#18 – Euer Input für Schlusskonferenz 344

Ja, da hast du vollkommen recht. Ich habe nur immer das Gefühl, am Anfang der Saison darf man noch von der Meisterschaft sprechen, aber nachdem die Bayern einen Vorsprung haben, wird immer gesagt man habe schon immer nur die Champions League als Ziel ausgerufen.

Vielleicht kann ich hier mal ein paar Zahlen angeben, die ich heute morgen in der Welt am Sonntag gelesen habe.
In den letzten 10 Jahren habe die Bayern 372,2 Millionen mehr Ablöse gezahlt, als sie eingenommen haben.
Die Dortmunder haben im gleichen Zeitraum 127 Mio. Mehr erlöst als bezahlt.
Ich fand das sehr eindrucksvoll.

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Nach einem Spiel, nachdem Reus gerne Fragen zur Mentalität beantworten wird und man die Frankfurter nicht zu in den letzten Minuten gedrehten Spielen fragen sollte…

Es war ein psychologisch interessantes Spiel mit kunstvollen Einlagen, vollem Einsatz und Dramatik.

Eröffnung:
Dortmund beginnt dominant und zeigt bereits, wie sie am Ende auch gewinnen werden. Wenn die Frankfurter Offensivspieler im Spiel gegen den Ball geballt die Mitte besetzt halten, konnte der Bvb die Außenbahn besetzen und sich mit schnellen Verlagerungen oft dem Pressing entziehen und die Kontrolle behalten. Man kam früh zur ersten gut parierten Großchance und konnte Frankfurter Konter gut wegmoderieren.

Frankfurter Befreiung:
Aus einem Freistoß zaubert Kostic wie aus dem Nichts eine perfekt platzierte, halbhohe Vorlage zur Frankfurter Führung. Danach wirkte Dortmund plötzlich verunsichert, ihr Spiel weniger entschlossen. Die restliche erste Halbzeit war von der SGE zwar nicht dominiert, aber sie konnte den Druck mit ihren kontinuierlichen sehr vertikalen Steil-Klatsch Kombinationen, mit sehr intensiven Läufen und bissigen Nachsetzen hoch halten. Beide haben große Chancen, aber Frankfurt erhöht zu 2:0.

Halbzeit:
War es ein schwarz-gelbes Deja-vu? Letzte Saison wurde dem Bvb nach einer Niederlage gegen die Eintracht klar, dass sie ernsthaft die Champions League verpassen könnten. Es ist überliefert, dass danach ein Ruck durch die Mannschaft ging und man mit neuer Konzentration und Entschlossenheit in die letzten Spiele ging und dann doch noch die Quali schaffte. Man hat in der ersten Halbzeit zwar nicht schlecht gespielt, aber mMn hat mit den Gegentoren die Überzeugung und das Selbstverständnis gefehlt. Ich kann nur vermuten, dass man in der Halbzeit sich sehr bewusst war, dass man durch die Bayern Niederlage doch nochmal ernsthaft ins Titelrennen einsteigen könnte, aber nur wenn man anders als gegen Hertha eine Reaktion zeigt.

Frankfurter Verschleiß:
Man hatte auf Frankfurter Seite zwar gerade zu Beginn der zweiten Hälfte noch gute Umschaltsituationen, aber Dortmund ließ weniger Dynamik zu und der Sge fehlte scheinbar die Kraft es zu erzwingen. Mit Rode und Lindstrøm, später auch Kamada, mussten zentrale Spieler des durch Covid und Verletzungen verdünnten Kader ausgewechselt werden. Das Fehlen von Sow war deutlich, Jakic noch nicht wieder in Form und die Umstellung mit Hasebe als etwas hängender 6er sollte auch eher unglücklich sein.
Allgemein wurde man immer passiver, aber nicht in dem Sinne defensives Bus parken. Man hatte zwar Teils mMn hervorragende klärende Aktionen, aber man ließ sich auseinanderziehen und verlor die Überzeugung im Umschalten noch einen Ball zu erlaufen. Ein passives Muster das in den letzten Spielen auch schon öfters zu sehen war. Hilfloser Verwaltungsmodus.

Dortmunder Ansage:
In den Gesten, den Zweikämpfen und einem selbstbewussten, druckvollen Angriffsspiel habe zumindest ich das gesehen, was oft als Mentalität beschrieben wird. In Abgrenzung dazu stelle ich fest, dass man nicht alles mit spielerischer Leichtigkeit ausspielen konnte, logische Passoptionen auch mal liegen ließ.
Es stand für Dortmund viel auf dem Spiel. Musste man sich in der Halbzeit ja nur kurz die hämischen Tweets und Memes anschauen. Eine Niederlage hätte negative Signalwirkung gehabt. Diesen Druck kann man vielleicht in vielen Nicklichkeiten, aber auch dem Jubel, als hätte man eine K.o Runde in der CL klar gemacht, gespiegelt sehen.

Finale Minuten
Am Ende kann Dortmund den Abnutzungskampf gewinnen. Frankfurt zum Teil lethargisch, wie man Bellingham vor dem 2:2 nicht aufnimmt, zum Teil unglücklich in der Abstimmung. Bei dem 2:3 rücken ein IV und 2 der 3 6er auf Haaland raus, klären zwar, stehen sich aber im Weg und der Ball kullert nur ein Paar Meter weiter zu Dahoud, welcher kurz ansprinten und zum sehenswerten Distanzschuss zur Führung ansetzen kann.

Sidestory: Haaland
Über weite Strecken kam er nicht in sein Spiel, wurde von Hinteregger sehr früh gestört. In der Körpersprache teils sichtbar genervt. Es endete in einem Geplänkel ausgehend von Hinteregger indem er für Kaftausdrücke eine gelbe Karte kassiert. Als es in der Nachspielzeit erneut zu Geplänkel mit gelben Karten kam, hatte ich schon fast befürchtet/gehofft Haaland würde nun gelb-rot sehen. Dazu ein paar Gedanken im nächsten Beitrag.

Fazit:
Einige Kommentare sprachen von einem Rückschlag für Frankfurt. Auf den Spielverlauf gesehen ist die Niederlage sicher enttäuschend. Aber letztlich sollte man realistisch einordnen, dass es gegen ein Dortmund im Meisterkampf ging, während man selbst noch in der Findungsphase steckt. Macht man aber einen Schritt zurück und vergleicht das Spiel mit der Hinspielniederlage, dann sieht man erst wie gut sich die Eintracht entwickelt hat. Man war konkurrenzfähig. Aber es gibt durchaus noch Baustellen, welche bei einem Sieg und einem CL Tabellenplatz leicht hätte übersehen können.

Nachspiel: Sicherlich war Lammers nach seiner Einwechslung unauffällig. Ob das an ihm oder an seinen Zulieferern lag sei mal dahingestellt. Indiskutabel war aber, wie er nach dem Spiel auf social media angegriffen wurde. Kritik darf immer geäußert werden, aber hier war sichtbar, dass er einfach nur als Blizableiter und Sündenbock herhalten sollte. Zu behaupten Lammers hätte das Spiel verloren, ist einfach nur billig.
Auf noch nicht verpflichtete Spieler wird schon Glanz und Glorie projiziert.
Und im gleichen Maße im Misserfolg Schimpf und Schande.
Auch als 12. Mann braucht es Teamgeist.

(Apropos social media: Falls Eva Lotta Bohle das liest, wäre sehr nett, wenn du mich auf Twitter nur Stumm schalten, statt blocken würdest :persevere:)

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Quo vadis Haaland?

Wie im Spielbericht beschrieben: Haaland war nicht nur spielerisch auffällig. Hier ein paar Gedanken woran das liegen könnte.
Haaland ist ein sehr ehrgeiziger und emotionaler Spieler. Zugleich lässt sich die aktuelle Geschichte des Bvb als Mannschaft gut über ihn erzählen. Jung, talentiert und ehrgeizig, aber zugleich reicht es am Ende doch nicht für die Meisterschaft oder die Torjägerkanone. In einem Fußball, in dem immer mehr der Spieler, statt der Verein zur Marke wird, könnte dies für ihn gefährlich werden. Denn seine Geschichte und damit auch seine Vermarktung braucht Bilder vom Erfolg. Bei einer Dortmunder Meisterschaft hätte man nicht nur sagen können, die erste Meisterschaft seit Klopp, sondern auch die erste Meisterschaft seit Lewandowski. Würde sich hervorragend zur Legendenbildung eignen.
Aber betrachtet man jetzt nur das Narrativ, stellt sich für mich auch die Frage, ob Haaland noch auf Dortmund oder Dortmund schon auf Haaland abfärbt.
Ist es noch möglich, dass nur ein Spieler die Meisterschaft gewinnt? Früher, als die Liga eng beisammen war, mag dies Mal möglich gewesen sein. Wenn aber der Abstand zwischen den Mannschaften so groß geworden ist, reicht es vielleicht nur noch dazu, dass ein einzelner Spieler den Abstand verkürzen kann. (Eigentlich ironisch, wenn in der Vermarktung dann in gegenläufiger Entwicklung die Spieler wichtiger werden) Unwuchten im Kader kann sich vermutlich nur noch der Branchenprimus leisten.
Ich glaube für Haaland ist es aber nicht nur wichtig, seinen Status zu entwickeln, sondern sich auch als Spieler weiterzuentwickeln. Vielleicht wäre es für ihn einfacher, wenn er nicht so im Fokus stehen würde. Natürlich wird der öffentliche Druck nicht geringer, wenn er zu Real, Psg oder Manchester wechseln würde. Aber er hätte auch Mitspieler auf die sich der Druck genauso verteilen würde, welche auch mal den Fokus des Gegners auf sich ziehen können. Der Druck sein Talent in Titel und große Spiele umzumünzen könnte ein sehr guter Wechselgrund sein.
Und ein möglicher Verkaufserlös würde Dortmund die Möglichkeit geben den Kader neu zu gestalten und stellt die Frage, wie man sich in näherer Zukunft konzeptionell ausrichten möchte.

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Zum BVB:

1. „Einfache“ Ballverluste in der eigenen Hälfte:

Nach dem Spiel sprach Hummels die unnötigen Ballverluste in der eigenen Hälfte an (oft nach gutem Ballgewinn). Anstatt den Ballbesitz dann zu sichern werden unsichere/ambitionierte/risikoreiche Pässe gespielt (ich paraphrasiere Hummels: „[…] selbst wenn der Pass ankommt, brauchen wir danach noch 8 Pässe zum gegnerischen Tor“). Ich (Laie) habe mir das deswegen für beide Gegentore angesehen.

Vor dem Freistoß der zum 1-0 führt erobert Can den Ball nach einem Konter der Frankfurter eigentlich hervorragend. Er versucht ihn dann nach vorne auf Brandt zu spielen der aber unter großem Druck den Ball dann verliert, was schließlich zum Foul und dann zum Gegentor führt.





Ich weiß nicht ob hier ein Pass von Can zu Hummels vielleicht sicherer gewesen wäre, oder ob er vielleicht Sorge hatte dass dieser von den Frankfurter Stürmern abgefangen wird. Hätte Brandt vielleicht weiter entgegenkommen müssen?

Beim 2-0 hat Meunier eigentlich viel Zeit und Platz. Sein Pass auf Brandt wird aber abgefangen was dann später zum 2-0 führt.



Diese Szenen sind jetzt natürlich etwas plakativ, da sie direkt zu Gegentoren geführt haben. Ich habe aber schon das Gefühl, dass solche Szenen beim BVB öfters vorkommen. Mir ist aber nicht ganz klar woran es liegt. Als Laie finde ich das schwer einzuschätzen, da ich denke das der BVB sowohl die spielerische Qualität hat als auch ein gutes Trainerteam um sowas sauber auszuspielen. Ich erinnere mich zumindest an komplexe und tiefgehende Twitter-Threads von René Marić zum Thema Positionsspiel :sweat_smile:. Ist es vielleicht auch das Gefühl der Spieler, dass man als BVB unbedingt gegen die meisten Gegner brillieren muss, was dann zu so risikoreichen Aktionen in der eigenen Hälfte führt?

2. Position des BVBs in der Liga:
Ich finde die gefühlte Erwartungshaltung die von außen an den BVB herangetragen wird teilweise etwas unfair. Finanziell ist der FC Bayern dem BVB einfach um Längen überlegen. Im internationalen Vergleich kann der BVB auch nicht mit den ganz großen Teams mithalten. Gleichzeitig ist der BVB zumindest finanziell dem Rest der Liga überlegen. Um diese Position zu halten (oder zumindest so weiter zu entwickeln, dass der Anschluss relativ zu anderen großen Teams in Europa nicht komplett abreißt), ist der BVB gezwungen junge Spieler zu kaufen und dann hoffentlich gewinnbringend weiter zu verkaufen. Gestandene Spieler die den BVB auch länger weiterbringen könnten sind zu teuer. Um einen Titel zu gewinnen muss für den BVB sehr viel zusammen kommen. Am wahrscheinlichsten ist der DFB-Pokal.

Als einzige Möglichkeit (abgesehen davon, dass der FC Bayern ein katastrophales Jahr hat oder der Kader des BVBs magisch brilliant ist und genau richtig zusammen passt), dass der BVB vielleicht doch mal wieder den Liga-Titel gewinnt sehe ich nur, dass er in einem Bereich innovativer ist als der Rest der Liga. Im Scouting ist das wahrscheinlich kaum noch möglich. Ich denke hier kann man nur noch einen marginalen Vorsprung erzielen. Vielleicht wäre der Training/das Training in Bereich wo man innovativ sein könnte. Allerdings ist das mit einem gewissen Risiko behaftet, da man gezwungen ist sich konstant für die Champions League zu qualifizieren. So sehe ich den BVB national in seiner Rolle des ewigen Zweiten gefangen. Leider kann man so halt keine Titel gewinnen und ich weiß nicht wie sehr es die Spieler feiern wenn man sich wieder für die Champions League qualifiziert hat :man_shrugging:.

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Eden Hazard dachte auch, dass er sein Talent bei Real noch besser ummünzen kann. Der wahrscheinlich aktuell bekannteste Norweger weltweit (Magnus Carlsen ist zwar bei weitem erfolgreicher, aber den kennen wahrscheinlich nicht so viele) könnte vielleicht noch vom Geist eines grauhaarigen, kleinen Schweizer Trainers eingeholt werden. Dessen ganz realer Körper musste aus Westfalen verschwinden, weil er es gewagt hatte, den bockigen Wikinger, der Ehrgeiz für zwei hat, abbremsen zu wollen, damit dieser bitte nicht zu nah an die Sonne käme.
Dummerweise hatte Favre Recht, aber Haaland und seinen Beratern mangelt es an Einsicht, das zu erkennen. Gleichzeitig war es auch nicht im Interesse des BVB: Denn die Marke BVB profitiert davon die Marke Haaland maximal aufzubauen und dann teuer abzustoßen. Dafür braucht aber die gelbe Marke keine Titel, sondern nur viele Einsatzzeiten mit guten Ergebnissen für die blonde Marke. Ist der Mensch dann verkauft, ist es irrelevant für den BVB wie seine Entwicklung weitergeht.
Es mag verrückt klingen, aber ich habe das Gefühl, dass Haaland in seiner Entwicklung seit der Entlassung von Favre stagniert, aber der BVB schön die Hausse um ihn anfacht, weil man auf den doppelten Kaderwert des SC Freiburg (2x~145 Mio) als Erlös hofft oder zumindest einen Ousmane Dembele 2.0.
Haaland ist immer noch bockig, Haaland ist oft sauer auf andere, egal ob er oder Mitspieler schlecht spielen. Haaland ist fantastisch vor dem Tor, aber immer noch von Lewandowski und wahrscheinlich selbst Ronaldo ein gutes Stück entfernt.
Haaland scheint nicht richtig auf seinen Körper zu hören und da setzt Favre ein.
Und vor allem: Kann er damit umgehen, wenn es bei ihm mal schlechter läuft? Weil der Körper streikt? Weil er älter wird und er mehr über CLeverness statt Fitness den Gegner schlagen muss.
Der Trainer, der ihm beibringen wollte, sich mal zurück zu nehmen und mit Rückschlägen umzugehen, ist weg. Er will ganz sicher Titel und auch die CL. Also wird er Dortmund verlassen. Dortmund betreibt gerade kluge Preispolitik für seine wertvollste Ware.
Eden Hazard oder Karim Benzema - in wessen Fußstapfen wird er folgen?

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RBL-M05
Ich habe mich sehr über den Platzverweis gewundert. Ich dachte die Doppelbestrafung sei ein Ding der Vergangenheit. Oder zählt das nicht bei Handspiel?

Zu Haaland: Ich glaube nicht, dass Favre gehen musste weil er mit Haaland nicht klar kam. Da gab es, denke ich, andere Gründe. Außerdem wirkt Haaland oft bockig. Ich habe aber gestern mal drauf geachtet und oft war es so, dass er seine Mitspieler gelobt hat und sich gestenreich über sein eigenes Spiel(-Glück) geärgert hat. Vielleicht tut man ihm bei einer Interpretation seiner Gesten auch Unrecht. Dazu gehört aber auch, dass er gegen Frankfurt nicht gut im Spiel war.

Ich fand folgende Grafik von Tifo interessant. Haaland schießt zwar mehr Tore als erwartet, aber er schafft es auch extrem hohe xG Zahlen zu generieren.


Was das jetzt zur Qualität von Haaland versus der Qualität der Bundesliga sagt ist mal dahingestellt.

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Ich glaube auch nicht, dass das der einzige Grund war, aber ich kann mich daran erinnern, dass er meinte, man müsse ihn auch mal zu einer Pause zwingen.
Daraufhin gab es breite Kritik und er hat ihn wieder eingesetzt. Das wirkte zumindest auf mich so, dass ihm das Management eine Anweisung gegeben hat, weil das wie ein Favre-untypisches Zurückrudern wirkte.

Vielleicht irre ich mich auch. Immerhin ist er erst 21. Mal schauen zu welchem Schluss sie in der SK kommen. Sehr interessante Grafik. Danke, dass du die rausgesucht hast.

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Klare Verhinderung einer Torchance immer noch rot, da unsportlich. Ballbezogene Fouls mit Strafstoßfolge geben nur noch gelb.

Das Verhindern eines Tors oder einer offensichtlichen Torchance, wie die „Notbremse“ korrekt heißt, findet sich in Regel 12 der DFB-Fußballregeln. Darin heißt es „Wenn ein Spieler ein Tor […] der gegnerischen Mannschaft durch ein absichtliches Handspiel vereitelt, wird er unabhängig vom Ort des Vergehens des Feldes verwiesen.“ Das bedeutet: Ein Handspiel zur Torverhinderung ist immer der Feldverweis auf Dauer.

zu Mainz 05:
So langsam nagt das Verletzungspech doch an der Substanz des eigentlichen 05-Prunkstücks, der Defensive: St. Juste zwar wieder im Training, aber noch nicht einsatzbereit, Kapitän Niakhaté Corona-positiv in Quarantäne und dann verletzte sich auch noch Niklas Tauer an den Adduktoren - der Tauer, dessen Grätsche gegen Nkunku vom ersten Spieltag eine der Szene der Hinrunde war. Nicht zu vergessen, dass mit Dominik Kohr DER Abräumer im defensiven MF weiterhin fehlt.
Ja, diese Ausfälle sind schwer zu kompensieren. Warum Bo Svensson aber Widmer in die Halbverteidigung verschob und seinen eigentlichen Platz auf dem Flügel mit Brosinski besetzte, wo man ja noch einen David Nemeth hat, also zwei Positionen schwächte, erschloss sich mir überhaupt nicht. Nemeth wurde erst spät in der 2. Hz eingewechselt, obwohl früh klar war, dass das mit Widmer und Brosi nicht wirklich funktioniert.
Ja, die Rote für Hack, der wohl einen der schlimmsten Fehler seiner Karriere baute, war ein schwerer Rucksack, den die Mainzer da aufgeladen bekamen. Aber zum Zeitpunkt des Platzverweises und der Leipziger Führung war schon klar, dass Tedescos Rezept, das frühe Pressing der Mainzer mit langen Bällen zu überspielen und Überzahlsituationen auf den Flügeln zu schaffen, gegen diese Formation voll aufgehen würde. Imho hätte Bo Svensson hier früher reagieren müssen: Brosi raus, Widmer nach außen, Nemeth innen und mit einer Auswechslung des in diesem Spiel extrem zweikampfschwachen Boetius auch nicht all zu lange warten. So blieb das Mainzer Coaching in diesem Spiel rätselhaft.

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Noch ein sehr kleiner Input zu Wolfsburg:

Ich muss zugeben, nachdem Kohfeldt ein paar Siege feiern konnte, war ich sehr zuversichtlich und dachte die Wolfsburger können in die Europa League kommen.

Allerdings nach den letzten enttäuschenden Spielen bin ich sehr skeptisch gegenüber der Spielweise. Ist Kohfeldt der richtige? Oder gilt hier der Ansatz „trust the process“? Oder wird bald schonwieder die Reisleine gezogen?

Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie unter Van Bommel, ein guter Anfang und dann wurde es immer schwieriger. Liegt es eventuell an der Kader-Planung? Sollte man eventuell die Rollen anderer Personen überdenken?

Ich freue mich auf die Folge.

Gruß Maxi.

SGE-BVB aus SGE-Sicht:
Habe das Spiel nicht ganz gesehen, deswegen nur ein paar Stichpunkte:

  • Sow fehlt: Gerade in der zweiten Halbzeit hat man gemerkt wie Frankfurt unsauber im Umschalten wurde. Sow kann mit seinen Ballgewinnen, seinem Passspiel, der Eingespieltheit und seiner Schnelligkeit der entscheidende Faktor sein. Ich möchte gleichzeitig Hrustic nicht unterstellen in schlechtes Spiel gemacht zu haben.
  • Falsche Ausrichtung nach dem 2:0: Ich habe es nicht ganz verstanden warum man sich nach dem 2:0 so eingeigelt hat. Die Leistung von Dortmund hat dies meiner Meinung über weite Strecken des Spiels nicht rechtfertigt. Dies könnte auch der Grund für die mit Spielverlauf immer häufiger werdenden Nachlässigkeiten sein. Hat sich Glasner mit dieser Ausrichtung verzockt?

BOC-WOB aus neutraler Sicht:
Einzelnen Beobachtungen über das Spiel hinweg.

  • Kein guter Tag für Weghorst: Inkonsequentes Anlaufverhalten gegen den Ball und mit dem entscheidenden Fehler im Aufbau der zum Gegentor führte. Prinzipiell habe ich das Wolfsburger Spiel gegen den Ball nicht wirklich verstanden. Habt ihr da Erklärungsansätze?
  • Was die einen gut machen ist mangelhaft bei den anderen: Obwohl Wolfsburg nicht wirklich gefährlich werden konnte, fand ich Bochum sehr gut im Defensivspiel und mit einer klaren Idee wie man Bälle gewinnen will und was danach passieren soll. Das ist natürlich jetzt kein Fußballhochgenuss gewesen aber hat trotzdem unterhalten. Wo kann die Reise hingehen für Bochum?

Danke für euren Input! Sendung startet bald.

Bin Spät dran, ist aber nicht so schlimm
WOLFSBURG:
Mir fehlen die Worte. Mutig wollte man spielen, ein anderes Gesicht zeigen. Dann kam das! Was ist das bitte?
Ich bin so unfassbar frustriert und sehe eigentlich nichts was mich hoffen lässt, dass man die Talfahrt abbrechen kann…
Auch wenn Dortmund 14/15 noch schlimmer abgerutscht ist zu diesem Zeitpunkt und die Wende schaffte, wie sollen wir das bei uns hinbekommen? Kein Aufbäumen, völlige Lethargie.
OK, waren jetzt doch ein paar Worte, wenig Inhalt, gebe ich zu. Sorry.

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