Trotz einer „deutlichen Steigerung“ (Edin Terzic) kam der BVB in Augsburg nicht über ein 1-1 Unentschieden hinaus. Im Vergleich zum Spiel gegen Paris Saint Germain wechselte der BVB drei Mal: für den gesperrten Hummels rückte Schlotterbeck in die Mannschaft und für Wolf, Özcan & Adeyemi starteten Meunier, Can & Malen.
Der FC Augsburg verteidigte in einem tiefen 4-4-2, weshalb der BVB primär das Spiel gestalten
musste & so insg. 64 Prozent Ballbesitz sammelte.
Da der BVB das Spiel im gewohnten 2-3-2-3 aufbaute, ergab sich so, zumindest theoretisch, im Zentrum eine 5 gegen 4 Überzahl für den BVB, bzw. im direkten Zentrum eine 3 gegen 2 Überzahl.
Diese spielte der BVB jedoch fast nie aus. Vielmehr konzentrierte man sich wie üblich darauf, den Ball über die Flügel nach vorne zu bringen, sodass man schnell in die Breite auf die AV öffnete. Dies war für den FCA dann über einfaches verschieben leicht zu verteidigen.
Dabei ergaben sich sehr häufig Möglichkeiten über verschiedene Passketten durch das Zentrum zu spielen, auch da Augsburg häufig, gerade wenn der Ball in der ersten Reihe des BVB war, große Abstände zwischen den Linien hatte. In diesen drei Beispielen hätte man immer über Passoptionen durch das Zentrum verfügt, wo man auch noch in Überzahl stand, allerdings kam immer der Ball über die Innenverteidiger auf die Außenverteidiger.
Genau hierauf war der FC Augsburg auch vorbereitet und verschob aus dem engen 4-4-2 immer auf die Seite in Ballbesitz & lies die ballferne Seite relativ frei.
Auch dies hätte man nutzen können und über kurze Pässe durch das Zentrum, um Augsburg zentral zunächst zu binden, schnell auf die ballferne Seite wechseln zu können. Dies machte man jedoch auch zu selten.
In diesen beiden Beispielen hätte man genau das machen können, stattdessen spielte man entweder über die Seite, auf der der Ballbesitz bereits ist & es eng ist, oder spielte über die IV, sodass Augsburg sich wieder sortieren konnte.
Beim 1-1 machte man dann jedoch genau das. Mbabu & Jensen stehen hier in einen großen Raum gegen Schlotterbeck, Bensebaini & Malen. Reus bekommt den Ball ins Zentrum, kann aufdrehen, gehen & auf Malen spielen, der dann Füllkrug als Wandspieler nutzt.
In der Folge sah man dann jedoch wieder bekannte Probleme im eigenen Ballbesitz. Zu viele Spieler stehen in der letzten Reihe, Can lässt sich gerne fallen, dadurch ist das Zentrum zu häufig nicht oder nur mit einem Spieler besetzt,
man erkennt freie Räume häufig nicht, sowohl in der individuellen Positionierung als auch in der Passauswahl, sodass man es zu selten schafft den Gegner vor Probleme zu stellen & dazu zwingt (schlechte) Entscheidungen zu treffen.
Hier kann Kobel über Reus auf den komplett freien Süle wechseln, stattdessen wird ein langer Ball geschlagen.
Hier muss Can einfach zwei Meter vorrücken & sich nicht zwischen Demirovic & Tietz verstecken, dann wäre er für Meunier anspielbar & hätte einen freien Pass auf Malen der zwischen den Augsburger Linien steht.
Hier müsste Bamba sich zurückfallen lassen, sodass über ihn die Seite auf Meunier gewechselt wird & er anschließend vorderlaufen kann & den Ball von Meunier in den Lauf bekommen kann, wenn der Pass möglich wird. Stattdessen wird direkt auf Meunier gespielt & es bleibt ungefährlich.
Nach den Spielen gegen Leverkusen & Stuttgart sagte Niklas Levinsohn bei 50+2 bereits, dass man es bei der Herangehensweise schwer haben wird, wenn man die großen Gegner so passiv bespielt & dann gegen Augsburg & Mainz wieder selbst das Spiel machen muss. Genau das hat man jedoch gestern m. A. n. gesehen. Erneut erhebliche Schwierigkeiten im eigenen Ballbesitz, obwohl Augsburg viele Möglichkeiten geboten hat diesen auszuspielen. Es wirkt einfach nicht so, als würden die Spieler wissen, wie Sie solche Gegner bespielen können.