#13 – Euer Input für Schlusskonferenz 294

In der Sportschau wurde bei Werder der Vergleich zur Vorsaison zum gleichen Zeitpunkt gemacht und siehe da: einziger Unterschied ist ein Tor weniger kassiert. Also nicht besser. Hat mich dann irgendwie doch überrascht, hab diese Saison schon das Gefühl gehabt, dass es besser läuft. Glaube das könnte dann doch an der korrigierten Erwartungshaltung liegen. Hoffentlich ist das bei den Spielern auch ein bisschen so.
Freue mich für Dincki, hatte von dem tatsächlich schon gehört und das ist dann einfach mal wieder ne nette Geschichte. Auch interessant was Kohfeldt dazu in der PK gesagt hat: er hätte ihn wohl eher nicht eingewechselt, sondern musste von Borowski überzeugt werden…
Viel Spaß bei der Aufnahme!

Ich würde widersprechen. Vier Punkte sind verdammt wenig. Ja, es sind „nur“ sechs Punkte auf den Relegationsplatz. Aber andererseits sind es schon sechs. Schalke steckt schon unheimlich deutlich unten drin. So sehr, dass sie bald in die Situation kommen, eine „Europa League“-Rückrunde spielen zu müssen, um da unten raus zu kommen.

Ich bin normalerweise sehr grundlegend der Ansicht, dass man Nachspielinterviews aus vielen Gesichtspunkten gucken kann, aber keiner davon ist ein Erkenntnisgewinn über das gerade abgelaufene Spiel.

Zu jedem Grundsatz gibt es Ausnahmen. Das Nachspiel-Interview von Hummels auf Datzen nach Union - BVB gehört für mich dazu. Denn dort analysiert er schon ziemlich detailtief und schmeißt dabei zwischen den Zeilen seine Mitspieler und Favre ziemlich heftig und begründet unter den Bus.

Ich persönlich finde - einen Dreh weiter - dass dieses Interview ein weiterer Punkt dafür ist, warum ich Hummels als Fußballer überschätzt finde (obwohl ich ihn für einen sehr guten Fußballer halte). Nach einem Spiel, in dem es ganz offensichtlich nicht an ihm gelegen hat. Ich hab für diese Einschätzung seiner Qualität schon so viel Gegenwind erhalten, ich möchte das an sich nicht weiter begründen.

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Ich will hier als Gast keine Klischees über deutsche Forenpolizei erfüllen.

Aber lieber @Highlord_Alarak:

Ist das nicht eher Feedback zur letzten Schlusskonferenz?

Zum Schwerpunkt:

Ich weiß beim besten Willen nicht, was es dazu noch zu sagen gibt. Ich bin kein Schalke-Fan (ich kenne einige sehr nette Schalke-Fans, aber das tut jetzt hier nichts zur Sache). Und ich besitze in meiner Eigenschaft als Profisport-Glotzer eine große Freude an schamloser Häme. Aber bei Schalke zweifele ich wirklich daran, ob diese Häme noch angemessen ist.

[falls es irgendjemanden interessiert: Mein voll origineller „Schalke ist so dermaßen am Ende“-Hot-Take finet sich hier in diesem Theater irgendwo als Reaktion auf das Schalker Spiel gegen Gladbach]

Wie dem auch sei: Ganz ähnlich wie in jeder Betrachtung von Teilnehmern am Bewerb wie dem FC Bayern, dem VfL Wolfsburg oder Blubberlutsch Leipzig wünsche ich mir in Bezug auf Schalke eigentlich nur das eine, was ich mir immer wünsche:

Eine Verortung der Kosten des Spielerkaders relativ zu den Kosten anderes Spielerkader im selben Bewerb und welchen Anspruch man angesichts dieser Kosten an diesen Kader stellen muss.

„Auf“ Schalke wurde in den letzten Jahren in Bezug auf Finanzen, Vereinspolitik und Politik unfassbar viel falsch gemacht. Trotzdem weigere ich mich, anzuerkennen, dass dieser Kader in der Bundesliga kostenseitig derart mit Arminia Bielefeld ungefähr auf Augenhöhe agiert, wie er es sportlich tut.

Da wurde also auch auf rein sportlicher Seite in der Zusammenstellung des Kaders wahnsinnig viel falsch gemacht. Die anderen Aspekte regieren da natürlich rein. Aber dieser Kader ist schwächer als die Summe seiner Teile. Und das war selbst mir(!) nachweislich schon vor der Saison klar. Und wenn selbst ich sowas (sehr ungefähr) vorher gesehen habe, dann haben Fachleute ernsthaft schlechte Arbeit geleistet. Ich sehe, dass diese Fachleute in sehr schwierigen Umständen agierten. Aber nochmal: Wenn selbst ich sowas vor der Saison sehe, dann finde ich es ausnahmsweise nicht unverschämt, wenn ich als Voll-Laie von den Beteiligten mehr erwarte.

Ich finde die Gedanken dazu interessant.
Ich habe das viel weniger auf seine fußballerischen Qualitäten zurückgeführt, als auf soziale Kompetenzen. Mir drängte sich in den vergangenen Jahren der Eindruck auf, dass Hummels eine Konstante in nicht einwandfrei funktionierenden Mannschaftsgefügen war. Ist aber ohne insight natürlich (fast schon boulevardeske) Spekulation.

Ich hätte daneben noch zwei eher abseitige Aspekte anzubieten, falls die Beteiligten der nächsten Schlusskonferenz Langeweile überfällt:

a) Ich als Eishockeyspieler habe mich in diesen Pandemie-Monaten mit ihren Geisterspielen in diversen Unterhaltungen mit Fußballern darob unterrichten lassen müssen, dass dieses ganze herumgelaber und herumgeschreie und diese ganzen Anweisungen von außen keineswegs so albern und sinnloss seien, wie sie mir vorkommen. Sondern bei so vielen Spielern auf einem so großen Spielfeld wie im Fußball für das interne Verschieben sehr wohl sinvoll seien.

Aus meiner persönlichen Sicht so skurril wie plausibel.

Mir ist jetzt beim Schalke-Spiel aufgefallen, dass Huub Stevens im Innenraum eine Stoff-Maske trägt. Ja, das ist auch vielen anderen Leuten im Internet aufgefallen und das allerletzte, was ich will, ist in die ~Diskussion~ einzusteigen, ob das für ihn sinnvoll ist.

Aber ich würde daraus vorsichtig schlussfolgern, dass er nicht die ganze Zeit seine Spieler anlabert, wie Baum es getan hat.

Was aus meiner Sicht ein krasser Kulturbruch bei Schalke ist. Ich habe nämlich in meinem bisschen Fußball gucken in der Pandemie wenige Teams wahrgenommen, bei denen derart viel von auß0en reingebrüllt wurde wie bisher bei Schalke. In meiner Wahrnehmung mit einer klaren Doppel-Kompetenz zwischen Baum als Head-Reinbrüller und Naldo als Defensiv-Reinbrüller.

Jetzt die Frage:

Könnt Ihr als Fußballer abschätzen, ob das für die Schalker Spieler in dieser Situation ein Vorteil sein kann, weil jetzt nur noch der Defensiv-Trainer Naldo reinbrüllt?

Weil die Defensive abzusichern aus oft dargelegter Perspektive im Abstiegskampf die erste Priorität ist?

Ich kann das null beurteilen und wäre dankbar für jede Antwort.


Realitätscheck: Sollte es ein Thema sein, dass Oliver Forster in der Datzen-Zusammenfassung die – widerliche – Spuck-Aktion des zufällig dunkelhäutigen Thuram mit den Worten “Ja, ist denn heut schon Dschungelcamp?” kommentiert? Oder wäre das übersensibel?

ps: Zu dieser Nummer an sich gibt es aus meiner Sicht als Gladbach- und Thuram-Fan nur eine Reaktion, und die lautet: Gut, dass wir den VAR haben. Bah.

Aber ich bin mir zienmlich sicher, das sieht der Rasenfunk genauso.

Puh, das jetzt auch noch. Die hier agierende Forensoftware legt mir schon seit Stunden anheim, doch bitte etwas anderes zu tun, statt hier einen Kommentar nach dem nächsten abzuleichen - und sie hat Recht damit.

Ich hab ja, wie öfter angemerkt, keine Ahnung von Fußball. Alles, was ich gegenüber jemanden sage, der so viele Erfolge unter so vielen Trainern und in so vielen Teams wie Hummels erreicht hat, ist immer anmaßend.

Aber ich muss bei Hummels immer an dieses eine Tor von Marco Reus im Gladbacher Trikot gegen den BVB denken, wo Reus Hummels einfach humorlos davon gelaufen ist.

Selbst ich als Voll-Laie sehe natürlich Hummels herausragende Qualitäten in so Details wie Kopfballspiel, Stellungsspiel und das allgemeinen Verständnis seiner Sportart.

Aber mir scheint er seit längerem für den modernen Fußball einfach zu langsam. Kann er ja nichts für, ist halt so.

Ich muss bei Hummels immer an Christian Hochstätter denken. Für mich einer der besten deutschen Liberos seiner Generation - was ihm wenig einbrachte, weil exakt in seiner Zeit als Profi der deutsche Fußball auf die Viererkette umschwenkte.

Für mich ist Hummels qua seiner unbestreitbaren Qualitäten einfach aus der Zeit gefallen. Er straft mich deswegen beständig Lügen und wird mit meiner Einschätzung leben können. Aber ich sehe das so.

Und ich habe unter meinem vielen dummen Prognosen überdurchschnittlich viel Prügel für den Hot Take einstecken müssen, im damaligen Transfersommer sei der größte Erfolg des FC Bayern gewesen, dem BVB Hummels überzuhelfen. Zum einen, weil dann Hummels bei ihnen spielt und zum anderen, weil er jede Menge Geld bindet, was der BVB in andere Spieler investieren könnte. Ich finde bis heute nicht, dass diese Einschätzung komplett falsch war. Aber da so viele andere Leute, die nachweislich mehr Ahnung als ich von der Materie haben, beständig anderes verlautbaren, sage ich das nicht mehr so laut.

Schalke hat jüngst (25. September) einen Konzernzwischenbericht vorgelegt mit Kennziffern datiert zum 30.06.2020. Daraus entnehme ich: Schalke hat ca. 205 Millionen Euro Schulden (7 Millionen mehr als ein halbes Jahr zuvor), 50 Millionen davon sind Anleihen. Der „nicht durch das Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag“ stieg von 18 auf 28 Millionen. Die Umsätze sanken im Halbjahresvergleich (Q1 und Q2 2020 im Vergleich zu Q1 und Q2 2019) um 50 Millionen Euro, einiges ist nachhaltig, anderes (Catering, Spielbetrieb, Veranstaltungen) mit Corona zu begründen. Ich würde schätzen, dass Schalke ungefähr 20 Millionen Euro weniger Umsatz im Halbjahr wegen fehlenden Zuschauern macht. Beim Personal wurde massig eingespart (-20 Millionen Euro im Vergleich zur Vorperiode), am Ende machte Schalke dennoch ein Minus von 10 Millionen Euro, was zwar weniger als die 18 Millionen von zuvor sind, aber Fehlbetrag bleibt Fehlbetrag. Im Bereich Prognose steht: „Auf Grundlage des Abschneidens in der Spielzeit 2019/2020 hat sich der Vorstand dafür entschieden, als Basis für die Planungsrechnungen ein Bundesliga-Szenario im Endklassement der Saison 2020/2021 als sehr wahrscheinlich zugrunde zu legen. Natürlich will der FC Schalke 04 den maximal möglichen sportlichen Erfolg erreichen. Für die aktuelle Spielzeit 2020/2021 legt der Verein die folgenden sportlichen Leistungsindikatoren zu Grunde: Für die Planung insbesondere der erfolgsabhängigen Elemente ist die Basis das Erreichen von Platz 12 in der Bundesliga. Im DFB-Pokal unterlegt der Verein ein Ausscheiden in der 2. Runde. Hinsichtlich der Corona-Pandemie geht der FC Schalke 04 in seiner Planrechnung davon aus, dass die anstehende Spielzeit 2020/2021 in Gänze mittels sogenannter „Geisterspiele“ absolviert wird. Zusätzliche Veranstaltungen in der VELTINS-Arena wie Konzerte, Festivals etc. werden nicht eingeplant.“ Auf Grundlage dieser Planungen rechnet man mit „einem Jahresfehlbetrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“. Wir wissen alle: Fehlbetrag wird noch größer werden: Weitere Trainer auf der Payroll, schlechteres Abschneiden als angenommen. Im Sommer 2021 müssen 16 Millionen Euro Anleihen zurückgezahlt werden, danach das Jahr 34 Millionen Euro. Es ist natürlich unmöglich, dass S04 das aus dem Cashflow bezahlt, Schalke kann es nur über weitere Verbindlichkeiten refinanzieren, die Zinslast wird auf jeden Fall steigen. Man kriegt zwar noch einiges durch den McKennie-Deal, damit kann man den Fehlbetrag aber auch nicht konsolidieren. Natürlich haben alle Fußballvereine in ihrer Bilanz stille Reserven, die sich schnell liquidieren lassen. Die Spieler insbesondere, die schließlich in den Büchern zu Anschaffungskosten, abgeschrieben über die Vertragslaufzeit stehen. Aber erstens laufen Verträge im Sommer aus (Ablöse = 0€), zweitens haben nicht alle Spieler Verträge für die zweite Liga (Ablöse = 0€), drittens ist Schalke in keiner guten Verhandlungsposition bei den Restlichen, die viertens ohnehin nicht so wahnsinnig viel wert sind.

Wenn ich mir das so anschaue, dann verstehe ich nicht so richtig, warum manche schreiben, dass Schalke ein HSV-Schicksal droht. Es ist doch so viel dramatischer. Mir fehlt die Fantasie, mir vorzustellen, wie sich Schalke aus eigener Kraft sanieren soll, insbesondere wenn sie absteigen. Hätte da gerne eine Antwort drauf, bin mir aber fast sicher, dass das unmöglich zu beantworten ist.

Ich verstehe deine Herleitung irgendwie überhaupt nicht.

Weil Hummels im Interview sehr deutlich einzelne Mitspieler (wenn auch nicht namentlich, so doch für jeden leicht nachvollziehbar) kritisiert hat, folgerst du, dass er als Fußballer überschätzt wird, weil er zu langsam ist?

Klär mich bitte nochmals auf, falls ich es doch falsch verstanden habe.

Daran anschließend: Wenn ein IV jetzt auch noch schnell sein muss, dass würde im Zweifelsfall beim BVB z. B. ein Akanji ausgleichen), was müssen die dann noch alles können? Vielmehr sollte man als Mannschaft vermeiden, dass ein IV alle Minuten ins Sprintduell gehen muss. Hummels ist langsam, bestimmt einen Tick zu langsam. Aber zu sagen, deshalb ist er als Fußballer überschätzt, geht mir dann zu weit.

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Müssen sie wirklich eine Euroleague-Rückrunde spielen? Letztes Jahr hatte Werder - die damals m. E. genauso tot waren wie Schalke - am Ende 30 Punkte gehabt. Wird der 16. diese Saison auch 30 Punkte brauchen oder nur 25? Ich finde nach wie vor, dass Schalke erst mal ein Spiel gewinnen muss, um den Knoten aus Kopf und Beinen zu kriegen. Die Qualität irgendwie ein 1:0 zu ergurken ist doch da. Auch gegen die Hertha oder Hoffenheim.

Vielleicht schon, aber ich mag es nicht, wenn in der kommenden Schlusskonferenz Schalke tot geredet wird. Nur um dann einen Sieg später wieder von „Gibt es doch noch Hoffnung?“ zu sprechen. Ich meine, damit weniger den Rasenfunk als andere - auch seriöse - Sportmedien.
Ich will nicht sagen, dass Schalke auf jeden Fall drinbleibt oder sie besser reden als sie sind. Aber es sind trotzdem noch genug Spiele um 2 Gurkentruppen hintersich zu lassen.

Hm. Von allen „Gurkentruppen“, die es derzeit gibt, ist Schalke leider die größte. Sie haben derzeit wirklich 0 Argumente auf ihrer Seite, die hoffen lassen, dass sie aus diesem Strudel raus kommen.

Uth ist sicherlich der dramatischste Ausfall. Ansonsten haben sie, soweit ich das sehe, neben Paciencia keine dauerhaft Verletzten. Wer soll die denn jetzt rausholen da unten?

Mir fehlt auch der Glaube, sollten sie tatsächlich mal gewinnen, die vergangenen 28-30 Spiele aus den Beinen und Köpfen schütteln.

Das Spiel gegen Ulmen im DFB-Pokal ist sicher enorm wichtig. Sollten sie auch das vergeigen, bleibt am Ende das Fazit, dass sie es nicht mal gegen einen Regionalligisten packen. Dann wirken Punkte gegen Hoffenheim oder Hertha noch weiter weg.

Auch als BVB-Fan wünsche ich ihnen nur das Beste, aber das ist derzeit wirklich ein bisschen traurig, was da (vor allem) sportlich mit den Spielern / Trainern passiert. Für alle anderen Faktoren / Geschehnisse haben sie den Abstieg absolut verdient.

S04 ist der HSV im Schnelldurchlauf.
Das gleiche Rezept, die gleichen Zutaten, nur im Schnellkochtopf.
Finanzen, Spieler, Trainer, Erwartungen, Tradition.

Und jeden Spieltag tippe ich bei Kicktipp erneut auf die Trendwende. Wie so ein Anfänger.

Noch kurz zu Augsburg - Frankfurt:
Frankfurt mit schönen Dreiecksbildungen im hohen Ballbesitz. Augsburg mit kraftvollen Konterläufen. Viele aus der Eibtrachbubble waren von dem schönen Spiel überrascht. Meine These: Es hat sich nicht viel geändert. Unterschied ist, wie zum letzten Spieltag, dass das System mit einer Spitze und 2 10ern dahinter besser passt, als Doppelsturm und nur Kamada als Verbindungsspieler.
Und definitiv auch der Gegner. Augsburg hat zu viel zugelassen, weil man nur kompakt am 16er zustellen und kontern wollte. Aber im 2 Drittel war due Eintracht recht unbehelligt. So holt man einen Gegner natürlich auch ins Spiel. Andererseits hatte auch Augsburg viele Chancen, eben aus diesen Kontern.
Nach dem Gladbach Spiel Frankfurt mit Schiedsrichterglück. Tuta hatte einen Augsburger im 16er nach unten gedrückt, möglicherweise nur deshalb kein Elfmeter und VAR, weil der Schiedsrichter gute Sicht hatte und es von den Augsburgern im Vorfeld viel theatralisches Fallen gab. Am Ende Glück für Eintracht, aber ein erzwungenen Glück.

So dramatisch wie es bei Schalke derzeit aussieht würde mich interessieren, wie würde es bei einem Abstieg weitergehen? Hier findet man ja schon viele Zahlen, spannend wären die Folgen daraus. Die Profis sind ja auch nicht ausgegliedert.
Kann Schalke einen Abstieg finanziell überhaupt überstehen?

Ein nur teilweise bierernster Beitrag zum letzten Spieltag.
Mich interessiert das Schalkedilemma und die Unfähigkeit von Dortmund gerade gar nicht.

Welch ein toller „Wettbewerb“ um die deutsche Meisterschaft. :wink:

Ihr werdet euch wahrscheinlich ernsthaft Gedanken darüber machen, dass Bayern wieder mal in Rückstand geraten ist und Bayer die erste Halbzeit gut gespielt hat. Bayer habe sich dann selber um die Früchte seiner Arbeit gebracht und so weiter.

Meiner Meinung nach hat das Spiel gezeigt, dass Bayern die Bundesliga und die Konkurrenz nicht ernst nimmt und zwar ganz zu recht.
Wenn man böse ist, könnte man auch behaupten, dass sie einen Rückstand in Kauf nehmen, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Wenn sie jetzt auch noch in Führung gehen würden, könnten wir uns den Rest des Spieles sparen können, außer man ist Bayernfan und findet es geil, dass sie nur noch 1-2 mal im Jahr verlieren.

Bayern weiß einfach, dass sie bei einem ganz miesen Spielverlauf mindestens mit einem Unentschieden aus der Nummer rauskommen.
Wolfsburg und Bayer 04 sind solange ohne Niederlage durch die Saison gekommen bis sie gegen Bayern ran müssen, dann ganz passabel mitspielen, aber am Ende dann doch knapp verlieren.

Wäre das ohne Lewandowski auch so? Wer weiß das schon.
Wie könnte sich das ändern? Keine Ahnung. Vielleicht muss eine Mannschaft einen Spieler „opfern“ und die Pickford-van Dijk Variante wählen. Das ist natürlich nicht ernst gemeint.

Ohne Kimmich hat sich die Krise von Bayern in der Form bemerkbar gemacht, dass sie Bayer erst im direkten Vergleich überholen. Die „Bayernkrisen“ sind heutzutage ein paar Unentschieden und das „spannendhalten“ der Liga bis zum 20. Spieltag. Sie werden am 20. Spieltag mit mindestens 10 Punkten die Tabelle anführen.

Die Konkurrenz kann leider nicht mithalten und spielt in Summe dann auch noch so, dass Bayern mit relativ überschaubarem Aufwand Meister werden kann.

Max toller Podcast 11 Leben zeigt sehr schön, dass Bayern auch früher die meisten Titel geholt hat, aber damals hieß das, dass sie in 5 Jahren 2 bis 3 mal Meister wurden. Wie es heute aussieht ist noch gar nicht zu sagen, aber ich schätze, dass sie in 10 Jahren mindestens 9 mal Meister werden. Wenn sie es dnan doch nicht werden, wird man uns weiß machen, dass es doch noch einen Wettbewerb gibt.

Wer erinnert sich nicht noch an die 2:5 Niederlage im Pokalfinale gegen Dortmund. Danach geisterte das Wort „Wachablösung“ durch die Gazetten. Es war auch eine Wachablösung, nur nicht die Form, an die alle gedacht haben. Wachablösung eines Wettbewerbs um die deutsche Meisterschaft wäre treffender gewesen.

Ihren Erfolg haben sich die Bayern natürlich historisch selber erarbeitet, aber man muss ihnen trotzdem vorwerfen, dass sie diese Position ausnutzen. Ich weiß nicht, ob mir das englische Modell gefällt, aber da wechseln die Titelträger zumindest regelmäßig. Vereine wie Tottenham, die keine Titel gewinnen, sind trotzdem in der Lage ihre Mannschaft zusammen zu halten.

Wer in der Deutschland Titel holen will, muss zum FCB gehen.
Früher sind die besten Spieler auch noch zu anderen deutschen Vereinen gegangen, weil es durchaus auch dort die Möglichkeit gab, Meister zu werden.

Selbst Nico Kovac hat mit Bayern die Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Natürlich liegt das auch immer an der Konkurrenz, aber man muss weit über 80 Punkte holen, wenn man Bayern in Bedrängnis bringen will und das ist leider nicht normal. Früher haben die Bayern auch mal mehr als 5 Spiele pro Saison verloren. Jetzt spielen sie vielleicht so oft Unentschieden. Die Niederlagen von früher sind die Unentschieden von heute. „Die Bayern haben dann halt Punkte liegen lassen.“

So wie 25-30 Jährige nur Angela Merkel als Kanzlerin kennen, werden 18-20 jährige Fußballfans verwundert in die Historie der Liga gucken und sich fragen, wie es früher möglich war, dass andere Mannschaften Meister wurde.

Ich habe jedenfalls nur noch wenig Lust auf einen Wettbewerb um die Champions League Plätze. Beim Radfahren interessiert es auch niemanden wer Zweiter wird.

Mich hat das Spiel gestern überraschend stark frustriert. Mir war es die letzten Jahre eigentlich egal, dass die Meisterschaft immer gegessen ist, aber ich habe mir die Bundesliga eigentlich ganz gerne angesehen. Dortmund und Gladbach gewannen relativ oft gegen Bayern. Die Zeiten sind auch vorbei.

Warum soll man sich das noch angucken? Ich habe keine Antwort mehr darauf. Es ist nicht gesund, wenn ein Wettbewerb in solche Bahnen gerät.

Allerdings denke ich auch, dass Bayern selbst mit einem Handicap von 10 Minuspunkten nach mindestens 20 Spieltagen Tabellenführer wäre und mit mindestens 10 Punkten Vorsprung Meister werden würde.
Ach und wenn Lewandowski geht dann kaufen sie eben Haaland und der schießt dann die Liga zusammen.

Max…vielleicht solltest du der Schlusskonferenz den festen Untertitel geben „Wie der FC Bayern in der Saison XX/XX deutscher Meister wird.“

Und das hat alles nichts mit Taktik oder Spielverlagerung zu tun.

Hab extra reingeschaut, wo sagt er das denn?

Ähm… nein. : )

Das war wohl um zu viele Ecken gedacht. Was ich meine, ist:

Ich vermute stark, dass sich Hummels als genau der Heldenfußballer sieht, zu dem er von Medien und Fans beständig gemacht wird (wer würde es ihm verdenken). Und sich daher ausschließlich als Teil der Lösung und nie als Teil des Problems sieht. Und dass er mit dieser Attitüde seinen Mitspielern wahnsinnig auf den Wecker fällt.

Ich jedenfalls würde mich an Stelle von so manchem seiner Mitspieler für dieses Interview bedanken. Oder mir zumindest meinen Teil denken.

Und an Favres Stelle wäre ich ernsthaft angepisst. Jetzt weiß ich nicht, ob Lucien Favre zu so einer Emotion überhaupt fähig ist. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihm beim BVB überhaupt niemand hinterher trauert. Und auf wen dies zutrifft, der wird schon deswegen nicht glücklich mit diesem Interview sein.

Was ich sagen will: Es besteht ein schmaler Grat zwischem positivem öffentlichen Aufrütteln und in der Öffentlichkeit einen Keil in eine Mannschaft treiben. Und welches Auftreten was von beidem ist, hängt in erster Linie vom Ansehen einer Person innerhalb dieser Mannschaft ab. Für Hummels Interview müsste man nach meinem Empfinden schon ein sehr, sehr unangreifbares Standing bei ausnahmslos allen seiner Mitspieler und sonstigen Teammitgliedern haben, damit das nicht nach hinten losgeht. Man steckt nicht drinnen. Aber ich vermute, da überschätzt er sich.

Am Ende.

[weitere Zeichen, weil mind. 10]

Hrmpf, vergessen:

Ich finde, Schnelligkeit ist als Anforderung an einen Profisportler nun wirklich nicht zu viel verlangt.

Interessante Auffassung.

Hummels ist Teil des Mannschaftsrats und Vizekapitän. Ich glaube, sein Standing ist ganz gut innerhalb der Mannschaft. Weiterhin: Er hat das Interview total wütend unmittelbar nach dem Spiel gegen und sich nicht reflektiert in einem Zeitungs- oder TV-Interview hingesetzt und einzelne Spieler angegriffen.

Wenn man sich ein paar Hummels-Feldinterviews mal zu Gemüte führt, nimmt er eigenes Fehlverhalten sofort auf seine Kappe. Dass bei ihm eine gewisse grundlegende Selbstsicherheit oder gar „Arroganz“ mitschwingt, mag man ihm gern anlasten (soweit ich weiß, macht er da auch keinen Hehl draus).

Wer macht das überhaupt?