Da möchte ich widersprechen: Maßgeblich bei Guirassy war nicht der mögliche Armeinsatz, sondern der Treffer unten (und selbst da fand ich das einen soft penalty). Das ist ja genau der Abgrenzungspunkt, auf den auch Feuerherdt (und mit ihm der DFB - er äußert sich da ja als Sprecher der Schiedsrichterkommission und nicht als Privatperson) abhebt: Wenn es ein Halten, Stoßen oder Ziehen ist, gibt es rot, sonst gelb. Bei Sané war es der aktive Impuls mit dem Arm, bei Guirassy war es der Treffer unten um Fußbereich.
Ich möchte das hier nochmal unterstreichen. Finde es irritierend, wie selbst das reflektierte Publikum hier Alex zu einer Symbolfigur macht und willentlich komplett ignoriert, dass er sich bei jeder Kommunikation vorher intern abstimmt und einen Konsens weitergibt.
Klar, ich bin mit ihm befreundet und gebiased, aber ihr solltet echt mal hinterfragen, ob manche Dinge, die ihr hier schreibt, der Differenzierung entspricht, die ihr angeblich am Rasenfunk so schätzt.
- das ich von Feuerherdt in seiner Funktion als Pressesprecher der DFB Schiri GmbH schreibe und nicht als Privatperson, ist doch trivial?! Oder ist er in dieser Funktion nicht zitierfähig?
- meine Hauptkritik war an die strategische Entscheidung gerichtet, die ganze Saison lang bei den krassesten Fehlentscheidungen zu schweigen oder zu beschwichtigen („Schuhrandvorfall“) um jetzt ausgerechnet bei zwei 50/50 Entscheidungen gegen Bayern öffentlich den Schiri anzuzählen. Dingert hat dank dieser zitierfähigen Aussagen des DFB Schiri Pressesprechers bspw eine 6 im Kicker bekommen, eine Note, die sie seit Rafati so gut wie gar nicht mehr vergeben wird.
Das ist durchaus als Kritik an der Arbeit von Feuerherdt gedacht, da die Medienstrategie eben explizit seine Aufgabe ist und ich den öffentlichen Umgang mit dieser Bayernniederlage im Kontrast zur sonstigen Kommunikation für fatal halte. Die Schiri GmbH lässt dem FC Bayern mit dieser Kommunikation ganz eindeutig eine Sonderrolle zukommen: „wenn ihr bei jedem anderen Verein scheiße zusammen pfeift, habt ihr unseren Rücken, aber bei 50/50 Entscheidungen gegen Bayern werdet ihr öffentlich angezählt“.
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Naja, du schreibst „nur Feuerherdt, der unbedingt rot haben möchte.“ und das stimmt halt einfach nicht.
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Das es zwei 50/50 Entscheidungen waren sagst du, aber der DFB sieht das offensichtlich anders.
Ansonsten stimmt es doch gar nicht, dass die ganze Saison zu Schiedsrichtentscheidungen geschwiegen wurde? Auch das 2. BVB-Tor gegen Bremen wurde als Fehler eingestanden.
Zumal man seine Medienstrategie auch durchaus im Laufe einer Saison anpassen kann…
Du hast inhaltlich mMn Recht, aber die Bezugnahme auf Feuerherdt, auch in seiner Funktion als Pressesprecher, ist in der Tat nicht korrekt. Das wäre so, als wenn man sagte: „Allein Hebestreit meint, der Bundehaushaltsentwurf verstieße nicht gegen die Schuldenbremse“. Hebestreit ist Regierungssprecher (= Bundespressesprecher) und er sagt nie, was er denkt, sondern immer das, was die Regierung sagen will. Er ist Quelle, aber nicht Meinung. Feuerherdt ist doch in einer ähnlichen Rolle. Er hat als Pressesprecher keine eigene Meinung zu kommunizieren. Ihn als Meinungsträger anzugreifen, geht an seiner Rolle vorbei.
ich finde nicht, dass das knapp war.
ich hab auch kurz an die Situation gedacht, als ich Meunier vs. Guirassy gesehen habe. Allerdings weil das eben nicht „quasi identisch“, sondern völlig anders war: es war ein Laufduell, wo beide fast gleichauf waren; bei Sané ist der Gegner von der Seite gekommen und hat gar nicht den Versuch gemacht, zum Ball zu gehen, sondern ist direkt auf Sané drauf.
Im Gespräch mit Sky sorgte Alex Feuerherdt, Leiter Kommunikation und Medienarbeit der DFB Schiri GmbH, noch einmal für Klarheit. „Das ist eine komplexe Situation, weil Palhinha klar zuerst den Ball spielt, dann aber genauso klar den Gegenspieler an einer Stelle trifft, wo man sich leicht verletzen kann, also wirklich mit der offenen Sohle am Schienbein.“ Intensität und Trefferbild würden schwerer wiegen als die Tatsache, „dass er vorher den Ball gespielt hat. Er hatte die Gesundheitsgefährdung in den Mittelpunkt gerückt, daher die Rote Karte“.
Also ich lese da nicht den Hauch einer Kritik an der Roten Karte für Palhinha. Ich hab allerdings auch nur dieses Zitat hier gelesen und nicht das ganze Interview gesehen.
Ich finde was vor allem durch den Marmoush Abgang fehlt ist jemand, der den Ball vorne fest macht mit Rücken zum Gegner. Neben seinen Toren war das eine ganz wichtige Eigenschaft bei eigenem Ballbesitz. Flach Vertikalpässe nach vorne auf Marmoush und durch sein Abschirmverhalten hat man genug Zeit nachzurücken und in gefährliche Räume zu kommen.