Ich habe mir tatsächlich für die Aufnahme eine These vorbereitet – die allerdings in der Sendung keine Anwendung fand.
Die Situationen in den Nachspielzeiten stellen sich meistens so dar, dass Bayern drückt und der Gegner sich hinten reinstellt. Für die Bayern stellt sich die Aufgabe einen kompakten Gegner so zu bespielen, dass sie zu Toren kommen.
Aus der Perspektive der Bayern ist dies eine Aufgabenstellung die sie kennen, weil sich häufig die 90 Minuten zuvor ähnlich dargestellt haben: einen kompakten, defensiven, tiefstehenden Gegner ausspielen.
Die Bayern sind das einzige Bundesligateam, dass tief verankert in seiner DNA das Kombinationsspiel und nicht schnelles Umschaltspiel oder Tempo besitzt, nicht den gegnerischen Ballverlust braucht und nicht mit dem langen Hafer spielt. Alle anderen Teams (Vorsicht, Pauschalisierung) brauchen Raum zum Arbeiten (siehe Leipzig gg HSV). Nur die Bayern sind es seit Jahren gewohnt: Spielaufbau von hinten und um den Pudding herum spielen, um den Gegner zusehends aufzureißen. Die Minuten in der Nachspielzeit sind da für die Bayern nicht anders als die Minuten 1 bis 90.