#24: Hasst der Fußballgott die Kellerkinder?

Wir haben den 24. Spieltag besprochen mit diesen Gästen:

Wie hat euch die Sendung gefallen?

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Ich bin erstaunt für wie entschieden ihr den Meisterschaftskampf haltet. Bin da als Leverkusen-Fan eventuell bisschen gebrandmarkt, aber so sicher bin ich mir da einfach noch nicht. Entscheidend ist für mich die Situation vor dem 30. Spieltag, denn dann spielt Leverkusen gegen Dortmund (A), Stuttgart (H) und Frankfurt (A). Sollte man bis dahin es schaffen den Vorsprung bei 10 Punkten (oder mehr) zu halten, gehe ich sehr optimistisch in die Endphase der Saison. Sollten es aber bis dahin z.b. „nur“ noch 7 Punkte sein, kann das Nervenflattern ganz ganz schnell losgehen, wenn man bei einem dieser Spiele eine Niederlage verbuchen sollte.
Außerdem werden denke ich alle Leverkusen Fans den Bayern gegen Lazio die Daumen drücken, ein Weiterkommen wäre nämlich auch wichtig: Einerseits bleibt Tuchel dann noch weiter Trainer, anderseits haben die Münchener dann einen anderen Wettbewerb auf den sie sich (zumindest 2 weitere Spiele) drauf konzentrieren werden.

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Das. Aber ich drücke Bayern auch die Daumen, weil es Lazio ist.

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Eine kleine Anmerkung zum Gladbach-Segment, lieber Max: Du hast kritisiert, dass in HZ1 der lange Ball auf Jordan nicht versucht worden ist. Aus dem Block heraus war mein Eindruck, dass das zu Beginn schon recht häufig passiert ist. Problem war nur: Es hat einfach überhaupt nicht geklappt. Guilavogui hat Jordan konstant bearbeitet, Barreiro hat sich immer im Moment des langen Schlags zurückfallen lassen und mit zugestellt. So ist mehrere Male hintereinander der Ball verloren gegangen und wie Borussia aktuell so ist, ging dann auch recht schnell das Selbstvertrauen flöten. In Kombination mit dem Pressing der Mainzer sind die langen Bälle danach teilweise nicht mal mehr in die Nähe von Jordan gekommen…

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Noch eine kurze Anmerkung:

Ich finde es gar nicht so schlimm, dass Trapp den Ball hinten rausprügelt. Denn wen man die letzten Wochen emotional mitgelitten hat, wie immer bei flachen Aufbau der Ball dann direkt im eigenen Tor lag, dann will man einfach nur noch ein pragmatisches Wegbolzen des Balles aus gefährlichen Räumen. Ich vermute generell, dass Trapp die Unsicherheit in der Mannschaft weiß und dann eben nicht seinen Innenverteidiger zumuten will, mit den kurzen Bällen umzugehen und wieder zu stolpern. Dahingehend sind echt viele froh, dass man reagiert hat.

Aber natürlich machen diese langen Bälle alles kaputt was man sich als Spielidee zurechtgelegt hat und man kann sich dann beschweren, dass es keine Handschrift des Trainers gäbe. Aber man ist eben in einer verzwickten Lage und muss eine Grundsatzfrage beantworten: Ist es wichtiger Platz 6 zu halten, oder will man lieber knallhart die Spielidee durchziehen, egal was passiert.

Ich bin da eher bei ersterem, weil einfach der sportliche Erfolg eine wichtige Bedingung ist, im Sommer an weiteren wichtigen Stellen des Kaders schrauben zu können und den aktuellen Kader auch halten zu können. Und ich glaube einfach nicht, dass mit einem Torwart, der nur kurze Bälle sicher an den Mann bringen kann, aber kein Pressing ballbesitzerhaltend überspielen, dass es noch große Fortschritte im Spielaufbau in Linie 1 zu machen gibt. Aber auch die Außenverteidiger sind ja alle eher wenig ballsicher, und man muss dort sicher auch mehr technische Versiertheit nachlegen. Insgesamt denke ich auch, dass es für alle Außenstehende inklusive Fans es einfach ist zu akzeptieren, jetzt nicht super fein zu spielen, aber dafür Ergebnisse zu sammeln, statt in Schönheit zu sterben (Insert Per Mertesacker Interview nach Algerien). Aber es bleibt natürlich ein Ritt auf der Rasierklinge, wenn dann auch mit unschönem Fußball, nicht die Ergebnisse kommen. Eine gewisse Struktur selbst unter neuen Ideen einzuspielen wäre dennoch hilfreich, um das Ende der Saison irgendwie schneller zu erreichen.

Das Grundsatzproblem bleibt einfach bestehen, und wie es Benny Grund beim Eintracht-Schwerpunkt von RondoTV gut gesagt hatte: „Vielleicht wollte man mit diesem Kader einfach zu früh den Umbruch in Richtung Ballbesitzfußball“ und muss nun aus Angst vor der eigenen Courage wieder ein wenig zurückgehen und wieder wie Krösche sagte: „Mehr Heavy Metal statt Klassik spielen“. Am Ende bleibt zu hoffen, dass Krösche weiß, was er will und wie er dort hinkommen will und dass er das dann auch mal schlüssig dem Umfeld vermitteln kann.

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Du bist vorsichtiger als ich als Bayernfan. Ich sehe momentan überhaupt keine Möglichkeit wie Bayern so konstant punkten könnte wie Leverkusen, solange Wirtz gesund bleibt (was wir mit Blick auf die EM noch mehr als normal eh alle hoffen).

Zur Sendung, ich fand sie sehr angenehm zum anhören, aber habe ärgere mich jetzt vorallem, dass ich noch so lange warten muss bis ich ein aktualisiertes Keeper Ranking hören kann :smiley:

Für Max:

Körpersprache im Sport (idw-online.de)

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So isses :-). Die Idee, den Ball sauber hinten raus zu spielen scheint in einer Phase der Stagnation und Verunsicherung und angesichts der Entrüstung vieler Fans derzeit oft nicht mehr möglich.
Zuletzt oft viel gehörte Fan-Klage:
„Der Toppmöller ordnet dieses Quergeschiebe an. Wer sonst? Einfach mal den Ball rauskloppen kann doch nicht so schwer sein. Dino raus!“
Jetzt machen sie es anders und die Reaktion ist ähnlich: Wie kann man nur?
Der Frankfurter sagt: „Wie mer‘s macht, macht mer‘s verkehrt …“
Im Zweifel alles eine Frage des Selbstvertrauens. Das Aufbauspiel hat auch schon besser funktioniert.
Und noch eine ergänzende Bemerkung zur Kopfballhoheit im Eintracht-Strafraum: Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Koch wegen Erkältungssymptomen vor dem Spiel als Wackelkandidat galt. Er klagte laut Toppmöller in der PK nach dem Spiel zur Halbzeit über Atembeschwerden und musste dann in der 66. Minute wohl völlig entkräftet runter. Pieringer hatte da gerade 7 Minuten vorher das Anschlusstor erzielt, bei dem die ganze Eintracht-Defensive sagen wir unglücklich aussah. Tuta musste dann zurück in die Innenverteidigung, später kam noch Smolcic. Ebimbe war bereits gelb-rot gefährdet zur Pause in der Kabine geblieben. Also: Abwehrchef raus, gesamtes defensives Mittelfeld musste umgestellt werden. Und es waren da noch wenigstens 30 Minuten zu spielen und ein Sieg wieder mehr als unsicher geworden. Die Eintracht war wieder drauf und dran - zum wievielten Mal in den letzten Wochen? - eine Führung aus der Hand zu geben. Gegen Heidenheim, die ihrerseits mit verdient breiter Brust daherkamen, einen „dreckigen“ Sieg mit sichtlich schlotternden Knien doch noch über die Zeit gebracht zu haben, hilft und gibt wieder eine Woche Zeit, um sich zu sammeln. Dann hoffentlich wieder mit stabilerer Achse und mehr spielerischen Elementen durch die Startelf-Rückkehrer Larsson und Skhiri auf den 6er-Positionen und einem Robin Koch im Vollbesitz seiner Kräfte hinten neben Pacho.

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Schöne Sendung mit angenehmen Gästen :+1:.

Kurzes Feedback zu Kleindienst, der sich „als eines der Gesichter Heidenheims“ wie es Sascha ausdrückte, nicht so oft mit Toren belohne. Ja das stimmt aber, er ist statistisch gesehen unersetzbar wichtig. Meiste gewonnenen Kopfballduelle der Liga (137), ebenso meiste Fouls am Gegner (60), gewonnene Zweikämpfe Platz 3 (265), Sprints Platz 2 (731) und intensive Läufe Platz 2 (2035).
Verrückt, das man bei einem
Stürmer dann trotzdem immer erst an die Tore denkt, ich nehm mich da nicht aus, er sich selbst vermutlich auch nicht.

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Wenn man die zweite Liga verfolgt, ist nix davon überraschend. Die aufgezählten Kategorien hat er dort letzte Saison allesamt gewonnen (248 Kopfballduelle, 84 Fouls, 541 Zweikämpfe, 2750 intensive Läufe). Lediglich bei den Sprints war er mit 1014 „nur“ auf Platz 3.

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Gut möglich, dass er deshalb in anderen Vereinen nicht so „erfolgreich“ war. Er passt mit seiner Spielweise und diesen Attributen perfekt zum FCH. Sieht man ihn spielen, merkt man wie wichtig für ihn das Verhindern von Gegentreffern ist.

Also - überspitzt formuliert - doch die Mentalität! :wink:

Ah mist, hab die pk nicht gesehen. Danke für die wichtige Einordnung zu Koch!

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Max macht sich regelmäßig über User lustig, die bei Spielern (seit neuestem ja auch Trainer) die Körpersprache monieren. So viel er über Fußball weiß (unschlagbar) so wenig Bedeutung misst er offensichtlich den psychologischen Aspekten bei.

Natürlich korreliert schlechte Körpersprache auch mit der Mentalität. Und da ist der eine vllt. besser aufgestellt als der andere. Mentalität ist aber aus meiner Sicht eher eine grundsätzliche Einstellung/Haltung, Körpersprache eine situative.

Also manifestiert sich ja dann doch die Mentalität über den Umweg, die Expression der Körpersprache. Spaß beiseite, sollte überspitzt formuliert sein. Aber das ist ja oft ein Problem bei Analysen. Auch wenn in einer solchen z. B. gesagt wird, 1. Spieler X kloppt die Bälle nur lang nach vorne oder 2. Spieler Y kippt im Aufbau für die Zusehenden unverständlich oft ab - es fehlt immer der Aspekt dessen, was die/der Trainer/in dem Spieler mit auf den Weg gegeben hat. Vielleicht war die Ansage 1. heute maximale Sicherheit, da in den letzten Wochen viele Gegentore durch Aufbaufehler oder 2. Y muss abkippen, da er angeschlagen ist und offensiv keine langen Wege gehen soll. Also in allem gibt es ja noch (mindestens) eine Metaebene, von der Außenstehende nichts wissen. Insofern gebe ich dir diesbezüglich Recht!

Ich mache mich über den Sportjournalismus lustig, der Körpersprache manchmal total falsch wertet und dann eben Spieler wie Özil und Kroos schlechter bewertet als sie eigentlich sind. Deshalb ist Körpersprache für mich ein sehr schlechter Faktor, um ein Spiel zu beschreiben. Was man damit sagen will (Lustlosigkeit, Passivität, Aggressivität, etc.) lässt sich meist auch taktisch darstellen, was viel sauberer, weil objektivierter ist.

Auch Trainer, die ja alle um die Bedeutung von Psychologie wissen, sprechen nach den Spielen fast ausschließlich in taktischer Form über die Szenen, weil das eben das Instrumentarium ist, ein Spiel zu beschreiben. Ich hab da noch nie jemanden über Körpersprache reden hören.

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Macht Stefan Effenberg das nicht dauernd, wenn er im Doppelpass sitzt und erzählt, dass man manchmal „ein Zeichen setzen“ und „einen umhauen“ müsse? Ist das am Ende etwa alles Quatsch mit Soße ohne Substanz? :astonished:

Der Spielaufbau muss wieder mehr über die Innenverteidiger erfolgen. Sich den Ball tief abholen und dann verteilen, aber das geht halt nur mit Dreierkette, würde auch Pacho und Tuta besser tun denke ich. Aber dann hat man wieder in der Offensive weniger Durchschlagskraft. Es bleibt eine zu kurze Decke irgendwie.

Ich spreche doch von den Trainern. Siehe den Satz davor.

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Sehr gute Sendung und es tat gut die Geschehnisse aus Darmstadt in einer (unaufgeregten) Außenperspektive zu hören.

Die Deutung warum Lieberknecht die Startaufstellung geändert hat, fand ich nachvollziehbar. Warum er das getan hat, hatte ich mich nämlich seit der Veröffentlichung der aufstellung vor dem Spiel gefragt und für mich keine gute Antwort gefunden.

Das mit dem Notarzteinsatz ging als Gerücht im Stadion rum (mein Stehnachbar erzählte das, als er vom Getränke holen kam) und ich habe auch Sanitäter in den Block gehen sehen. Da hinterher aber nirgendwo darüber berichtet wurde, gehe ich davon aus, dass es nur eine kleinere Sache war und es anschließend dem/der Betroffenen wieder halbwegs gut ging.

Ich freue mich auf den von Max angekündigten/vorausgesagten Heimsieg gegen die Bayern in zwei Wochen - und wehe der kommt jetzt nicht :grinning:

Zur Frage im Sendungstitel: Der Fußballfan in mir sagt „Ja, auf jeden Fall“, der Theologe in mir „Nein, auf keinen Fall“ - also klassisches unentschieden :wink:

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