Toppmöller muss jetzt beweisen, dass er schwieriges Umfeld kann.
Die 2:0 Niederlage gegen den Efzeh war natürlich trostlos, und auch ich hab während dem Spiel WhatsApp’s geschrieben wie schlecht und dumm die sich da anstellen. Aber ein kurzer Blick in Social Media zeigt mal wieder Abgründe (und bitte nicht auf die Insta Seite von Nkounkou schauen, nicht nur Fans, sondern scheinbar auch viele internationale User deren Tippschein nicht aufging, keine Ahnung warum man sich da sonst so aus lässt…)
Und vielleicht hätten die Journalisten vor 20 Jahern auch schon in Folge sie Artikel geschrieben, aber es wirkt auf mich gerade sehr getrieben.
Ich meine Durstewitz und Christopher Michel waren beide hier schon mal zu Gast und haben auch Ahnung von Fußball, aber beide versteigern sich in Mentalitätsdebatten, welche ja auch genau so von den Fans geführt werden (Verantwortlichen führen die aus anderen Gründen), und bedienen die Forderungen nach Hurra-Fußball. Querpässe bitte einstellen und gegen Mainz, Köln und Darmstadt bitte Gegenpressing und Umschaltfußball spielen… Denn aufgepasst! Da wo man so gespielt hat, gegen Bayern, BVB oder Leverkusen, da hat man viel attraktiveren Fußball gespielt! Uff…
Zum Spiel:
Ich finde man merkt der Mannschaft an, dass man sich in der Abstimmung untereinander noch unsicher ist. Kein Wunder, zwar haben die Spieler z.T. jetzt schon oft gespielt, aber auch immer wieder an anderen Positionen, da man immer wieder auf Ausfälle oder den Afrika Cup reagieren musste oder andere Spieler auf der Position ausprobiert werden sollten.
Diese fehlende Abstimmung rächt sich dann aber, wenn Toppmöllers Spielidee unter anderem darauf baut, dass sie mit guter Grundstruktur auch viel flexibel und kreativ Improvisieren sollen. So nehme ich es zumindest wahr.
Letztlich ist aber der Aufbau noch zu wenig kreativ und im Ergebnis einfach schlechter Ballbesitz. Vielleicht liegt es auch daran, dass man keine Fehler machen will. Das hemmt der fehlende Mut des IV’s ihn vielleicht mal anzudribbeln, vielleicht mal das kompakte, hohe Pressing des Gegners hoch und weit zu Überspielen, obwohl man auch schon gezeigt hat, dass man das kann.
Köln hat vor allem HZ1 z.T. mit 2-4 den 4-2 Aufbau angelaufen, so Gleichzahl hergestellt und mit dem AV gepresst, sobald der Ball auf die Außenbahn kam. War es in HZ2 nur das breiter ziehen der Viererkette, dass dies nicht mehr so gut funktionierte? Und wenn ja, hätte hier ein besseres Ingame Coaching geholfen?
Ich hoffe einfach, dass die SGE es schafft in zweiter Reihe mehr Anspieloptionen zu kreieren. Zwar hatte man, gerade wenn man nach Abpfiff nochmal in Ruhe auf das Spiel schaut, dann doch ganz gute Möglichkeiten, welche aber auch etwas mehr Glück erfordern. Toppmöller muss nun aber Wege finden, um das Glück zu erzwingen (phrasenschwein) und das Kunststück vollbringen einer Mannschaft unter Druck den Mut zu geben neue Dinge auszuprobieren und sich mehr Varianten in der Spielidee zu trauen.
Ich warte da z.B. einfach mal auf eine halbwegsgute Halbfeldflanke auf Kalajdzic, einfach nur, damit der Gegner sich auch mal darauf einstellen muss…