#22 – Euer Input für Schlusskonferenz 399

Am Montagvormittag nehmen wir die nächste Sendung auf. Gäste sind Philip Polster und Andreas Renner, Schwerpunkt Schalke 04. Freuen uns über Input von euch!

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zu Gladbach:

Hallo in die Runde,

sehen wir in Gladbach den gnadenlosen, aber unaufhaltbaren Zerfall eines Traditionsvereins?

Die aktuelle Saison kann jetzt schon als „Schritt auf der Stelle“, wenn nicht sogar als Rückschritt betrachtet werden. Doch wird es nächste Saison nicht viel schlimmer?
Sommer ist schon weg, Bensebaini und Thuram werden es wohl auch sein und selbst bei (noch) Kapitän Stindl ist ein Verbleib unklar. Koné ist im aktuellen Kader das letzte „Tafelsilber“
und ein Verkauf im Sommer ist fast schon unausweichlich, da Einnahmen benötigt werden um den Kader zu verstärken.
Für eine Mannschaft, die traditionell auf Ballbesitzt setzt, fehlt es nächstes Jahr noch mehr an Qualität als dieses Jahr schon. Neben Jonas Hofmann bleibt lediglich die Innenverteidigung
(Elvedi, Friedrich, Itakuro) die das Prädikat „gehobenes Bundesliganiveau“ verdient.
Dem Rest des Kaders fehlt es schlicht an Qualität (H.Wolf) oder Erfahrung (Scally, Netz, Ngoumou).
In der Offensive fehlt neben einem verlässlichen Torschützen (Plea hat in 4 kompletten Saisons 2x mehr als 17 Scorer geschafft. 19/20 10T 10A, 21/22 10T 8A), vorallem
an Tempo (Gladbach ist eine, wenn nicht die langsamste Mannschaft der Bundesliga).

Farke kocht auch nur mit Wasser. Er hat viele Vorschusslorbeeren bekommen, aber auch er kann sich keine neuen Spieler schnitzen. Die (vermeintlichen) Fehler wurden eine Etage
höher gemacht. Dort muss ein Herr Virkus Dinge ausbaden, die sicherlich mit der Pandemie zusammenhängen, aber auch nicht nur damit zu erklären sind. Durch den Verkauf von
Sommer hat er eine Duftmarke gesetzt. Das war ein „Auspressen der Bayern“ bis auf die letzte Million.

Dennoch sehe ich Gladbach im erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten für die Saison 23/24, wenn auf dem Transfermarkt im Sommer nicht gezaubert wird. Der Kader ist auf den
Schlüsselposition überaltert und in der Breite schlicht nicht gut genug aufgestellt. Dennoch wird im Umfeld gerne positiv geredet und nach 2 vermeintlich guten Spielen
das Wort „Europa“ in den Mund genommen.

Sehe ich das ganze zu schwarz?

mfg Max

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Kann schon sein. Vorallem was sind denn Neuzugänge diese Saison, und nicht nur Vertragsverlängerung mit den immergleichen.

Itakura ist sicher eine gute Verpflichtung, die andere Mannschaften (SGE hust hust) sicher auch gerne gemacht hätten. Aber sonst sehe ich nur die Weigl-Leihe, aber eben Leihe. Ansonsten sieht man nur Abgänge. Und iwie wirkt Thuram wie andere Last Saison Spieler nur noch auf Sparflamme jetzt schon.

Ich konnte trotzdem nicht verstehen, wie einige dachten, dass Gladbach diese Saison in die CL kommen sollte. Nun muss sich Gladbach auch eher nach unten orientieren. Und vllt muss man, wenn es so weiter geht, das Farkekapitel zumindest zum Sommer hin wieder beenden, um nicht das Schalke hinzulegen und mit nem haltlosen Trainer in die Sommerpause zu gehen. Keine Ahnung, kann ihn sportlich immer noch nicht einschätzen.

Ist es nur meine Meinung, oder ist der Ausgang des Schalkespiels jetzt nun wirklich wegweisend für die Saison? Also wenn sie gewinnen, kann es Hoffnung liefern, auch Bochum zu besiegen, trotz deren Heimstärke, oder eben die Tür schließt sich langsam (unentschieden) oder schlagartig(Niederlage).

Zumindest fallen mir vor dem Spiel wenig Sachen ein, die nach dem Spiel noch relevant sind. Na gut, über Reis und die angeblich langfristige Bindung kann man reden, aber ob die dann auch durchgezogen wird, da traue ich noch nicht ganz.

Und die Neuzugänge auch, also Jenz, Balanta, Skarke, Frey, Kouzuki. Davon ist Jenz sicher richtig gute Ergänzung, aber Frey gefühlt ein weiterer Stürmer wie Terodde oder Polter, die nun auch so schon nicht glänzen konnten.

Und beim Schalker Kader ist egal ob Klassenerhalt oder Abstieg der Kader auch wieder im Umbruch im Sommer. 16 von 33 Kaderspielern haben einen auslaufenden Vertrag im Sommer, davon viele der geliehenen Leistungsträger. Ohne Ablöseeinnahmen. Zurück bleibt dann eben eine halbfertige Mannschaft, die dann noch so mindestens 8-10 Neuzugänge braucht, um auflaufen zu können. Das heißt, da muss dann auch wieder Geld in die Hand genommen werden. Meiner Meinung braucht es: 2TW, 2IV, 1LV, 1DM, 1OM, 1RA. Ich seh selbst für Liga zwei damit nicht unbedingt einen klaren Aufstiegskandidat, da eben Geld für die Aufstockung auch knapp sein wird.

Zumindest finde ich die Aussage, dass man in 5 Jahren wieder europäisch spielen will, sehr gewagt. Aber vllt wissen die Gäste eventuell, ob dahinter auch tatsächlich ein sportliches Konzept steckt, oder ob es nur Wunschdenken ist. Würde mich zumindest als Frage interessieren.

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You made my day :joy:.
Freue mich schon auf das Spiel heute.

Motto der SGE diese Woche:

Fehlpassgegentore und Offensivfouls…

Keine Ahnung warum das immer wieder passiert.

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Ein paar kurze Gedanken Werder - Bochum:
Der Eindruck, dass Stage und Schmidt aktuell die Bestbesetzung fürs Zentrum sind, verfestigt sich zunehmend. Stage ist bissig, weist statistisch starke Defensivwerte auf (Tackles in im ersten und mittleren Drittel, geblockte Pässe und Schüsse, Interceptions, klärende Aktionen, Luftzweikämpfe, keine defensiven Fehler bisher) und ist zwar insgesamt nicht so passstark, spielt aber durchaus gute Bälle in die Box. Schmidt wiederum ist extrem Passstark, hat eine mords Übersicht, einen starken Schuss und mittlerweile auch seine Schwächen im Spiel gegen den Ball aus jüngeren Jahren abgelegt. Bittencourt erscheint mir wiederum auf dem Flügel besser aufgehoben, da macht er nichts kaputt (das klingt böser als es gemeint ist, aber seine Entscheidungsfindung war im Zentrum oft ein Problem). Ich hoffe sehr, dass das Duo Stage/Schmidt nicht auseinandergerissen wird, wenn Weiser nächste Woche zurückkommt.

Weil ich nicht weiß, inwiefern das außerhalb der Werder-Bubble wahrgenommen wurde, möchte ich an dieser Stelle außerdem mal darauf hinweisen, dass Niklas Uwe Schmidt in den vergangenen Wochen (unterstützt vom Verein) bewundernswert offen über seine mentale Gesundheit und die Tatsache, dass er sich Hilfe gesucht hat, spricht. Das finde ich toll:

Für den 24-Jährigen ist es besonders wichtig, über das Thema weiterhin offen zu sprechen. „Es ist Teil meines Lebens. Ich bin in der Phase damit klarzukommen, bin immer noch in Behandlung und werde das auch in nächster Zeit noch sein, weil es mir extrem hilft und weil ich es brauche. Jeder kann es aussprechen, wenn er solche Probleme hat. Egal ob persönlich oder in der Öffentlichkeit: Hauptsache es wird ausgesprochen.“

Artikel auf Werder.de von dieser Woche: Niklas Schmidt: "Ich versuche meinen Weg zu gehen" | SV Werder Bremen

Artikel zu Schmidts erstem öffentlichen Statement im Januar : Werder-Profi Schmidt: "Ich hatte große mentale Probleme" | NDR.de - Sport - Fußball

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Hoffenheim - BVB

Trotz der mageren Torausbeute gab es ein intensives und abschlussreiches Spiel zu sehen, in dem sich Dortmund knapp durchsetzen konnte. Ein gerechtes und ein wenig glückliches Ergebnis, das auf dem Rücken von Julian Brandt ausgetragen wurde. Der Arme.

Hoffenheim kam gut sortiert und schwungvoll ins Spiel. Das gipfelte in der 16’ in einer Großchance für Kabak, der den aufsteigenden Ball per Kopf nicht mehr unter die Latte drücken konnte. In dieser Phase machte Hoffenheim vor allem mit Kaderabek über rechts und einem extrem wuseligen Baumgartner Dampf. Zum Break kommt es dann, nachdem Kabak Reus wegräumt und sich dabei selbst verletzt, wodurch es für ihn nicht mehr weiter geht. Die Belagerung des Schiris in dieser Situation kann ich nicht nachvollziehen. Das Foul konnte klarer nicht sein. Danach diktierte der BVB das Spiel bis zur HZ. In der zweiten Hälfte hagelt es Abschlüsse, ohne mit einer Bestnote (Tor) belohnt zu werden. Asllani, Dolberg, Baumgartner, Kramaric - alle durften mal und scheiterten entweder knapp oder an Kobel. In der Schlussphase boten sie dem BVB zahlreiche Räume und Gelegenheiten zum Kontern, die der BVB versanden ließ oder Baumann rettete. Insgesamte zeigte sich Hoffenheim extrem verbessert, kombinationsfreudig und entschlossen. Das recht wilde Sechserpaar Rudy und Tohumco (noch nie gehört!) machten einen ordentlichen Staubsaugerjob, wenngleich gerade in HZ 1 der BVB sich hin und wieder durchwuseln konnte. Die 3er Kette Bicakcic - Vogt - Akpoguma verteidigten viel weg und konnten auch offensive Akzente setzen. Die TSG ist auf einem guten Weg, wenn sie in den kommenden Partien halbwegs daran anschließen können.

Beim BVB tat sich einiges in der Startelf. Vor allem erwähnenswert der Beginn von Binoe-Gittens statt des erwarteten Malens. Was…ihm nicht so gut tat. Zwar arbeitete BG von Beginn an viel nach hinten mit, doch traf er in seinen Kernkompetenzen allzu häufig falsche Entscheidungen. Seine Qualitäten als frischer, dribbelnder Flügelspieler kommen derzeit besser zum Tragen, wenn der Gegner schon etwas mehr Körner gelassen hat und müde ist. Das Aufbauspiel wurde überwiegend von Brandt und / oder Can angekurbelt. Meiner Meinung nach fügt sich Reus in diesem Konzept gut ein und bewegt sich mehr am und um den Strafraum herum, was etwas Last von ihm nimmt. Wolf mit starkem Auftritt, sowohl in der Defensive als auch mit offensiven Akzenten. Bietet sich derzeit absolut als A-Lösung auf rechts an. Das 1-0 fällt kurz vor der HZ, was vielerorts als „psychologisch günstiger Zeitpunkt“ gesehen wird. Ausdruck findet das, da Dortmund direkt weiter Druck macht und dem 2-0 vor Halbzeitpfiff sehr nahe kommt. Hoffenheim in diesen Minuten in seiner schwächsten Phase. Halbzeit 2 leitet sich vom Hoffenheim Teil ab, da es hin und her geht. Wolfs 2-0 wird zurecht zurückgepfiffen, da zuvor Schlotterbeck Bebou in die Hacke tritt - unabsichtlich, aber ahndungswürdig. Haller, der in der ersten Hälfte viel Trubel gemacht und gute Abschlüsse hatte, fand nach Wiederanpfiff kaum mehr statt und wurde durch Özcan ersetzt. Der eingewechselte Malen ging ins Zentrum. Dortmund verpasste es mehrfach das 2-0 zu machen, was an einem fantastischen Baumann und der eigenen Schlampigkeit in Kontersituationen lag. Insgesamt eine gute Leistung und der nun 9. Sieg in Folge.
Der BVB kann Druck auf Bayern aufbauen, hält den Abstand auf RaBa und bleibt im Flow. Dennoch würde ich die aktuelle Stärke etwas einordnen wollen, da das Auftaktprogramm nicht unbedingt knüppelhart war. Man spielte gegen viele Teams, die angeknockt waren und sich in keiner guten Phase befinden. Was nicht bedeutet, das Dortmund diese Mannschaften in der Vergangenheit locker wegcruiste, im Gegenteil. Dortmund zeigt sich robust, in allen Belangen.

Aufreger des Spiels:

  1. Ein Balljunge kickt die ins Seitenaus trudelnde Pille zurück ins Spielfeld, ehe sie über die Seitenauslinie rollt. Trollig! Es gibt Schiriball, den Hoffe fair ins Aus spielt. Einwurf Dortmund.

  2. Can (wer auch sonst!) trifft Akpoguma an der Hacke, der daraufhin stolpert. Schiri Petersen gibt Freistoß. Schiri Petersen rennt zur Review-Area. Was zur Hölle ist los? Aha, shit, das Foul war innerhalb des Strafraums. Logische Konsequenz: aus Freistoß wird Strafstoß. Nicht mit Schiri Petersen! Der guckt sich das Vergehen an und entscheidet auf Schiri-Ball. Kein Foulspiel. Gar kein Foul. Weder innerhalb noch außerhalb noch sonstwie. Aus einem vertretbaren Freistoß für Hoffenheim wird gar nix. Frage: Es war also Foul genug, um einen Freistoß zu geben, aber nicht Foul genug um einen Elfmeter zu geben. Ich warte auf die Erklärung von den Erben. Auf jeden Fall sehr unglücklich das Ganze. Hatte Can nochmal Schwein.

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Das ist die sogenannte Bynoe-Gittens-Resonanz. Er spielt gut von der Bank kommend, darf dann beim nächsten Mal in die Startelf und spielt da dann schlecht. Danach also wieder auf die Bank und von dort ein gutes Spiel und so weiter und so fort. In der Regelungstechnik müsste man die Rückkopplung etwas dämpfen glaube ich. Also einfach mal ein paar mal von Beginn an bringen und schauen ob er sich eingrooved. Eventuell bekommt er ja jetzt die Chance, wo Adeyemi raus ist.

So wie ich das verstanden habe, war es ein 40% Foul innerhalb des Strafraums. Weil Petersen Freistoß gepfiffen hatte, musste der VAR gucken ob er nicht im Strafraum war. Er war aber auf der Kante (soweit ich es im Radio gehört habe), also ist Petersen mal raus um selbst zu gucken. Wenn der Schiri aber raus geht, soll danach die BESTE Entscheidung stehen und die „klare Fehlentscheidungs“-Schwelle entfällt. Das heißt die Position des Fouls hat die hohe Eingriffsschwelle ausgehebelt und danach konnte Petersen sagen „Ist mir eh nicht ausreichend Foul, lassen wir es sein“. Das bekloppte daran ist: Hätte er direkt Strafstoß gepfiffen, hätte der VAR vermutlich nicht eingegriffen. Glaube wir haben da einen Bug/Loophole im VAR Regelwerk bewundern dürfen.

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Erstmal ein Servus in die Runde,

Ein paar Fragen vor dem Spiel zu Schalke:

  • Mich würde interessieren, wie sich die Winterneuzugänge auf die Leistung der Mannschaft ausgewirkt haben und wie sie in Hinblick auf die taktischen Vorstellungen von Reis reingepassen. Sprich, waren es lang überlegte und gute gescoutete Spieler oder waren es Nottransfers?
  • Schalke tut sich ja außerdem schwer ein schnelles Umschaltspiel zu kreieren, wie hat sich diese Thematik in den letzten Wochen verändert und kann man mittlerweile eine Struktur in den Angriffen über die Flügel erkennen?
  • Dazu würde ich gerne wissen, was die Fans über die Mannschaft denken und ob man noch an den Klassenerhalt glaubt? Wäre eine weitere Saison in Liga 2 ein Drama?
  • Soichiro Kozuki, ganz saloppe Frage: Ein Talent, welches Hoffnung macht oder Eintagsfliege wie bspw. Matthew Hoppe? Würdet ihr auch sagen, dass er eigentlich mehr hinter der Spitze als Schattenstürmer aufgrund seiner Dribbling-Stärke, seiner Fähigkeiten in der Defensive und weil häufig den Abschluss sucht, agieren sollte?

Fortsetzung folgt :wink:

Hoffenheim - BVB
Ein Unentschieden kann es geben, aber nicht mit dem BVB. In einer der letzten Schlusskonferenzen hat jemand über Spielglück beim BVB gesprochen und darauf kam es auch in diesem Spiel wieder an – besonders bei der Chance von Kabak. Ich glaube, dass der Verlust von Adeyemi beim BVB gerade schwer wiegt und das Gegner wie Hoffenheim (neuer Coach, ggf. besserer „Schwung“) immer mehr dahinter kommen wie der BVB, wenn das Adeyemi-Tempo fehlt, zu knacken sein kann. Deswegen fühlte sich das Spiel wahrscheinlich auch ausgeglichener an, als es war (25 zu 13 Torschüsse für den BVB und ein sehr guter Baumann).
Besonders spannend finde ich die Rolle von Haller, die er im Spielaufbau einnimmt. Der Sky-Kommentator sprach von einem besonders flexiblem 4-3-3. Das liegt, finde ich, vor allem Haller. Der sich (obwohl er vom Körper her der typische Wandspieler ist) im Aufbau immer wieder zwischen (heute) Reus und Bellingham – also die beiden 8er fallen lässt. Damit entspricht er einer „klassischen“ falschen 9 und spielt eine Art 2020er-Firminio. Durch seine Bewegung können die Außen entweder mit Tempo nach vorn stoßen (weil ein IV sich zum Teil mitziehen lässt, um die Überzahl im Zentrum zu matchen) oder inversiv nach innen fallen, was besonders typen wie Malen oder Brandt gerne tun. Diese Überzahl im Zentrum lässt den BVB auch gegen tiefstehende Gegner in der Rückrunde flexibler sein. Denn wenn man in Führung liegt, verlässt man sich nach wie vor in der BL gerne aufs Tempo und das Umschaltspiel (siehe Süles lauf gegen Hoffenheim zum Ende des Spiels.
Daher denke ich, dass das Hoffenheimspiel eines war, was gerade typisch für den BVB ist (Führung, Verwalten und ggf. Kontern), nur das Hoffenheim das Spielglück vom BVB auf die Probe gestellt hat.

Im Fall von Hoffenheim verstehe ich Materazzos Ansatz noch nicht und kann auch nicht nachvollziehen, das wenn er Impulse von der Bank braucht, er einen Asslani und Dollberg einwechselt, statt in dieser prekären Situation auch mal einem Becker, der in den letzten Breitenreiterspielen durchaus auf sich aufmerksam gemacht hat, eine Chance zu geben.

Moin Kazzle,

ich sehe es nicht ganz so schwarz. Ich glaube, dass der Abstieg für Gladbach in dieser Saison kein Thema sein wird. Dafür sind die anderen zu schlecht und Kader in Gladbach zu Star. Ich sehe Farbe grundsätzlich auch positiv, auch wenn er oft zu starr ein einer 11 festhält.

Ich glaube das entscheidende für Gladbach wird der Sommee: Virkus muss m.E. immer noch das aufräumen, was Eberl hinterlassen hat. Dabei ist für mich das Aus – und die dazugehörigen Umstände – von Eberl, der Wechsel zu den Dosen nicht entscheidend. Das Problem war damals der Zeitpunkt (zum Jahreswechsel). Es braucht bei den vertraglichen Umständen m.E. mindestens zwei Sommer (wenn auch das europäische Geschäft wegfällt, wie im Fall von Gladbach), um strukturell einen Plan umsetzen zu können. Dazu kam das Aus von Hütter. Wenn sie es schaffen an Farbe festzuhalten und er mit Virkus diesen Sommer gestalten kann, dann ist eine Perspektive da. Aber, so doof das Spiel gegen Mainz auch gelaufen ist, es war kein Untergang und das es auch anders geht, hat Gladbach gezeigt.

Ps: Mainz ist in der aktuellen Form für fast jede Mannschaft ein Pain und extrem eklig zu bespielen.

Zu Mainz:

Die aktuell überragende Offensivform der 05er führe ich vor allem auf Ludwisch Ajorque zurück. Das belegt auch die Statistik: Vor Ajorque (dh bis zum 16. Spieltag) hatte Mainz 20 Mal getroffen (= 1,25 Tore pro Spiel). In den letzten sechs Spielen mit ihm waren es 17 Treffer (= 2,8 Tore pro Spiel). Er selbst hat zwar nur zwei Scorer, aber er macht Bälle fest, zieht Gegenspieler auf sich und gibt den anderen Offensiven (insb Lee, Onisiwo, Ingvartsen) dadurch Freiräume. Das passt perfekt zum Fußball von Bo Svensson, der aus diesem Grund bis zuletzt auch Adam Szalai aufgestellt hatte, obwohl dessen Papierform für einen Stürmer sehr mager war. Dazu passt auch, dass Ajorque (und früher Szalai) in Svenssons Stürmerhierarchie vor Ingvartsen rangieren, obwohl der vor dem Tor der effektivste Mainzer Stürmer ist (93 Minuten pro Tor).

Kurz zur Langzeitbetrachtung: Wenn man den Kader durchschaut, sieht man mit einem Blick, was sich unter DMB (Mainzer Abkürzung für Don Heidel, Martin Schmidt und Bo Svensson) im Vergleich zu Rouven Schröder geändert hat. Es werden vor allem gestandene und etablierte Spieler mittleren Alters geholt statt blutjunger Talente, die Mainz als Durchlauferhitzer betrachten. Die Talente kommen inzwischen eher aus dem eigenen NLZ - wie nun Weiper, aber auch der oft unterschätzte Barreiro, Finn Dahmen oder die etwas älteren Zentner, Hack und Bell.

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Habe es wohl falsch verstanden: Collinas Erben

Der Grund raus zu gehen war also „Du hast auf Foul entschieden, aber es war eigentlich ein anderes Foul, also geh’ mal raus“? Bleibe bei der Einschätzung, dass dies eine wunderbare Verstrickungen von Regeln ist, bei der am Ende doch irgendwie die (angeblich) richtige Entscheidung raus kam. „Task failed successfully!“

Gerade gesehen: In der Rückrunde haben wir aktuell 3 ungeschlagene Teams: Dortmund, Union (vor dem Sonntagsspiel) und Schalke

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Überragender Username :heart: Bin bei deiner Bewertung von Ajorque ganz bei dir. Was die Transferpolitik angeht, muss man mal abwarten; in Sankt Bo’s System passen Spieler wie z.B. Nebel oder Nemeth aufgrund von Konstanz und/oder Körper nicht rein, wer weiß, ob sich die Transferpolitik im Falle eines Trainerwechsels - der hoffentlich niemals kommt - dann auch wieder ändert hin zu mehr jungen Spielern.

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Ein paar Gedanken zum BVB, basierend auf den Spielen der letzten Wochen. Konnte das Spiel Kobel gegen Baumann gestern leider nur im Radio hören, es schien aber in das Muster zu passen.

Vor ein paar Jahren sagte mal wer in einer Schlusskonferenz, Hertha unter Dardai zieht den Gegner auf sein eigenes Niveau herunter und schlägt zu dort mit Erfahrung, oder so ähnlich. Ich finde Dortmund handelte in diesem Jahr analog, aber von der anderen Seite kommend: Sie lassen sich freiwillig auf das Niveau herab und schlagen den Gegner in dem Brawl dann einfach mit individueller Qualität. Sie brute forcen quasi ihre Siege.

Finde ich diese Entwicklung gut? Jein.
Terzic (und Kehl) haben es geschafft die grundlegenden Probleme der letzten Jahre anzugehen. Dazu gehört die berüchtigte „Mentalität“ und das Vertrauen ins eigene Team, auch bei Gegentoren. Es ist so langsam wieder eine Mannschaft die sich anfeuert und unterstützt, etwas das leider nicht immer der Fall war. Dafür sind sie aber taktisch einen Schritt zurück gegangen. Man könnte also sagen beim BVB entspricht das Ganze ziemlich genau der Summe aller Teile. Nicht mehr und nicht weniger. Das ist jetzt nicht gerade Bombe für ein „Top Team“, aber besser als die letzten Jahre. Da man jetzt wieder die berühmten Basics gelegt hat, könnte man darauf Aufbauen ohne dass es direkt wieder zusammenstürzt. Der Schritt sollte aber auch demnächst kommen, wenn man auf die Gegner schaut.

Bisher hat der BVB in diesem Jahr gegen Teams gespielt die eine geringere individuelle Qualität hatten, oder als Team gerade dysfunktional sind (Leverkusen, Chelsea). In den nächsten sieben Spielen, heißen die Gegner aber RaBa (x2), Chelsea, Bayern, Union, Schalke und Köln. In vier von sieben Spielen ist die Individuelle Qualität also gleichwertig oder besser. Da muss sich der BVB schon etwas mehr einfallen lassen als einfaches brute forcen. Auch gegen Union wird es ein schweres Spiel, da sie sich vermutlich nicht auf diesen Brawl einlassen werden, sondern ihren Stiefel runterspielen werden.

Es wird also sehr spannend für den BVB in den nächsten Spielen. Kann er dort weiterhin Punkte einsammeln, könnte Terzic danach den berühmten nächsten Schritt probieren. Sollte es allerdings (wegen mangelnder Taktik) Niederlagen regnen, wäre das aufgebaute Vertrauen und Selbstverständnis flöten und der BVB stünde wieder bei null.

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Meiner Meinung nach wurde es im Sommer, nach dem Abgang von Hinteregger, versäumt einen (oder zwei) erfahrenen Abwehrspieler zu verpflichten. Wir haben viele junge Abwehrspieler (natürlich neben Hasebe :wink:), die als Perspektivspieler gelten und noch zu unbeständig sind. Eine Frage an die Statistik Freaks: Wie oft hat die SGE diese Saison mit der gleichen Formation in der Abwehr gespielt? Ich glaube Glasner fehlen die Alternativen, er versucht immer wieder andere Konstellationen. Gegen harmlose Offensiven (wie zuletzt Bremen, Berlin, Schalke) scheint das zu reichen. Teams wie zuletzt Neapel, Leibzig ect. zeigen deutlich die Grenzen und Schwächen auf. Willst du um Platz 4 mitspielen, reicht das nicht aus. Ob taktische oder individuelle Fehler, irgendetwas ist immer. Dazu (Theorie) scheint der ein oder andere Spieler mit dem Kopf nicht ganz im hier und jetzt zu sein (Vertragsverhandlungen/Abgang). Wirklich schade, mit einer stabileren Defensive wäre vermutlich mehr drinnen. So wird es vermutlich auch für die Europa League Plätze eng - und damit dürften einige Spieler nicht zu halten sein.

Aber ich lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen :sunglasses:

Jop, das ist auch meine Analyse. Die linke Seite ist nun zwar gestopft, aber es fehlt immer noch ein ballsicherer Sechser und ein Stamm-ZIV. Was bei Kamada vor der WM noch gut lief, wegen der Motivation sich bei der WM gut zu präsentieren und insgesamt Werbung in der letzten Saison für sich zu machen, ist jetzt einfach gar nichts. Da merkt man eben, dass es nicht seine Stammposition ist und er wahrscheinlich seinen Anschlussvertrag schon sicher hat. Und wenn immer im Mittelfeld die Bälle flöten gehen, dann wirds weder offensiv noch defensiv was. Anfangs hatte Kolo Muani noch die schlechte Form vieler Spieler ausgleichen können, aber jetzt muss halt wieder jeder Einzelne wieder mehr leisten.

Bei Hasebe denke ich auch immer weniger, dass er nach der Saison noch weiter macht. Zusammen mit Ndicka-Abgang und Hinteregger bräuchte man fast 3 neue IV im Sommer wovon mindestens einer schon im Winter hätte kommen sollen, meiner Meinung nach.

Edit: Touré-Vertrag läuft auch noch aus… Also hat man nur zwei feste IV bei einer Dreierkette…

Da ich auch noch damit rechne, dass die Rückspiele gegen Union, Wolfsburg und Leverkusen, Dortmund ziemlich schwierig werden, bin ich mit der Saison schon zufrieden, wenn man Platz 6 halten kann…

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Gut auf den Punkt gebracht. Es steht (mal wieder) ein Sommer des Umbruchs bevor. Ich habe aber das Vertrauen in die Verantwortlichen, das die richtigen Schlüsse aus der bisherigen Saison gezogen werden. Und: es ist ja (zum Glück) auch „jammern“ auf hohem Niveau. Wer hätte vor 5-6 Jahren der Eintracht eine solche Entwicklung zugetraut?