinen an strenge Regeln bindet: mehr home-grown Spieler, mehr „nationale“ (ohne braunen Mob zu bedienen) Spieler, beides sowohl im Kader als auch auf dem Feld, prozentuale Maximalabweichungen von Grundgehältern sowie Handgeldern und Boni innerhalb der Vereine (natürlich nur, wenn entsprechend SDAX-Regeln alle Vereine ihre Finanzen etc. transparent machen müssen), prozentuale Maximaldifferenzen von Ausgaben für Spieleretat und Investitionen in Infrastruktur und Ausbildung, Bedingung, dass mindestens eine weitere (Mannschafts-) Sportart -mindestens aber eine Frauenmannschaft- am Standort unterhalten wird (mit einem prozentualen Anteil der bewegten Mittel) → Das alles sollte es schwerer machen, einen Verein wie einen Tanker durch die Gesellschaft, dessen Gut Fußball sein sollte, eisbrechen zu lassen. Denn solche Tanker lassen sich ja offenbar ganz vorzüglich von einzelnen Bonzen-Patrons (ausgesprochen wie in „Narcos“) steuern. Wenigstens sollte der Tickle-Down Effekt [Tobias Escher hatte irgendwo neulich noch beklagt, dass am Beispiel Ronaldo oder MBappe klar werde, dass dieser Effekt nach Covid auch nicht mehr zu bestehen scheine] der Bonzengelder zu den Vereinen der nächst unteren Ebene durch solche Bedingungen begünstigt werden (nach dem Prinzip, dass reiche Vereine sich zwar im Zweifel nationale oder noch sehr junge homegrown Spieler kaufen, für diese aber gut zahlen).
→ Das Interesse der zu unterhaltenden Masse müsste halt irgendwie weg vom „seichten“ Entertainment des „ich gehe ins Stadion, wenn ich weiß, dass wenigstens eine Mannschaft ordentlich spielt, auch wenn das bedeutet, dass ich weiß, wie das Spiel ausgeht“ (wie hieß dieser Effekt /Theorie nochmal? Es gab Schmeling-Lewis und … das Gegenteil von Sepp Herbergers Spruch halt. Sry.) gelenkt werden zu ich gehe ins Stadion, weil es „um etwas geht“. Deswegen bin ich ein großer Freund von Play Offs uns auch der Relegation. Ich wäre ein großer Freund von Dreier-Gruppen in CL, EL, EM-Qualis etc., in denen nur wenige Teams die nächste Runde erreichen. In meiner Theorie könnte ein Sport, in dem es viele Entscheidungspartien gibt, den Trend wieder vom „Insta-Star“-Spieler wie Pogba o.ä. weglenken - eben zu Gunsten der Vereine und im Sinne von Uli H´s Bauch.

Haha, ja, guter Punkt. Für seinen Verein ist er pro für die anderen tendiert er zu Contra. Er hat auch 2012 in 11 Freunde vorhergesagt, in zehn Jahren gäbe es 50+1 nicht mehr. Das wird langsam eng.

Lass mich an dieser Stelle Uli Hoeneß ein bisschen in Schutz nehmen. Denn das ist doch das, was 99% der Fragesteller:innen von ihm wollen: Anekdoten, Randgeschichten, Lustiges. Ich hatte schon das Gefühl, dass er bald gemerkt hat, dass das bei mir anders ist und dann war es ein anderes Gespräch als sonstwo.

Übrigens befeuert durch Unhöflichkeiten meinerseits: Ich hab ihm bei manchen Anekdoten das Wort mit der Pointe der Anekdote abgeschnitten, weil ich sie schon in 11 Leben erzählt hatte und wusste, dass die Hörer:innen sie eh schon kennen.

Ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich habe hundert Ideen, aber gerade nicht die Kraft. Ob nach diesen 17 Folgen überhaupt nochmal was kommen kann? Müsste nicht alles enttäuschen?

Danke dir, das ist wirklich nett formuliert und sehr wahr. 11 Leben war wie eine Prüfung für mich.

An dieser Stelle vielen Dank für eure Geduld mit mir. Entgegen meiner Absichten hat man es dem Rasenfunk schon angemerkt, dass ich noch dieses andere Projekt hatte. Allerdings glaube ich rückblickend auch, dass es von enormem Nutzen für den Rasenfunk gewesen sein wird. Was Gästeakquise und Gestaltung der Folgen angeht. Außerdem hab ich sehr viel gelernt, was man im Rasenfunk merken wird, hoffentlich zumindest.

Steckt das finanzielle Interesse der Geld gebenden Staaten nicht schon in der Prämisse, das Land für Tourismus zu öffnen und unabhängiger vom Gas und Öl zu machen? Ich hatte das immer so verstanden und das war für mich dann der Return on investment, eben indirekt durch einen Marketing oder Sportswashing-Effekt (je nach Sichtweise). Hat aber mit dem Fußball an sich nichts mehr zu tun, es geht um Sport generell. Warum sich die Kataris und andere gerade den ausgesucht haben, ist natürlich eine interessante Frage. Wobei man auch nicht vergessen darf: Von der Deutschen Bank über VW: Katar ist in vielen Unternehmen und Branchen involviert. Der Sport ist halt nur unser Thema und ein sehr sichtbares, deshalb konzentriert man sich darauf.

Das möchte ich ausdrücklich nicht tun. Und doch gibt es einen Unterschied zwischen Unternehmen, die (zumindest in funktionierenden Demokratien) in einen Rechtsstaat eingebettet sind (selbst wenn dessen Rechte nicht dem GG entsprechen) und Staaten, die diese Reche selbst ein- und durchsetzen, oder?

Der @Helmi und ich haben gerade nichts geplant, aber wenn ihr Interesse daran habt, können wir das sicher irgendwann machen.

Meinst du damit, dass ich oft „aber“ am Anfang meiner Rückfragen gesagt habe? Was hättest du dir gewünscht? Das interessiert mich, ist ein Punkt, über den ich noch nie nachgedacht habe.

Beim gesprochenen Wort gibt es (zum Glück) keine Autorisierungspraxis wie sie im Print üblich ist. Das Gespräch wurde exakt so geführt wie ihr es gehört habt. Ich liebe es, dass das im Podcastbereich möglich ist. Ihr saßt mit am Tisch, auch bei den gedanklichen Aussetzern die ich hatte (Rico Steinmann…)

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