#21 – Euer Input für Schlusskonferenz 260

Wir nehmen am Montag Vormittag auf, Schwerpunkt der Sendung wird Werder Bremen. Freue mich über euren Input!

Am Spieltag vor 5 Jahren gab es eine pralelle Ansetzung, die ins Auge fällt: Gladbach gegen Köln, ging 1:0 für Gladbach aus mit einem last Minute Treffer von Granit Xhaka nach Vorarbeit von Thorgan Hazard. Trainer waren Favre (der mit dem langen Schatten :wink: ) und Stöger

Achja, stimmt. Die SK von vor fünf Jahren (mit epischem Titel) für alle, die Bock haben nochmal rein zu hören: https://rasenfunk.de/schlusskonferenz/15

Und Bas Dost hat damals beim 4-5 für Wolfsburg gegen Leverkusen vier Tore geschossen, Bayern hat an diesem Spieltag den HSV mit Van der Vaart mit 8-0 abgeschossen… Die Bilanz des HSV gegen Bayern auch in der vorangegangen Spielzeiten hast du dann mit deinen Ergebnissen an der Tischtennisplatte gegen Erstklässler verglichen (30.00) und deiner Performance in ProEvo gegen deinen kleinen Bruder (37.11) :slight_smile:

Zu Lewandowski hast du in der Folge die These aufgestellt, dass seine Läufe möglicherweise wichtiger seien als seine Torbilanz, nach der man ihn vielleicht gar nicht beurteilen sollte, und es wurde gesagt dass er technisch limitiert sei - angesichts der laufenden Saison ja durchaus eine ironische Pointe… Daniel meinte dazu, dass Kiessling für Leverkusen wohl wichtiger war als Lewandowski für das Spiel der Bayern.

Und zu Stuttgart gab es in bester Doppelpassmanier noch einen telefonischen Gast :slight_smile:

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Hertha gegen Mainz aus „Ich zocke nebenbei Starcraft und höre Fanradio“-Perspektive:

Der logischerweise nicht neutrale Kommentar sah eine sehr gute Leistung der Mainzer, hat aber vermutlich das Wort defensiv vergessen. Hertha hatte den Ball und konnte damit wohl gar nix anfangen. Das Tor für die Hertha war ein dummes Eigentor nach ´ner Ecke, die das Spiel nochmal unnötig spannend gemacht hat.

Bemerkenswert fand ich die Aufstellung. Mit Boetius, Mateta und Martin waren Spieler auf der Bank, die eigentlich lange Stammspieler waren oder sind. Vielleicht ein Wink damit, dass Mentalität jetzt wichtiger ist als ein schöner ausgeklügelter Spielaufbau. Es dürfte leicht sein, dass Spiel aus Mainzer Sicht zu kritisieren (Mauerfußball, desktruktiv usw.), aber das riesige Problem der Defensive ist über 95 Minuten nicht aufgefallen. Diese muss die Basis für die nächsten Spiele sein.

:smiley: Das ist die einzige ernstzunehmende Perspektive!

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Klar, da der Heizungsmensch noch kam und wir hier Ordnung machen mussten, gab´s auch keine Haushalt zu machen :open_mouth:

Bisschen off-topic: Ich habe mal die Tage in die Aytekin Doku reingeschaut. Relativ am Anfang wird gezeigt wie im „Kölner Keller“ die Abseitslinie „kalibriert“ wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das in irgendeiner Form der tatsächliche Kalibrierungsprozess ist, aber wenn es wirklich so über den Daumen gepeilt wird wie es dort schien kann man die wirklich vergessen. :smiley:

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Das war bestimmt der letzte Teil der Kalibrierung: Der Funktionstest. Aber wenn sie in den echten Szenen das Lot auch so Pi mal Daumen ansetzen, wie es da gezeigt wurde, können sie es auch weg lassen.
Sie haben in der Doku mehrere Säulen seines Lebens gezeigt. So zum Beispiel sein Hobby und wie er beim Fußballturnier seines Sohns dabei ist.
Ich habe mir dann mal seinen Wikipedia-Artikel angeschaut weil mich interessiert, wie diese „Amateure“ ihren eigentlichen Job machen. Er ist Geschäftsführer von Lebensberatungsanbietern wie AstroTV. Er verdient sein Geld also in einer Branche, die viele als Betrug bezeichnen würden. Passt das zu einem Schiedsrichter?

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Konnte jetzt nur die Zusammenfassung in der Sportschau gucken, aber kurz zu Werder: das scheint ja schon viel im Kopf zu sein, wenn man Pokal und Liga vergleicht. Ich dachte aber eigentlich, dass Kohfeldt gerade damit umgehen könnte. Die Abwehr beim zweiten Tor sah schon sehr lahm aus…insgesamt bin ich sehr ratlos, finde aber erstmal gut, dass weiter am Trainer festgehalten wird. Fände aber eine Diskussion dazu interessant.
Ansonsten fand ich die Diskussion hier im Forum zum letzten Spieltag sehr gut!

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Zu Off topic Aytekin: ich glaub im 390 Podcast war das auch schön Thema, dass er so komische esoterische Sender hat. DJ ist er wohl auch :slight_smile:
Merkwürdiger Typ, aber guter Schiedsrichter. In der Sportschau lief ein Ausschnitt aus der Doku, den ich aber echt spannend fand, weil man den Funkverkehr während des ersten Spiels der Rückrunde hören konnte. Finde ich ja immer spannend!

#B04BVB
Ich habe es schon bei Twitter geschrieben und wiederhole es weil ich gerne deine Meinung dazu hätte.

Es ist nicht alles seine Schuld aber es fällt auf, dass er wiederholt nicht gut spielt, schon in der letzten Saison meiner Meinung nach.
Gegen Köln war es glaube ich, hatte er mal ein gutes Spiel.
Aber gegen Bremen und auch heute gegen Bayer war er wieder direkt an Gegentreffern beteiligt.
Wieso spielt Akanji jedes Spiel und wieso jetzt als Rv?
Ich finde er war am 3:3 direkt schuld weil er nach Can Rettungstat einfach nur schläft. Sonst hätte her den auch abfangen können.

Sehe ich das aus einer Sicht hin falsch oder ist es ein Trainer Fehler, weil der Spieler einfach mal ein paar Spiele pause braucht?

Wieso ist Favre nicht bei der Dreier-Kette geblieben und hat ihn heute draußen gelassen?

Schwerpunkt WERDER Bremen: Gibt es ein System Werder? Warum leidet dieses System mit seinen Vor- und Nachteilen seit einigen Jahren und man krebst eigentlich überwiegend im Niemandsland der Bundesliga?

Das Spiel war übrigens von schweren Randalen und einem Platzsturm einiger Kölner Fans überschattet. Die Herren in den weißen Anzügen habe ich bis heute in Erinnerung. Wahrscheinlich auch, weil sie sich so dumm angestellt haben. :smiley:

Bayer: Dortmund 4:3

Puh was für ein Spiel für ein Bayer-Fan. Ein Sieg des Willens, nicht der Klasse. Dortmund ist wirklich sehr stark und hatte den Sieg meiner Meinung nach eher verdient. Bayer stand eher defensiver als gewohnt, um nicht die üblichen Räume anzubieten. Das hat auch ganz gut funktioniert, dennoch kamen die Dortmunder in gefährliche Zonen. Das 1:0 war eine Kopie des Tores von Werder unter der Woche. Falscher Zugriff im Mittelfeld, vertikaler Paß und zu viele Räume in der Abwehr trotz einer Überzahlsituation. Das darf Dortmund mit ihrer Klasse nicht passieren. 1:1 schöne Ecke mit einem Block, so dass Hummels frei wird, sehr stark von allen Dortmundern. Nach dem 2:3 hat Dortmund irgendwie das Spielen eingestellt, vor allem das Pressing wurde weniger bzw. die Systemumstellung auf ein 4:4:1:1 hat eine Unwucht entstehen lassen. Die Abstände im Mittelfeld waren auf einmal bei Dortmund zu groß. Aber 2 Tore in 3 Minuten ist auch ein wenig glücklich und war so nicht abzusehen.
Mit Can und Witsel in der Elf war Brandt weiter vorne positioniert und das ist nicht ideal für das Aufbauspiel.

Zu Werder:

Ich frage mich wirklich, wie man intern sowohl im Sommer als auch im Winter zu dem Schluss gekommen ist, dass Maxi Eggestein und Klassen als Besetzung für das zentrale Mittelfeld ausreichen. Die beiden müssen auf super intensiven Positionen jedes Spiel über 90 Minuten gehen und sind völlig außer Form und überspielt (Maxi war letzte Saison der Bundesligaspieler mit den meisten Kilometern, hat im Sommer die U21-EM gespielt und diese Saison 23/24 Pflichtspielen gemacht - völliger Wahnsinn). Möhwald war hier sicher auch eingeplant, aber der ist halt auch seit Anfang August verletzt. Ich wiederhole nochmal: ZWEI (!) Spieler für zwei zentrale lauf- und kampfintensive Positionen.

Die ganze Kaderzusammenstellung ist irgendwie absurd: Für sich genommen fand ich (und viele Leute in meiner Werder-Bubble) jeden einzelnen Transfer super, auch rückblickend ist für mich kein wirklicher Flop dabei und wenn die ersten 11-13 Spieler gut drauf sind, hat man eine wirklich gute Mannschaft. Aber sobald es nicht läuft (regelmäßig) gibt es keine Möglichkeit, in der zentrale mal durchzutauschen oder gar kreative Impulse zu setzen. Darum bin ich auch trotz wirklich guter Einzelspieler so hoffnungslos wie noch nie: Ich kann mir nicht vorstellen, wie das unter einem anderen Trainer anders werden soll - das ist auch der große Unterschied zur Endphase von Dutt/Skripnik/Nouri. Ich sehe nicht, was Kohfeldt momentan ganz konkret falsch macht, was jemand anders richtig machen könnte. Inwiefern er nun wiederum an der Situation Mitschuld ist (möglicherweise z.B. durch eine Falscheinschätzung im Sommer bzgl. der Fähigkeiten von Spielern wie Jojo Eggestein und Osako, die 8er-Rolle zu übernehmen) oder durch etwaige falsche Belastungssteuerung an der Verletztenmisere steht natürlich auf einem anderen Blatt, hilft uns aber gerade halt leider auch nicht weiter. Gleiches gilt dafür, dass man anscheinend im Sommer keine Notwendigkeit dafür erkannt hat (oder es sich nicht umsetzen ließ), adäquaten Ersatz für Gebre Selassie und Augustinsson ranzuschaffen, die ja beide durchaus relevant für das gut funktionierende System letztes Jahr waren (Aufbau über den linken Flügel -> einlaufender Theo) und jetzt quasi die ganze Saison ausgefallen sind.

Und trotz all dieser Fragezeichen und möglichen Versäumnisse bin ich (anders als z.B. bei Dutt, Skripnik, Nouri und selbst in der Endphase von Thomas Schaaf) irgendwie völlig irrational gegen eine mögliche Trennung von Kohfeldt und Baumann. Ich glaube tatsächlich, dass die im Sommer was neues aufbauen könnten bzw. würde gerne sehen, was sie aus dieser Chance machen, egal ob nun in Liga 1 oder 2 - wobei da auch zu einem großen Teil mit reinspielt, dass ich mir mit einem neuen Trainer keine höheren Chancen auf den Klassenerhalt einrechne.

Sportlich wäre das für mich sogar alles irgendwie zu verkraften und ich rechne fest damit, dass Werder irgendwann in den nächsten zehn Jahren so oder so fällig sein wird, wenn kein Investor kommt (den ich wirklich nicht haben möchte). Und das ist dann auch okay, der Fußball hat sich eben so entwickelt. Wir hatten unsere wirklich sehr große Zeit in der vermutlich letzten Phase, in der das für einen Verein wie Werder möglich war - inklusive Double, Meisterschaftsgewinn im Olympiastadion, hohen Auswärtssiegen gegen Bayern, mehreren Pokalfinals- und siegen, Europapokal-Finale, großartigen Pflichtspielsiegen gegen Vereine wie Real Madrid oder Chelsea, Auswärtstouren nach Turin, Barcelona, Glasgow, Amsterdam. Wer dabei war, darf sich glücklich schätzen.

Das einzige was mir wirklich, wirklich, wirklich Angst macht, ist das in meinen Augen enorm große Risiko, dass Werder bei einem Abstieg den Weg von Kaiserslautern geht und nicht wiederkommt. Stadionverbindlichkeiten, fehlende regionale Sponsoren, sinkende Strahlkraft… Moppelkotze.

Edit: Sorry for the wall of text, es hat mich irgendwie dahingetragen.

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Ich hoffe ihr sagt was zu E Lienen.

#SGEFCA

Nach expected goals geht das Spiel 2:1 aus, mit mehr Abschlussglück bis zur Halbzeit hätte Augsburg auch 0:2 oder 0:3 führen können, trotz des höheren Ballbesitzes der Eintracht. Chandler schließt nach Kohrs schönem Steckpass gedankenschnell ab und trifft wie ein Klassestürmer.

Augsburg gingen kaum in die Zweikämpfe und schienen merkwürdig gehemmt, bis auf die wenigen Umschaltaktionen, die zu ihren Torchancen führten. Auffällig, wie sie gerade die technisch relativ schwächeren Spieler der Eintracht (Hinteregger, Abraham, Kohr, Ilsanker) durch die Mitte bis in die Augsburger Hälfte kombinieren ließen, weil sie merkwürdig passiv blieben und viel Platz gewährten.

Die Eintracht hatte in den letzten Wochen seit der Umstellung von Dreier-/Fünferkette auf Viererkette Schwächen in der Spieleröffnung gezeigt, wenn sie hinten heraus spielen musste, wählten deshalb lange Schläge, die aber den Zielspieler Paciencia/Silva nicht fanden, oder relativ leicht zu verteidigende Vertikalpässe von AV auf OM an der Außenlinie entlang.

Am Freitag schien sie bemüht, etwas besser aus der Mitte herauszuspielen. Dabei tat sie sich zunächst schwer, weil Trainer Hütter auf der Sechs/Acht Sow und Rode schonte und statt diesen Ilsanker und Kohr brachte. Als Abraham verletzt rausmusste (30. min), Ilsanker für ihn IV spielte und Hasebe Ilsankers Sechserposition übernahm, wurde die Eintracht sicherer und ließ das schwache Augsburger Pressing zunehmend ins Leere laufen.

Mit dem 2:0 durch Chandlers Kopfball nach einer Ecke (48. min) schien Augsburg endgültig der Zahn gezogen. Ab diesem Zeitpunkt wirkte das Spiel stellenweise wie ein Freundschaftsspiel gegen einen Regionalligisten.

Was mir gut gefallen hat, war das mir neue Mittel der Verlagerung mittels langer Diagonalbälle, die Hinteregger auf Touré spielte, und einmal habe ich das auch von einem anderen Spieler nach links auf Ndicka gesehen.

Ich meine, dass die glänzende Bilanz der Eintracht im Jahr 2020 (3 Siege, 1 Unentschieden, 13:3 Tore in Liga und Pokal) etwas über die spielerische Schwäche und das biedere Handwerk täuschen könnte. Inbesondere im Angriffsspiel fehlen Präsenz und Überraschungsmomente. Zwar ist Kostić wieder erblüht, nachdem er von den Defensivaufgaben auf der linken Seite entlastet wurde, ebenso Gaćinović, der von seiner neuen Rolle als Zehner profitiert und sagte, dass er körperlich wieder besser beieinander sei.

Die Stürmer jedoch sind noch nicht wieder auf dem Niveau, das der Mannschaft so richtig weiterhilft. Silva verwertet Torchancen nicht, wie man es von einem portugiesischen Nationalstürmer normalerweise erwarten würde. Zudem fehlt es ihm an der Endgeschwindigkeit, um als Konterstürmer oder im Pressing gefährlich zu sein, und bei Anspielen setzt er seinen Körper nicht so gut ein, sondern scheint häufig darauf zu spekulieren, dass der Abwehrspieler beim Klären des Balls einen Fehler macht, insbesondere deswegen kann er so gut wie keinen langen Ball festmachen — vor dem Kopfball zum 3:0 hat er sich allerdings mit einer sehr schönen Absetzbewegung aus der Deckung befreit. Die Endgeschwindigkeit fehlt gleichermaßen Paciência, weshalb er auch nicht so gut als Konterstürmer funktioniert. Als Bas Dost neu bei der Eintracht war, stachen seine Handlungsschnelligkeit und sein Spielverständnis bei schnellen Weiterleitungen langer Anspiele heraus, aber vielleicht haben sich die Gegenspieler schnell darauf eingestellt und er hatte ohnehin häufig körperliche Probleme, weshalb er gerade nicht weiterhelfen zu können scheint.

Die Eintracht dürfte mit dem Abstiegskampf in der Bundesliga nicht mehr lange zu tun haben, es bleibt abzuwarten, ob sie die Doppel-, nein Dreifachbelastung der nächsten Wochen besser wegstecken kann als in der Hinrunde.

Hallo an Alle,

Ich habe mir ein paar Gedanken über meinen geliebten S04 gemacht.
Vorweg gestellt: Ich finde Tönnies auf allen Ebenen unerträglich und es ärgert mich, dass er sich die (positiven) Reaktionen rund um Torunarigha herum, mit für sich vereinnahmt und gleichzeitig seinen eigenen Rassissmus so wenig kritisch betrachtet. So.

Zu Schalke vs. Paderborn:
Ich habe mir das Spiel nochmal durch den Kopf gehen lassen und versucht rational zu überlegen, was unsere mittelmäßigen Spiele und Ergebnisse in den letzten 1-2 Monaten bedingt; mit den Ausnahmen der Spiele gegen Frankfurt und Gladbach natürlich.

Ich glaube dazu lohnt es sich, nochmal genau hinzuschauen, welche Eckpfeiler der Fußball von Wagner braucht.

Das wären zum einen maximale Intensität und zum anderen gut getimte und einstudiert Abläufe (Laufwege, Pressing und Gegenpressing Auslöser).

Der dritte Punkt ist weniger genau zu umreißen. Die Offensivbewegung baut sich natürlich natürlich aus dem Umschaltmoment auf. Aber auf dem Weg zum Strafraum gibt es sehr oft Dribblings zu beobachten, die entweder vertikal oder diagonal Richtung 16er laufen. Darauf folgt dann der Steckpass oder eine Verlagerung nach außen für eine Flanke oder einen Cutback oder ein Abschluss außerhalb des 16ers.

Der vierte Punkt ist wiederum fast schon konkret um als „Eckpfeiler“ zu gelten, aber ich nehme trotzdem mal mit auf. Er behandelt die Rolle der Außenverteidiger, die einerseits defensiv solide (besonders im Zweikampf) sein müssen, andererseits konstant mit nach vorne schieben müssen. Auch die AV’s zeigen viele Dribblings, werden aber genau so als Doppelpass Partner in Kombinationen gebraucht.

wenn wir uns die verschiedenen Problemzonen anschauen, mit denen wir schon in die Winterpause gegangen sind, kann man feststellen, dass diese haargenau die Eckpfeiler des Wagnerschen Schalke-Fußballs anfressen.

  • Intensität:
    Die Mannschaft wirkt unkonzentriert im Passspiel. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Jungs nicht verlernt haben, einen Pass über 7 Meter zu spielen. Aber unsere intensive Spielweise verschleißt nicht nur körperliche, sondern auch kognitive Ressourcen. Dazu kommt im Fall von diesem Wochenende, dass wir gegen Berlin 120 Minuten spielen mussten. Die benötigte Intensität bekamen wir also letztens nicht mehr völlig auf den Platz.

Kritisch würde ich Wagners Rolle als Trainer betrachten: Schafft er es über die restliche Saison, dem Team die Notwendigkeit einzuimpfen, bis ans letzte Spiel die Extrameter zu machen? Sobald nur ein Glied der Kette nachlässt, lässt unsere gesamte Gefährlichkeit in der Offensive nach. Das ist meines Erachtens nach eine Sollbruchstelle.

Zudem ist es durchaus normal, dass Spieler wie Miranda, Todibo (frisch aus der Jugend/von der Bank eines „Ballbesitzvereins“) und Gregoritsch (frisch im Verein) die Intensität noch nicht mitgehen können.

  • Abläufe:
    Hier messe ich den Verletzten eine große Bedeutung zu. Innerhalb der Mittelfeldraute haben sich Mascarell, Harit und Caliguiri festgespielt. In der Abwehr haben Kenny und Oczipka nahezu alle Spiele gemacht. In der Innenverteidigung halte ich die Gesamtabstimmung für nicht so extrem wichtig, weil unsere Verteidiger nicht sonderlich hart nach vorne verteidigen. In nahezu allen anderen Mannschaftsteilen fehlen aktuell aber die letzten Prozent Zugriff und Abstimmung.

  • Offensivplan:
    In Umschaltsituationen kommen wir trotzdem. Aber wenn Harit mal nicht in Topform ist, fehlen mit Caliguiri und Serdar die zwei Spieler, die durch ein Dribbling Platz für andere schaffen können.
    Auch die Technik und Übersicht bei höherer Geschwindigkeit gehen (insbesondere Schöpf und McKennie) ab.

  • Außenverteidiger:
    War jetzt erst gegen Paderborn ein wirkliches Thema. Aber ich fand, dass Becker das ordentlich gemacht hat, vor allem sein Speed und seine Läufe mit Ball waren gar nicht so daneben. Aber die Abstimmung zwischen Kenny und Caliguiri war schon eine Klasse besser.

Zusammengenommen stellen sich daraus mehrere Fragen für Coach Wagner:

  • Kann Schalke wieder die Intensität 70-80 Minuten abrufen, die es braucht, damit wir die Spiele gewinnen?
  • Können Schalke mit der Raute ein Fehlen von Serdar und Caliguiri überhaupt kompensieren?
  • Kann man Harit entlasten?

Das hat dann alles wenig mit Gregoritsch, Schöpf oder Kutucu zu tun, sondern mit der Frage, ob Schalke überhaupt einen Plan B in der Tasche hat. Momentan sieht es nicht danach aus.

Was das Spiel gestern betrifft, finde ich im Übrigen gar nicht mal, dass der SCP die bessere Mannschaft war. Da waren schon einige Abschlüsse außerhalb des 16ers, wohingegen wir 3-4 mal sehr deutliche Abschlüsse im 16er hatten, unter anderem zweimal Latte.

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Ich fand auch Augsburg erstaunlich passiv in diesem Spiel. In den ersten 30 Minuten hat das noch gut funktioniert und sie hatten die besseren Torchancen, aber nach der Umstellung mit Hasebe im Spielaufbau kam Augsburg eigentlich nie mehr richtig in die Partie.
Auch hat es Augsburg nicht geschafft Flanken gut zu verteidigen und sie waren durch hohe Bälle immer wieder anfällig.
Mir kommt Silva in deiner Bewertung ein wenig zu schlecht weg. Die Spiele gegen Leipzig und Augsburg waren wirklich gut von ihm. Natürlich gehört er weder zu den Schnellsten, körperlich Stärksten oder Abschlussbesten Spielern in der Bundesliga. Dafür bringt er aber ein sehr rundes Gesamtpaket mit und ist technisch der wohl stärkste Spieler bei der SGE.