Basierend auf eurem Input für den Royal 22/23 könnt ihr hier alles besprechen, was zu den Männern von Eintracht Frankfurt zu sagen ist.
4er-5er Kette
Mit Oliver Glaser hat sich erneut ein SGE Trainer an einer Umstellung auf die 4er Kette die Zähne ausgebissen. Kostic war lange das Argument für eine 5er kette (der perfekte schienenspieler)
Jetzt ist kostic ein Jahr weg, und die Spieler schaffen es nicht sich an die 4er Kette zu gewöhnen?!
Ist Papa hasebe zu wichtig für die kleinen tuta und n‘dika?
Die aussenverteidiger sind immerhin fast alle gelernte AVs. Hat Glasner hier versagt? Er forderte einen weiteren IV, dabei hat man mit tuta&n‘dika 2 durchaus souveräne IVs.
Kaderumbruch
Erneut verlassen die Eintracht wichtige Schlüsselspieler. Allerdings erwartet man auch ca 120M € transfererlöse.
Die bisherigen Neuzugänge sind eher talentierte nonames. Krösche muss diesen Sommer ganz schön arbeiten. Doch woran muss gearbeitet werden? Kaderspitze oder -breite. Wahrscheinlich hängt viel vom Ausgang des dfbpokalfinales ab…
Meine These: eine Saison ohne 3 Fach Belastung, würde krösche gut tun. Er könnte einen „top 6“ Kader in der Spitze zusammenstellen. Ein Jahr später kann dann in die Breite investiert und die Meisterschaft & der Champions League Titel angegriffen werden.
Forza SGE
und dann machst du die Playstation wieder aus…
Frankfurt kann froh sein, wenn es die zu erwartenden Abgänge halbwegs kompensieren kann und vor allem einen Trainer bekommt, der ähnliches Niveau wie Hütter und Glasner hat. Sonst kann man in zwei Jahren froh über die aktuelle Platzierung sein.
Leistungsabfall in der Rückrunde
Mario Götze brillierte in der Hinrunde. Bei der WM spielte er schwach, und in der Rückrunde setzte er das fort. Wobei „schwach“ nicht generell „schlecht“ meint, sondern „unterhalb seiner Möglichkeiten“. Damit steht er sinnbildlich für die Mannschaft.
Hatte sie wirklich in der Hinrunde overperformed, wie es Oliver Glasner äußerte? Ich denke, nein. Es war vielmehr Oliver Glasner, der irgendwie keine Idee hatte, die Mannschaft so umzugestalten, dass die Defensive wieder stabiler wird (ok, wir hatten auch viel Verletzungspech) und die Gegner sich auch sonst schwerer auf sie einstellen können. Gerade zur Mitte der Rückrunde hin wussten junge Spieler wie Paxten Aaronson und Faride Alidou immer wieder frischen Wind ins Spiel reinzubringen, wenn sie eingewechselt wurden. Warum kamen sie immer so spät? Warum spielten sie nicht auch einmal von Beginn an?
Adi Hütter wusste durch Systemumstellungen Serien von Niederlagen zu brechen. Und eigentlich kann Oliver Glasner gerade das doch erst recht. Woran lag es also?
Glasner-Entlassung
Die Eintracht verliert einen der, wenn nicht sogar den fachlich besten Trainer, den sie bisher hatte. Nach dem Hoffenheim-Spiel befürwortete ich die Trennung. Meine Gefühle dazu sind extrem gemischt. Egal ob die Eintracht den DFB-Pokal holt oder nicht - Glasners Zeit war äußerst erfolgreich, er hat sich mit Verein, Fans und Stadt identifiziert, er war sicher kein leichter Charakter, aber letztlich erfolgreich.
I. E. wird Glasners Entlassung richtig sein, weil er sich vor allem durch mehrere missratene Presseauftritte, in denen er auch Dinge sagte, die der Mannschaft sicher sehr sauer aufstießen, ein gutes Stück ins Abseits geschossen hatte. Aber einen passenden Ersatz für ihn zu finden halte ich für eine nicht lösbare Aufgabe.
Schmirgelpapier. Tut am Anfang einen Mega-Job, reibt sich aber dann mit der Zeit schnell ab und verliert gewaltig an Wirkung. Jetzt hoffe ich nur, dass man zum DFB-Pokalfinale doch noch ein unverbrauchtes Eckchen auf dem Schmirgelpapier der Eintracht findet, das noch richtig effektiv und schonungslos den Gegner verarbeitet.
Doch schon. Man hatte allein schon gegen Leipzig, Leverkusen und Hoffenheim das Glück, dass man sie alle in der Hinrunde zuhause hatte, was ein guter Vorteil ist, wenn man sich die Bilanz zB von Leverkusen zuhause vs Leverkusen auswärts ansieht, immer eine klare Sache für die Heimmannschaft. Zudem hatte man das Glück, dass man immer gegen diese Mannschaften gespielt hat, als sie in ihrem schlechtesten Zustand waren. Leipzig 4-0, Leverkusen 5-1 und Hoffenheim 4-2. Dass diese Spiele so deutlich waren, lag allein am Gegner und die Eintracht hat auch gar nicht souverän genug gespielt, dass sie es nicht geschafft hätte, es auch noch aus der Hand zu geben, zB gegen Hoffenheim. Das sind schon 9 Punkte mehr als man unter normalen Umständen erwartet hätte, hätte man zB gegen diese Mannschaften in besserer Verfassung gespielt. Mit 22 Punkten in der Hinrunde wäre viel eher zu rechnen gewesen meiner Meinung nach, wenn man sich die enorme Belastung vor der Winterpause anschaut. Wenn dann man davon noch 3 Punkte in der Rückrunde bei Leverkusen mehr geholt hätte wenn das Heimspiel in der Rückrunde gewesen wäre, dann wäre der Unterschied zwischen Hin-und Rückrunde minimal.
Neben diesen drei Spielen, die eine Machtdemonstration waren, war die Eintracht in der Hinrunde auch nicht wirklich dominant, was den Eindruck einer Spitzenmannschaft vermittelt hätte. 4-3 gegen Bremen war ein Gewürge, Stuttgart 3-1, Gladbach 3-1, Union 2-0,Augsburg 2-1, Schalke 3-0 alles normale Spiele, die zu einer normalen Halbrunde hinzugehören, aber auch schnell anders ausgehen können.
Natürlich war die Rückrunde auch nicht gut, aber dass es so ein großes Delta gibt, liegt vorallem an den dem Glück der Spieltagsauslosung.
Das größe Problem der Mannschaft war es immer, dass sie keine Stabilität reinbekommen hat. Wenn man sich auch die Gegentore der Hinrunde anschaut, richtig Tore kassiert, weil in der Abwehr einfach große Fehler getan wurden, man Kopfballduelle wegen fehlender Größe verliert oder weil es an Schnelligkeit fehlte. Ein ballsicherer Sechser und ein Abwehrchef, der Hinteregger ersetzen kann, hätte da schon viel gemacht. Aber es fehlte eben an Spielern, um die Defensive zu stabilisieren, ohne dann die Balance in der Mannschaft so zu verändern, dass sie keinerlei Gefahr offensiv darstellt.
In der Hinrunde konnte eben der Diamant aus Kolo Muani, Lindström, Götze und Kamada, die alle in Form waren und super zusammen funktioniert haben, die defensive Schwäche ausgleichen. Nach der WM aber waren diese aber nicht mehr in Form und die Mannschaft fiel in sich zusammen. Das sieht man insbesondere daran, dass die Abwehr in der Rückrunde (stand heute) 26 statt 25 Tore gefangen hat, also ungefähr gleich. Aber im Vergleich zur Hinrunde hat man in der Rückrunde 16! Tore weniger gemacht, von daher ist hier eben der Unterschied zu suchen und 13 davon gehen auf die drei obigen Spiele zurück.
Ja, diese Defensivschwäche ist und bleibt das Manko dieser Saison. Sie ist durchaus auch Hintis unverhofftem und plötzlichen Karriereende geschuldet. Ich erinnere mich nur an dieses Auswärtsspiel beim FC Barcelona, als ich in der 2. Halbzeit im Block hinterm Eintracht-Tor war. Es war der pure Wahnsinn, wie die Abwehr dort taktisch funktioniert hat, wie großartig sie immer wieder verschoben haben und Barca lange keine Chance hatte, mal einen Pass durchzustecken und hinter diese Kette zu kommen.
Diese Saison leider undenkbar. 2010/11 stiegen wir nach der Rückrunde der Schande unter anderem ab, weil wir in der Winterpause in der Innenverteidigung nicht ordentlich nachgerüstet hatten. Dieses Jahr blieb die ganz große Hinrunde dank der starken Hinrunde aus.
Und ja, klar, die Spiele gegen Raba, Bayer und Hopp fanden statt, als diese Vereine tief in der Krise waren. In der Rückrunde hatten sie sich alle mächtig gefangen.
Hinteregger wird echt unterschätzt. 1.0 Kickernote gegen Barcelona, Abwehrchef durch und durch auch für die Führungsstrukturen in der Mannschaft, den Rekord für die meisten Kopfballtore in einer Saison für die Eintracht in ihrer gesamten Geschichte, das fehlt vorne halt auch. Und nicht nur das, sondern auch der sechste Innenverteidiger für die Dreierkette, den man unter Hütter/Bobic noch hatte, fehlte diese Saison halt auch. Und dann bricht sich nach zwei sehr langen Saisonen in dieser Unterbesetzung halt Erschöpfung sei es mental, körperlich oder verletzungstechnisch in der Innenverteidigung auch durch irgendwann.
Saison 22/23
Der Glasner-Krösche Komplex
Veränderte Realität
Wie würde ein zeitreisender Eintrachtfan aus dem Jahr 2017 reagieren, wenn du ihm erzählst, dass der Trainer mit dem du den Europapokal geholt hast nach einer Saison in der du die Gruppenphase der Chamions League überstanden hast, „nur“ 8er in der Liga wirst und im Pokalfinale stehst, zum Saisonende seine Koffer packen muss? Dazu ständig Internas in der Bild, SG Hollywood am Main…
Wahrscheinlich würde er erstmal checken, ob er in der Zukunft oder in einem Paralleluniversum gelandet ist.
Einführung
Diese Saison nahm für die Eintracht viele Wendungen, manche davon rückblickend vielleicht gar nicht so überraschend.
War zum Beispiel das vorzeitigen Ende Oliver Glasners ein wirklich unvorhersehbarer Plot Twist? Können bei seiner Demissionierung auf und neben dem Platz getrennt betrachtet werden?
Im Guten also Champions League Quali Hinrunde mit angebotener Vertragsverlängerung und im Schlechten dann die Rückrunde des Grauens 2.0 mit dem vorzeitigen Ende der Zusammenarbeit.
Ein Versuch Informationen und Thesen zu sammeln, mit dem Wissen, dass wir über entscheidende Punkte im Unklaren bleiben werden.
Glasner - keine Ära
Eine aus meiner Sicht authentische Einordnung bezüglich dem Glasner-Aus kam vom scheidenden Präsidenten Peter Fischer: „Wenn ich wirklich ehrlich bin: In dem Moment hätte ich ein Vetorecht eingelegt. Nachdem wir uns dann aber lange zusammengesetzt und stundenlang diskutiert haben und über viele Einzelheiten gesprochen haben, habe ich gesagt: Jawoll, ich verstehe das.“ - Aber muss er das nicht auch sagen?
Er beginnt zumindest mit der Perspektive vieler Fans: Sportlich könnte es gerade besser sein, aber Dank, Sympathie und Vertrauen sprechen noch immer für Glasner. Über die Details die Fischer überzeugten wissen wir nichts, aber es gibt Hinweise:
Sportliche Krise und politischer Krach
Glasner
„Wir sind Deppen“ urteilte Glasner. Warum? Während man mit dem im Großen und Ganzen gleichen Matchplan in der Hinrunde Sieg um Sieg einfuhr, wollte es in der Rückrunde einfach nicht mehr funktionieren. Zumindest nicht wenn der Ball näher als 20m am eigenen oder am gegnerischen Tor war.
Auffällig, Glasner bot aber auch keine neuen Lösungen an. Vielleicht weil das Mantra „Never Change a winning team“ sich selbst überlebt hat und Glasner glaubte, dass die Erfolgsformel irgendwann wieder aufgehen würde.
Wann kam der Bruch?
Rückblickend könnte man sagen, dass man diese mit dem Champions League Ausscheiden gegen Neapel verloren haben könnte.
Zwei Thesen dazu:
War die SGE ausgelesen?
Gezielt zwischen IV und 6er spielen und irgendwann machen sie schon Fehler. Beim Pressing machte oft nicht mehr jeder mit, Gegner werden im Abwehrverbund nicht richtig übergeben etc. Offensiv war man häufig auf schnelles Umschalten mit riskanten technischen Spiel in Unterzahl angewiesen, um die personelle Unterzahl wettzumachen. All das kann der Gegner gezielt ausnutzen.
Nach Neapel emotional ausgelaugt?
Die CL war auch für die Spieler etwas besonderes, ein übergeordnetes Ziel. Mit dem Ausscheiden fiel man in ein Motivationsloch. Oder ärgerte man sich, weil gerade im Hinspiel man auch sehen konnte, dass Neapel nicht vollkommen unbesiegbar war.
In Folge spielte man immer noch mit großer Erwartung auf, gefühlt verpasste man aber jedesmal selbst Tore zu machen und kassiert völlig unnötig entscheinende Tore.
Aber wurde uns Glasner nicht mal als Defensiv-Trainer verkauft?
Glasner hatte Wolfsburg mit defensiver Stabilität in die Champions League geführt. In dieser Rückrunde hätten böse Zungen Stabilität durch Slapstick ersetzen können. Selbst Kevin Trapp von seinen Werten in der Krise. Aber hätte Glasner, bei allem widrigen Umständen, nicht doch mehr aus der Rückrunde rausholen müssen? Hätte er nicht vielleicht umstellen müssen?
Er wurde dies auch in seiner letzten PK vor einem Bundesligaspiel gefragt. Seine Antwort war, dass die Defensive ein „Fail“ wäre, er könnte stundenlang philosophieren warum, spricht auch personelle Inkonstanz und den Versuch im Winter gegenzusteuern an, aber er würde bevorzugen es einfach als Fehler abzuhaken.
Wüstensand im Getriebe?
Eine mögliche Erklärung: X-Faktor Winter-WM: Das hohe Pressen und Durchschieben der SGE ist ein körperlich intensives Spiel. Wenn 7 Stammspieler im Winter durchspielen hat die SGE vielleicht auch nicht die notwendige Kaderbreite um dies aufzufangen.
Zum weniger Sportlichen Themen:
Emotionale Eruptionen extern und intern?
Nach Hoffenheim stellte sich Glasner nicht nur öffentlich vor das Team, laut hr Infos wurde in der Kabine die Mannschaft andererseits „an der Ehre“ gepackt. Wir wissen nicht, wir sehr Trainer und Mannschaft noch die auf dem Römer bei den Europapokalfeierlichkeiten beschworene Einheit sind. „Man kann Titel gwinnen, indem ma goanz vü Geld oasgibt. Oder ma kann Titel gwinnen, indem ma a ganza große Einheit bildet. A große Einheit in da Mannschaft, a große Einheit im Verein, a große Einheit mit aich. Und nur so hama des gschafft. Danke.“
Dass sich z.B. Trapp in den Wochen vor der Entlassung auch schon verhalten über Glasner geäußert hatte, könnte mit vielen anderen Kleinigkeiten Hinweis dafür sein, dass Glasner möglicherweise auch Teile der Kabine verloren hatte. Ähnliche Effekte gab es ja wohl bereits in Wolfsburg.
Glasner vs Krösche
Nur ein „Nebenkriegsschauplatz“ Vertragsverlängerung?
Es gilt als offenes Geheimnis, Glasner forderte einen besseren Kader, Krösche denkt wirtschaftlich und geht für den höheren Profit vielleicht auch eher sportlich ins Risiko*.
Hinteregger brachte es vielleicht auf den Punkt: „Es ging da auch immer nur um Sachliches. Oliver konnte vielleicht nicht alle Neuzugänge so gebrauchen. Die Eintracht vielleicht wirtschaftlich nicht alle Wünsche erfüllen.“
Die Gräben sollen mal tiefer, mal leichter zu überbrücken gewesen sein.
Glasner wollte aber wohl vor einer Verlängerung wissen, ob in einer neuen Saison eher auf seine Wünsche eingegangen wird.
Wichtig: Glasner hatte in seinem Vertrag bis 2024 einen Joker: Die Möglichkeit diesen Sommer zu gehen, hätte man sich nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen können. Diesen Vorteil wollte Glasner vermutlich nicht leichtfertig aus der Hand geben. Der Vorstand hätte ihm diese Option wahrscheinlich gerne abgekauft. Für seine Motivation zu bleiben spricht seine authentisch wirkende Identifikation mit Stadt und Verein (gut in Frankfurt Sachsenhausen integriert, Diver vor Fans etc.)
*Was ist dran?
Stand die Kaderplanung unter dem Fluch der guten Tat?
OG forderte Innenverteidigung und 6er. Abgelehnt. (Und wo hatte die SGE diese Saison mit ihre entscheidende Schwachstelle?). Der Kader hätte die Euroleague gewonnen, muss also konkurrenzfähig sein. Die geholten IV waren dann lange verletzt oder Flops und zurück an den abgebenden Verein geschickt. Zusätzlich gab es (für die Verantwortlichen vielleicht mehr oder weniger überraschend) den Hinteregger Rücktritt. Im Winter wurde, nach der Hinrunde, nicht nachgelegt.
Hauge und Pellegrini konnten Kostic weder ersetzen, noch sich in ihren nachfolgenden Stationen durchsetzen.
Andererseits hat man sich mit Götze oder Kolo Muani auch nicht gerade verschlechtert.
Glasner just spitting facts?
Mit beginnenden Krise versuchte Glasner die Situation einzuordnen:
„Wie oft hat sich die Eintracht über die Liga für die CL qualifiziert?“ Kader hat laut Glasner zu wenig Qualität und Breite. Damit widersprach er den CL Quali-Ambitionen von Krösche. „Qualität kann man nicht trainieren“ klingt hart, aber ist es nicht so?
Krösches Aussage „die Mannschaft hat es nicht verstanden“ wird in einer Frage in der „Wut“ PK aufgegriffen und in der Antwort von Glasner als „Müll“ bezeichnet.
Dabei gibt es noch ein interessantes Detail in der Konstellation Krösche und Glasner:
Oliver Glasner ist Diplom Kaufmann (BWL Studium) und Markus Krösche Trainer mit UEFA-Pro-Lizenz und Praxis.
Man kann dem Gegenüber fundiert widersprechen.
Irgendwann ist die gute Stimmung gekippt. Am Tag der Entlassung dauert es bis in die Abendstunden bis man sich auf den Text des Statements einigen kann
Keine Wagner- Oper
Angenommen man hätte den verdienten Trainer nochmal eine Chance gegeben. Bei einem schlechten Start in die Rückrunde wären sofort die alten Zweifel wieder da gewesen. Man würde eine Vorbereitung und ein Transferfenster riskieren, nur um dann wie Schalke einst Wagner nach ein Paar Spielen zu entlassen.
Hätte man mit der Entscheidung bis nach dem Pokalfinale gewartet, hätte man bei einem Titelgewin eine Trennung nicht verkaufen können.
Ein weiter Hinweis, dass nicht nur sportliches entschieden haben wird. Wäre Glasner sportlich schlecht, dann hätte man direkt ihn direkt entlassen müssen, um die Europapokal Quali und das Finale zu retten. Andererseits hatte er es sich verdient und man verbrennt unter Umständen den neuen Trainer.
In meinem persönlichen Fazit geht am Ende der Trainer der zu Recht den Kader kritisiert hat. Der Kaderplaner bleibt.
Was man auf jeden Fall verliert ist die wichtigste Währung im heutigen Fußball: Kontinuität
Kann der Kader nächstes Jahr wieder CL-Quali oder holt die Realität des Kaders die Eintracht ein.
Ein Umbruch ohne N’Dicka (wobei sich da vielleicht wieder eine Tür öffnet, da der Spieler sich bei den Forderungen an die Top Clubs wohl verpokert und dann keine Leistung gebracht hat), Kamada, Kolo Muani, Lindstrøm, Sow oder steht an. Altersbedingt wird es vielleicht eng für Hasebe, Rode, Trapp.
Ich bin sehr gespannt wie stimmig der Kader am Ende sein wird oder ob man nur viele gute Gelegenheiten zusammenwürfelt.
Hellmann und Der FLirt
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Bei einer erfolgreichen Saison und geordneten Verhältnissen, so hörte es sich schon ein bisschen im Vereinspodcast an, wäre Hellmann vermutlich gegangen
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Lange tobte in der Presse ein Streit mit Aufsichtsrat und Anteilseigner Holzer (Holzer holte übrigens Krösche). Teil des Streits war wohl, dass Holzer mehr Anteile kaufen wollte. In der Mitgliederversammlung führte dies zum erfolgreichen Antrag, dass kein Minderheitseigner mehr als 24,9% halten darf. Auch Hellmann war von den Bestrebungen und der sehr aktiv interpretieren Aufsichtsratsrolle Holzers wohl nicht sehr begeistert.
Holzer wollte aber laut Pressemeldungen Hellmann nicht für die Eintracht verlieren und bot dafür sogar seinen Rücktritt an. Inzwischen gab es wohl ein klärendes Gespräch.
Zwischendurch wurde gemunkelt, Holzer würde sich 2024 zurückziehen. -
nach seiner Absage an die DFL und seiner Rückkehr startet er mit Kritik an Glasner. Krösche hielt da lange die Füße still, möglicherweise weil er sich nicht sicher war, ob er oder Glasner mehr Rückendeckung im Verein hat und wessen Kritik am anderen als stichhaltiger wahrgenommen worden wäre. Ich denke, für Krösche wäre es mit dem Glasner aus aber auch ungemütlich geworden, hätte Glasner noch die Quali für Europa über die Liga klargemacht.
Krösche und Staff
- Stand hinter vielen erfolgreichen Verpflichtung der Eintracht das Auge von Ben Manga? Dieser wurde aber mehr und mehr ausgebootet. Hintergrund die an anderer Stelle beschriebenen Differenzen im Datenscouting vs dem Scouting-Netzwerk.
- Moneyball Scouting findet keinen Erfolg? Vielleicht holt man auch zu viele Spieler, weil man kann und nicht weil er passt.
- Angeblich habe man überlegt Krösche jemanden zur Seite zu Stellen. Des Weiteren habe Krösche Gerüchte um seinen Abgang gestreut (wie einst Trapp). Darauf wäre die SGE eingereicht und er bekommt „nur“ Hardung, um ihn milde zu stimmen.
- Die Rasenbalisierung der SGE?
Könnte man meinen, aber viele der Mitarbeiter waren ja nicht nur bei RB. Und mit RB Trainern hat man ja auch keine schlechte Erfahrung gemacht. - Krösche muss sich beweisen: Er dürfte jetzt alleiniger Gestalter sein, da er nun einen „eigenen“ Trainer holen kann und es keine interne Konkurrenz in der Kaderplanung gibt. Anderseits profitiert man dann auch weniger von den Reinungskräften und der Kritik auf Augenhöhe.
Presse und social media
Thema SG Hollywood: Es waren in den letzten Wochen einige Exklusivmeldungen bei der Bild. Hellmann meldet sich bei der Bild zurück. Kleiner Verschwörungsmythos: Krösche hat eine Nähe zu bestimmten Boulevardblättern. Will Hellmann als Gegengewicht zu Krösche zur Bild?
- aus den Tiefen der Eintracht hörte man , laut Fußball2000, dass Glasner immer öfter an seinen Vorteil dachte.
- Fandom und Antifandom bzgl Glasner oder Krösche auf Social Media war anstrengend. Zudem wirkte es manchmal so, als ob einige Presseleute eine gewisse Wagenburgmentalität gegen die sie oft herausfordernde Art von Glasner entwickelt hätten.
U21
Die U21 steigt jetzt in die Regionalliga Südwest auf. Damit steigt das Niveau auf dem der erweiterte Perspektivkader ohne Leihe Spielpraxis gesammelt werden kann. Dieses Jahr als ein für Krösche wichtiges Projekt eingeführt.
Zuletzt habe ich die Mannschaft mal vor Ort in der Hessenliga (5. Liga) gesehen.
Ja, der Rasen war nicht eben, der Dorfverein bis unter die Haarspitzen motiviert, aber ich hätte ohne Vorwissen nicht sagen können welche Spieler sogar schon Kurzeinsätze in der Bundesliga bekommen haben. Für meine laienhaften Augen noch ein weiter Weg. Deshalb wird dort nächste Jahr auch ordentlich nachgelegt. Macht ja eigentlich auch Sinn nicht den 17 Jährigen Messi in der Hessenliga versauern zu lassen…
Ausblick:
Je nach Pokalergebnis könnte die SGE 23/24 wieder mehr jungen Talenten die Chancen geben, wird man vielleicht wieder mehr „Ausbildungsverein“. Grundsätzlich, habe es hier auch öfters geschrieben, hatte ich das Gefühl, dass die SGE seine Transfers so ausgerichtet hat, dass dieses Jahr „maximaler“ Erfolg möglich war. Eine Anpassung des Kaders wäre bei Nichterreichen eines europäischen Wettbewerbs eigentlich auch nur wirtschaftlich klug, klüger als ins Risiko zu gehen und zukünftige Gewinne zu verpfänden.
Zwei Jahre Markus Krösche - Eine Bilanz- Teil 1/2:
Für mich ist das wichtigste Thema dieser Saison, wie auch schon bei anderen Vereinen, die sportliche Ausrichtung und Führung. Und da Krösche nun sein zweites Jahr als Sportvorstand bei der Eintracht hinter sich hat, will ich als meinen Input eine möglichst faire, aber auch ausführliche Bilanz über diese Zeit geben. Dabei betrachte ich die Transfers und die Strategie dahinter, aber auch die generelle sportliche Ausrichtung sowie Kommunikation und Führung. Ich haue es mal in zwei Abschnitten raus, damit es nicht so viel auf einmal ist…
Disclaimer!
Natürlich ist das eine rein externe Betrachtungsweise und für eine komplette Bewertung braucht es viel mehr Information. Aber ich wollte mir das einfach von der Seele schreiben, und vielleicht gibt es ja auch dem Royale nochmal Zusatzinformation oder weitere Blickwinkel. Am Ende bin ich sicher nicht die richtige Person, um die Eignung von obersten Vereinsverantwortlichen aus passiver Information zu bewerten.
Exkurs: Die Zeit in Leipzig
Anfangs möchte ich noch auf die Zeit bei Leipzig blicken, um eventuell einen größeren Bogen erkennen zu können. Bevor Krösche 2021 zur Eintracht als Bobic-Nachfolger kam, war er 2019 zu RaBa Leipzig als Nachfolger für Rangnick gekommen. Und er hat dort eigentlich auch ganz erfolgreich gearbeitet, fallen die Zugänge vieler zentraler Spieler in seine Zeit: Olmo, Nkunku, Szoboszlai und Gvardiol, wovon aber einige noch von seinem Vorgänger eingetütet wurden, glaube ich. Dennoch wurde nach zwei Jahren der Zusammenarbeit der Vertrag beidseitig aufgelöst. Man findet tatsächlich nicht viele Informationen über die Gründe, aber anscheinend war für beide Seiten klar, dass es nicht passt und sie den in einem Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollen. Wenn man die Gerüchteküche zu der Zeit ein wenig durchforstet, dann gibt es Meinungen, dass Krösche, der zuvor nur bei Paderborn in der zweiten und dritten Liga war, einfach die internationalen Verbindungen fehlten, um für Leipzig diese Position besetzen zu können, und die meisten Transfers auf Grundlage der Scouts zustande gekommen sind, die sowieso wissen, was für Spieler das RaBa-System braucht. Kann ich so natürlich nicht bewerten. Aber ich finde es interessant, dass in Leipzig so lange nach Krösches Abgang der Sportdirektorenposten unbesetzt geblieben ist. Vielleicht haben sie auch niemand Geeignetes gefunden und wollten warten, bis die sportliche Geschäftsführung mit Eberl neu besetzt ist.
Schwäche: Ausreichend internationale Verbindungen ein Problem?
Nun zurückblickend auf die Zeit bei der Eintracht, kann ich mir zumindest vorstellen, dass dieser Vorwurf der schlechten Vernetztheit von damals nicht von ungefähr gekommen ist. Gefühlt sind die Kreise, in denen Markus Krösche agiert sehr eng und sehr zentriert um Kontakte, die er in seiner Zeit bei Leipzig gemacht hat, und das obwohl er nur zwei Jahre Teil dessen war. Seien es nun Nachfolger für die Trainerposition, die alle aus dem RB-Kosmos kommen sollen oder auch Kontakte zu Spielerberatern, die damals geschlossen wurden oder deren Spieler schon bei der Eintracht sind, werden sehr gut ausgereizt. Zum Beispiel ist da Niagara Sports, bei denen Olmo unter Vertrag steht, aber eben auch das Trio Jakic, Smolcic und Onguene, welche alle durch Krösche zur Eintracht gekommen sind. Oder Sports360 bei denen Nagelsmann und Trapp unter Vertrag sind, und von denen dann Götze und Max zur Eintracht gekommen sind. Max wurde dann auch direkt dann verpflichtet, als auch Trapps Vertragsverlängerung ausverhandelt wurde, zum Beispiel.
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Schwäche: Fehlender Ersatz für die wichtigsten Leistungsträger
Am fatalsten könnte sich dieser unterstellte Mangel an Kontakten darin geäußert haben, dass auf Abgänge von sehr zentralen Spielern, nicht wirklich flexibel und kreativ gehandelt wurde. Am Anfang von Krösches Amtszeit verließ direkt der 28-Tore Stürmer Silva der Vorsaison die Eintracht zu RaBa. Und die erste Reaktion war es, den auf der Bank sitzenden Stürmer Sörloth von Leipzig nach einer Leihe zu fragen. Hier wurde diese Leihe nicht bewilligt, aber es zeichnet sich ein wiederkehrendes Muster ab. In diesem Fall würde übrigens stattdessen der in Bergamo auf der Bank sitzende Sam Lammers (für über drei Millionen Euro!) geliehen, ohne merklich positiven Einfluss auf die Mannschaft. Als dann Anfang dieser Saison Kostic seinen Abschied in Richtung Juventus bekannt gegeben hat, dann dachten viele noch, dass Krösche den möglichen Ersatz für den Abgang schon lange in der Schublade liegen hatte. Der Wechsel schwebte zumindest immer über der Eintracht. Doch auf einmal waren alle überrascht, dass stattdessen aus Juventus der auf der Bank sitzende Linksverteidiger Luca Pelligrini per Leihe die Reise in die entgegengesetzte Richtung von Kostic angetreten hat. Dieser war auch nicht wirklich Teil einer positiven Geschichte, sodass der Leihvertrag nach einer Halbsaison wieder aufgelöst wurde. Und auch mit Hinteregger verließ ein weiterer Schlüsselspieler unter der Ägide Krösches die Eintracht ins Karriereende. Und das einzige was in Richtung Ersatz auf der Innenverteidigerposition bei der Eintracht ankam, waren die beiden Spieler Jerome Onguene und Hrvoje Smolcic. Beim einen wurde in Salzburg der Vertrag auslaufen gelassen, und er machte schon damals nicht den Eindruck, als ob er je eine Minute spielen würde, was er auch trotz Leihe nicht gemacht hat. Und der andere ist ein junger Innenverteidiger, der einfach Zeit braucht, um sich an die Liga zu gewöhnen, aber kein Hintereggerersatz ist. Und was halt die beiden mit der Eintracht verbindet, ist dass zur selben Zeit der Berater von Onguene, Smolcic und Jakic sowieso in Frankfurt war, um die Festverpflichtung von Jakic zu verhandeln. Bis heute merkt man die Lücke der drei erwähnten Abgänge deutlich.
Und ja, das wirkt einfach nicht wirklich souverän, sondern man könnte polemisch unterstellen, dass auf einen Abgang einer Säule darauf reagiert wird, indem man den nächstbesten Menschen, der die eigene Bürotür durchquert, zu fragen, ob sie nicht jemanden hätten, den man verpflichten könnte. Da müsste einfach mehr kommen als das, will man die Kaderqualität halten. Die Tore, die Kostic und Silva zusammen gemacht haben 2021, die fehlen halt trotz Kolo Muani immer noch in einer Größenordnung von zehn Toren, während die Abwehr nur Durchschnitt ist.
Stärke: Der Prototyp jung, dynamisch, offensiv
Aber ich möchte nicht nur negative Aspekte anführen. Es gibt Transfers, die Krösche geholt hat und eine gute Verstärkung des Kaders darstellen. Das sind insbesondere Jesper Lindström (23) und Ansgar Knauff (21) in der letzten Saison, Junior Dina Ebimbe (22) und Paxten Aaronson (19) in der diesigen. Auch Faride Alidou (19) passt in diese Riege, auch wenn er sich unter Glasner nicht wirklich festspielen konnte trotz soliden Leistungen hier und da.
Alle genannten Spieler vereint, dass sie relativ jung sind und einen guten einstelligen Betrag gekostet haben, Entwicklungspotential auf den vierfachen Wert haben und offensiv stark und schnell sind. Man könnte sagen, dass das alles Spieler nach dem Schema RB ist und von daher ist es nicht überraschend, dass diese Spieler auch nun noch auf seinem Schirm auftauchen.
Man müsste auch Jens Petter Hauge (23) anführen, aber wir wollen ja über etwas Postives reden…
Dass nun im Winter von vielen nötigen Zugängen für die aktuelle Saison Krösche bei allen nötigen Nachbesserungen an anderer Stelle, vier Millionen mit Aaronson vor allem in die Zukunft steckt, obwohl es mit Lindström, Borré und Alidou ausreichend Spieler auf der Position spielen können, verdeutlicht nochmal zusätzlich, dass der Sportvorstand hier seinen Schwerpunkt seiner Transferstrategie sieht.
Stärke: Weitere gute Verstärkungen
Weitere tolle Spieler, die unter Krösche verpflichtet wurden und nicht dem obigen Schema entsprechen: Jakic und Borré, Götze und Buta auf jeden Fall. Max und Smolcic könnten sich auch noch entwickeln, aber sie brauchen noch Zeit um sich zu beweisen. Und natürlich Kolo Muani, auch wenn hier bei dem Engagement was Ben Manga seit 10 Jahren bei dem Spieler zeigt, dann ist die Rolle des Sportvorstands dabei relativ gering, es sei denn er lässt den Wechsel nicht durchgehen, weil die Ablöse zu hoch gewesen wäre (zum Glück war er ablösefrei und nicht 5-10 Millionen, sage ich da einfach mal).
Schwäche: Rekordtransfers für die Katz’
Die Top-5 Einkäufe nach Ablösesumme unter Krösche waren : Jens Petter Hauge (8.4 Mio.), Jesper Lindström (7 Mio.), Lucas Alario (6 Mio.), Paxten Aaronson (4 Mio.) und Sam Lammers (3.6 Mio.). Davon sind die ersten beiden in Top10 der teuersten Zugänge der Eintrachtgeschichte, alle fünf gehören zu den Top25, nur zur Einordnung.
Davon ist Lindström sicherlich ein sowohl sportlicher als auch finanzieller Gewinn und auch Aaronson wird sich hoffentlich dahin entwickeln können. Sie passen eben auch in das Schema Krösches. Aber die anderen drei stellen historische Flops dar, so klar muss man das sagen.
Und warum hat es bei den anderen nicht funktioniert? Was alle drei vereint, ist dass sie von Mannschaften kamen, bei denen sie nicht in der Stammbesetzung gespielt haben, sondern eher mit einer Hoffnung verknüpft kamen, dass sie bei der Eintracht wie ein Kostic wundergeheilt werden könnten. Und das ging ja auch schon bei den anderen Leihen von Bankspielern schief, die nicht soviel gekostet haben. Warum das nicht funktioniert hat? Einerseits braucht es bei solchen Transfers immer auch das passende Verhältnis zwischen der Persönlichkeit des Spielers, der Persönlichkeit des Kaders, des Trainers usw. Und bei den obigen Transfers schien es nie Klick gemacht zu haben zwischen Spieler und Mannschaft. Andererseits braucht es auch für die Entwicklung von Spielern, die auch mentale Betreuung brauchen, auch einfach Zeit und Gelegenheit sie Stück für Stück zu integrieren, wenn sie initial nicht direkt die Leistung bringen können. Und das war bei der Eintracht in den letzten beiden Jahren mit sehr langen Pokalsaisons und hohen Zielen in der Liga auch nicht gegeben.
Aber am Ende bleibt vor allem die Frage, was man sich denn gedacht hat, als man eine Leihe mit 8.2 Mio. Kaufpflicht einging, oder eine Leihe für 3.6 Mio. Leihgebühr abgemacht hat. Unglaubliche Risiken dafür, dass das Geld an anderer Stelle nicht reichen soll. Oder dass ein Alario sehr darunter leiden wird, wenn ein Kostic unersetzt geht, was ja absehbar war. Aber wie oben schon erwähnt, Krösche muss es doch überrascht haben.
Schwäche: Unterbesetzung der Innenverteidigung in Spitze und Breite
Bevor wir uns auch anderen Themen annehmen als nur die reinen Transfers, und zum Beispiel das Verhältnis Trainer und Sportvorstand widmen, möchte ich noch einmal gesondert über das größte Problem in der Kaderplanung dieser Saison sprechen: Die Innenverteidigung.
Abwehrchef Hinteregger verließ die Eintracht überraschend im letzten Sommer ins Karriereende. Krösche hatte schon die ganze Rückrunde angedeutet, dass er ihn verkaufen möchte. Hinteregger wollte aber bis zum Ende bei der Eintracht bleiben. Grund waren anscheinend mentale Probleme und Unprofessionalitäten auf Seiten von Hinteregger in den letzten Jahren. Aber sportlich war er für den Gewinn der Europaleague elementar. Krösche griff aber durch, auch wenn es den Fans schwer zu vermitteln war und Hinteregger blieb wenig Wahl als selbstbestimmt seine Karriere zu beenden. Wie oben erwähnt konnte keiner der Neuzugänge in der Innenverteidigung ihn ersetzen. Krösche plante, ja anscheinend dass die Abwehr, die die Europaleague gewonnen hatte, wo am Ende Hinteregger verletzt fehlte, in dieser Saison die Stammbesetzung sein könnte. Doch am Anfang der Saison zeichnete sich ab, dass Tuta kein Abwehrchef ist. Und Touré auch keiner ist, der ein Stammspieler wird wegen schwankender Leistung und Verletzungen.
Insgesamt war die Innenverteidigung eine wilde Zusammensetzung von hauptsächlich fünf gelernten Innenverteidigern:
Ein Ndicka, der Ende der Saison gehen wird und schon von Anfang an Motivationsprobleme zeigt. Ein überspielter Tuta, der schon in der Saison davor 40+ Spiele gemacht hat. Ein 38-jähriger Hasebe, der dachte er muss nur noch unterstützend ran, ein sehr junger Smolcic, der erst verletzt ankam, dann sich an die Bundesliga gewöhnen musste. Und ein Onguene, der keine Minute gespielt hat, diese Saison. Es klingt ein wenig wie die Faboulous Five oder wie auch so eine Truppe in einem Western heißt.
Diese Konstellation ging weder in der Breite noch in der Spitze auf. Eben weil ziemlich schnell Touré verletzt war und auch Smolcic nicht fit. Und Hasebe kann nicht jedes Spiel machen. Entsprechend musste man irgendwie versuchen, einen dritten Innenverteidiger zu finden. Und notgedrungen musste man den defensiv besten Mittelfeldspieler als IV umfunktionieren, nämlich Jakic. Solche Experimente an der Anfang der Saison zeigen doch, dass irgendwo was fehlgeplant wurde. Und wenn man sich die Dreierkette unter Hütter/Bobic angeschaut hat, dann waren da immer sechs gute Innenverteidiger zur Verfügung (Ndicka, Tuta, Touré, Hasebe, Abraham und Hinteregger). Eben für jede Position eine Alternative, wenn einer mal ausfallen sollte und er so ersetzt werden kann, ohne dass es zu Ungereimtheiten kommt.
Aber Krösche hat es schon letzte Saison versäumt den Abrahamabgang auszugleichen, und nun diese den Hintereggerabgang. Ich habe das Gefühl, ihm fehlt hier das Verständnis für eine gute Verteidigung, und er ist selbst zu fokussiert auf die Offensive. Das wird auch dadurch unterstützt, dass der Fußball mit dem Paderborn den Durchmarsch in die Bundesliga gemacht hat, auch ein rein offensiver war, aber die Defensive auch nicht bundesligatauglich war. Und auch war eins der Diskussionsfälle bei Leipzig, die zur Erkenntnis führte, dass man sich besser trennt, jener, dass Krösche nicht wollte, einen weiteren Innenverteidiger für die Dreierkette schon im Winter zu holen. Sondern der Simakantransfer wurde auf den Sommer verschoben, dann nicht als Aufstockung des überlasteten Kaders, sondern als Ersatztransfer für einen möglichen Upamecano-Abgang.
Und ja, wenn man schon zwei Saisons mit ungeschickter Breite in der Innenverteidigung, die gewöhnlicherweise immer 90 Minuten durchspielen müssen in eine internationale Saison geht, dann ist es nicht überraschend, dass es nach gefühlt 60-80 Spielen in zwei Jahren irgendwann zu körperlichen und mentalen Auflösungserscheinungen kommt. Und das hat man diese Saison insbesondere an Tuta gesehen, aber es gab ja keinen Ersatz, weil kein anderer Spieler spielbereit war. Und dazu noch die besondere Belastung durch die WM und einen dadurch gestrafften und ungewöhnlichen Kalender.
Aber nicht nur in der Breite fehlte es der Innenverteidigung, sondern eben auch in der Spitze. Es fehlte der Abwehrchef, der sowohl die Innenverteidigung ordnet, aber auch es schafft körperlich die letzte Grätsche zu ziehen. Es fehlte die ganze Saison über eine gewisse Stabilität in der Defensive. Wieviele Tore gefallen sind, dass im Spielaufbau der Ball verloren ging (fehlender ballsicherer Sechser husthust) und dann Innenverteidigung den Pressingmoment verpasste und dann der Angreifer durch war, es ist unzählig. Oder eben die defensive (und offensive) Schwäche bei Standards. Weil die Abläufe nicht gesteuert werden konnten, und in einer internationalen und besonders gestrafften Saison, lässt sich sowas auch in der Saison nicht super einstudieren. Und es fehlte eben auch die Größe und Kopfballstärke in der Abwehr. Ein Aspekt, der bei der Kaderplanung auch beachtet werden musste. Hasebe und Jakic konnten eigentlich immer nur eine Hälfte des Abwehrchefsseins füllen. Hasebe konnte gut steueren, aber selten selbst den Körper defensiv dazwischenschmeißen. Jakic war zwar körperlich, ihm fehlte aber manchmal das Timing und die Erfahrung.
Es war eben durch und durch eine Fehlplanung, in die man sich im Sommer auch offenen Auges begeben hat. Denn wenn Krösche schon länger geplant hatte, Hinteregger zu verkaufen, wer war denn dann der Ersatz, den er dafür im Auge hatte? War das Geld trotz Champions League Qualifikation echt so knapp, nachdem mit Hinteregger man neun Millionen Marktwerkt in den Ruhestand befördert hat? Aber spätestens im Winter wäre das ja da gewesen. Aber hier gab es auch nur wieder einen Plan gehabt, nämlich Lindelöf zu holen, aber wenn das nicht klappt, dann gab es wie schon vorher erwähnt keine Alternative und es zeigte sich wieder die beklagte Unflexibilität. Und mit diesen Entscheidungen hat man aktiv den sportlichen Erfolg am meisten gefährdet, denn angesichts der Möglichkeiten, wäre ein einzelner Transfer, der einem es ermöglicht trotz Champions League wieder sich über die Liga zu qualifizieren, und damit sich langsam zu etablieren, aus der Hand gegeben.
Aaronson hat das Spiel immer belebt, aber auch er macht natürlich noch die Fehler eines so jungen Spielers. Der Druck erhöht sich mit einem Startelfeinsatz. Deshalb finde ich ein Heranführen über häufige Einwechselungen besser und er hatte so ja auch häufige Einsatzzeiten.
War Alidou für dich besser als Knauf, Buta, Lenz oder Max?
Es gab da ja so einige Aufreger, die mMn keine waren (außer Hasebe und der Rite Beete Saft). Oder was glaubst du konnte die Mannschaft ihm nicht verzeihen?
Glaube, Spekulation, in der Kabine sind da eher problematische Dinge passiert.
Letzte Saison war er aber aber auch nicht immer der Fels in der Brandung. Er war zur richtigen Zeit wieder in Form, aber gleichzeitig kam es nicht von ungefähr, dass man überlegt hat ihn abzugeben.
Das steht auch oben. Nur diese Art von Spieler, dass es die braucht, das wurde auf jeden Fall unterschätzt.
Und ich denke emotionale Abnutzung der Ansprache könnte auch passiert sein. Wenn man schon 25 Pokalspiele unter Glasner hatte, dann ist es schwierig sich noch ein 50. Mal anzuhören, dass es jetzt aber wichtig ist, alles zu geben, wenn dieses Do or Die nicht inhärent in der Liga gegeben ist. Glasner hat ja auch schon Mitte der Hinrunde gemeint, er kann sich selbst nicht mehr reden hören, ich glaube er konnte einfach zeitweilig auch nicht mehr den motivationstechnischen Zugang zur Mannschaft finden. Wenn dann noch im Raum steht, dass er gehen könnte, dann fragt man sich, will er mot der Motivation wirklich ein gemeinsames Ziel für nächste Saison erreichen oder nur sein eigenes.
Im Grunde genommen gilt es die Saison der Eintracht in zwei Teilen zu betrachten. Zum Einen die überragende Hinrunde und zum Anderen die bescheidene Rückrunde.
Sportlich gesehen ist die Saison der Eintracht keine Schlechte gewesen. Es dreht sich alles um die Frage, was wäre wenn? Oder ist die Erwartungshaltung im Frankfurter Umfeld mal wieder zu hoch gestiegen?
1. Die Hinrunde
Durch den Gewinn der Europe League geht Eintracht Frankfurt zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in der Champions League an den Start. Der Kader soll verbreitert werden. In den Medien wird verbreitet, dass die Lehren aus der vorangegangenen Saison gezogen seien, als die Eintracht auf der letzten Rille die Europe League gewonnen hat, während es in der Bundesliga nur für Platz 11 gereicht hat.
Neu im Team sind Kolo Muani, Alario, Götze, Buta, Smolcic, Onguene, Ebimbe und Alidou. Verlassen hat die Eintracht Kohr, Barkok, da Costa, Hrustic, Durm, Illsanker, Hauge und Pacienca.
Und die Saison geht nicht gut los. Als Europe League Sieger darf die Eintracht die Saison gegen die Bayern im Frankfurter Stadtwald eröffnen. Die Eintracht versucht fußballerisch mitzuhalten und rollt den Bayern den roten Teppich aus. Die Bayern rollen mit 6:1 über die Eintracht drüber. Anschließend gibt es zwei Unentschieden gegen Hertha und Köln, bevor der erste Sieg gegen Werder gelingt, bevor Leipzig mit 4:0 aus dem Stadion gefegt wird. Zwischendrin verliert die Eintracht noch den Supercup gegen Real Madrid.
Zu dieser Zeit ist auch schon viel Unruhe drinnen. Der drohende Abgang des Unterschiedsspielers Kostic dominiert medial, neben den Problemen in der Abwehr. Kostic geht dann auch und im Tausch dafür kommt Pellegrini nach Frankfurt. Defensiv wird es aber nicht besser. Ndicka, Tuta und Touré als Dreierkette funktionieren nicht. Hat die Eintracht Tuta zuviel zugetraut? Touré verletzt sich dann auch noch. Glasner probiert es mit Viererkette. Jakic spielt Rechtsverteidiger. Richtig besser soll es erst im Laufe der Hinrunde werden, nachdem Hasebe wieder als Libero installiert wird. Die Neuzugänge Smolcic und Onguene spielen in dieser Zeit keine Rolle.
Und dann geht es los mit den magischen Champions League Nächten. Und die Eintracht wird direkt auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Sie spielt gut mit, aber Lissabon macht die Tore. Die Eintracht nicht. 0:3. Anschließend verliert die Eintracht zuhause gegen Wolfsburg, bevor es nach Marseille geht. Dort gewinnt die Eintracht mit 1:0. Die ersten Punkte in der Champions League! Ein Grund zu feiern? Leider nicht, denn das Spiel wird von Ausschreitungen überschattet. Feuerwerkskörper werden als Waffe gegen Eintracht Fans eingesetzt. Busse, welche die Eintracht Fans vom Fantreff zum Stadion und wieder zurück bringen werden mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen. Dabei gehen die Scheiben teilweise zu Bruch. Ein Fan wird von einer Rakete an der Halsschlagader getroffen und liegt mehrere Wochen im Krankenhaus.
In der Liga stabilisiert sich die Eintracht. 3:1 gegen Stuttgart, 2:0 gegen Union und dann in der Champions League ein Unentschieden gegen den Favoriten in der Gruppe: Tottenham.
Aber die Eintracht wäre nicht die Eintracht, wenn sie nicht doch wieder überraschen würde. Völlig unnötig verliert die Eintracht 3:0 gegen Bochum. Dabei wird Glasner vorgeworfen zu viel rotiert zu haben. Das mag jetzt auf den ersten Blick nicht dramatisch aussehen, aber im Rückblick der Saison glaube ich, dass das Bochum Spiel ein Wegweisendes war. Hier hat Glasner gezeigt bekommen, dass die zweite Reihe überhaupt nicht funktioniert. Die Doppelspitze Alario und Borre hat keinerlei Torgefahr entwickelt und speziell Alario war danach komplett unten durch.
Anschließend spielt sich die Eintracht in einen Rausch. Zwar geht das Auswärtsspiel in London noch knapp verloren, aber Glasner hat nun seine erste Elf gefunden und gerade offensiv harmoniert diese großartig:
5:1 gegen Leverkusen
2:0 gegen die Stuttgarter Kickers
3:1 gegen Gladbach
2:1 gegen Marseille
1:2 gegen Dortmund
2:1 in Lissabon
2:1 gegen Augsburg
4:2 gegen Hoffenheim
1:1 gegen Mainz
Das sind die Ergebnisse vom 15. Oktober bis zur Winter WM Anfang November. Und das Dortmund Spiel hätte die Eintracht auch gewinnen müssen. Eine klägliche Chancenverwertung und ein nicht gegebener Elfmeter (Adeyemi an Lindström) verhindern den Eintracht Sieg. Martin Rafelt referiert im Rasenfunk darüber wie großartig es doch ist, dass Glasner seinen Spielern keine taktischen Lösungen an die Hand geben muss, weil Götze, Kamada, Kolo Muani und Lindström diese Lösungen selbst finden. Und Eintracht Fans befinden sich im siebten Himmel. Auch weil durch den Erfolg in Lissabon das unglaubliche wahr geworden ist. Champions League Achtelfinale und die Eintracht ist dabei.
Die Eintracht überwintert auf Platz 4. Zwei Punkte vor Dortmund. Nach einem wenig überzeugenden 3:0 Sieg gegen Schalke am 16. Spieltag befindet sich die Eintracht sogar als erster Bayern Verfolger auf Platz 2. Zum Abschluss der Hinrunde gibt es noch ein 1:1 gegen Freiburg und die Eintracht beschließt die Hinrunde wieder auf Platz 4. Punktgleich mit Dortmund.
2. Die Rückrunde
Zum Einstieg in die Rückrunde spulen wir noch einmal zwei Spieltage zurück in die Winterpause. Krösche gibt das Saisonziel aus. Die Eintracht solle Platz 4 verteidigen. Zum damaligen Zeitpunkt ambitioniert, aber nach den Leistungen im November erschien es zumindest machbar. Glasner hat diese Ankündigung damals nicht gepasst. Und heute ist mehr oder weniger bekannt, dass er diese Einschätzung nicht geteilt hat und intern um Verstärkungen für die Abwehr geworben hat. Krösche hat es auch versucht, aber die angedachten Deals sind durch gefallen. Zusätzlich hat die Eintracht mit Onguene sogar noch einen Verteidiger abgegeben.
Im Winter kommt es zu einer weiteren Entwicklung, die außerhalb des Platzes für Zündstoff sorgen wird. Donata Hopfen wird als Vorsitzende der Geschäftsführung der DFL abgesetzt. Axel Hellmann und Oliver Leki übernehmen interimsweise diesen Posten. Axel Hellmann soll den Investorendeal der DFL vorantreiben.
Sportlich wurden Philipp Max und Paxten Aaronsen geholt. Die Leihe von Pellegrini wurde vorzeitig beendet.
Aber zunächst einmal zurück zum Sportlichen. Es geht erst einmal ganz gut weiter. Ein Unentschieden in München, gefolgt von Heimsiegen gegen Hertha in der Liga und Darmstadt im Pokal lässt vermuten, dass die Eintracht im Soll liegt. Die Ergebnisse sehen zwar gut aus. Die Leistungen waren es nicht. Folgerichtig verliert die Eintracht wieder einmal total unnötig gegen ein verunsichertes Köln glasklar mit 0:3. Zwar gewinnt die Eintracht noch das nächste Heimspiel gegen Bremen, aber es ist der Start einer Serie. Einer Serie, die kein Bundesliga Team haben möchte.
Bevor ich aber auf diese Serie eingehe, findet noch das Champions League Achtelfinale gegen Neapel statt. Bei der Auslosung im Winter hat sich das Umfeld der Eintracht noch über das Los gefreut. Es wurde mit dem Gedanken gespielt, dass bei etwas Spielglück das Weiterkommen möglich wäre. Umso näher das Spiel dann rückte, desto deutlicher wurde, wie chancenlos die Eintracht eigentlich sein werde. Neapel spielte in der Serie A die Sterne vom Himmel. Und die Eintracht hatte eines der drei/vier formstärksten Teams in ganz Europa vor der Brust. Folgerichtig hatte die Eintracht keinerlei Chance und da die Eintracht selbst nicht in Form war, schied sie verdient aus. Der Klassenunterschied war in beiden Spielen deutlich zu sehen.
Und dann ging sie los die Serie:
1:2 in Leipzig
2:2 in Wolfsburg
1:1 gegen Stuttgart
0:2 an der altern Försterei
1:1 gegen Bochum
1:3 in Leverkusen
1:1 gegen Gladbach
0:4 in Dortmund
1:1 gegen Augsburg
1:3 in Sinsheim
Zwischen dem 18. Februar und dem 13. Mai gelang der Eintracht in der Liga kein Sieg. Die Eintracht spielte daheim viermal Unentschieden und verlor sechsmal in der Fremde. Lediglich das DFB Pokal Viertel- und das Halbfinale konnten in dieser Zeit erfolgreich bestritten werden. Die Ursachenforschung für die Serie ist mühselig. Fakt ist, dass die Eintracht von vielen Verletzungen geplagt war. Ebimbe und Lindström sind zuallererst zu nennen, da Sie gegen Ende der Hinrunde eine Dynamik auf der rechten Angriffsseite entwickelten, die schwer zu stoppen war. Dieses Momentum, welches die Eintracht im November durch die Spiele getragen hat, konnte auch nicht konserviert werden. Glasner wurde mit der Zeit immer ratloser und dünnhäutiger. Dazu kamen dann noch die Verletzungen in der Abwehr, wodurch sich die Abwehr immer öfter von selbst aufgestellt hatte, da schlicht keine Alternativen mehr vorhanden waren. In Dortmund wurde sogar Dario Gebuhr zum Bundesliga Debut verholfen.
Und mit der Ergebnismisere kam auch die Misere neben dem Platz. Hellmann und Holzer stritten sich im Aufsichtsrat um die strategische Ausrichtung der Eintracht. Hellmann dachte über einen permanenten Wechsel zur DFL nach. Peter Fischer hatte Besuch von der Staatsanwaltschaft und ihm wurde vorgeworfen Kokain zuhause seinem Sohn zugänglich liegen gelassen zu haben. Und Glasner wurde immer wieder auf Pressekonferenzen auf die Gründe der sportlichen Misere angesprochen.
Die Vorwürfe gegen Fischer verliefen dann ins Nichts. Glasner reagierte einige Male sehr unsouverän auf die Fragen der Journalisten und so richtig Ruhe kehrte erst um das Hoffenheim Spiel ein. Hellmann verkündete er werde bei der Eintracht bleiben und kritisierte nach dem Hoffenheim Spiel das Verhalten Glasners auf der Pressekonferenz des Hoffenheim Spiels. Daraufhin kam es zum Bruch zwischen Glasner und der Eintracht und nach einer gemeinsamen Sitzung beschlossen alle Beteiligten die Saison gemeinsam zu Ende zu bringen. Die sofortige Abberufung Glasners stand aber auch zur Diskussion.
In den letzten drei Spielen erzielte die Eintracht sieben Punkte und erreichte das Minimalziel. Den internationalen Wettbewerb. Zur Zeit noch in Form der Conference League, aber das kann sich durch das Pokalfinale noch in die Europe League verbessern. Es ist ein versöhnliches Saisonende.
Woran es jetzt genau gelegen hat, dass die Leistungen der Hinrunde nicht in die Rückrunde getragen werden konnten, bleibt vielen ein Rätsel. Ganz nüchtern betrachtet, denke ich aber auch, dass Glasner es nie geschafft hat der Mannschaft einen taktischen Plan B an die Hand zu geben. Auch jetzt gegen Ende der Rückrunde läuft viel über die individuelle Klasse der Einzelspieler im Angriffsdrittel. Defensiv ist das nach wie vor auch immer noch nicht gut. Und Trapp war in der Rückrunde auch lange nicht in Form.
Am kommenden Wochenende hat die Eintracht die Chance einen Titel zu gewinnen. Hinter diesem gemeinsamen Ziel vereint sich der Verein gerade. Im letzten Heimspiel gegen Freiburg gab es den Schulterschluss mit den Fans. Auch dieses Spiel hat wieder gezeigt, was möglich ist, wenn die Fans voll mitziehen. Denn bis zur Einblendung der Führung der Hertha in der 71. Minute ging bei der Eintracht nicht viel zusammen. Und dann wurde es laut. Verdammt laut. Und auf einmal hat die Eintracht Fußball gespielt und die Tore erzwungen. Dieses Momentum will die Eintracht nun mit nach Berlin nehmen.
Zwei Jahre Markus Krösche - Eine Bilanz- Teil 2/2:
Nun zur Fortsetzung meiner sehr langen Bilanz der letzten zwei Jahre. In diesem Abschnitt geht es nun um alle weiteren Themen, die den Sportvorstand betreffen, gerade als Führungsperson und Gestalter der Strukturen. Fehler bei Transfers passieren jedem, aber jetzt kommen wir zu den richtig wichtigen Themen für mich.
Die Nachwuchsförderung
Jetzt nicht das, womit ich mich am besten auskenne, aber an sich muss man hier Krösche wirklich loben. Die U23 wieder zurückgebracht, direkt in die Regionalliga aufgestiegen, und mit dem Übergangstrainer Gunesch schafft man hier auch neue Strukturen, um die Übergangswahrscheinlichkeit in den Profifußball durch persönliche Betreuung noch einmal zu verbessern. Einfach klasse!
Krösche und der Trainer
Eine interne Ausrichtungsfrage, die auch außerhalb der Vereinsblase für Aufsehen sorgte. In erster Linie war es natürlich der Konflikt darüber, dass die Wünschverstärkungen, die für das sportlich ausgegebene Ziel nötig gewesen wäre, nicht gegeben waren. Und von außen kann ich das unterstreichen, dass es der Mannschaft eben wie oben schon angedeutet eben an Ballsicherheit im Aufbau (Kamada war in der Hinrunde auch nur ein Notlösung dafür) und einer konkurrenzfähigen Abwehr gefehlt hat, um wirklich ein kohärentes Spiel ohne große Fehlstellen spielen zu können. Umschaltfußball ohne defensive Absicherung oder mit unnötigen Ballverlusten im Aufbau, ganz schlimm geht das ins Auge, das hat man sogar gegen unterklassige Gegner wie Darmstadt gesehen.
Aber an sich ist es auch nicht etwas, was so eskalieren müsste, wenn man es schafft zu kommunizieren, woran es gescheitert ist, und es auch schafft, die eigenen Ziele, ob der eigenen Fehler herunterzuschrauben. Das wichtigste ist eben immer: Man muss zusammen durch die Krise!
Aber ich habe das Gefühl, dass das nicht geglückt ist. Der Druck auf Trainer und Mannschaft wurde hochgehalten, die Ziele blieben unverändert. Insbesondere in den Medien wollte Krösche sich selbst weiterhin als der professioneller erfolgsgetriebener Manager darstellen, bei dem Misserfolg keine Option ist, denke ich. Aber hinter den Kulissen fehlte dann eben die Kommunikation und das Verständnis. Und das ist eben das beunruhigendste, dass gefühlt der Konflikt nicht nur nicht verhindert, sondern dann insbesondere in den Medien ausgetragen wurde. So erkläre ich mir zumindest den Ausbruch bei der PK in Hoffenheim, als der Reporter nur die Frage an Glasner weiterleitete, die Krösche beim Spiel zuvor gegen Augsburg der Mannschaft entgegenschlug. Nämlich, dass die Mannschaft es scheinbar nicht verstünde. Das klang aber auch wieder so passiv und über der Mannschaft thronend statt sich einmal mit ihr und ihren Belastungen auseinanderzusetzen. Dass da Glasner dann auch in dem Gefühl, sich vor die Mannschaft stellen zu müssen, die Hutschnur platzt, ist da nicht wirklich überraschend.
Aber das scheint nicht nur die einzige Ungereimtheit zwischen den beiden zu sein, sondern einfach in der sportlichen Idee scheinen beide auf unterschiedlichen Seiten zu stehen. Krösche mag das Offensivspiel, Glasner das Defensivspiel lieber. Krösche mag die Entwicklung von jungen Spielern, Glasner eher eine vollqualifizerte Mannschaft für die Dreifachbelastung und das Erreichen der sportlichen Ziele. Das hat auch die Aussage: „Qualität kann man nicht trainieren“ noch einmal unterstrichen, aber dürfte eben Krösche nicht gefreut haben bei seiner Zielsetzung.
Entsprechend ist es auch nicht überraschend, dass Glasner wartete um das vorliegende Verlängerungsangebot anzunehmen. Es lag sicherlich nicht daran, dass er keine Lust mehr auf Eintracht Frankfurt hätte. Ich bin mir da sicher, dass er sich sehr wohl gefühlt hat insgesamt. Aber es ist eben auch nur professionell die gemeinsame Route und die Perspektive auf die Aufgaben abzustecken, ehe man sich auf ein Verhältnis einlässt. Denn auch als damals Glasner kam, dann war Krösche noch gar nicht im Amt, entsprechend gab es vielleicht so eine Konsensfindung über den gemeinsamen Weg nie so richtig. Aber scheinbar kam es auch zu dieser Aussprache nie wirklich, und das Zögern des Glasners wurde dann gegen ihn verwendet. Eine Trennung ist dann auch verständlich, wenn es zwischenmenschlich und strategisch nicht wirklich passt, auch wenn ich mir gewünscht hätte, es kollegialer zu lösen, und dabei mache ich den Vorgesetzten immer etwas mehr verantwortlich.
Nun steht dann eben für die nächste Saison ein neuer Trainer an, der auch besser zu der Philosophie Krösches passt, aber ob dieser Trainer es schafft alle Vorgaben von Krösche zu erfüllen, das bleibt abzuwarten. Ich persönlich halte es für sehr schwierig, Dreifachbelastung, CL-Qualifikation in der Bundesliga und auch noch das unter Entwicklung junger Spieler gleichzeitig zu bewältigen. Aber wir werden sehen, ob es diese Eierlegende Wollmilchsau geben könnte.
Krösche und das Scouting
Aber das war nicht die einzige Ungereimtheit, die die sportliche Abteilung seit der Zeit Krösches belastet hat. Bevor es zwischen Glasner und Krösche schwierig wurde, gab es da auch noch den Richtungsstreit um die Ausrichtung des Scoutings. Ben Manga, der lange das Scouting bei der Eintracht betreut hat, und auch viel mit dem Aufschwung der Eintracht in den letzten Jahren durch passendes Scouting und das Hervorbringen entwicklungsfähiger Spieler geprägt hat, war eigentlich als Direktor für Scouting und Kaderplanung gedacht. Aber eben für Krösche schien das sehr personalintensive Netzwerkscouting und früh den Kontakt zu den Spielern zu suchen, nicht effizient genug zu sein. Stattdessen reiche es aus, die Spieler per Datenbanken zuerst zu bewerten, und dann erst mit den eigenen Augen zu beobachten. Der Persönlichkeitstest käme dann erst zuletzt, wenn der Spieler vor Ort in Frankfurt ist. Dabei schauen sie sich dann ein Video zu den Fans an, und sollen dann entscheiden, ob sie sich dadurch motivieren wollen oder nicht. Das Scoutingschema Krösches ist zum Beispiel hier beschrieben:Krösche erklärt Eintrachts Vier-Stufen-Modell bei Transfers
Und ja, weil man sich nicht einigen konnte, einen Kompromiss zu finden, wo eben beide Annäherungsversuche koexistieren können und man so ein breites Spektrum an Spielern abdecken kann, musste Ben Manga nach sehr langer erfolgreicher Zeit bei der Eintracht gehen und dem persönlichen Assistenten von Krösche weichen.
Und das finde ich einfach mega schade. Wieder einmal konnte ein Konflikt an Interessen nur dadurch gelöst werden, dass beide Seiten sich trennen, zum womöglich langfristigen Schaden der Eintracht. Und ich denke, jeder Verein tut gut daran, die Persönlichkeitstests zu priorisieren. Ein Messi, der aber auf einmal kein Bock hat, bei dir die Leistung zu bringen, die er bringen kann, der ist viel weniger Wert als ein motivierter Kreisligakicker. Und sogar schlimmer, denn wenn jemand schlechte Laune hat und nicht zur Mannschaft passt, dann macht er die Mannschaft nicht nur nicht besser, sondern insgesamt schlechter. Und ich denke, dass eben das persönliche Netzwerk eines Ben Manga ein USP der Eintracht ist, und eben nicht von Konkurrenten mit mehr Geld einfach so imitiert werden kann, aber ein Zugriff auf eine Datenbank, das kann jeder Verein sich besorgen. Ich denke, die richtig großen Preis/Leistungskracher findet man eben nur durch einen solchen besonderen Weg des Scoutings.
Der allgemeine Umgang und das System Krösche
Und das ist dann doch das, was mich am ehesten stört. Hinteregger, Ben Manga und jetzt Glasner. Immer wurde der Konflikt gesucht, und eine zeitlang aufgebaut, bis eine Zusammenarbeit weiter nicht mehr möglich schien und der andere zurückstecken musste. Der Klub wird komplett umgebaut, und Krösche baut sich eine Insel der Glückseligen, die ihm alle unkritisch folgen sollen. Denn auch alle Trainer, die nun als Nachfolge in Frage kommen, sind Trainer, die er auch nur aus den zwei Jahren Leipzig kennt. Ein Netzwerk darüber hinaus scheint es wirklich nicht zu geben. Und aus Fan-Sicht muss man da richtig aufpassen. Dreimal wurde ein verdienter und sehr gewertschätzter Fan-Liebling aus dem Verein gedrängt und dann mit RaBa-Kosmos Leuten ersetzt. Sehr kritisch, ganz ehrlich. Wieso kann man denn nicht einfach sehen, dass manche Menschen etwas Positives mit sich bringen, auch wenn sie nicht der eigenen Meinung sind, und man selbst eben nicht alles machen kann, wie man es unbedingt will. Und es ist ja auch das erste Mal, dass er so ein Projekt mit europäischen Ambitionen komplett ausgestalten kann.
Und wenn jetzt Krösche halt doch als Nachfolger für Salihamidzic bei den Bayern gehandelt wird, und er nun durch fehlende Dementi erneut Unruhe in den Verein bringt, nachdem er diese zuvor auch teilweise selbst geschaffen hat, dann ärgert mich das sehr. Da wird der Klub komplett auf den Kopf gestellt, in der Hoffnung etwas Langfristiges aufzubauen, und am Ende des Tages ist es ihm nichts wert und es wird fallen gelassen, falls es eine neue Chance gibt. Wie unnötig einfach.
Der Blick nach vorne
Aber nunja, bei all der Kritik, will ich auch wirklich nicht jemand sein, der verlangt, dass jemand gehen muss. Ich finde es nur wichtig, dass darüber gesprochen wird. Insbesondere jetzt in der Hochphase des sportlichen Agierens wäre es natürlich für den Verein das schwierigste, wenn es jetzt noch zu einem Umbruch und einer inhärenten Handlungsunfähigkeit käme. Für mich hat Krösche sowieso noch mindenstens diese Transferperiode als Chance bekommen, ein System aufzubauen, bei dem eigene Idee und Ambition, Trainer und Kader Hand in Hand gehen und nicht so wie die Jahre zuvor. Und ich habe auch die Hoffnung, dass das Prinzip funktionieren kann, theoretisch, aber wenn das alles nachdem das alte System abgerissen wurde, und dann die Baustelle begonnen wurde, er einfach die Eintracht verlässt, dann wäre das einfach das Maximum an Schaden, die er anrichten könnte. Vorallem wenn der Umbruch, der diese Sommerpause auch im Kader ansteht, nicht mit deutlich weniger Fehlern als bei den Transferperioden zuvor passiert. Dann ist das viele Geld, dass man durch Abgänge verdient, und alles was zuvor da war, innerhalb von wenigen Jahren einfach in den Sand gesetzt worden.
Wo gerade Rebic gerüchtet wird: Mit Rebic und dann Kostic hatte die SGE in den letzten Jahren immer einen Go-To-Guy. Gerade im Umschalten konnten sie einerseits so viel Gefahr ausstrahlen, dass sie meist zwei Verteidiger auf sich ziehen konnten, aber auch der restlichen Mannschaft Zeit zum, früher noch „überfallartigeren“, Aufrücken geben konnten. Ich hatte insbesondere in der Rückrunde oft das Gefühl, dass es in der Verbindung zwischen Offensive und Defensive fehlte. Lindstrøm und Kolo Muani konnten zwar auch immer angespielt werden, diese zogen aber eher direkter zum Tor, ohne dass der Rest der Mannschaft aufrücken konnte. Gefühlt startete die offensive Dreierreihe aber auch immer weiter hinten und mit mehr Gegnern vor der Brust. Da bringen dir die One Touch Ablagen von Götze auch wenig, wenn da niemand zum Empfang bereit steht.
Aber eventuell auch eine Reaktion darauf, dass man keine Gegentore kriegen will und deshalb weniger nachrückt, damit man immer genug in der Restabsicherung hat?
Genau das ist mein Gedanke, warum es nicht mehr geklappt hat. Aber wenn Kostic oder Rebic links los sind, dann hatten sie sehr wahrscheinlich 10 Sekunden später noch den Ball. Lindstrøm und Kolo Muani sind da riskanter, weil es ihre Art zu spielen mitbringt.
Pokalfinal-Nachtrag
Eigentlich kann man an dem Finale gut die Saison nacherzählen.
Erste Hälfte (mehr oder weniger) hui, zweite Hälfte…
Man kommt zu Chancen, nutzt sie aber nicht (hätte Kolo Muani nicht nochmal abgelegt…).
Vor dem 1:0 unnötiger Fehler im Mittelfeld, beim 2:0 gehen alle Abwehrspieler auf den Ballführenden und liefern so Anspielstationen auf dem Silbertablet.
Ein Rode und Hasebe sind für 90 Minuten höchstes Niveau zu kaputt oder alt, aber zu gut, als dass du so einfach an ihnen vorbei kommst. In der 2 HZ zeigt sich die fehlende Verbindung in die Offensive, wenn der Aufbau stärker und höher gepresst wird. Theoretisch sinnvolle Wechsel (Smolcic und Jakic für Hasebe und Rode) sind verletzungsbedingt praktisch nicht möglich. Kamada als 6er kann man machen, dann ist die Doppel Sechs/Acht körperlich weniger präsent, Wechsel auf 4231 möglich, aber nicht eingespielt.
Es tut mir für Kolo Muani leid, dass er innerhalb von 6 Monaten sein zweites Finale verloren hat. Keine Ahnung was Glasner vor der Medaillenzeremonie zu ihm gesagt hat, vermutlich aber etwas Gutes. Ach ja, wie war das mit dem Saisonvergleich? Auch hier weiß man nicht was Glasner so alles zur Mannschaft gesagt hat, vermutlich nicht immer nur Gutes…
Ein Werkzeug Vorschlag hat mir noch gefehlt.
Die Kaderplanung war sehr auf Polivalenz der Spieler ausgelegt. Erinnert mich an ein Multifunktionstool, was zwar in vielen Situationen hilfreich ist, aber nicht die Qualität eines Leatherman besitzt und es bei speziellen Problemen doch besser wäre das richtige Werkzeug zu haben, bzw es unpraktisch ist, dass ein gutes Werkzeug so im Set nicht gut funktioniert, weil man nicht mehr so gut greifen kann etc.
Mein Nachtrag zum Pokalfinale:
Krösche sollte es sehr priorisieren, Nachfolger für die Führungspersönlichkeiten in der Defensive und dem Zentralem Mittelfeld zu schaffen. Rode und Hasebe gehen in ihr letztes Karrierejahr und werden sehr wahrscheinlich immer weniger spielen und nur noch impulsweise ins Spiel eingreifen können. Man hat jetzt schon gesehen, dass ohne Rode oder Hasebe die Stabilität und mentale Frische der Mannschaft immer abnimmt. Aber auch andersherum ein Rode und Hasebe auch durch Einwechslungen das Spiel an sich ziehen (wie in Lissabon).
Diese Saison wäre jetzt ideal um die Staffelübergabe einzuleiten, jedoch stehen nicht einmal Kandidaten, bei denen klar ist, dass sie diese Wandlung schaffen können und die Rollen in der Mannschaft übernehmen können. Denn es geht natürlich nur bei Spielern, die sehr gut zur Eintracht und zur Mannschaft passen. Das heißt, mir wäre lieber gewesen, wenn zB ein Sow sich als solcher Führungskandidat entwickelt hätte. Aber offenbar hat es leider nie wirklich gepasst und er wechselt jetzt dann auch sehr wahrscheinlich.
Führungsspieler aber findet man nicht nur durch reines Talentscouting, sondern es braucht eben auch Erfahrung und eine gewisse Mentalität im Kader. Ob er da die passenden Leute finden kann, das wird sehr interessant zu sehen zu sein.
Die Verlängerung mit Götze und Trapp nimmt zumindest ganz vorne und hinten ein wenig Druck raus, auch hier sich auf einen Umbruch in den Strukturen einstellen zu müssen.
Danke für eure Romane als Input.
Wir nehmen gleich auf. Dieser Thread kann jetzt allgemein weiterverwendet werden.
Das Transferfenster ist nichtmal 10 Tage offen und man hat mit den krassen Transfers von Koch und Skhiri genau diese Vorgabe erfüllt. Respekt. Zumindest bin ich zuversichtlich, dass sie der Rolle gewachsen sein können. Mental frisch, Skhiri lernt offenbar deutsch (Willkommensvideo war in deutsch, Abschiedsvideo von Köln noch in englisch), Koch spricht es natürlich schon, erfahren und verantwortungsbewusst.