#25 – Euer Input für Schlusskonferenz 402

Am Sonntagabend nehme ich mit Louis Loeser und mit Marvin Mendel die nächste Sendung auf, Schwerpunkt wird Hoffenheim. Freuen uns sehr auf Input von euch!

Konnte mir nur heute Morgen die Zusammenfassung von Gladbach-Werder angucken, weil ich gestern krankheitsbedingt einfach zu müde war.
Mein Eindruck: Werder hat zweifach Glück, weil einmal die Gladbacher zu ineffizient sind und weil sie dieses unverbesserliche Sturmduo aus Duksch und Füllkrug haben…ohne die wären sie wieder abgestiegen.
Was mich noch zu einem anderen Thema bringt, über dass ich mir schon etwas länger Gedanken mache und das auch in diesem Spiel sichtbar wurde. Der Kader von Bremen scheint mir sehr klein zu sein (oder sagt man es fehlt Breite, oder ist es die Tiefe? Kann ich nicht auseinander halten, verwechsele ich immer).
Im Moment fegt die Erkältungswelle durch die Kabine und da merkt man dann schon, dass es auf einigen Positionen wirklich wenig Alternativen gibt. Abwehr und Sturm würde ich da nennen. Auf der anderen Seite vielleicht wirklich mal ganz gut für den Nachwuchs (siehe Ciadirola). Finde das ist ein weiteres generelles Thema, dass der Nachwuchs bei Werder wenig Einsatz-Zeiten bekommt, weil Werner nicht so gerne was an seiner Stammelf ändert.
Insgesamt sehr wichtiger Punkt. Jetzt kommen Hoffenheim und Mainz, da wären ein paar Punkte sehr gut und wichtig und ich hoffe, dass die Mannschaft sich durch diesen Punkt in letzter Minute wieder ein bisschen Selbstbewusstsein gegeben hat.

Ich habe es vor einigen Wochen hier bereits gebeichtet, dass ich in dieser Saison nicht viel von Hoffenheim über 90 Minuten gesehen habe und von daher habe ich logischerweise eine andere und vor allem auch unvollständige Perspektive auf den Stand der Dinge. Auch auf die Gefahr hin, dass ich damit sehr nerve, möchte ich - insbesondere, weil mit Louis Loeser jemand zu Gast ist, dessen Wortbeiträge ich sehr zu schätzen weiß - noch einmal einen Aspekt aus der Konserve holen, den ich im Input-Forum aus der abgelaufenen Saison angemerkt hatte. Dazu gleich mehr.

Auch wenn ich wenig Fachkundiges zum jetzigen Zustand des Vereins sagen kann, so kann ich wie jeder eine Sache klar sehen: Mit Breitenreiter kam ein Meistertrainer (nicht Meister in 1998 in der Hintertutzinger Leistungsklasse, sondern in der abgelaufenen Saison in der Schweiz) und die Ergebnisse und vor allem der Fußball waren so schlecht, dass Max sich wiederholt über die eklatanten Schwächen im Spielerischen in der Sendung auslässt. Danach kommt Matarazzo (und geht vielleicht auch morgen wieder) und die Ergebnisse und vor allem das Spiel nach vorne sind so schlecht, dass man sich fragt, ob dieser Verein, den jeder allein aufgrund der finanziellen Grundlagen als unabsteigbar abgestempelt hat, nicht vielleicht doch dieses Jahr absteigt; das Momentum ist jedenfalls nicht auf der Seite der TSG.

Jetzt kann man behaupten, dass das zwei schlechte Trainer seien; es sind sicher keine Anwärter, Guardiola abzulösen, sie sind auch nicht Visionäre in dem, was sie strategisch-taktisch anbieten wollen. Wir alle haben die Stirn gerunzelt, als Breitenreiter verpflichtet wurde; ich finde es zwar nicht richtig, zu sagen, dass Zürich ohne ihn nicht Meister hätte werden können, genauso wie es dennoch falsch wäre zu sagen, dass er gerade der Hauptverantwortliche für diese Schieflage sei. Meiner Meinung nach sind er und Matarazzo einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, ohne sie größer reden zu wollen, als sie sind, und ich nehme ihnen auch nicht die Mitverantwortung von den Schultern.

Womit ich auf den Punkt kommen möchte. Max hat im letzten Rasenfunk Royale meine Frage eingebunden:

Und Louis antwortete, dass er über diesen speziellen Aspekt, also die Motivationsbereitschaft des einzelnen Spielers, gar nicht so viel nachgedacht hätte bis dahin.

Daher möchte ich jetzt fragen: Wenn ALLE, die nach Hoffenheim gefragt werden (und keine Dauerkarte nutzen), sagen, dass sie es sich nicht erklären können, was da passiert, und dass der Kader doch eigentlich viel mehr können müsste mit diesen qualitativ hochwertigen und/oder talentierten Jungs, was außer der guten alten „Mentalität“ soll dann der Auslöser für die Krise sein (und hier ist das Wort Krise wirklich mal erlaubt)?

Ihr werdet sowieso viel über Rosen und Breitenreiter sprechen (müssen) und das ist im Rahmen der jetzigen Situation auch absolut nachvollziehbar; es ist mir allerdings schon ein Anliegen, klarzustellen, dass man mit Hoeneß zwei Jahre lang einen Trainer in Hoffenheim hatte, der bis auf den Wechsel des Kapitäns jeden Fehler von David Wagner bei Schalke wiederholt hat (zumindest die, die wir Außenstehenden beurteilen können).

Erst wird ein Jahr lang mit der Verletzten- bzw. Corona-Situation davon abgelenkt, dass kein Einzelspieler (der jetzt noch da ist) bis auf Baumgartner sich weiterentwickelt hat; plötzlich redet Hopp davon, dass das Ziel für die TSG Europa sein soll und Hoeneß stellt sich vor die Presse und behauptet das Gegenteil; dann manövriert sich Hoffenheim im Frühling selbst aus dem Champions-League-Kampf und wird Neunter oder so (da hat man die Leistungsimplosion in dem Ausmaß noch nicht kommen sehen, aber rückwirkend hätte man vielleicht genauer auf diesen Frühling gucken müssen), und Hoeneß sagt kürzlich im Interview, dass eine „Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ bestanden hätte.

Ich bin kein Motivationstrainer, aber ich muss sagen: Hoeneß ist es definitiv auch nicht. Man vergisst glaube ich gerne mal, dass diese Profisportler, egal ob Fußballer oder Tischtennisspieler, immer gewinnen wollen und es hassen, zu verlieren; nur aufgrund dieser Geisteshaltung sind sie überhaupt Profis geworden und nicht Amateure geblieben. Wenn du dann plötzlich einen Trainer auf der Matte hast, der in zwei Jahren keinen Stamm an mehr als vier Spielern findet (und damit mMn auch signalisiert, dass du noch so gut trainieren und spielen kannst und am Samstag dann doch wieder jemand anders spielt, weil er ja auch mal wieder Spielpraxis braucht, was das Leistungsprinzip einfach aushebelt) und dir zwei Jahre lang erklärt, dass es auch nicht weiter schlimm ist, zu verlieren und dass jede Zielsetzung über dem aktuellen Tabellenplatz albern und realitätsfern ist, dann wirst du es entweder irgendwann selbst glauben und deine Moral sinkt dadurch, oder du wirst den Respekt vorm Trainer verlieren und deine Moral sinkt dadurch.

Ich will nicht so tun, als wüsste ich den genauen Grund, warum Hoffenheim aktuell so reinscheißt, und auch nicht, als ob Hoeneß alleinverantwortlich für die jetzige Situation ist; aber meine Überzeugung ist es, dass Hoeneß mehr zu diesem Abstiegskampf, der es jetzt geworden ist, beigetragen hat, als z.B. Breitenreiter. Hoeneß hat einen Kader hinterlassen, dem man ansehen konnte, dass der Biss fehlt, und wenn die Grundlage für ein Bestehen im Profifußball (egal ob aus Sicht einer Mannschaft oder aus Sicht eines einzelnen Spielers) - der absolute Siegeswille um jeden Preis, um jede körperliche Entbehrung - flächendeckend fehlt, dann würden da 99% der Trainer untergehen, weil sich die Gemengelage schon so weit verselbständigt hat.

Ich habe fertig

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Es gab diesen Montag eine wirklich sehr spannende Diskussion bei der Bohndesliga (es lohnt sich auch für Rasenfunk-Fans) über Hoffenheim zwischen Tobias Escher und Constantin Eckner (der davor ja auch im Rasenfunk war). Constantins Position war, dass Hoffenheim an Breitenreiter hätte festhalten sollen (das hat er glaube ich auch im Rasenfunk so gesagt). Tobias hat darauf hin mit Verve widersprochen und gemeint, dass Hoffenheim eher letzten Sommer an Hoeneß hätte festhalten sollen. Niko Backspin war mit dem leicht Thema überfordert, stellte aber (zu Recht) die Frage, warum Hoffenheim Rutter im Winter abgab.
Allein dieser Komplex liefert sicher schon mehr als genug Input, ich würde aber noch drei Fragen anfügen, die mir in den Sinn gekommen sind:

  • War man auf Vereinsseite eigentlich anfangs zufrieden mit Breitenreiter? Wenn ja, wann kam da der Kipppunkt?
  • Inwieweit kann man von außen beurteilen, ob die Spieler Breitenreiter sabotiert haben? Man denke da an sein letztes Spiel gegen Bochum. Wenn ja, warum sollten sie und was sagt das über die Gemengelage Verein-Trainer-Fans aus?
  • Ohne das Wissen von Heute, war die Entscheidung für Matarazzo nach Breitenreiters Entlassung eine gute? Ich kenne mich wirklich nicht so gut aus, aber es hat für mich so leichte Tayfun Korkut-Vibes. Da holt man sich einen Trainer, der Connections zu den Verantwortlichen hat und der dann noch was reißen soll, aber irgendwie klappt es nicht so recht (Bonusfrage: Wann übernimmt Magath?). Und (das klingt aus der Perspektive von damals sicher komisch, aber): Ist Matarazzo schon der Trainer für die 2. Liga und, wenn nein, hätte man das nicht schon mit in die Auswahl einfließen lassen sollen?
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Mein Input zu Hertha:

Seit einem gewissen Relegationsrückspiel sind die Berliner auswärts ohne Sieg*. Das zeigt an sich schon, wo die Reise hingeht. Zudem wurden alle Auswärtsspiele der Rückrunde deutlich mit zwei (gegen Hoffenheim) oder drei (Frankfurt, Dortmund, Leverkusen) Toren Differenz verloren. Da nun 4 Heimspiele und 5 Auswärtsspiele anstehen, würde ich sagen, dass mit diesem Trend (positiv geschätzt) die Hertha noch so auf 11 Punkte kommt. Das wären dann halt 32. Kann reichen, oder auch nicht. Da machen die Punkte heute einen großen Unterschied. Finde aber man kann kaum akzeptieren, dass man auswärts so abgewatscht wird, auch wenn man bisher noch schafft zuhause konsequent zu punkten, aber wie lange noch, wenn der Druck steigt? Weiß halt nicht wie man reagieren soll. Uremovic zum Beispiel ist die Schwachstelle des Kaders und spielt trotz vielen Fehlern, die zu Gegentoren/Elfmetern führen, immer weiter. Das wird ein neuer Trainer auch nicht ändern können? Oder kann man eine Jakic-Lösung (also positionsfremde Besetzung) finden? Würde mich mal interessieren.

*Erratum: In Augsburg haben sie am 5. Spieltag gewonnen. Leider bei der Recherche übersehen.

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Hoffenheim
Was bedeutet die Anteilsreduktion von Hopp eigentlich konkret für den Verein (und seine Struktur)?
@pitbullgiraffe hat ja einen Erklärungsansatz für die Hoffenheimer Misere geliefert (auch wenn sie Stand jetzt 3:0 gegen Hertha führen), aber ich möchte noch einen anderen in den Ring werfen: Ist der Kader vielleicht gar nicht so gut? Ich bekomme von Hoffenheim-Spielen im Schnitt meistens nicht so super viel mit, aber eigentlich bleiben trotzdem immer Namen bei mir hängen, weil gewisse Spieler selbst bei geringem Hoffenheim-Konsum durch gute Leistungen aufgefallen sind: Kramaric, Rudy, Raum, Baumgartner - es gab in den letzten Jahren immer mehrere (in der jeweiligen Saison). Diese Saison fällt mir nur einer ein: Prömel. Der ist verletzt. Klar kenne ich Skov, Baumgartner, Geiger, Akpoguma, Kramaric, Bebou, aber ich verbinde niemanden von denen mit Eindruck-hinterlassenden Leistungen diese Saison. Nur mit Leistungen aus den Vorsaisons. Wenn pitbullgiraffe Recht hat (und ich denke, dem ist so), dann hat der Kader zwei Jahre lang stagniert. Stagnation heißt aber das der Kader schlechter ist, weil man relativ schlechter wird, da die anderen Vereine nicht still stehen.
Baumann ist ein guter Rückhalt, aber dann gehen die Probleme los. Kabak scheint sich seit der letzten Schalker Bundesliga-Saison nicht weiterentwickelt zu haben, Akpoguma ist solide, aber Nsoki und Quaresma fehlt es anscheinend an Qualität (plus Verletzungspech). Bleibt Vogt, der anscheinend gut genug ist, um gesetzt zu sein. Das ist ein solider Verteidiger; einer, den ein Abstiegskandidat gerne hätte, aber er ist keiner, der mir einfiele, wenn jemand nach einem Verteidiger für eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte fragt. Dann holt man sich Brooks, der bekanntermaßen ordentlich Trainingsrückstand hat. Dann hat man Kaderabek, nichts dran auszusetzen. Andererseits hat man Angelinho, der auch in Leipzig eine Wundertüte war und den ich nicht mit Konstanz verbinde. Skov und Bruun Larsen wirken wie ewige Talente. Geiger, Stiller, Baumgartner und Bischof sind Talente und teilweise einen Schritt weiter, aber es kann nunmal passieren, dass junge Spieler auch mal längere Schwächephasen haben. Rudy merkt man das Alter an. Delaney ist jetzt grundsätzlich eine gute Ergänzung, aber er kommt aus einer schlechten Phase zu einem Verein in der Krise (bei Sevilla lief’s nicht so gut). Vorne fehlt ein Goalgetter, seitdem Kramaric das Tor nicht mehr trifft.
Das wirkt als wäre der Kader eine Ansammlung von vielen Einzelideen garniert mit Schwachstellen und ohne das es eine Gesamtidee gibt. Oder platt: Warum ist Rosen noch da? Die Stagnation unter Hoeneß liegt in seiner Verantwortung, Breitenreiter auch (wobei ich die Frage stelle, wer mit dieser Kaderzusammenstellung Europa angreifen kann), der Kader insgesamt ist auch auf seinen Mist gewachsen. Ist ja schön, dass Hoffenheim Plus macht, aber wenn die Qualität abnimmt, dann steht doch auch der Transferüberschuss zunehmend auf wackligen Beinen (auch aufgrund der mangelnden Attraktivität des Standorts).

BMG-Bremen
Mal ein Schiri-Lob vorweg: Tobias Reichel hat das echt gut gemacht. DIe Partie war fair und die gelben Karten kamen dann im richtigen Moment. Die Kommunikation mit den Spielern wirkte sehr souverän und er hat an den richtigen Momenten deeskaliert. Die Kommunikation mit dem VAR war on point: Die Situation mit Füllkrug ist für mich ein Kann-Elfmeter und er hat die Situation im Spiel gesehen, bewertet und ihm hat es nicht zum Elfmeter gereicht. Beim 2:1 war er sich nicht sicher, ob die Balleroberungen sauber war oder nicht, also hat da der VAR nochmal draufgeguckt.
Gladbach hat die zwei Punkte gestern wieder in der Offensive verloren. Das 1. Gegentor ist ein Defensivpatzer, Omlin sieht nicht gut aus und rutscht dann auch noch weg, aber das zweite Tor ist kaum zu verteidigen. Der Ausgangspunkt ist ein Ballverlust im Mittelfeld, dann kann Weiser flanken, Füllkrug und Ducksch lassen ihre Magie spielen. Meine These wäre allerdings, dass das fast keine Bundesligamannschaft verteidigt kriegt. Nicht jede Flanke kannst du verhindern und Duksch und Füllkrug sind nicht nur körperlich sehr stark, sondern auch noch in guter Form. Ich denke, viele Verteidiger würden den Kopfball, der zum Tor führt, verlieren und danach weder die Ablage noch den Schuss verhindern.
Das Problem ist aber: Man hat vorne genug Chancen um 3-4 Tore zu machen und macht sie nicht. Gut, dass Thuram wieder getroffen hat, aber insgesamt war die Chancenausbeute meh.
Spannend aber, dass Gladbach zwei Gesichter gezeigt hat: In der ersten Halbzeit waren die Angriffe oft behäbig, keine Seitenwechsel, teilweise gingen Spieler vor, aber man hat sich dann 3:6 in Unterzahl wiedergefunden, weil sehr wenige mitgegangen sind. Trotzdem gab es ein paar Chancen. Diesmal war Itakura am Anfang instabil (Omlin löst das aber ganz nett) und Netz hatte in der 1. Halbzeit manchmal Schwierigkeiten mit Weiser defensiv und hat sich dann langsam gefangen (beim 2:2 ist er vielleicht etwas weit weg von Weiser, aber ich bin mir nicht sicher, ob er das hätte besser machen können). Deutlich wurde aber gerade bei Kramer das Tempoproblem: Einmal wird er überlaufen, einmal gerät Hofmann in Bedrängnis, er ist nah dran und kann und müsste aushelfen, aber er bleibt relativ weit weg, weil er sonst nicht schnell genug hinten wäre, sodass der Bremer beim Ballgewinn genug Platz hat, um die Situation gefährlich werden zu lassen. Dafür waren die Standards wieder gefährlicher - vielleicht auch, weil Hofmann nicht für die Nationalelf nominiert wurde. Insgesamt hat er gestern, endlich, mal wieder(!) ein gutes Spiel abgeliefert.
In der zweiten Hälfte kam dann die Überraschung: Farke hat etwas umgestellt. Natürlich hat er nicht gewechselt, aber Kramer hat sich immer wieder in die 1. Kette fallen lassen (wurde dann eine Dreierkette), sodass der Aufbau stabiler war. Dadurch kam Gladbach hinten auch besser raus. Plötzlich hat man nach vorne Tempo aufgenommen bzw. das Tempo immer wieder variiert, es wurde versucht zu hinterlaufen, es gab Steckpässe, es gab tatsächlich einige Chancen (die man dann besser ausspielen sollen). An vielen Stellen hat man sich gegenseitig ausgeholfen, nach dem 1:0 hat man auf das 2:0 gespielt, nach dem 1:1 gab es keinen Knick und man hat auf das 2:1gespielt und nach dem 2:1 hat man auf das 3:1 gespielt. Es gab sowas wie Pressing! Gladbach hat (in der zweiten Hälfte) oft versucht Bremen früh anzulaufen und unter Druck zu setzen und hat dadurch tatsächlich einige Ballgewinne gehabt. Das lief zwar an einigen Stellen ins Leere, aber gerade mit Blick auf die letzte SK war ich mir nicht sicher, ob sie das überhaupt können.
Alles in allem kann man hier festhalten, dass man tatsächlich mal ein bisschen Weiterentwicklung gesehen hat, aber immer noch viele Baustellen offen sind: Anfälligkeit über außen, Pressing, Chancenverwertung, die Frage, warum die 1. HZ so behäbig war.
Am Ende ärgere ich mich über zwei verlorene Punkte und bin trotzdem nicht sauer auf die Mannschaft, weil man die Punkte mal nicht hergegeben hat, weil man irgendwann das Fußballspielen eingestellt hat, sondern ‚nur‘ weil es vorne nicht reichte (und man hinten nicht bombenfest steht). Trotzdem war das (mindestens in der 2. HZ) ein Einsatz und eine Leistung, die ich erwarte.
Dummerweise geht’s nächste Woche auswärts zum Derby nach Köln und wenn das kein guter Auftritt wird, wird wahrscheinlich einigen Anhängern die Hutschnur reißen - das wäre bei einem Sieg gegen Bremen vielleicht nicht so schlimm gewesen.

Edit: PS: Gladbach hat noch 4 Heim- und 5 Auswärtsspiele. Wenn die Ergebnisse so weitergehen, dann holt man da noch ~5 Punkte. Wären am Ende 36. Damit wäre man vor den 32 von Hertha :wink: , aber viel Luft nach unten ist da nicht mehr.

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Lol ey! Können ja sehen, was eintritt

Das erscheint mir alles doch ein bisschen arg pessimistisch.

Insgesamt konnte man gestern meiner Meinung nach gut sehen, was unter Werner dieses Jahr anders läuft, als vor zwei Jahren: a) Dass man immer das Gefühl hat, Werder kann noch 1-2 Tore machen und b) dass man immer das Gefühl hat, dass ein oder zwei unglückliche Niederlagen die Mannschaft nicht umwerfen und man immer weiter nach vorne spielt.

Viele Leute beschweren sich, es gäbe nur einen Plan A, aber ganz ehrlich, als Aufsteiger mit stark begrenzten finanziellen Mitteln einen so häufig und gut funktionierenden Plan A zu haben, ist auch schon aller Ehren wert. Mir als Fan macht diese Mannschaft gerade jedenfalls so viel Spaß wie lange nicht, auch wenn nicht in jedem Spiel gepunktet wird. Ich hab Leistungsträger, mit denen ich mich (durch den Aufstieg und/oder ihre lange Werder-Vergangenheit) emotional verbunden fühle, wie Füllkrug, Friedl, Veljkovic Pavlenka und Ducksch, endlich mal wieder Werder-typische „Dellen-Spieler“, die klasse Anlagen haben und in Bremen endlich (wieder) funktionieren wie Stark und vor allem Weiser und junge spannende Spieler wie Schmid und mit Gruev und Schmidt sogar zwei, die aus der eigenen Jugend kommen. Dazu noch die ganz jungen Jungs wie Dinkci und Chiarodia und Neuverpflichtungen wie Stage und Buchanan die (der eine mehr, der andere weniger) immer besser ins Team finden. Mehr kann ich doch als Werder-Fan aktuell gar nicht mehr erwarten und momentan macht’s einfach Spaß.

Besonders gefreut hat mich der Punkt für die Debütanten Chiarodia und Zetterer, die mit ihren Leistungen stark dazu beigetragen haben. Chiarodia ist insgesamt ein sehr interessanter Spieler - ich hoffe, dass er länger bleibt und nicht im Sommer schon weg ist.

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Ich habe die Übertragung von Hoffenheim gegen Hertha in der Halbzeit ausgemacht. (Und das habe ich noch nicht einmal beim Desaster gegen Wolfsburg gemacht!) Diese „Mannschaft“ ist einfach unwillig. Wie kann ich denn in so einem Endspiel eine seit Anno Knips sieglose Mannschaft ohne Gegenwehr ins Spiel kommen lassen? Hertha wurde vor dem (zugegeben regelkonformen, aber unglücklichen) ersten Strafstoß minutenlang von Hoffenheim im Strafraum belagert. Und weil man bei 0:1 ja aus Versehen noch einen Ausgleich erzielen könnte, schenkt man gleich noch einen Elfer her. Da fällt mir nichts mehr zu ein, außer dass einige Spieler eventuell schon Vorverträge mit anderen Erstligisten haben und es ihnen egal ist, ob sie mit Hertha absteigen oder nicht.

Hätte ja gesagt, ich bräuchte einen Herthaschwerpunkt bald um die ganze Misere finanziell und sportlich aufzuarbeiten, aber Hertha hatte schon 1.5 Schwerpunkte.

Edit: Ach ne 18 Minuten sind dann nicht einmal ein halber Schwerpunkt in SK#17

Stuttgart – Wolfsburg aus Stadionperspektive

Vor dem Spiel hatten einige VfB-Blogs (für mich zu Recht) davon geschrieben, dass du dieses Spiel gegen Wolfsburg gewinnen kannst und wohl auch solltest beim Blick auf die Konkurrenz.
Das gleiche konnte man aus Wolfsburger Perspektive sagen, schließlich geht es um Europa und gegen einen formschwachen Gegner.

Nach 90 Minuten war ich erstaunt. Was für ein Langweiliger Kick. Den Sieg hatte eigentlich keiner so wirklich verdient, hatte doch niemand gezeigt, ihn wirklich zu wollen. In der Sportschau sah das ganze dann sogar noch spannender aus, als es über 90 Minuten war.

Zum Spiel:

Wenig Tempoaktionen, wenig Pässe im Strafraum. Das Offensivspiel ohne Ball war bei beiden Teams nicht gut. So waren eher Einzelaktionen zu sehen. Viele aussichtsreiche Angriffe über die Seiten blieben im Ansatz stecken. Mutlosmachende Harmlosigkeit der Stuttgarter.
Sie hatten mehrfach Umschaltaktionen mit Tempo in der ersten Hälfte, aber keine wurde auch nur in den Strafraum getragen.
Der eine Pass in die Tiefe von Wolfsburg hat dann auch gleich zur besten Chance der ersten Hälfte geführt, aber Kaminski ist ungefährlich vor dem Tor.

In der zweiten Hälfte Stuttgart gegen tiefstehende Wolfsburger ohne Idee.
Wolfsburg mit mehreren ganz schlecht ausgespielten Kontern, traurig anzusehen. Das dann eigentlich eine der harmloseren Situationen zum einzigen Tor führt, passt dazu. Im Abstiegskampf muss dein Keeper vielleicht so einen auch mal halten? (wobei er gegen Kaminski gut hält)

Zur Bewertung bzw. größeres Bild beim VfL:

Alle sprachen von einem Abnutzungskampf, Kovac lobt öffentlich die Mannschaft.
Aber das war doch keine überzeugende Leistung?
Ja, mit Casteels hat man einen der zwei Keeper mit den häufigsten Spielen zu Null, die Verteidigung ist ein Hauptaugenmerk.
Aber ich finde gestern war das nicht super stark verteidigt.

Von meinem Gefühl her war es gar nicht der Abnutzungskampf mit ganz vielen Zweikämpfen. Mir hat (bei beiden) die Körperlichkeit und Präsenz im Zentrum gefehlt. Die waren nicht immer nah dran am Mann, stattdessen waren da durchaus auch mal Löcher vor der jeweiligen Abwehr. In der zweiten Hälfte war das dann schon etwas besser.
Auch beide Wolfsburger Außenverteidiger haben nicht alles wegverteidigt, sondern wurden auch mal überspielt.

Das Kovac das alles öffentlich lobt, ist für mich okay, solange er intern nicht zufrieden ist. Ansonsten gibt er gerade das Bild ab, was Max schon häufiger beschrieben hat. Das Offensivspiel ist einfallslos, wobei keiner da vorne gerade wirklich eine starke Form aufweist.
Zudem bleibt auch die Chancenverwertung weiter ein Thema (auch wenn es gestern nicht wirklich viele gab).

Wenn dann aber auch die Defensive eigentlich nicht so sattelfest ist (gegen andere Gegner hätte es gestern Gegentore gegeben), dann ist da noch eine Menge zu tun. Die letzten Spiele waren selten überzeugend, für das Ziel Europa muss mehr funktionieren.

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Also ich finde Marmoush hat gerade einen guten Lauf oder? Gefällt mir jetzt bis auf das Eintrachtspiel selbst eigentlich ganz gut. Also aus egoistischen SGE- Gründen und seinen offenbar fixen Transfer im Sommer.

Aber ich wunder mich auch was passiert ist zur Rückrunde hin. Hinten raus in der Hinrunde war es ja eine unglaubliche Maschine, die andere überrollt haben. An sich sollte ja Kovac zu „Arbeit. Fußball. Leidenschaft“ passen, aber auf dem Platz sieht man es dann doch nicht oder?

Augsburg - Schalke aus Stadionperspektive

Irgendwie ist das am Ende ein Spiel, das einen ratlos zurücklässt.
Ich weiß nicht, welchen Plan Schalke verfolgt, um Tore zu schießen. Gefährlich wird’s nur, wenn Bülter es schafft in Eins-gegen-Eins Duelle zu kommen oder wenn es der Zufall will. Nicht mal in Überzahl war ein klarer Plan zu erkennen. Im Gegenteil es wurden wilde Flanken reingeschlagen, die Augsburg selten vor Probleme gestellt haben. Meist wurde sogar völlig absurd der Flügel gedoppelt, womit man im Zentrum quasi wieder in Gleichzahl spielte. Es ist wirklich beeindruckend wie man 2023 mit dieser Offensive bisher kein einziges Spiel verloren hat.
Das bringt mich zu meinem lobenden Punkt für Schalke 04. Diese Mannschaft spielt aufgrund ihr Fans manchmal zu zwölft. Was die Fans Woche für Woche zuhause und auswärts abbrennen, ist wirklich unglaublich und zeigt, wozu Fans in der Lage sein können. Sie pushen die Mannschaft ungemein nach vorne, was man der Mannschaft dann auf dem Platz, z.B. in der Zweikampfführung (und der Gestik und Mimik danach), anmerkt. Das ist wirklich beeindruckend und solche Fans müssen eigentlich in der ersten Liga bleiben, gerade wenn man sieht, wer da gegenübersteht…
Ich neigte gestern immer dazu, zu sagen, Schalke bräuchte einen richtigen Knipser vorne, jedoch scheitert der Gedanke dann irgendwie doch daran, dass diesen ja dann auch jemand in Szene setzen muss. Es ist wirklich eine sehr komische Situation da auf Schalke.

Zu Augsburg lässt sich sagen, dass auf jeden Fall mehr fußballerisch Ansätze zu erkennen sind. Jedoch fehlte auch hier eine klare Idee. Immer wieder wurden (lange) Bälle ins eh schon völlig überfüllte Schalker Zentrum gespielt. Vor allem in der ersten Halbzeit musste Vagas ständig ins Kopfballduell gegen Yoshida.
Nach der roten Karte haben sie es dann solide verteidigt, wobei hier die Kritik an Schalke schwerer wiegt.
Sehr spannendes aber irgendwie komisches Spiel.

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Union - SGE

2 Halbzeiten…
Erste Halbzeit läuft mehr oder weniger für jedes Team nach ihrem klassischen Matchplan. Union im kompakten 5-3-2 wartet auf Unkonzentriertheiten im gegnerischen Spielaufbau. Die Eintracht erarbeitet sich zwar einen guten xG Wert in Halbzeit 1, aber auf dem Weg dahin wird sie zu viel toten Ballbesitz im Aufbau gezwungen. Die 5 offensiven Unioner blockten das Zentrum vollständig und der SGE gelang es zu selten strukturiert über die Kombination Halbraum und Außenbahn den Ball nach vorne zu bringen. Wenn es gelang, dann häufig über rechts mit einem stark aufspielenden Buta. Ansonsten war oft ein Hauch zu viel vom notwendigen Risiko dabei, welcher gut gestört werden kann, sodass man Union nicht mit Druck hinten rein drängen konnte. Dies liest sich jetzt eher negativ, dabei hatte man ja Chancen und konnte die Unioner von eigenen gefährlichen Möglichkeit abhalten.
Kolo Muani aber heute im Abschluss unglücklich. Stellt sich mir die Frage, ob die SGE in zweiter Reihe zu harmlos ist?
Was mir auch nicht gefällt, dass sich Kolo Muani immer wieder im Mittelfeld die Bälle holen muss und dann 5-6 Gegner ausdribbelt bis endlich eine Anspielstation aufgerückt ist. Da würde ich mir mehr Herausrücken wünschen, dass Kolo Muani seine Dribblings nur noch gegen die letzte, statt die vorletzte Kette ansetzen kann.
Ansonsten war Rönnow sehr stabil im Unioner Tor, während ich Marvin fragen würde, ob er heute in Trapp den gewohnt starken Rückhalt gesehen hat?
Zu Halbzeit 2 bleibt eigentlich nicht viel zu sagen. Frankfurter Schwäche bei der Ausführung und der Verteidigung von Standards, eine Führung spielt Union zusätzlich in die Hände.
Am Ende betont ein sehr zerknirschter Glasner, dass Union keine einzige Chance herausgespielt hätte und der SGE einfach die Coolnes von vor ein paar Wochen fehlt, um ihre Chancen auch einfach mal zu nutzen.
Ein Blick auf die xG gibt ihm Recht.
Recht hat er vermutlich auch, wenn er die eigene Defensive als den Grund ausmacht, dass man die Spiele zuletzt immer auf die gleiche Weise aus der Hand gibt…

Du hast eigentlich so recht. Ich bin auch häufig zu pessimistisch. Ich glaube der Abstieg hat mich doch nachhaltig verunsichert.
Was ich eigentlich auch toll am Kader ist, dass doch einige den Abstieg und das Jahr zweite Liga mitgemacht haben, das schweißt wahrscheinlich zusammen. Und lässt Konflikte, wie z.B im Leverkusen-Spiel ( da war ich im Stadion und konnte sehen, wie oft die sich angeschnautzt haben) nocht größer werden als sie sind.
Ich lese mir das jetzt ab und zu durch, was du geschrieben hast, das wird meiner aufgeregten Fanseele glaub ich ganz gut tun. :wink:

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Joa, ich bin auch müde es immer wieder zu wiederholen, aber die Eintracht frisst zwei Arten von Toren:

  • Eigener Ballverlust im Mittelfeld in der eigenen vorletzten Linie und die letzte Linie rückt falsch auf.
  • Standardgegentor

Und für mich liegt das eben daran, dass die Defensive nicht stark genug besetzt ist, weder in Breite noch Höhe. Denn sonst würde Tuta einfach mal nach 40 Spielen diese Saison auch mal eine Pause bekommen, statt immer wieder Gegentore zu verursachen.

Aber stattdessen haben wir eben 10 Millionen in Hauge versenkt und 6 Millionen in Alario…

Frankfurts Glasner: „Das hat gar nichts mit Fußball zu tun“ - kicker

Und Glasner wirkt auch ziemlich ratlos, vielleicht zu ratlos in der Situation:

Da muss man ja fast schon diese Punkte, die er anspricht, aufgreifen und ich frage mich aber auch, kann man das wirklich nicht trainieren, immer wieder diese Gegentore zu vermeiden?

Union-Frankfurt
Als Ergänzung zu @Erinmund : In der ersten Hälfte hatte Frankfurt das Tempo, das ihnen in der zweiten abging. Dadurch war Union durchaus an einigen Punkten überfordert und hat Glück (und eine starke Abwehr), dass Frankfurt kein Tor erzielt. In der zweiten Hälfte wirkte Frankfurt mMn ein bisschen müde und hat keine Dynamik mehr reingekriegt. Das würde ich neben der Coolness als zweites Problem ausmachen - immerhin hatte die Eintracht einen Tag mehr Regeneration. Tatsächlich ist mir noch etwas aufgefallen: Mit der Auswechslung von Lenz hat der Zug der Eintracht über die Außen abgenommen, zumindest gab es da für mich eine Korrelation.
Ein wenig würde ich auch für die Eintracht die Gladbach-These vertreten: Am Ende verliert man das Spiel mehr vorne als hinten. Nutzt die Eintracht in der 1. Hälfte eine Chance, dann muss Union dem Rückstand hinterherrennen und Muani bräuchte bei Frankfurter Gegenstößen den Ball nicht aus dem Mittelfeld holen. Dann hätte man auch mal die Geschwindigkeit eines Buta etc. nutzen können.

Bayer(n) oder Warum der VAR grundsätzlich gut ist - ein Stück in drei Akten
Ich betone es nochmal: Vor dem VAR wäre nach dem Spiel DAS Thema gewesen, dass Stieler mit zwei Fehlentscheidungen Adli vom Platz stellt UND Leverkusen um den möglichen Ausgleich oder sogar Sieg bringt. Mit VAR holt Leverkusen einen verdienten Sieg durch Elfmeter vor einem (ironisch anmutenden :wink: ) Anti-VAR-Banner. Das Problem ist und bleibt nicht das Instrument des VAR, sondern die Schulung der Video-Schiris und ein Regelwerk, das bestenfalls umstritten ist (insbesondere die Handregel). Die aus beidem folgenden zeitlichen Probleme machen ihn nicht gerade beliebt - heute habe ich aber auch an der Zeit (aus TV-Perspektive) nichts auszusetzen.
Akt I: Leverkusen fängt besser an, frühes Pressing, gute Vorstöße, teilweise aber nicht sauber genug ausgespielt. Bayern wirkt hinten erstmal solide und vorne eher harmlos. Zu wenig Bewegung, zu wenig Breite im Spiel. Symptomatisch für das ganze Spiel ist Goretzka, der mehrfach auf links freisteht, winkt und den Ball dann auf die rechte Seite zu einem bedrängten Bayern wandern sieht. Die Bayern sind aber die Bayern und schaffen es sich doch ein, zwei Mal sich durchzusetzen, dann haben sie eine gute Strafraum Besetzung, Goretzka die Übersicht und es steht 1:0. Danach und dadurch das Wirtz den Rest der 1.HZ sichtlich angeschlagen ist, übernehmen die Bayern die Spielkontrolle, aber ohne wirklich gefährlich zu werden.
Akt II: Nagelsmann war das wohl (zurecht) zu behäbig und ungefährlich in der 1.HZ, deshalb wechselt er zur Pause 3 Mal. Hat nichts genützt. Bis zum 1:1 kam von Bayern quasi nichts, sondern Leverkusen hat wieder das aggressive Spiel vom Anfang der 1.HZ durchgezogen und seine Angriffe auch ein bisschen besser vorgetragen. Adli wird dann gefällt (Pavard hat Glück, dass er nicht fliegt) und Palacios macht den Treffer. Danach wurde Bayern aber immer noch nicht deutlich besser. Leverkusen hat sehr gut mit seiner Dreierkette die Mitte dicht gemacht und Bayern wusste damit nicht richtig umzugehen. Immer wieder wurde durch die Mitte gespielt, Seitenwechsel haben oft immer noch nicht stattgefunden und Coman auf rechts zu selten gefunden. Stattdessen war der Ball oft bei Sané oder Gnabry, die von außen versucht haben in die abgeriegelte Mitte zu ziehen. Bayrische Flanken wurden, wenn sie mal kamen, in Ansätzen gefährlicher, waren aber heute auch kein sinnvolles Mittel. Nur kann man über außen ja auch anders spielen als nur mit Flanken - dafür müsste da der Ball aber auch hinkommen.
Leverkusen fährt in der Phase weiter gute Angriffe und wirkt im Schnitt gefährlicher.
Akt III: Kuriosum: Adli wird wieder gelegt, wieder der VAR, wieder Palacios, wieder drin. Jetzt wird Bayern doch sicher kommen!? Naja, eigentlich ging das Spiel erstmal noch so weiter, dann wechselt Alonso defensiver und jetzt gelingt den Bayern etwas mehr. Den Leverkusenern merkte man leichten Verschleiß an, sodass die Bayern Lücken bekamen, mal einen Ball stecken konnten oder hinter die Ketten kamen. Leverkusen hat es aber genau richtig gemacht: Weiterhin hat man (oft erfolgreich) versucht Bayern in den wichtigen Zonen zu pressen, auch mal einen frühen Ballgewinn zu haben oder den Spielaufbau zu unterbrechen. Bekam Leverkusen den Ball vorm eigenen Strafraum, dann ging es schnell nach vorne und Bayern war nicht immer hinten sattelfest. Am Ende liefen die Kreativspieler bei Bayern auch in den letzten Minuten immer wieder in die Mauer und Hincapie ist es zudem oft gelungen Coman in ungünstige Positionen zu drängen, wenn der Ball doch mal zu ihm kam.
Ich weiß, Leverkusen wollte Bayern wahrscheinlich auf außen drängen, aber ich verstehe nicht, warum Bayern das dann nicht auch mehr ausgenutzt hat. Es wäre durchaus möglich gewesen mal links und rechts Tempo aufzunehmen und dann vielleicht auch mal den Ball in den Rücken der Abwehr zu spielen. Stattdessen sind die Bayern auch in der Schlussphase noch oft an der Strafraumkante aufgelaufen.

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Glasner und du haben beide Recht. Man kann diese Punkte trainieren, aber es bringt dir nichts sie immer wieder zu trainieren, wenn deine Spieler überspielt sind und dadurch außer Form (insofern kannst du sie wieder nicht trainieren). Entweder mangelt es dem Kader an Qualität, sodass du mit den Spielern, die außer Form sind spielen musst, oder dem Trainer mangelt es an Qualität eine geeignete Lösung zu finden, die Formkrise zu bewältigen. So oder so muss sich Glasner eindeutig auch an die eigene Nase fassen (immerhin ist er ja lange genug da, um zu wissen, wie dieser Kader zusammengestellt wurde).

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Danke euch für den Input. Werde vor der Sendung wohl nicht mehr reinlesen können.

Union gewinnt mal wieder ein Spiel mit weniger Ballbesitz und einem xGoal-Wert, der massiv unter dem des Gegners lag. Bei Dazn waren es 1.31 zu 2.76, bei Understat 1.23 zu 2.21. Was macht man mit so einem Spiel? Das eigene Pech verfluchen? Das Glück im nächsten Spieltag suchen? Den Fußballgott verfluchen, weil Union mit gefühlt 10 Torchancen in die Champions League einziehen wird?
Oliver Glasner hat an der Stelle damit angesetzt, dass er die Offensive für ihre gute Arbeit gelobt, aber gerade die Defensive scharf kritisiert hat. Auf die Frage bei der PK, wie man denn in der Länderspielpause an der Performance arbeiten könne, antwortete er, dass er ja die ganze Defensive vor Ort habe. Das kann man m.E. schon als deutlichen Kommentar an Tuta, Ndicka etc. sehen, dass sie aktuell nicht einmal „nationale“ Klasse erreichen, wie es der Kicker formulieren würde (und zuletzt so bewertet hat). Quasi: Wenn du das Spiel wegen Pech im Abschluss nicht gewinnst, dann könntest du es wenigstens zu null spielen.
Können wir nicht (wieder O-Ton OG), womit wir bei den Standards sind. Diese sind offensiv so schlecht, dass es einem die Fußnägel hochkrempelt und ich möchte ehrlicherweise Mario Götze zwar bei jedem Angriff sehen - aber nie wieder bei einem Standard. Gerade die kurzen Ecke sind eine Katastrophe nach der anderen und wir können froh sein, kein Gegentor zu fangen. Heute war das Defensivverhalten bei Standards wieder im Fokus, wie schon in den letzten Spielen. Da kann man sich durchaus auch mal fragen, was Co-Trainer Angerschmid als Verantwortlicher für die Standards da eigentlich mit den Spielern trainiert, dass nach der Ecke mit ursprünglich voller Mannbesetzung im Strafraum sofort alle davonrennen, um drei Unionern lediglich die Frage zu stellen, wer denn heute treffen möchte. Das ist alles sehr frustrierend und man kann nur hoffen, dass nach der Länderspielpause irgendein Plan bereit ist, um diesen Negativstrudel zu durchbrechen.