#21 - Euer Input für Schlusskonferenz 212

Am Montag Vormittag nehmen wir die nächste Sendung auf. Mit Jonas Friedrich und Günter Klein. Schwerpunkt wird dann auch der FC Augsburg sein. Freue mich über Input.

Kann es sein, dass Bosz in Leverkusen besser als in Dortmund aufgehoben ist, weil die Erwartungen an ihn dort viel realistischer sind und alle von anfang an wussten, dass man auch mal ein Spiel wie das Pokalspiel verliert bei seinem Fußball?

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Ein zwei Bemerkungen zum Auftritt von Hertha in Gladbach. Ich finde es mittlerweile recht beeindruckend wie variabel Hertha im letzten Jahr geworden ist. Vor allem defensiv. Früher wurde von Dardai eine Formation festgelegt und über 34 Spiele durchgezogen. Mittlerweile tauschen die Spieler praktisch minütlich ihre Positionen und Formationen. 3er, 4er, 5erkette alles kein Problem mehr. Torunarigha als Paradebeispiel heute. Spieler des Spiels definitiv Davie Selke. Eine unglaublich kraftvolle und spritzige Partie von ihm.

Zum El Kackico sollte wohl sinnigerweise einfach eine Schweigeminute abgehalten werden, diese beiden Teams haben meines Erachtens nichts in der 1. Liga verloren.

Sollten bei Nürnberg nun die Mechanismen des Markts greifen, bin ich mir nach diesem völlig realitätsfremden Bornemanns zudem nicht sicher, ob man gerade ihm noch die Wahl eines neuen Trainers überlassen sollte. Das war ziemlich grotesk und hatte nichts mehr mit “vor die Mannschaft stellen” oder ähnlichem zutun.

  1. vs. FCN.
    Wer wie ich die Fanbrille auf Grund des Theater um Breite und dem unsympathischen, sexsisten Doll nur noch schwer tragen kann muss sagen. Glück :four_leaf_clover: gehabt. Die Rote Karte hat 96 in die Karten gespielt. Und auch in unterzahl gab es für die Nünberger Kontermöglichkeiten und mit besserem Abschluss hätte es auch ab der 28 Minute auch schon 0:1 stehen können. Auch in der zweiten Halbzeit tanzt ein Nürnberger zwei Hannoveraner aus. 96 spielt Konter schlampig zu Ende. Schlechte Zuspiele, Bälle bei der Ball an-und Mitnahme zu weit vorgelegt. Abschlüsse die bis zum Schützenfestplatz fliegen.Bobby Wood der eins,zwei, drei Drehungen zuviel dreht. Hätte hätte fahrradkette ohne die Karte hätte 96 verloren. Es ist für mich nicht zuerkennen was Doll für eine spiel Philosophie verfolgt. Die Nürnberger haben recht wenn sie sagen 96 war nicht besser und bei 11 gegen 11 hätten sie gewonnen.96 hat gewonnen aber das der Trainerwechsel was damit zu tun hat kann mir keiner erzählen.
    Das war Glück.
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Zum Abstiegsendspielgipfel:

Das positive aus 96 Sicht, ist dass man heute die - nicht mehr tiefer zu legende Latte (Heimspiel, Rot für Nürnberg, etc.) nicht gerissen hat. Müller ist an einem guten Tag torgefährlich, weil er als einziger wiederholt mit Tempo auf Tor geht.
Das war es aber schon an positiven Eindrücken.

Ansonsten war Nürnberg in Unterzahl fast die gesamte Spieldauer über auf Augenhöhe und hatte im Kombinationsspiel nach vorne die reiferen und präziseren Aktionen. Warum Hannover trotzdem gewann? Weil die ineffektive Halbfeldflanke die wir seit mindestens 10 Spielen zum Stilmittel Nr. 1 auserkoren haben heute zum ersten Mal zum Erfolg führte. Aber dies auch nur, weil sich zwei Nürnberger Verteidiger auf Weydandt stürzen auf den der Ball kommt und Müller offen stehen lassen. Das darf, so lange wie der Ball in der Luft ist, nicht passieren. Müller nimmt den Ball dann auch mit dem Kopf und nicht irgendwie mit dem Fuß und köpft den Keeper dann auch noch an die Hand. Ich lege mich fest: Bleibt ein Verteidiger bei Müller und bedrängt ihn, dann geht es verdient 0:0 in die Pause.
In der zweiten Hälfte gab es mal 10 Minuten wo Hannover Druck aufbaute, aber ansonsten war es beachtlich, dass man gegen Nürnberg zu Hause in Überzahl das Spiel nicht mehr kontrollieren konnte. Nach vorne war 96 dann wieder schlampig bis unbeholfen und nur weil die Nürnberger aufrückten führte der zweite (?) gute Konter dann zum Erfolg, weil Müller das gut macht. Aber wie Jonathas mit seinen ausichtsreichen Aktionen am Strafraum umging war zum Haareraufen. Hätte man nicht mit der Sicherheit des 1:0 im Rücken gespielt, hätte das Spiel auch noch kippen können. Denn der 96 Angriff bestand über weite Strecken wieder aus Fernschüssen und weiten Flanken und da wissen ja Rasenfunkhörer, dass man so eher selten trifft. Das Spiel taugt also nur bedingt dazu aus 96 Sicht irgendeinen Optimismus für die Saison zu feuern - aber immerhin musste man ihn heute nicht begraben. Immerhin bin ich ganz froh, dass die 96-Spieler sich nach der Partie genauso zurückhaltend über die Leistung geäußert haben.

Ich verfalle auch deshalb nicht in Euphorie, weil ich mit Dolls Personalentscheidungen hadere. Ostrzolek für Albornoz kann man machen, weil der tatsächlich besser in den (so wichtigen ;)) Zweikampfwerten ist. Aber immer wenn der “flankt” fällt mir die Bierflasche aus der Hand - der tritt den Ball ohne zu gucken flach bis halbhoch in die MItte - ca. 20. Mal im Spiel und dabei ist der Ball ein einziges Mal bei Weydandt angekommen… vermutlich die ineffizienteste QUote der BuLi. Aber wie gesagt, kann man trotzdem mit der defensiven Qualität rechtfertigen.
Aber die Wechsel von Doll sind für mich nicht nachvollziehbar: Der (außer dem Stuttgartspiel) völlig Banane agierende Bobby Wood kommt für Weydandt, der robust aber ganz gut gespielt hat und mit Sicherheit noch Power hatte. Wood hatte - ungelogen - nicht EINE gelungene Aktion und damit meine ich einen vernünftigen Pass oder so. Vermutlich wollte man Wood für schnelle Konter bringen, aber das hat der spielerisch die ganze Saison noch nicht einmal gezeigt - man hat die Mannschaft dadurch im Sturm unnötig geschwächt.
Gleiches gilt für die Auswechslung von Müller: Damit hat man den einzigen gefährlichen Offensivakteur runter genommen (der keinen Wechsel angezeigt hat). Für Ovationen allein war es zu dem Zeitpunkt ein wenig früh und das Spiel war auch nicht so richtig durch. Zudem hatten beide 6er bei 96 schon gelb gesehen und Walace war gerade einer auf den Knöchel gestiegen - da hätte ich Fossum vielleicht besser Positionsgetreu gewechselt…
Auf der anderen Seit hat mich - aber das wurde ja auch vom Kommentator thematisiert - dass Ishak (falls man den so schreibt) nicht gebracht wurde. Der hat doch eigentlich in der Rückrunde ne ganz gute Figur gemacht?

Bornemann:
An dem komm ich auch nicht vorbei: Ich verstehe, dass man nach so nem Spiel angefressen ist - denn ich habe ja auch mit meiner Mannschaft genügend Nackenschläge die Saison erlebt und die Vereinsverantwortlichen haben auch nicht immer nachvollziehbare Einschätzungen danach abgegeben. Aber: Die einzige zweifelhafte rote Karte zwischen Nürnberg und Hannover 96 wurde im Hinspiel gezeigt - gegen Miko Albornoz! Da mussten wir auswärts dann auch mehr als eine Stunde mit zehn Mann spielen und die Fragezeichen über die Entscheidung waren etwas größer. Sich jetzt - trotz aller verständlichen Emotion - da hinzustellen und ernsthaft zu behaupten, eine ungerechtfertigte rote Karte (weil früh im Spiel und an der Außenlinie) hätte das Spiel heute entschieden wirkt nicht souverän (ist die diplomatischte Bewertung in meinem Rucksack). Ferner zu behaupten, dass die Nachspielzeit von 5 Minuten aus der Luft gegriffen war, nachdem allein Korb glaube ich 3 Minuten auf dem Platz lag, war auch daneben. Ja, vielleicht gibt es Schiedsrichter, die dunkelgelb zeigen und vielleicht gibt es auch Schiedsrichter die nur 4 Minuten hätten nachspielen lassen - aber das jetzt als Ausreden anzuführen ist einfach nur schwach. Er hätte besser sagen sollen: Nürnberg war mit 10 Mann noch auf Augenhöhe und wenn nur Kleinigkeiten anders laufen, dann gewinnen wir sogar das Spiel (große Chance aufs 1:0 noch mit 10 Mann, bessere Abwehr beim 1:0)! Das ist doch das viel stärkere Argument, dass Nürnberg in vielen Belangen gleichwertig oder besser war. Aber ausgerechnet jetzt diese beiden Schiedsrichterentscheidungen in den Fokus zu rücken die völlig unumstritten waren, damit wirft er dann auch ein ganz schlechtes Bild auf den gesamten sympathischen Verein FCN.

Das_Daw

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Zu Freiburg WOB
Wolfsburg bockstark gespielt.
Weghorst teilweise theatralisch überwiegend aber echt klasse.
Die haben insgesamt echt wie ne Spitzenmannschaft gespielt. Roussillon und Steffen echt präsent. Mein Sportclub kommt in einer uninspirierten ersten Halbzeit durch ein Geschenk zum Ausgleich,Brooks maximal unglücklich. Insgesamt Freiburg 4 ernstzunehmende Möglichkeiten alle drin. Wieder sau starke Standards. Wolfsburg bester Rückrundengegner bisher. Wolfsburg am Ende etwas passiv. Freiburg mit dem vermeintlichen 4:3, das Stadion bebt. Selten so ne Emotion gehabt im Dreisamstadion. Dann vom modernen Fußball eingeholt worden. Egal, Punkt ist wertvoll. Schon ewig daheim nix mehr geholt gg Wolfsburg. Jetzt 12 Gegentore in 4 Rückrundenspielen. Wieder einfach Tore zugelassen vom Sportclub, dass MUSS besser werden. Moral und Wille aber top. Trotzdem geht der Blick tendenziell wieder nach unten für den Sc. Mit den gezeigten Defensivleistungen in der Rückrunde wirds eng.

Schwerpunkt Augsburg. Puh.

Ich bin jetzt nicht der größte Fan des FCA. Gleichwohl fand ich bis vor wenigen Wochen, dass dort mit den begrenzten Mitteln über Jahre eine fantastische, viel zu wenig gewürdigte Arbeit geleistet wurde. Und eine wirklich tolle Mannschaft zusammengestellt wurde, die einfach von vorne bis hinten gut passt. Jedenfalls dann auf allen Positionen passt, wenn man einfach nur in der aktuellen Bundesliga wenig mit dem Abstieg zu tun haben möchte.

Gut, lief diese Saison nicht ganz so souverän, wie ich mit diesem Kader erwartet hätte. War aber auch viel Pech dabei und an sich ist doch alles im Lack. Keinerlei Grund zur Panik.

Und dann fliegt denen das in wenigen Wochen ohne Ansage einfach so um die Ohren. So jedenfalls mein Eindruck als mäßig interessierter Außenstehender.

Wie falsch ist mein Eindruck? Wie viel haben näher Interessierte viel früher geahnt?

Oder anders herum formuliert: Ist da wirklich alles implodiert? Oder waren das bloß seit langem notwendige Selbstheilungsprozesse, die dieser Kader und dieser Verein problemlos auffängt?

tl;dr: Was bitte geht in Augsburg ab?

Und das in dieser Saison, in dem es für den FCA wohl so einfach wie seit Jahren nicht ist, drei andere Mitbewerber hinter sich zu lassen? Wenn man auch nur halbwegs in Ruhe vor sich hin spielt sollte doch niemand daran zweifeln, zumindest vor den Katastrophen-Truppen aus Stuttgart, Hannover und (können sie nichts für) Nürnberg (plus ggfs Düsseldorf) zu landen? Völlig unabhängig davon, welchen Anspruch man vor der Saison für sich reklamiert hat? Fällt denen der Gedankengang “Gut, lief jetzt mehr so mittelgeil, aber ist ja noch alles im Lot - erst mal zusammenhalten, drinbleiben und dann neu ausrichten” wirklich so schwer? Wer und was genau dreht da frei?

Bonus-Meta-Frage: Wieso läuft eigentlich seit vielen Jahren komplett unter dem Radar sowohl der medialen Öffentlichkeit als auch der fußballspezifischen Empöreria, dass die “Fußball-Club Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA” zu 99% im Eigentum der Einzelperson Klaus Hofmann steht? Was macht man in Augsburg richtig oder falsch, dass dies irgendwie niemanden juckt?

Antworten, die Alkohol und Parkbänke beinhalten werden gerne genommen aber nicht für zielführend gehalten.

Außerdem mich schamlos selbst zitierend:

Nürnberg steht als erster Absteiger fest.

Selbst wenn sie gegen Augsburg und (als, ähm, eher heimstarke Mannschaft) in Stuttgart, Düsseldorf und Freiburg (letzter Spieltag) gewinnen sollten, hätten sie am Ende 24 Punkte. Plus ein Unentschieden zu Hause gegen Schalke, Gladbach oder auswärts in Leverkusen wären es 27 Punkte.

Und das wäre ein wirklich, wirklich extrem optimistischer Ausgang der restlichen Saison.

Gleichzeitig ist der Club an sich das Paradebeispiel eines Teilnehmers, der sich darob nicht einscheißen sollte. Statt dessen sollte er sich einfach darüber freuen, dass er als ambitionierter Zweitligist in dieser Saison in jedem denkbaren Ablauf jedes denkbare Saisonziel eines ambitionierten Zweitligisten definitiv übererfüllt. Insofern alles cool.

Change my view.

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Was grundsätzliches zu Wolfsburg.
Ich verfolge Wolfsburg nicht und habe diese Saison noch kein Spiel von ihnen gesehen. Das was ich aber im Rasenfunk höre und auch sonst lese spielen die einen soliden Ball mit einem gut abgestimmten 4-3-3.Nix spektakuläres, funktioniert aber.
Warum bekommt Labbadia das hier so gut hin? Lies man ihn bei den vergangene Stationen nicht bzw gab ihm zu wenig Zeit? Und ne These von mir: Schmadke macht Trainer besser.
(Slomka in Hannover, Stöger beim FC)
Oder Zufall?

BVB-TSG
Habe zwar nur die Zusammenfassung gesehen, aber insgesamt erinnerte das alles sehr an das Auftaktspiel gegen den FCB und passt hervorragend mit der Analyse aus dem Royal zusammen: Nagelsmann muss sich das Spiel eine Halbzeit anschauen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen und den Gegner matt zu setzen. Aber wieso klappt das nicht von Anfang? Ist er wirklich ein so guter Trainer, wenn er das gegen individuell bessere Mannschaften erst nach zwei bis drei Gegentoren hinbekommnt? Ich will ihn eigneltich nicht kritisieren, weil ich immer noch denken, dass er mehr aus dem Kader rausholt, als viele andere Trainer könnten, aber diese stetige Steigerung erst zur 2. Hälfte ist sehr anstrengend und kostet in der Regel dann doch die entschiedenden Punkte, die nun zu den europäischen Plätzen fehlen! Wird denn keine Gegneranalyse vor dem Spiel betrieben?

P.S.: Die Abwehr der TSG ist einfach nicht gut genug besetzt, um den eigenen Ansprüchen zu genügen, auch wenn das alle Beschwerden oben relativiert. Fakt.

M05-B04
Zwei zentrale Fragen:
Leverkusens vorgehen nach der hohen Führung passt nicht zur Erzählung über Bosz zu BVB Zeiten. Hat er gelernt oder täuscht der Eindruck?
Mainz war vor allem in der ersten Hälfte so schlecht ja nicht, hätte auch mit 3:4 in die Pause gehen können. Sollten die Boszschen Probleme wie in die Dortmund auftauchen, ist dieses Spiel in der Erzählung dann das 6:1 gegen Gladbach?
Zusammenfassend: Kann Bosz tun was er will und alle (auch ich) werden ihn eh nur im Vergleich zum BVB Fiasko bewerten?

Ist schwierig das von außen so zu bewerten, aber ich glaube da würde ich nicht mitgehen. Maximal mit der Einschränkung “anfangs besser”. Schmadtke hat auf Grund seiner schnoddrigen Art ein fast durchgängig positv besetztes Image und es scheint ja so zu sein, dass die Teams erstmal besser war wo er hinkommt.
Aber genauso gehört zur Wahrheit, dass er offensichtlich kein ganz einfacher Mensch ist. Bei 96 knirschte es gegen Ende ganz kräftig im Gebälk und auch bei Köln war am Ende mit Stöger nicht mehr nur von Eintracht die Rede - aber Schmadtke geht immer dann bevor der sportliche Niedergang ganz offenkundig wird und gilt dadurch als erfolgreich. Bei allem Positiven was er dem Verein anfangs bringt, gibt es mit der Zeit auch genügende atmosphärische Störungen. (Irgendwie bei Köln seinen Sohn (?) in der Scoutingabteilung zu installieren kam ja wohl auch nicht bei allen gut an).

Lirumlarum: Ich sehe Schmadtke eher kritisch, aber kann seine Anfangserfolge ja auch nicht leugnen. Ob er nun aber den Trainer besser macht, finde ich schwierig zu beurteilen. Vielleicht hat er auch einfach ein gutes offenes Ohr für die Spieler und schafft da zusätzliche Wertschätzung und Selbstvertrauen oder - was ja bei Vereinen wie Wolfsburg auch nicht unwichtig ist - er hat ein Talent dafür die nach der Erfolglosigkeit durchaus aufgewühlten Vereinsstrukturen und -verantworlichen (weniger den Trainer, als Aufsichtsrat und co.) zu beruhigen und so das atmosphärische Grundrauschen im Verein zu reduzieren. Ich denke es gibt da ganz vielfältige Möglichkeiten den “Schmadtke-Effekt” theoretisch zu verorten, aber von außen den einen Faktor zu benennen ist einfach schwierig.

Das_Daw

PS: Wir können auf gerne weiter diskutieren, aber dann müssten wir das in nem eigenen Threat machen, bevor wir hier Max’ Vorbereitungsthreat verstopfen.

Ich sah das Spiel Mainz-Leverkusen und wurde vorzüglich unterhalten: Mainz spielte gut mit, ließ Chancen liegen, wurde unter Wert geschlagen - aber paradoxerweise war der Leverkusener Sieg in der Höhe hochverdient.

Seit Freitag plane ich übrigens so ein mieser kleiner windiger Kommerz-Erfolgsfan zu werden und öfter Leverkusen-Spiele zu schauen nur um zu sehen wie der Bosz mit dieser ausgezeichneten Offensive spielen lässt. Das Bauernfänger-Konzept der Verantwortlichen geht offensichtlich auf. Bosz und Leverkusen sind auch ein match made in heaven, der richtige Trainer beim richtigen Verein: passendes Fussballkonzept, passender Kader, passender finanzieller Hintergrund, passendes Vereinsumfeld. Das wird nächste Saison noch lustig.
Aber vorher geht es erstmal nächste Woche säusel zu Hause gegen Düsseldorf, danach auswärts gegen Dortmund und zwischendurch zweimal in der EL gegen Krasnodar.

Achja, wenn Löw noch ein einziges Mal Brandt auf die Bank setzt um seine Spezis aufzustellen passiert ein Unglück. Die Wunden des Sommers sitzen tief, der gewonnene zeitliche Abstand zeigt nur, wie groß die Fehlentscheidungen waren. Was für eine Verschwendung, Löw muss weg.

Zu BVBTSG

Kontrafaktische Geschichteschreibung ist müssig, aber trotzdem die Frage: Hätte Dortmund auch mit Favre an der Seitenlinie das 0:3 innerhalb von 15 min so hergeschenkt? (Stichwort taktische Anpassungen, Wechsel)

zu RBLSGE

Vor dem Spiel machte der Gedanke ohne unsere Stamm-IV Upamecano und Konate gegen den Frankfurter Büffelsturm anzutreten echte Bauchschmerzen. Wie dann die Dreierkette mit Orban, Ilsanker (letzer Spiel über 90 min: 24.November)und Mukiele (letzer Einsatz in der BL: 45 min gegen Hertha am 3.November!) die drei Stürmer über 90 min abgemeldet hat, war beeindruckend. Was RB besonders in der 2. Halbzeit gegen den Ball (Laimer, Demme, Klostermann) abgerufen hat, war der Wahnsinn. (1 Frankfurter Torschuss in 45 min) Nur die Chancenverwertung…

Bei der SGE Hinteregger und Hasebe bockstark.
Insgesamt das wohl intensivste Spiel des ganzen Spieltages von zwei Teams mit ähnlicher Spielanlage.

BVB - TSG

Ich weiß, selbst einen Tag danach, nicht, was ich von dem Spiel halten soll. Eines der Wörter, die am häufigsten fielen, war “naiv”. Kann sein.

Da spielst du 75 Minuten (45 davon absolut klasse) den Gegner (halb) an die Wand, und verlierst binnen 11 Minuten vollkommen den Kopf. Letzterer war, mMn, genau das Problem. Die in der Hinrunde so starke Mentalität in den Schlussminuten hat der BVB in den letzten Partien verloren. Auch ein sonst unumstößlicher Witsel wirkte etwas fahrig ab und an, leistete sich mal einen Ballverlust, den es zuvor so nicht gegeben hätte.

3-1: Hakimi ist viel zu weit nach innen gerückt und hätte breiter verteidigen müssen, um die Flanke zu verteidigen. Diallo - ja, scheiße eben - baller ihn doch einfach mit der Innenseite ins Toraus, statt ihn mit dem Rücken zum Spielfeld hoch zurück ins Feld dreschen zu wollen.

3-2: Hakimi vergisst Kaderabek. Geht aber sonst auch nicht annähernd aktiv zum Ball.

3-3: Das war eine 1:1-Kopie der zuletzt recht erfolgreichen BVB-Freistoßvarianten. Sie hätten es besser wissen müssen, wie man sowas verteidigt.

Toll war natürlich die offensive Darbietung - allen voran Sancho und Götze. das hat eine ganze Zeit lang gedauert, doch mit Beharrlichkeit war das Deadlock irgendwann offen. Halbzeit zwei verteidigte Hoffenheim wesentlich höher. Hut ab vor Joelinton, der extrem viel Betrieb für 1899 machte. Hat sich sehr gut am Kombinationsspiel beteiligt, ist rund um den 16er geflitzt und hat sich selbst immer wieder in Abschlussposition gebracht. MAL WIEDER hielt der BVB lange Zeit dank Bürki die Null. Überhaupt bemerkenswert, wie ein Keeper nach Krankheit so schnell weider so fit und agil ist, und weltklasse Reflexe auspackt.

Hat Favre gefehlt? Ich denke schon, da es in der Coachingzone leider relativ ruhig blieb, als das Kartenhaus zusammenbrach. Wenn du das 3-1 frisst und der Gegner Druck macht, dann werkel ich nicht ind er Viererkette rum. Das ist keine Kritik an Toprak. Einen derartigen Wechsel-Move hab ich bisher diese Saison bei Borussia noch nicht gesehen. Dass ein Offensivspieler für einen Verteidiger vom Platz genommen wird, könnte in dieser Saison ein Novum bei Dortmund gewesen sein. Ich verstehe die Idee, aber ich halte absolut nichts davon, in der Viererkette rumzufuschen während eines Spiels.

Zum Abschluss: Seine “5 oder 6 Tore” die Nagelsmann gerne geschossen hätte, kann er stecken lassen. Auf der anderen Seite hätte es die gut und gerne auch reinhageln können. Vielleicht war das noch das Rest-Adrenalin.

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HSV-FCN
Die Rolle von Matchwinner Müller als 10er würde mich interessieren. Was it a Kniff?
BVB-TSG
Sieht man am Fehlen von Delaney erst wie wichtig er die letzten Spiele war? Dahoud war nicht schlecht, aber vielleicht hätte ein taktisches Foul vom Routinier den hart spielenden Gegner häufiger in die Schranken gewiesen.
Ich persönlich fand nach dem 3:0 (nach einigen guten Chancen der TSG) hätte man defensiv wechseln müssen. Vielleicht wäre eine pro-Contra Debatte rund um das rumpfuschen in der Viererkette auch für andere Hörerinnen und Hörer interessant.

Und die wichtigste Frage an Herrn Friedrich:
Belastet es den Arbeitsalltag eines Skykommentators nicht sehr, dass die skygo-App kein relive mehr zulässt? Max und Tobi Escher bemängeln das ja schon seit Herbst 2018 und auch Hobbyzuschauern geht das gehörig auf den Senkel. Ist abseits des Spieltages, sorry! Aber vielleicht hat er ja einen Tipp, was man machen kann um endlich Standardfunktionen der Konkurrenz im „Premiumprodukt“ Sky wieder zu implementieren.

Sehe ich gar als Fan ähnlich, die meisten aber nicht und wie man allerspätestens seit der Winterpause sieht, strahlt der Unmut seitens des Umfelds inkl. Presse halt irgendwann nach innen, selbst wenn man immer und immer wiederholt, dass man die wenigsten Mittel der Liga hat und der Aufstieg ja auch nicht wirklich geplant war. Insgeheim erhofften sich die meisten ja doch, dass aus kurzfristigem Erfolgserlebnis ein Anknüpfen an den längst verpassten Bundesligazug wird.

Wie man nun mit dem erwartbaren Misserfolg jedoch umgeht, ist schwer verargumentierbar, die gestrigen Aussagen Bornemanns waren da nicht seine ersten recht wirren Analysen. So macht er sich (und Köllner) nochmal angreifbarer als ohnehin schon. Infolgedessen sieht es derzeit ganz so aus, als sei aus dem zunächst erfreulichen, unerwarteten Erstligastint eine Situation geworden, am Ende derer man zumindest in Sachen Führungspersonal vor einem Scherbenhaufen steht.


M05 - B04

Im Grunde wurde alles gesagt. Mainz wollte einen “mutigen Ansatz verfolgen” (Schwarz) und wurde deswegen brutal effizient besiegt. Jetzt gibt es im Internet mal wieder die üblichen Verdächtigen, die Schwarz vor die Tür jagen wollen. Mag sein, dass Mainz mit einem destruktiven Mauerfußball erfolgreicher gespielt hätte, aber ich habe durchaus Respekt vor dem gewählten Ansatz. Ballbesitzspiel ist gut und schön, aber gerade gegen stärkere Mannschaften sich ein solches Spiel zuzutrauen ist für mich etwas anderes als gegen kleinere Mannschaften. Gegen Leipzig hat Mainz ja auch so gespielt und 4:1 verloren. Das mag in dem einen oder anderen Spiel in die Hose gehen, aber langfristig finde ich es gut, dass in Mainz so gespielt wird.

Da viele Mannschaften sich vornehmen aktiver zu spielen, könnte man die These aufstellen, dass gerade Leipzig mit ihrem Umschaltspiel sehr stark von diesem Trend profitiert.

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Zu Gladbach-Hertha:

Es war leider nicht der erste richtig schlechte Auftritt von Plea. Unbestritten hat er mit seinen zehn Toren einen großen Anteil an den bisher sehr guten 42 Punkten. Aber darüberhinaus sind die Leistungen zu oft zu dürftig. Gegen Augsburg war es auffällig, wie viele schlampige Pässe er spielte.

Zudem höre ich oft, dass er eine neue Körperlichkeit ins Gladbacher Spiel bringt, die ihnen bislang abging. Das finde ich ganz und gar nicht. Sowohl in Kopfball- als auch in Laufduellen lässt er sich leicht abkochen und zieht sogar häufig zurück.

Ich will ihn nun aber nicht zu schlecht machen. Im Strafraum hat er fantastische Bewegungen und einen richtig guten Abschluss. Aber für meinen Geschmack ist er etwas zu hoch gehyped worden.

Zu Freiburg - Wolfsburg (hauptsächlich aus der Stadionperspektive):
Freiburg und Wolfsburg kamen gemeinschaftlich relativ passiv aus der Kabine und tasteten sich erstmal ein bisschen ab. Mit der Zeit gewann Wolfsburg etwas mehr die Oberhand und kontrollierte das Spiel mehr. Das 1:0 viel dann aber doch gefühlt aus dem “nichts”. Freiburg gelang es, und das wiederholt sich dann mit allen Toren eigentlich gefuehlt, danach den besten Fußball zu spielen und sehr strukturiert nach vorne zu spielen. Es gelang auch im Gegensatz zu dem Auftritt in Stuttgart in diesen Phasen ein solides Kombinationsspiel zu zeigen. Leider viel man nach jedem eigenen Tor danach recht schnell in den alten Trott zurück und überließ Wolfsburg wieder mehr vom Spiel, was dann jeweils in Problemen endete.

Problematisch fand ich beim SC zum wiederholten Male das sehr passive begleiten des Gegners in dessen Ballbesitzphasen. Meiner Wahrnehmung nach können sich die Gegner sehr häufig lange den Ball zu schieben ohne wirklich attackiert zu werden. Daraus entstehen dann häufig Situationen aus denen Spieler plötzlich schnell in den Strafraum ziehen was die SC Verteidigung dann etwas überfordert.

Eine weitere Sache die mich beim SC immer wieder umtreibt ist die flache, kurze Spieleröffnung von Schwolow. Gegen tieferstehende Gegner finde ich die komplett legitimiert und sinnvoll. Wolfsburg stand jedoch häufig recht hoch und lief die Innenverteidiger recht konsequent an. In diesen Situationen setzt der SC jedoch dennoch auf diese Spielauslösung und setzte damit ein ums andere Male gefühlt den eigenen Strafraum in Flammen, da die SC Verteidiger vom Pressing erdrückt nicht anderes reagieren konnten als zu Schwolow zurückpassen, welcher dann in Laufduelle mit Weghorst gehen musste und den Ball rausdreschen musste. Ich frage mich in den Situationen immer: Wenn klar ist das der Gegner hoch steht und dich presst, wieso den Ball nicht direkt in einer kontrollierten Art hoch raus spielen? Ist vielleicht auch was fuer den Taktiktalk mit Tobias Escher ;-).

Zurück zum Spiel: Das 4:3 war im Stadion der emotionale Höhepunkt, wobei auch sehr schnell klar wurde, dass es überprüft wird. Hier muss man mal die Geschwindigkeit der Kommunikation im Stadion durch die Körpersprache von Brych auch loben. Für mich persönlich war es aus der Fanbrille keine Behinderung des Torwarts, da auch Heintz nochmal gehalten wird und gar nicht weg kann. Gibt es natürlich verschiedene Betrachtungsweisen drauf. Streich hat in der PK nach dem Spiel auf die Situation in der 45+2 Minute darauf angespielt, dass ein “guter Schiedsrichter” ohne es zu sagen den Ausgleich zwischen Fehlenscheidungen sucht, und es deshalb ok wäre das Tor nicht bekommen zu haben. Ich finde allerdings die Situation der 45+2’ war nach Betrachtung der Fernsehbilder kein Strafstoß.

Für den Intro fand ich die PK von Streich und Labbadia bemerkenswert. In der beschreibt Labbadia, wie er als Spieler dachte ein Trainer sein zu können und sich bis heute bei seinen Trainern entschuldigt. Er sagt dann weiter, dass man dies genauso auf die Schiedsrichter übertragen könnte und man nach 10 Minuten Trainingsspiel pfeifen schon wüsste, dass man dabei nur verrückt werden würde. Ich fand das mal wohltuend andere Worte von einem Funktionär zum Thema Schiedsrichter als man sie sonst gewohnt ist.

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